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Gleiskettengelenkverbindung, insbesondere für Raupenschlepper Die
Erfindung bezieht sich auf Gleisketten für Raupenschlepper und betrifft insbesondere
eine Verbesserung der Gelenkverbindung der Kettenglieder.
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Bei einer der herkömmlichen Gleiskettenausbildung besteht die Kette
aus paarweise im Abstand voneinander angeordneten Gliedhälften. Die jeweiligen Enden
eines Gliedpaares sind dabei einerseits nach innen und andererseits nach außen gekröpft
sowie mit Augen versehen. Beim Zusammensetzen der Kette greifen die nach innen gekröpften
Enden eines Gliedpaares zwischen die nach außen gekröpften Enden des folgenden Gliedpaares,
mit denen sie durch konzentrisch angeordnete Teile gelenkig verbunden werden können.
Die konzentrischen Teile bestehen aus einem äußeren Hülsenkörper und einem darin
gleitbaren längeren Bolzen. Die Augen der nach innen gekröpften Gliedpaarenden nehmen
die Enden der Hülse auf, und die Augen in den nach außen gekröpften Gliedpaarenden
umfassen die Enden des durch die Hülse gesteckten Bolzens. Dabei werden die Kettengliedenden
so fest auf die jeweiligen Verbindungsteile, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von
hydraulischen Preßvorrichtungen, gepreßt, daß sowohl eine Drehbewegung der Hülse
oder des Bolzdns in bezug auf die sie haltenden Kettengliedenderi als auch ein seitliches
Herausgleiten ausgeschlossen ist. Hülse und Bolzen können jedoch zueinander eine
Drehbewegung ausführen, und die Reibung dieser Teile aufeinander macht zur Vermeidung
übermäßigen Verschleißes die Verwendung von Schmiermitteln notwendig. Nun hat es
sich aber als sehr schwierig erwiesen, diese Kettengelenke in einem gut durchgeschmierten
Zustand zu halten. Auch ist es nicht möglich, Sand und ähnliche reibende Fremdkörperteilchen
am Eindringen zwischen die Reibungsflächen der Gelenkteile zu hindern, da es ja
gerade in der Natur von Raupenschleppern liegt, dort eingesetzt zu werden, wo die
Kette vornehmlich
über solchen Boden läuft, so daß sie dauernd
in einer Zone höchster Staubkonzentration und zeitweise sogar im Schlamm und unter
Wasser zu arbeiten hat.
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Das Problem der Kettengelenkschmierung sowie die unzureichenden Versuche,
reibende Fremdkörperteilchen von den bewegbaren Gelenkteilen abzuhalten, haben dazu
geführt, eine Gelenkbauart zu entwickeln, bei der zwischen zwei konzentrische ineinandergesteckte
Hülsen ein Futter aus Gummi oder dergleichen Werkstoff gepreßt ist. Dieses Futter
liegt mit seiner Innenfläche nicht gleitbar an der Außenfläche der inneren Hülse
und mit seiner Außenfläche nicht gleitbar an der Innenfläche der äußeren Hülse an.
Eine relative Drehbewegung der inneren und äußeren Hülse ist unter Verzerrung des
Gummifutters durch entsprechende Kräfteeinwirkung möglich. Da das Gummifutter den
Raum zwischen den konzentrischen Hülsen vollständig ausfüllt und einen Druck gegen
die anschließenden Auflageflächen der Hülsen ausübt, ist das Eindringen von Fremdkörpern
vollständig ausgeschlossen. Eine Schmierung erübrigt sich selbstverständlich, da
keine gleitenden Teile vorgesehen sind.
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Eine konzentrische Hülsenanordnung dieser Art ist als Gelenkpatrone
bekannt. Die nach innen gekröpften Enden eines Gliedpaares werden auf die Enden
der äußeren Hülse gepreßt, und bei den meisten Gelenken werden die nach außen gekröpften
Enden der benachbarten Gliedpaare auf über die Enden der äußeren Hülse hinausragende
Enden der inneren Hülse gepreßt. Zum Zusammenschließen der beiden Kettenenden verwendet
man aber eine lösbare Gelenkverbindung, bei der die innere Hülse natürlich nicht
über die Enden der äußeren Hülse hinausragen darf, da es sonst unmöglich wäre, die
soweit montierte Kette gänzlich zusammenzuschließen.
