DE963151C - Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Titannitrid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem TitannitridInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 2.'MAI1957
N 7698 IVa/12 i BIBLIOTHEK
DES DEUTSCHEN
PATEMTAMTES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verf aforen zur
Herstellung von praktisch reinem, feiinverteiltetn
Titannitrid.
Es sind-bereits viele Verfahren, zur Herstellung
von Titannitrid bekannt; zu diesen gehört die Reaktion von, Titanniietall in einer Stickstoffatmoephäre
oder die Reaktion, von Rtitilerz oder TitandiO'xyd mit Stickstoff in Gegenwart von
Kohlenstoff bei verhältnismäßig hohen Tempera,-ίο
türen:. Bai. allen diesen bekanntem· Verfahren liegt
das erzielte Titannitrid entweder in massiver' oder dichter Form oder als grobkörniges, granuliertes,
hoch gesintertes Produkt vor. Diese Titannitride können wegen ihrer Härte und Schleif wirkung
nicht zu einem feinverteilten. Pulver vermählen werden. Außerdem ist in den. gesinterten Produkten
gewöhnlich freie Kohle und/oder Graphit anwesend; während des Vermahlens werden zusätzliche Verunreinigungen
in das Produkt eingeführt. Aue diesen Gründen läßt such mit den bekannten Verfahren
ein feiiwerteiltes. Titannitrid hoher Reinheit auf industrieller Basis nicht herstellen.
Es wurde nun gefunden, daß man feinverteiltes Titannitrid hoher Reinheit in ausgiebiger Weise
und auf wirtschaftlicher Basis erhält, wenn man Titansulfid von vorher bestimmt gewählter Korngröße
mit wasserfreiem Ammoniak bei erhöhter Temperatur eine bestimmte Zeitdauer zur Reak-
tion bringt, wobei ein praktisch reines feinverteiltes Titannitrid und gasförmige Nebenprodukte
entstehen. Der Ausdruck »feinverteilt«, wie er hier in bezug auf die Korngröße der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Titannitridpartikeln benutzt wird, besagt, daß die Einzelpartikel
Korngrößen zwischen ο,ο ι und r Mikron besitzen.
Bei. Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. wurde gefunden.', daß eine ergiebige Herstellung
von feinverteilten Titannitridpartikeln. in weitem Umfange abhängt von der Natur der Reaktionsmittel
und von der Länge der Reaktionszeit.
Wie oben ausgeführt wurde, ist es wegen der Härte des Titannitrids praktisch unmöglich^ grobkörnige,
granulierte Klumpen aus- Titannitrid zu mahlen, um ein feinverteiltes Material zu erhalten. Es
wurde gefunden, daß Titansulfid hoher Korngröße, beispielsweise in kleinen Klumpen oder in großen
Körnchen, mit wasserfreiem Ammoniak nur unwesentlich,
reagiert, und, wenn, überhaupt, lediglich zu einem Stoff führt, der aus einer Mischung aus
Titannitrid und Sulfiden besteht; der Erfinder hat weiter erkannt, daß bei Verwendung von Titansulfid
in verhältnismäßig kleiner Korngröße unterhalb 300 Mikron die Partikeln des Titansulfids
nicht nur mit dem wasserfreien Ammoniak zu einem praktisch reinen Titannitridprodukt reagieren,
sondern daß darüber hinaus unerwarteterweise die durchschnittliche Korngröße des Titannitrids
um ein Vielfaches kleiner ist als die Korngröße der Einzelpartikeln des verwendeten Titansulfids.
