-
Tunnelartiges Bauwerk aus Fertigbauteilen.
-
Für diese Anmeldung wird die Priorität aus der entsprechenden Anmeldung
in Schweden vom 6. Dezember 1973, Aktenzeichen: 7316535-9, beansprucht.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein tunnelartiges, aus Fertigbauteilen
in Form von mindestens einem Bodenteil, einem Dachteil und zwei Wandteilen de- und
remontierbar zusammengesetztes Bauwerk. Ein solches Bauwerk kann trotz (vorübergehend)
ortsfester Aufstellung gewünschtenfalls ohne Zerstörung seiner wesentlichen Teile
abgebaut und an einem anderen Ort wieder verwendet werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches tunnelartiges
Bauwerk zu schaffen, das ohne grossen Aufwand an Zeit und Arbeit leicht montierbar
ist und sowohl während dieser Arbeit als auch später im Gebrauch eine hohe Festigkeit
gegen Verformung aufweist, so dass es nicht notwendig ist, die einzelnen Bauelemente
während des Zusammenbaues und der Aufschüttung von Füllmassen abzustützen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Bodenteil
Ausnehmungen von solcher Anordnung und Bemessung aufweist, dass von den unteren
Stosskanten der hochkant darauf gesetzten Wandteile vorspringende Zapfen von diesen
Ausnehmungen aufgenommen werden können. Vorzugsweise weist dabei das Bodentil auf
seiner Oberseite Stützleisten auf, gegen welche die unteren Stosskanten der hochkant
darauf gesetzten Wandteile einseitig derart angelegt werden können, dass die Zapfen
in die Ausnehmungen hineinreichen. Das Dachteil kann an seinen beiden Enden mit
stufenartigen Stützzargen versehen sein, in welche jeweils das eine hochkant auf
das Bodenteil aufgesetzte Wandteil mit seiner oberen Kante eingreifen kann. Das
Dach, die Wände und der Boden des Bauwerks können je aus mehreren, in Tunnellängsrichtung
hintereinander angeordneten Elementen zusammengesetzt sein. Die Ausnehmungen in
dem bzw. den Bodenteilen haben vorzugsweise einen etwas grösseren Querschnitt als
die Zapfen der Wandteile, so dass ein Spielraum um letztere entsteht, der zur Aufnahme
eines Füllmittels, wie Sand oder dgl., dienen kann. Das Bodenteil kann aus mehreren
Bodenelementen gebildet sein, die je zwei Sockel zum Tragen einander gegenüberstehend
angeordneter Wandteile aufweisen, zwischen denen sich mindestens ein Querbalken
erstreckt.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass ein solches tunnelartiges
Bauwerk aus relativ wenigen Teilen und vor allem wenigen untereinander verschiedenen
Typen von getrennt hergestellten Fertigbauteilen am Verwendungsort auf wirtschaftliche
Weise
montiert und gewünschtenfalls später auch wieder ohne Beschädigung seiner wesentlichen
Teile demontiert und an einem anderen Ort erneut verwendet werden kann.
-
Im folgenden ist die Erfindung anhand der-Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines tunnelartigen Bauwerks
gemäss der Erfindung bei auseinander gezogener perspektivischer Darstellung seiner
Bestandteile; Fig. 2 und 3 Ansichten mit Blickrichtung parallel zur Tunnelachse,
welche das flexible Verhalten des Tunnels bei Einwirkung äusserer Kräfte veranschaulichen;
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung des Tunnels bei Einbettung in äußere
Füllmassen, beispielsweise im aufgeschütteten Erdboden.
-
Wie aus Fig. 1 zu ersehen, ist der Tunnel aus einem Dachteil 1, Wandteilen
2 und einem Bodenteil 3 zusammengesetzt.
-
Der Dachteil besteht aus mehreren Dachelementen 4, die Wandteile 2
sind aus mehreren Wandelementen 5 und der Bodenteil 3 aus mehreren Bodenelementen
6 zusammengesetzt, welche jeweils in Tunnellängsrichtung hintereinander angeordnet
sind. Im fertig zusammengesetzten Zustand sind die Bodenelemente 6 auf
ein
vorbereitetes (nicht dargestelltes) Fundament gelegt. Die plattenförmigen Wandelemente
5 ruhen hochkant mit ihrer Unterkante 7 auf den Bodenelementen. Die Dachelemente
4 ruhen auf den Wandelementen. Die Wandelemente 5 sind an ihren unteren Kanten 7
mit vorspringenden Zapfen 8 versehen, welche in fertig montiertem Zustand in Ausnehmungen
9 in den Bodenelementen 6 hineinragen. Letztere sind an ihrer Oberseite mit Stützleisten
10 versehen, gegen welche die Unterkante der Wandelemente 5 jeweils einseitig anliegt.
