-
Verfahren und Vorrichtung zum Anzünden von Haushaltsfeuerungen Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anzünden von Haushaltsfeuerungen gegenüber
den bekannten Verfahren und Vorrichtungen wesentlich zu vereinfachen, abzukürzen
und zu erleichtern. Ferner soll die Verwendung von Holz, Papier oder sonstigen leichtentzündlichen
Stoffen, insbesondere aber die Benutzung von sog. Feueranzündern oder Zündbriketts
vollständig entbehrlich gemacht werden, so daß also auch eine sorgfältige Vorbereitung
des Brennstoffstapels im Feuerungsraum und die dabei in Kauf zu nehmenden Unannehmlichkeiten
und Verunreinigungen entfallen. Schließlich wird angestrebt, die Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens so zu gestalten, daß sie stets gebrauchsfertig
ist, keiner Wartung bedarf und zu niedrigem Preis erstellt werden kann.
-
Bisher mußte man in der Weise vorgehen, daß sorgfältig ausgewähltes
trockenes Papier und gleichfalls trockenes, vorteilhaft kieniges Holz sauber gestapelt
und angezündet wurden. Wenn das Verfahren beim ersten Versuch nicht mißlang, so
konnten nach einiger Zeit vorsichtig die festen Brennstoffe, wie Briketts, Kohlen
oder Koks, nachgelegt werden. Eine Verunreinigung zumindest der. Hände war bei diesem
Verfahren unausbleiblich, zudem ist es zeitraubend und bedarf sorgfältiger Vorbereitung
und Beobachtung. Es mißlingt regelmäßig, wenn das Anheizmaterial in zu geringer
:Menge vorhanden oder nicht einwandfrei ist. Die Verwendung von käuflichem Zündholz
oder Feueranzündern erleichtert das Anzünden, jedoch entstehen hierbei Kosten, die
mit der Zeit nicht unbeträchtlich sind. Die in neuerer Zeit angebotenen elektrischen
Anzünder benötigen bis zur Erhitzungder Kohle auf dem Flammpunkt viel Strom, sind
recht teuer in der Anschaffung, wenig betriebssicher und haben schließlich nur eine
kurze Lebensdauer.
Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung
wirksam vermieden, gemäß der so verfahren wird, daß man zum Anzünden von Haushaltsfeuerungen
ohne die Verwendung irgendwelcher Anfeuerungsmittel den Inhalt des Feuerungsraumes
unmittelbar vorteilhaft von unten her der Einwirkung einer oder mehrerer Heizgasflammen
kurzzeitig, jedoch so lange aussetzt, bis die Kohle entflammt ist, worauf man die
Heizgaszuführung sperrt. Die Heizgasflamme mag hierbei durch an sich bekannte Heizbrenner
mit Mischdüse, z. B. durch Bunsenbrenner, erzeugt werden, von denen einer oder mehrere
fest unter der Feuerung eingebaut sind. Dies geschieht vorteilhaft in der Weise,
daß ihre Flammen zumindest bis zur Spitze ihres Kernes durch den Rost der Feuerung
hindurchtreten, wobei jedoch die Brennermündung nicht bis in den Bereich des Aschenfalls
vortritt. Besondere Vorteile bietet die Verwendung einer Lockflamme, die durch eine
geeignete Gasleitung gespeist wird und stets brennend jederzeit die Entzündung des
Heizbrenners bewirken kann, wenn die Brennerleitung geöffnet wird.
-
Da heute fast jeder Haushalt mit Heizgas versorgt ist, bietet der
Anschluß der Anzündvorrichtung keine Schwierigkeiten. Die Brenner können einfachste
Bauart zeigen und sind daher sehr billig herzustellen. Das Verfahren und die Vorrichtung
gemäß der Erfindung sind somit geeignet, die eingangs erwähnte Aufgabe in vorbildlicher
Weise zu lösen. Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo es darauf ankommt,
Kohlenfeuerungen im Haushalt schnell, sauber, einfach und billig in Betrieb zu setzen,
also sowohl bei Zimmeröfen als auch bei Kochherden. Zwecks weiterer Verbilligung
kann auf die Lockflamme mit ihrer Sonderleitung ver= zichtet werden, es bereitet
nur geringe Mühe, den Brenner unter dem Rost mit anderen :Mitteln zu entzünden.
-
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben
werden, aus welcher ihre Anwendung auf einen Kochherd zu entnehmen ist. Die in der
Zeichnung wiedergegebene Ausführungsform ist rein schematisch dargestellt und zeigt
lediglich ein Beispiel der Verwendung der erfindungsgemäßen Gedanken, welche sich
aber den verschiedensten Feuerungsarten und Sonderverhältnissen anzupassen vermögen.
-
Der Kochherd i mit Herdplatte 2, Rauchabzug 3 und Füßen 4 enthält
in seinem Innern den durch eine Feuerungstür 5 verschließbaren Feuerungsraum 6 mit
seinem Rost 7. Unter dem Rost 7 befindet sich ein Aschenkasten 8, der an seinem
Handgriff 9 herausgezogen werden kann. Zwischen der F euerungstür 5 und dem Handgriff
9 ist eine Lüftungsklappe io vorgesehen. Diese Teile i bis io sind die wesentlichen
Merkmale eines normalen Kochherdes.
-
Gemäß der Erfindung ist pun unter dem Feuerungsraum 6 bzw. dem Rost
7 ein Heizbrenner i i angeordnet, der im Beispiel durch eine Bohrung in der Rückwand
12 des Herdes i hindurchtritt und in dieser Wand 12 z. 1. durch die Verschraubung
13 befestigt ist. Die Luftzuführung 1 4 des Brenners liegt, wie aus der Zeichnung
ersichtlich, vorteilhaft außen. Selbstverständlich könnte der Heizbrenner i i auch
durch eine andere @\'and in den Kochherd eintreten, selbst von der Vorder-, Otter-
oder Unterseite her wäre dies möglich und gegebenenfalls zweckmäßig. Der Brenner
i i kann an seinem hinteren Ende durch einen Nippel i5 mit einem Gasschlauch oder
einer Gasleitung verbunden werden. Der Absperrhahn für die hrelillerleitung ist
nicht dargestellt, er liegt irgendwo in bequemer Reichweite für die Bedienungsperson.
Die Mündung des Brenners i i reicht vorteilhaft nur bis ZUM Rande des Rostes 7,
damit sie durch den Aschenfall nicht verunreinigt werden kann, zumal cla sie vorteilhaft
etwas nach oben abgebogen ist, um zu veranlassen, daß die Brennerflamme 1H, wie
dargestellt, zumindest mit der Spitze ihre: l-' laitiiiicukeriis durch den Rost
7 hindurchtritt.
-
Das Entzünden des Brenners erfolgt nach dellt Öffnen seinesAbsperrhahns
mittels einer Lunte oder eines Spanes, den man durch die Lüftungsklappe to oder
bereits vor dein Einschütten der Kohlen durch den Rost 7 einführt. Besonders bequem
ist das Entzünden mittels einer Lockflamme 17, die ihre Nahrung durch eine
dünne Leituilg 16 erhält. Diese Leitung 16 wird durch einen besonderen, nicht dargestellten
Absperrhahn beherrscht.