Der Ausdruck »Titansulfid« in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren umfaßt SuI-fide
des Titans, die in ihrer Zusammensetzung den Formein TiS2 (Titanbisulfid), Ti2S3 (Titansesquisulfid)
und Ti S (Titanmonosulfid) entsprechen und durch beliebige bekannte Verfahren hergestellt
werden können, bei denen ein verhältnismäßig weiches, pulverförmiges Material entsteht, das
leicht vermählen oder mikropulverisiert werden kann zur Erzielung von,· Einzelpartikeln von Korngrößen
in dem obenerwähnten Bereich. Beispielsweise besteht ein. Verfahren, zur Herstellung von
Titanbisulfid, hoher Reinheit darin, daß Titantetrachlorid mit wasserfreiem Schwefelwasserstoff bei
einer Temperatur um 5000 umgesetzt wird nach der Gleichung
TiCl4 + 2H2S = TiS2 +4HCI
Das auf diese Weise hergestellte Titansulfidpulver wurde analysiert, und es zeigte sich, daß es
aus- etwa 42% Titan und etwa 56% Schwefel bestand, wobei die restlichen 2% sich aus Schwefelwasserstoff,
Sauerstoff und metallischen Verunreinigungen zusammensetzten. Die reduzierten Sulfide gemäß der Formeln Ti2 Sa und Ti S können
durch die gleiche Reaktion bei Temperaturen1 von 1000 und 14000 gebildet werden.
Die Korngröße der Einzelpartikeln des durch die obige Reaktion hergestellten Titansulfids liegt
im allgemeinen zwischen 200 und 800 Mikron; da aber das Material verhältnismäßig weich ist, kann
die Korngröße durch Vermählen, oder Mikropulverisieren
leicht auf eine Größe unterhalb 300 Mikron gebracht werden. Eine befriedigende Korngröße zur
Herstellung feinverteilter Titannitride nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist zwischen 20 und
44 Mikroiii vorzugsweise bei 30 Mikron.
Zur Umsetzung mit dem Titansulfidpulver kann nicht nur Ammoniakgas, sondern auch ein: Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch
verwendet werden., in dem Wasserstoff und Stickstoff etwa im gleichen
Mengenverhältnis stehen wie im Ammoniakgas (3:1). Das Ammoniak ist im allgemeinen praktisch
chemisch rein, kann aber, wie weiter unten, beschrieben, einer Reinigung und Trocknung vor
der Reaktion, mit dem Titansulfid unterzogen werden.
Zur Erzielung hoher Ausbeuten., einer guten Wirtschaftlichkeit und eines praktisch reinen feinverteilten
Produktes ist es wesentlich, daß das wasserfreie Ammoniak in einen innigen Kontakt
mit den. Körnchen des gepulverten Titansulfids bei erhöhter Temperatur und während einer bestimmten
Zeitdauer gebracht wird. Wenn dies auch an sich auf eine beliebige von den vielen zur Verfügung
stellenden Arten, beispielsweise! durch Durchleitung des Ammoniakgases durch das in
ruhender Schicht oder in Wirbelschicht angeordnete Titansulfid, erreicht werden kann, lassen sich, sehr
befriedigende Ergebnisse dadurch erzielen, daß die Reaktion in einem Rohrofen nach Art eines Widerstandsofens
durchgeführt wird. Bei einer solchen Reaktionseinrichtung wird ein inniger Kontakt
zwischen dem pulverförmigen Titansulfid und dem Ammoniakgas, dadurch erreicht, daß das pulverisierte.
Titansulfid in ein Alundum-Reaktionsrohr eingegeben, wird, das an seinen entgegengesetzten
Enden zwecks Verhinderung des Eintritts' von Luft oder Sauerstoff bei der Reaktion geschlossen,
ist.
An dem einen, Ende des Reaktionsrohres ist eine
Speiseleitung angeordnet, durch die wasserfreies Ammoniakgas in das Reaktionsrohr zwecks
Reaktion mit dem Titansulfid eingeleitet wird. An dem entgegengesetzten Einde des Reaktionsrohres
ist eine Saugleitung angeordnet, um die gasförmigen Nebenprodukte der Reaktion durch einen
Flüssigkeitsverschluß abzuführen. Um die Ausscheidung aller Verunreinigungen und jeglicher
Feuchtigkeit aus dem Ammoniakgas zu erreichen, wird, dieses zunächst durch geeignete Filter- und
Trocknungseinrichtungen, beispielsweise in ein mit Kaliumhydroxyd und Natronkalk gefülltes Rohr
geleitet, von wo aus es in die Speiseleitung und von dort in das Reaktä ons rohr eingeführt wird. Die
Geschwindigkeit der Zuführung des Ammoniakgases hängt ab von dem. Molverhältnis zwischen
der Gesamtmenge des Ammoniaks· und des Titansulfids,
und weiter von, der Reaktionszeit. Während der Zeit der Zuführung von Ammoniakgas in. das
Reaktionsrohr ist es zweckmäßig, das· pulverförmige Titansulfid durch Drehung des Reaktionsrohres
umzuwälzen, um einen innigen Kontakt
zwischen dem pulverförmigeti Titansulfid und dem
Ammoniakgas zu erreichen.