Die Ausnehmungen 9 sind vorzugsweise etwas grösser als die Zapfen 8 bemessen, so
dass rings um diese herum ein freier Spielraum vorhanden ist, der mit Sand, Schotter
oder dlg. ausgefüllt sein kann. Die Dachelemente 4 sind an ihren Enden mit Sfitzzargen
11 versehen, in welche die Wandelemente 5 mit der Innenseite ihrer oberen Kante
12 eingreifen und anliegen. Die Bodenelemente 6 haben jeweils zwei Sockel 13 zum
Tragen der Wandteile, zwischen denen sich jeweils mindestens ein Querbalken 16 erstreckt.
Die an den Enden des Tunnels befindlichen Wandelemente 14 sind als Flügelelemente
ausgebildet, durch die ein allmählicher Übergang vom Dach zum Boden des Tunnels
geschaffen wird, eine Form, die sich meist besonders gut der Umgebung anpasst. Die
Flügelelemente 14 sind an ihrem oberen Ende mit einem Vorsprung 15 versehen, durch
den eine Ecke gebildet wird, in die sich das benachbarte Dachelement 4 einpassen
kann, so dass das Auflegen der Dachelemente bei der Montage erleichtert und ausserdem
die Stabilität des Tunnels verbessert wird.
-
Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen Beispiele von Bewegungen, denen
der Tunnel bei Einwirkung äusserer Belastungen ausgesetzt ist, wie z.B. Eigengewicht
des Tunnels, Belastung von oben und von den Seiten durch aufgeschüttete Erdmassen
sowie Belastung durch etwa oberhalb des Tunnels stattfindenden Strassenverkehr.
In Fig. 2 ist die Seitenversehiebung, die der Tunnel unter gewissen Umständen erfahren
kann, der Deutlichkeit halber stark übertrieben dargestellt. Fig. 3 veranschaulicht
eine Schrägstellung des Tunnels, wie sie beim Auffüllen von Erdreich ausserhalb
der Seitenwände auftreten kann, insbesondere wenn die Ausnehmungen 9 etwas grösser
sind als die Zapfen 8, wodurch eine gewisse Flexibilität des Bauwerks ermöglicht
wird. Der Sand in dem Bereich um den Zapfen herum innerhalb der Ausnehmung bewirkt
zwar eine Versteifung, lässt aber eine gewisse Nachgiebigkeit zu, ohne dass Brüche
im Baustoff der aus Beton oder dgl. bestehenden Fertigteile entstehen.
-
Fig. 4 zeigt schematisch, in welcher Weise die Aufschüttung des Erdreichs
bei der Montage eines Tunnels gemäss der Erfindung vorgenommen werden kann. Sobald
der Tunnel fertig montiert ist, wird zuerst der Sand oder das sonstige Füllmaterial
auf der einen Seite ausserhalb des einen Wandteils 2 bis zu einer Höhe 17 gefüllt.
Danach wird auf der gegenüberliegenden Seite ausserhalb des gegenüberliegenden Wandteils
das Füllmaterial bis zu einer noch grösseren Höhe 18 aufgefüllt. Danach
erfolgt
die Auffüllung des Restes der Füllmassen, wobei auf der zuerst genannten Seite wieder
angefangen wird. Die FUllmassen bewirken dadurch zusammen mit der Eigenfestigkeit
des Bauwerks eine solche Stabilität, dass keine besonderen Abstützungen während
der Bauarbeiten erforderlich sind.
-
Infolge der einfachen Bauweise eines tunnelartigen Bauwerks gemäss
der Erfindung und infolge des keineswegs völlig starren Zusammenhangs der Bauelemente
untereinander lässt sich ein solches Bauwerk leicht zwecks nochmaliger anderweitiger
Verwendung abmontieren.
-
Ein tunnelartiges Bauwerk gemäss der Erfindung lässt sich nicht nur
als Tunnel für Verkehrswege, sondern auch beispielsweise zum Bau von Garagen verwenden,
wobei das tunnelartige Bauwerk gewünschtenfalls mit einem Abschluss durch eine Querwand
versehen werden kann.
-
Die Möglichkeiten zur Anwendung und Ausführung der Erfindung beschränken
sich also nicht auf das hier im einzelnen beschriebene Beispiel. Alle hier beschriebenen
und dargestellten Merkmale sind jedoch als erfindungswesentlich anzusehen. Gewünschtenfalls
kann in den Bereich zwischen den Zapfen und Ausnehmungen auch eine Zementmörtelfüllung
angewendet werden. Ausserdem ist es gewünschtenfalls möglich, die Bodenelemente
6 als im wesentlichen plattenförmige Fertigbauteile mit den erforderlichen Ausnehmungen
auszubilden.