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Die Erfindung berücksichtigt diese Schwierigkeit und sieht deshalb
Mittel vor, durch welche die nach außen gekröpften Enden des das eine Kettenende
beschließenden Gliedpaares in eine starre Verbindung mit den Enden der im anderen
Kettenende angeordneten inneren Hülse gebracht werden. Die Mittel sind dabei so
ausgebildet, daß sie nicht wesentlich aus den in den nach außen gekröpften Gliedpaarenden
angeordneten Augen hervorragen. Sie bestehen aus einer durch die innere Hülse geführten
Bolzenschraube, aus darauf gleitbaren, die Hülsenenden angreifenden Ringen mit konischen
Außenflächen und aus zwischen diese Ringe und den Augenwandungen einfügbaren Sprengringen
mit konischen Innenflächen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführung der Erfindung dargestellt,
und zwar ist Fig. i eine Seitenansicht eines Raupenschleppers mit einer die erfindungsgemäße
Gelenkverbindung enthaltenden Gleiskette, Fig. 2 eine in Vergrößerung dargestellte
Teilansicht der den Boden angreifenden unteren Kettenlänge nach Fig. i, Fig. 3 eine
Seitenansicht von zwei durch die erfindungsgemäße Vorrichtung verbundenen Kettengliedern
in einer relativen Winkelstellung, die sie einnehmen, wenn das aus Gummi öder dergleichen
:Material bestehende Futter im Drehsinne entspannt ist, Fig. 4 eine Seitenansicht
ähnlich Fig. 3, jedoch in der beim Passieren des Antriebsrades eingenojimenen Stellung,
Fig. 5 ein Schnitt entlang der Linie 5-5 in Fig. 3 und Fig. 6 ein Schnitt entlang
der Linie 6-6 in Fig. 5. Fig. i stellt einen Raupenschlepper i i dar mit einem Laufwerk
12 zur Aufhängung eines hinteren Antriebrades 13 und eines vorderen Spannrades 14,
über die eine endlose Gleiskette 15 gezogen ist. Eine lösbare Hauptgelenkverbindung
16, die die beiden Enden der Kette zusammenschließt, ist im einzelnen in den Fig.
2 bis 6 dargestellt. Ein Ende der Kette 15 wird von einem Gliedpaar 17, 17a geschlossen,
dessen nach innen gekröpfte Enden mit Augen 18, 18a versehen sind, die sich fest
um die Enden einer das äußere Element einer Gelenkpatrone 21 darstellenden Hülse
i9 schließen. Nach außen gekröpfte Enden der Gliedhälften 22, 22a sind mit in der
Verlängerung einer inneren Hülse 24 der Patrone 21 vorgesehenen Augen 23, 23a versehen.
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Bei den übrigen Gelenken, 2o, der Kette 15 (Fig. i) haben die der
Patrone 21 entsprechenden Vorrichtungen eine äußere Hülse von derselben Länge wie
Hülse i9 und eine innere Hülse 25 (Fig. 2), die der Hülse 24 entspricht, aber länger
als die äußere Hülse gehalten ist, so daß die durchbohrten Enden des anschließenden
Gliedes, entsprechend 22 und 22a, fest daraufgepreßt werden können. Alle Gliedpaare
sind an den vom Beschauer aus links gelegenen Enden 22, 22a nach außen und an den
entgegengesetzten Enden 17, 17a nach innen gekröpft, so daß die linken Gliedhälftenenden
über die rechten Enden des unmittelbar links anschließenden Gliedpaares greifen.
In dieser Beziehung gleicht das Hauptgelenk 16 den übrigen Gelenken 20.