Theoretisch, kann man, wenn ausreichender Konr takt zwischen den Titansulfidkörnchen und dem
Ammoniakgas bei der Reaiktion erreicht wird, die Menge des Ammoniaks und des Titansulfides in
angenäherten, stöchiometrischen Verhältnissen anwenden,
d. h. auf je 2 Mol Ammoniakgas je ι Mol
Titansulfid. In der Praxis dagegen ist es zweckmäßig, einen Überschuß an Ammoiiiakgas über die
stöchiometrischei Menge, hinaus zu verwenden, um
einmal eine vollständige Reaktion zwischen dem pulverförmigen Titansulfid und «dem Ammoniak zu
sichern, und zum anderen, die bei der Reaktion; gebildeten
gasförmigen Nebenprodukte auszuspülen, um soi die Bildung von praktisch reinem Titannitrid
zu fördern. In diesem Zusammenhang wurde gefunden, daß bei einem verhältnismäßig kleinen
Überschuß an Ammoniakgas, beispielsweise bei 2,5 Mol Ammoniak zu 1 Mol Titansulfid, die erforderliche
Zeit für die vollständige Reaktion zwischen. Ammoniak und pulverförmigem Titainsulfid
bei 4 bis 8 Stunden liegt; wenn; der Überschuß an Ammoniakgas verhältnismäßig groß ist,
beispielsweise 4 Mol Ammoniak auf 1 Mol Titansulfid, was einem Ammotiiaküberschuß von 100%
entspricht, liegt die Zeit zur vollständigen Reaktion zwischen 2 bis 4 Stunden, und. das Produkt zeigt
eine außerordentlich hohe Reinheiit. Da es aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig ist, die Reaktion
zwischen dem Ammoniakgas· und dem pulverförmigen Titansulfid in einer Zeit zu vollziehen,
die so kurz wie möglich, ist, ist es zweckmäßig, verhältnismäßig große Überschüsse an Ammoniakgas,
beispielsweise von 100 bis 200%, zu ver-. wenden.
Die Reaktion wird bei erhöhten Temperaturen und in Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt;
die niedrigste Temperatur zur Erzielung einer vollständigen
Reaktion zwischen dem Ammoniakgas und dem Titansulfid liegt bei etwa 8oo°. Bei Temperaturen
über etwa 15000 wird das Produkt zum Teil gesintert und. eine verhältnismäßig hohe Korngröße
erreicht. In dem Temperaturbereich zwischen 800 und 14000 ist die Reaktion, zwischen. Ammoniak
und Titansulfid vollständig, und das hergestellte Titannitrid besteht aus praktisch reinem,
feinverteiltem Material. Wenn auch eine Änderung innerhalb dieses Temperaturbereiches nur geringe
oder gar keine Wirkung auf die Durchführung der Reaktion, oder die Reinheit des gebildeten. Titannitrids
hat, wurde festgestellt, daß im unteren, Teil des Temperaturbereiches, also beispielsweise um
9000 das Titannitrid die niedrigste Korngröße der Einzelpartikeln besitzt und eine violette Färbung
zeigt, während, im oberen, Teil des Temperaturbereiches,
beispielsweise bei 12750, das· Titannitrid
eine gröbere Korngröße, der Einzelpartikeln besitzt und eine bronzeartige Färbung besitzt. Vor der
Einführung des Ammoniakgases in; das Reaktionsrohr
wird dieses zweckmäßigerweise mit einem inerten Gas durchgespült, um jeglichen Sauerstoff
zu entfernen; darnach wird das Ammoniakgas in das Reaktionsrohr eingeleitet. Die Reaktion
zwischen dem Ammoniakgas und dem Titansulfid verläuft mit einer praktisch, konstanten Geschwindigkeit
