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Presse für COlfrüchte o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Pressen
und betrifft besonders Vorrichtungen zum Auspressen von Flüssigkeiten, z. B.
01, aus festen Körpern, wie Nußkernen o. dgl.
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Es sind Pressen bekannt, die einen Rahmen, einen von diesem Rahmen
getragenen Käfig mit Poren oder L'nterbrecliungen in den `Fänden und eine .Ausstoß-
oder Preßscbnecke aufweisen. Der Käfig besitzt dabei einen oder mehrere Teile, die
geöffnet werden können, so daß man zum Beheben von Sperrunge» oder zur Erneuerung
oder Reparatur der Schnecke oder irgendwelcher Innenteile des Käfigs in dessen Inneres
gelangen kann. Das Preßgut wird in den Käfig eingefüllt und durch eine verengte
Öffinung von der Schnecke ausgestoßen, wobei der flüssige Stoff'herausgepreßt und
durch die Käfigwand ausgeschieden wird.
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Infolge der staüken Beanspruchungen, denen der Käfig ausgesetzt ist,
muß er schwer und kräftig gebaut sein. Ein Abmontieren und Entfernen eines Käfigteiles,
um in das hnnere zu gelangen, war deshalb eine schwere und mühselige Arbeit. :`ach
der Erfindung ist daher eine Presse vorgesehen, bei der man leicht ins Innere des
Käfigs gelangen kann, ohne schwerbewegliche Teile des Käfigs mühsam heben zu müssen.
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Gemäß der Erfindung ist eine solche Presse mit einem Käfig versehen,
der wenigstens einen zu öffnenden Teil aufweist, der mit Mitteln zur Herbeiführung
eines Gewichtsausgleiches ausgestattet ist, so daß er sich leicht und mit geringem
Kraftaufwand bewegen läßt.
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Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele nach der Erfindung, und
zwar zeigt Fig. i eine Ölpresse mit waagerecht liegenden Preßkäfig in der Stirnansicht
und in teilweisem Schnitt. Fig, z einen Längsschnitt entlang der Linie 11-1I der
Fig. i, Fig. 3 eine Seitenansicht eines Preßkäfigs abgeänderter Ausführung und
Fig.4
eine Stirnansicht des Preßkäfigs nach Fig. 3.
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Die Presse besteht aus einem Rahmen io, der den Preßkäfig i i trägt
und mit Lagern für eine Preßschnecke 12 versehen ist. Durch diese Schnecke wird
das Preßgut durch das Innere des Preßkäfigs befördert und an einem Ende desselben
ausgestoßen, wobei das Öl durch die Wände des Preßkäfigs entweicht. Das Preßgut
wird durch einen Trichter mittels einerZuführungsschnecke derPreßschnecke zugeleitet.
Diese übliche Zuführungsanordnung ist in den Zeichnungen nicht dargestellt. Der
Preßkäfig weist eine Filteroberfläche aus in geringen Zwischenräumen angeordneten
Käfigstäben 13 auf, die von starken, in Abständen angeordneten Ringhälften 14 zusammengehalten
werden. Durch die Zwischenräume zwischen den Käfigstäben tritt unter dem Druck der
Preßschnecke das Öl aus dem Preßgut aus. Der Preßkäfig besteht aus -zwei Hälften
i ja und I Ib, deren Teilungsfuge mit 15 bezeichnet ist. Beide Käfighälften
sind an gegenüberliegenden Enden mit Achsen 16 versehen, die in starken Lagern 17
im Rahmen io der Presse gelenkig gelagert sind. Die Drehachsen weisen mindestens
an einer Seite der entsprechenden Käfighälften fest aufgesetzte Zahnräder 18 auf,
die miteinander im Eingriff stehen. Die Drehachsen 16 bilden Angeln, um die sich
der Preßkäfig öffnet. Wegen des gegenseitigen Eingriffes der Zahnräder 18 kann die
untere Käfighälfte 11b nicht in ihre Öffnungsstellung fallen, ohne die obere Käfighälfte
1° in die in Fig. i gezeichnete, gestrichelte Stellung zu bringen. Besitzen deshalb
die beiden Hälften im wesentlichen gleiches Gewicht, ist nur eine geringe Anstrengung
nötig, um die beiden Hälften auseinanderzuklappen und den Käfig zum Entfernen der
Preßschnecke oder zum Entfernen, zur Reparatur oder Reinigung anderer innerer Teile,
wie der Käfigstäbe 13, zu öffnen. Die untere Käfighälfte bildet i.n diesem Falle
also ein Gegengewicht für den oberen Teil des Preßkäfigs. Ähnlich wirkt beim Schließani
des Käfigs die obere Hälfte als Gegerl gewicht, wobei sie das Heben des unteren
Teiles erleichtert und damit nur ein geringer Kraftaufwand zum Schließen des Käfigs
erforderlich ist.
