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Hallen-Konstruktion Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hallen-Konstruktion
für landwirtschaftliche und industrielle Zwecke. Zweck der Erfindung ist, die Gestehungskosten
der Hallen durch die Möglichkeit derFabrikation an industriellenSammelstätten und
damit durch Serienfabrikation zu verringern. Die Herstellungsdauer soll verkürzt
werden und der Transport und der hierfür erforderliche Zeitaufwand vereinfacht und
vermindert werden. Insbesondere ist es Zweck der Erfindung, Hallen, die durch Kriegsereignisse
zerstört sind, auf billigere Wege wiederherzustellen oder zu erneuern, um so die
industrielle und landwirtschaftliche Kapazität eines Landes wieder zu erhöhen.
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Die vorliegende Erfindung kennzeichnet sich dadurch, <laß die Halle
durch eine Mehrzahl in Abmessungen und Grüße gleiche Elemente gebildet ist, die
sowohl Säulen als auch Binder als auch Verspannungen darstellen. Das einzelne Element
besitzt die Form eines rechtwinkligen Dreiecks und kann bestehen aus Beton, Metall,
Kunstharz, Holz o. dgl. Die Oberfläche des einzelnen Elementes kann mit einer dünnen
Schicht verkleidet sein. Das Element kann ein Netz von Verstrebungen besitzen, um
die einzelnen auftretenden Kräfte günstig zu übertragen. Das Wesentliche des einzelnen
Elementes ist die Größe des spitzen Dreieckswinkels und die Länge der langen Kathete.
Im Fall der Herstellung des Dreieckselementes aus Beton oder gestanztem Stahlblech
ist das Element ausgesprochen monolithisch, d. h. frei von gegenseitigen Verbindungen
einzelner Bestandteile des Elementes.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform des
Gegenstandes
der vorliegenden Erfindung, und zwar Fig. i eine Halle schematisch im Aufriß, Fig.
2 eine andere Ausführungsform einer Halle im Aufriß, Fig. 3 den First einer Halle
für sich allein, Fig. 4 .die gegenseitige Verbindung zweier einen Binder bildenden
Elemente in etwas vergrößertem Maßstab, Fig.5 eine Säulenbefestigung auf dem Fundament,
Fig.6 einen Schnitt im Sinne der Längsachse eines Verbindungsbolzens zweier Elemente.
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Gemäß Fig. i ist ein Binder durch je zwei Elemente 2 und 3 gebildet.
Die beiden Elemente 2 und 3 liegen Rücken an Rücken, und zwar derart, daß die rechten
Winkel nach der zu bildenden Dachschräge zu liegen und die beiden langen Kathetenseiten
die Dachschräge bilden. Elemente i gleicher Ausbildung, Größe und Abmessungen bilden
die Tragsäulen oder Stützen des Daches, und zwar kann, wie in ausgezogenen und gestrichelten
Linien dargestellt, jede einzelne Säule i zwei verschiedene Lagen einnehmen, derart,
daß die Hypotenusen der Dreiecke entweder gegeneinander gerichtet oder voneinander
abgekehrt sind. Am First sind die durch Zusammenfügung je zweier Dreieckselemente
gebildeten Binder über ein Gelenk miteinander verbunden. Die Säulen i ruhen mit
ihren spitzen Dreiecksseiten 7 auf den Fundament- oder auf Druckverteilungsplatten
und sind drehbar oder auch starr befestigt (Fig. 5).
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Obwohl weder die Festigkeit noch die Steife des Binders es erfordert,
ist Vorsorge dafür getroffen, daß Zuganker oder Balken eingelegt werden können,
welche sich von Befestigungsspitze zu Befestigungsspitze 7 erstrecken. Um es so
zu ermöglichen, einen Fußboden anzubringen, kann die Mehrzahl dieser Balken im Mittel
durch ein Unterlagsholz o. dgl. unterstützt sein. Es kann dann z. B. die Halle zur
Einlagerung dienen. Diese Balken erleichtern den Abschluß durch die Tore und die
Errichtung von Zwischenwänden in den Hallen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können die einzelnen Dreieckselemente
auch kippfest mit dein Fundainent verbunden werden. In diesem Falle ruhen die Säulen
5 mit ihren kurzen Katheten auf denn Fundament. Die langen Katheten ergeben die
Höhe der Halle, und zwar die gleiche Höhe, wie sie sich aus der Konstruktion der
Fig. i ergibt,. Dabei ist es natürlich ebenfalls möglich, die Elemente 5 tim i 8o'
verdreht anzuordnen, derart, daß die Hypotenusen der Dreiecke nicht nach innen,
sondern nach außen gekehrt sind. Die Dachelemente 4 sind im Gegensatz zur Ausführung
der Fig. i mit ihren kurzen Katheten. aneinander befestigt, derart, daß zwei Elemente
4 das gesamte Dach ergeben, während gemäß der Ausführungsform der Fig. i vier Elemente
hierzu erforderlich sind, deren je zwei, 2 und 3, längs ,der kurzen Katheten 9 aneinander
4,-festigt sind.