bei Temperaturen zwischen 800 und 14000 und, führt zu einem feinverteilten, praktisch reinen
Titannitrid und zu gasförmigen Nebenprodukten·. Die gasförmigen Nebenprodukte bestehen im
wesentlichen aus Schwefelwasserstoff, Wasserstoff und Stickstoff; sie können von dem einen Ende des
Reaktionsrohres unter Verwendung geeigneter Flüssigkeitsabschlüsse oder anderer Abschlußmittel
abgeführt warden. Nachdem genug Ammoniak in das Reaktionsrohr eingeführt ist, um das
gesamte Titansulfid in Titannitrid umzuwandeln, wird das Reaktionsrohr gekühlt und das ptdverförmige
Titannitrid entnommen. In, Abhängigkeit von den bei der Reaktion, benutzten Temperaturen
schwankt die Korngröße der Einzelpartikeln des feinverteilten Titannitrid» zwischen 0,01 und
0,5 Mikron. Die Färbung der kleineren Partikeln ist violett, die Färbung der größeren Partikeln
bronzeartig. g5
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die erhaltenen gasförmigen Nebenprodukte wieder zu verwenden
in Übereinstimmung mit den folgenden Gleichungen.:
TiCl4 + 2H2S = TiS2 +4HCI (1)
TiS2 + 2NH3 = TiN + 2H2S + H2 + 1/2N2 (2)
Der Schwefelwasserstoff, der als Nebenprodukt in der zweiten Reaktion entsteht, wird zurückgeleitet,
um mit frischem Titantetrachlorid zu reagieren,
wober zusätzliches Titanbisulfid entsteht, das wiederum mit Ammoniakgas reagiert, dias
durch den, in der zweiten Reaktion als Nebenprodukt
entstandenen Wasserstoff und! Stickstoff ergänzt wird zur Bildung von zusätzlichem Titannitrid.
Die anschließenden Beispiele dienen, der weiteren
Erläuterung der Erfindung.
Um Titansulfid für die Reaktion mit wasserfreiem Ammoniak aufzubereiten, wurde das
pulverförmige Sulfid,, das durch Reaktion von Titantetrachlorid mit wasserfreiem Schwefelwasserstoff
hergestellt wurde, zu einem Pulver vermählen, das zu 90% eine Korngröße von, etwa
40 Mikron aufwies. 4,5 g des gemahlenen Titansulfides wurden in das. Reaktionsrohr eines Widerstandsofens
eingeführt. Nach Ausspülen des Rohres mit Argon zwecks Entfernung von jeglichem
Sauerstoff wurde die Ofentemperatur a,uf 9000 erhöht, worauf wasserfreies Ammoniak in das
Reaktionsrohr mit einer Geschwindigkeit von 0,056 Mol pro Stunde eingeleitet wurde, um mit
dem Titansulfid zu reagieren; das Molverhältnis zwischen Ammoniak und Titansulfid betrug etwa
4,2:1.
Das Reaktionsrohr wurde langsam gedreht und 3 Stunden bei einer Temperatur von etwa. 900°
gehalten; nach Ablauf dieser Zeit war das Titansulfidpulver zu praktisch fekuverteiltem Titannitrid
umgewandelt; die während der Reaktion gebildeteai
gasförmigen Nebenprodukte wurden, über einen geeigneten.
Wasserabschluß abgeführt.
Nach Beendigung der Reaktion, wurde d!as Reaktionsrohr gekühlt und das Titannitrid aus ihm
entnommen. Die Ausbeute an Titannitrid, beitrug praktisch ioo%, bezogen auf den, Titangehalt des
Ausgangssulfids; das Titannitrid war ein violett gefärbtes Pulver von einer gleichmäßigen. Korngröße
dar Einzelpartikeln ναπι ο,οΐ bis 0,20 Mikron
und war praktisch frei von Graphit und freier Kohle.