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Die beiden Käfighälften I I° und I 1b werden an der den-Scharnieren
16, 17 gegenüberliegenden Seite durch eine Klemmvorrichtung verschlossen. Diese
besteht aus einer U-förmigen Klemmleiste i9, die von einem Ende bis zum anderen
des Käfigs reicht und über keilförmige Glieder 2o an den aufeinandertreffenden Kanten
der Käfighälften greift. Zwei von Hand zu betätigende Schraubenspindeln 21 sind
in der Wand des Rahmens io der Presse angebracht und werden, in die Klemmleiste
i9, jeweils an ihren Enden, eingeschraubt.Anden Spitzen der Schraubenspindelln ist
jeweils ein Ansatz 22 angebracht, den die Keilglieder an den Kanten der Käfighälften
übergreifen, wenn der Käfig geschlossen ist, so daß die axiale Bewegungsmöglichkeit
der Schraubenspindeln begrenzt ist. Um den Käfig in seiner verschlossenen Stellung
zu sichern, wird die Klemmleiste, deren keilförmiges Innenteil auf die Glieder 20
paßt, durch Drehen der Handspindeln 21 auf diesem, Ansätzen 20 festgezogen, wodurch
die beiden Käfighälften fest verschlossen werden. Dieses Verfahren, den Käfig zu
sichern, stellt eine Verbesserung des allgemeinen Verfahrens zur Sicherung der Käfighälften
mittels einer Vielzahl von Schrauben und Muttern( dar, die, falls der Preßkäfig
geöffnet werden soll, alle entfernt werden müssen. Die Keilflächen der Klemmleiste
und die Keilglieder, die darin eingreifen; sind so gebaut, daß nur ein sehr geringer
Kraftaufwand zum festen Verschluß der beiden Käfighälften notwendig ist. Die Handräder
zur Betätigung der Sc'hratil)enspindelti besitzen einen großen Durchmesser und körnen
zusätzlich mit Kettenzahnrädern versehen sein. die durch eine Gelenkkettemiteinanderverbunden
sind.DieKettenzahnräder laufen lose auf den Schraubenspindeln, können aber durch
von Hand zu betätigende, in den ,Naben der Handräder untergebrachte Zapfenkupplungen
festgestellt werden. Zum ersten Lösen der Klemmleiste i9 und zu ihrem letzten Anziehen
werden die Zapfenkupplungen herausgezogen, so daß jede Schraubenspindel unabhängig
von der anderen betätigt werden kann. jedoch zum Verstellen der Leiste vor dem endgültigen
Anziehen oder nach dem Lockern werden die Zapfenkupplungen eingerückt, so daß beide
Schraubenspindeln durch Betätigen eines Handrades verstellt «-erden. Da die Klemmleiste
ein hohes Gewicht hat. kann sie auf Schienen aufgelegt werden. oder sie kann mit
Rädern oder Rollen versehen sein, die auf Schieigen auf dein Rahmen der Presse laufen.
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In der in den Fig. 3 und .1 dargestellten Ausführungsform ist die
untere Käfighälfte ortsfest, während die obere Hälfte hinter ihrer Gelenkstelle
23 mit einem Gegengewicht 24 ausgestattet ist, das ein leichtes Schließen und Öffnen
dieses schweren Käfigteiles ermöglicht.