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Gemäß der Ausführungsform der Fig. i sind die langen Katheten der
Dachseite zugekehrt, während gemäß der Ausführungsform der Fig. 2 die Hypotenusen
der Dreieckselemente die Dachschräge bilden.
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Die Verbindung der einzelnen Elemente 1, 2, 3, 4 kann in beliebiger
Weise erfolgen, z. B. durch Bolzen, Verlaschung oder Verklammerung, auch dann, wenn
sie aus armiertem Beton bestehen. Zwischen den einzelnen Elementen können Lagen
aus plastischem Material, wie z. B. Blei, Karton, Bitumen o. dgl., angeordnet sein
(Fig. 6). Der so konstruierte Binder ist mit Rücksicht auf das Fehlen jeglicher
Verzapfung o. dgl. außerordentlich widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse, wie
z. B. Einflüsse des Windes.
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Die Abbildungen zeigen, daß es nicht erforderlich ist, Querbalken
von Kopf zu Kopf der Säulen i verlaufen zu lassen, eine Konstruktion, die, wie insbesondere
Fig. i zeigt, ein Höchstmaß an lichter Höhe gewährleistet, ein Höchstmaß an Einfahrtsöffnung
ergibt und ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit.
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Die Resultierende der auf einen halben Binder wirkenden Kräfte, welche
etwa durch den Punkt 8 läuft, ist nach der inneren Kante der Säulen i zu gerichtet,
wodurch der Schub im Giebel 6 und an den Säulenstützpunkten 7 erheblich vermindert
wird. Durch gelenkige Anordnung der Stützpunkte 7 sind die Spannungen in der gesamten
Konstruktion erheblich verringert, ein Umstand, der es ermöglicht, die Abmessungen
der Fundamente möglichst klein zu halten. Das Widerstandsvermögen der gesamten Konstruktion
der Halle ist zum überwiegenden #Teil zurückzuführen auf die Art der Verbindung
der einzelnen Teile. Die Anordnung aller Verbindungen eines Halbbinders liegt auf
zwei Schnittlinien, welche dem Punkt 8 außerordentlich nahe liegen, nämlich einerseits
der Zusammenstoßlinie 9 für die Verbindung der Elemente 2, 3 und der Zusammenstoßlinie
io für die Elemente 1, 2. Diese Art der Verbindung ermöglicht es, an Verstrebungen
im Vergleich zu Hallen bekannter Art einzusparen.
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Die aufzuwendende Materialmenge ist außerordentlich gering, so daß
sie den äußeren Einflüssen, z. B. derFeuchtigkeit, nur eine kleineOberfläche bieten,
wodurch die Lebensdauer der Elemente erhöht wird.
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Die Niedrighaltung des Materialaufwandes, die Möglichkeit der Serienfabrikation
des einzelnen Elementes, die Vereinheitlichung hinsichtlich der Verbindungen, des
Transportes und der Montage gestatten es, die Gestehungskosten im Vergleich zu bekannten
Konstruktionen äußerst niedrig zu halten. Auch ist die Halle demontierbar.
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Die einzelnen Elemente tragen von vornherein durch die Serienherstellung
die erforderlichen Bohrungen und Durchbrechungen. Soweit diese Bohrungen je nach
Art des Einbaus des einzelnen Elementes für den Zusammenlau nicht erforderlich sind,
können sie für irgendwelche andere Zwecke verwendet werden. Zum Beispiel können
diese Bohrungen an den langen Katlietenseiten der Säulen dazu dienen, Verschalungen
in einfacher Weise
anzubringen. Ebenso können die Bohrungen an den
Hypotenusenseiten der Säulen zur Befestigung von Leitungsrohren o. dgl. verwendet
werden.