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens wie im Beispiel 7 wurde die Temperatur des Titansulfidpulvers
bei der Reaktion 3 Stunden, lang auf etwa 14000 gehalten. Es wurden praktisch die
gleichen Resultate erzielt wie im Beispiel 1 mit der Ausnahme, daß die Korngröße der Einzelpartikein
des feinverteilten Titannitridis zwischen 0,03 und 0,5 Mikron lag; die Farbe des Produktes war
-ironzeartig.
Es wurde Titansulfid nach der Methode gemäß Beispiel 1 hergestellt; das Titansulfid wurde anstatt
mit wasserfreiem Ammoniak mit gasförmigem Wasserstoff und Stickstoff in einem Verhältnis
von- 3 : ι bei einer Temperatur von ungefähr 9000
reagiert. Um das gleiche Molverhältnis zwischen Ammoniak und Titansulfid, nämlich 4:1 zu erhalten,
wurden Anteile von. 0,042 Mol/Std. Wasserstoff
und. 0,014 Mol/S td. Stickstoff verwendet. Wie nach Beispiel 1 wurde das- Reaktionsrohr
langsam gedreht und 3 Stunden, lang auf einer Temperatur von ungefähr 9000 gehalten. Am Ende
der Reaktionszeit war das pulverförmige Titansulfid zu praktisch reinem, feinverteiltem Titannitrid
umgewandelt, das ein. violettfarbiges· Pulver
mit gleichmäßigen Einzelpartikeln in der Größe von 0,01 bis 0,2 Mikron darstellte; das Verhältnis
von Stickstoff zu dem Titan des Nitrides betrug ungefähr 21,1 Teile Stickstoff und, 75,8 Teile Titan..
Das nach dem erfindungsgemäßen. Verfahren
*5 hergestellte Titannitrid! ist ein, praktisch kohlefreies,
feinverteiltes. Produkt. Sein. Stickstoff- und Titangehalt liegt bei ungefähr 21,6'Teilen Stickstoff
und 75 Teilen Titan im Vergleich zu. einem theoretischen Stickstoffgehalt von 22,6 Teilen und
einem theoretischen Titangehalt von, 77,4 Teilen.. Wegen der Abwesenheit freier Kohle und! auf
Grund der Feinheit der Partikeln kann das erfindungsgemäß
hergestellte Titannitrid mit Erfolg verwendet werden, in der metallurgischen, Technik
zur Herstellung von Gußstücken großer Festigkeit und Härte. Da die Nebenprodukte in. gasförmigem
Zustand, erhalten werden und leicht entfernt werden können, zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren durch Einfachheit und Wirtschaftlichkeit aus.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von feinverteiltem Titannitrid, dadurch gekennzeichnet, daß wasserfreies Titansulfid von einer Korngröße der Einzelpartikedn. unterhalb 300 Mikron mit wasserfreiem Ammoniakgas oder einem WasserstofF-Stickstoff-Gemisch in einem dem Ammoniak entsprechenden . Mischungsverhältnis bei einer Temperatur zwischen 800 und 14000 unter Ausschluß von Sauerstoff zur Reaktion gebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet, daß die verwendete Menge des wasserfreien Ammoniakgases, oder der entsprechenden, Menge des Wasserstoff-Stickstoff-Gemisches den zur Reaktion mit dem Titansulfid erforderlichen stöchiometrischen Anteil übersteigt.
- 3. Verfahren nach Anspruch. 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis des Ammoniakgases bzw. des entsprechenden. Wasserstoff-Stickstoff-Gemisches zu diem Titan,-sulfid bei etwa 4 Mol Ammoniakgas zu 1 Mol Titansulfid liegt.
- 4. Verfahren nach Anspruch. 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserfreie, pulverförmig© Titansulfid in einer sauerstofffreien Atmosphäre auf 800 bis 14000 erhitzt wird und daß bei dieser Temperatur 3 bis 5 Stunden lang wasserfreies Ammoniakgas in einer Menge von annähernd 3 Mol pro Mol anwesendes Titansulfid, zugeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Gm el in, Handbuch der anorgan. Chemie, Auflage, Bd. 41 »Titan«, S. 277.©«09 706/379 10. SS <609 873 4.57)
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- 1953-09-01 GB GB24200/53A patent/GB745468A/en not_active Expired
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