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Durch die innere Hülse 24 der Gelenkpatrone 21 ist ein Schraubenbolzen
26 gesteckt, auf dessen Enden beiderseits der Hülse 24 je ein Keilring 27 so aufgesetzt
ist, daß sich dessen konische Außenfläche 28, die sich im Abstand von der Innenfläche
des betreffenden Auges 23 oder 23a befindet, nach außen hin verjüngt. In den Zwischenraum
zwischen den Innenwänden der Augen 23, 23a und den Ringen 27 sind entsprechend keilförmig
ausgebildete Sprengringe 29 einfügbar. Durch einen Schraubenkopf 31 einerseits und
eine auf den Gewindeteil 33 aufgeschraubte :Mutter 32 andererseits lassen sich die
Ringe 27 und die Sprengringe 29 in der axialen Richtung des Schraubenbolzens aufeinanderdrücken,
wodurch die Ringe 27 auf die Enden der inneren Hülse 24 gepreßt werden und finit
diesen eine starre Verbindung eingehen. Beim weiteren Anziehen der Schraubenmutter
32 werden die Sprengringe 29 so fest zwischen die Ringe 27 und die Innenwandungen
der Augen 23, 23a gepreßt, daß zwischen den Gliedhälften 22, 22a und der inneren
Hülse 24 schließlich eine starre Verbindung besteht.
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Die Patrone 21 enthält ein Futter 34 aus gummiartigem elastischem
Werkstoff, der unter so hohem Druck zwischen die Hülsen i9 und 24 gepreßt ist, daß
der Reibungswiderstand zwischen dem Futter und den Hülsen jegliche Gleitbewegung
der Hülsen in bezug auf das Futter verhindert. Die Dehnbarkeit des gummiartigen
Futters läßt jedoch eine so weit begrenzte gegenseitige Drehbewegung der beiden
Hülsen 19, 24 zu,
daß sowohl eine Änderung der Winkelstellung der
durch das Gelenk zusammengehaltenen Glieder zueinander beim Umlaufen über die Räder
13 oder 14 als auch die Einnahme einer auf einer Ebene verlaufenden Stellung der
Kettenglieder zueinander während ihrer Bewegung im oberen oder unteren horizontalen
Kettenabschnitt ohne weiteres möglich ist.
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Um die Beanspruchung des Futters 34 durch die bei der Bewegung der
beteiligten Kettenglieder zwischen der Stellung nach Fig. 2 und der nach Fig. 4
auftretenden Spannungen zu vermindern, erfolgt derZusammenbau der Gelenkverbindung
in der in Fig. 3 gezeigten Winkelstellung der Glieder, wobei das Futter 34 sich
im entspannten Zustand befindet. Während sich das Gelenk also in einem der geradlinig
verlaufenden Kettenlaufabschnitte aufhält, wird das Futter 34 nach einer Richtung
hin um die Winkelgröße a verzerrt, wogegen es sich im gleichen Maße in der anderen
Richtung um den Winkel b verzerrt, wenn sich das Gelenk am Umfang eines der Räder
13 oder 14 befindet. Somit werden übermäßige Belastungen des verformbarenFuttersvermieden.
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Darüber hinaus, daß die erfindungsgemäßen Befestigungsmitteleinfach,leicht
lösbar und wirtschaftlich sind sowie eine einwandfreie starre Verbindung eines Gliedpaares
mit der inneren Hülse gewährleisten, gestattet die Erfindung die Verwendung einer
Gelenkpatrone, deren innere Hülse nicht länger als die äußere Hülse ist, wodurch
die Ringe 27, 29, der Schraubenkopf 31 und die Mutter 32 fast ganz von den zylindrischen
Augen 23, 23a der nach außen gekröpften Gliedenden aufgenommen werden und somit
nur unbeträchtlich über die normale Kettenbreite hinausragen. Dies bedeutet einen
wirksamen Schutz der Befestigungsmittel gegen Beschädigungen durch harte Gegenstände,
gegen die sie andernfalls während der Tätigkeit der Kette geschlagen werden könnten.