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Andreas Schmielau, Lübeck Wandplatten werden bisher so verlegt, daß
nach Herstellung eines unteren Sockels die Wandplatten reihenmäßig; von links nach
rechts angesetzt und nach der waagerechten Verlegung einer Reihe die nächste Reihe
wieder von einer zur anderen Wandecke verlegt wird. Dabei bedient man sich einer
Richtschnur, die an den beiden Wandecken durch Nägel oder Dorne befestigt wird.
Diese Schnur muß von einer waagerechten zur nächsthöheren waagerechten Plattenreihe
jeweils neu befestigt und ausgerichtet werden. Für die senkrechten Fugen zwischen
den Platten bzw. für das senkrechte Aufeinanderbauen der Platten bestand bisher
keinerlei Richtlinie, so daß der Plattenverleger sich auf sein Augenmaß verlassen
mußte. Es ist verständlich, daß durch diese bisherige Arbeitsweise sehr viel Zeit
mit Hin- und Herlaufen an der ganzen Wandlänge verloren geht und daher in der Zeiteinheit
r_ur eine verhältnismäßig kleine Fläche mit Platten belegt werden konnte.
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Um nun zu erreichen, daß der Plattenverleger sich von seinem Arbeitsplatz
zur Verlegung einer bestimmten Flächengröße nicht entfernen braucht und damit die
zu verlegenden Platten sowie das Einbetturgsmaterial in Griffnähe behält, wird nach
der Erfindung ein Hilfsgerät zum Verlegen von Wandplatten vorgeschlagen, das im
wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen, vorteilhaft mit auseinandernehmbaren
Seiten, besteht, an dessen senkrechte Seiten Führungen zur Verstellung von Schiebern
mit an ihnen befestigten, quer über den Rahmen laufenden elastischen Schnüren oder
Fäden vorgesehen sind und dessen untere, auf einem Sockel oder eine Plattenreihe
aufsetzbare Seite entsprechende Führungen für Schieber besitzt, die mit Markierungen
in das vom Rahmen
begrenzte Feld ragen. Die Rahmenausmaße sind der
seitlichen und oberen Reichweite des Plattenverlegers, der auf seinem Platz stehen
bleibt, angepaßt. Durch diesen Rahmen wird im Gegensatz zu der bisherigen Arbeitsweise
einem bestimmtem Breitenteil einer Wand, der der Rahmenbreite entspricht, gearbeitet,
und zwar derart, daß entsprechend der Rahmenbreite zunächst eine untere Plattenreihe
und aufbauend die nächsten Plattenreihen von unten nach oben verlegt werden. Dabei
dienen die von einer zur anderen Seite verlaufenden waagerechten Schnüre als Richtlinie
für die zu verlegenden Platten, die durch ihre Befestigungsart jeder Plattengröße
in ihrem Abstand angepaßt werden können. Durch die Schieber auf der unteren waagerechten
Rahmenseite mit den Markierungen wird auch in waagerechter Richtung für die unterste
Plattenreihe ein fester bestimmter Abstand der Platten mit gleichbleibender Fugenstärke
gewährleistet, so daß der Plattenverleger sich dann bei den nächsten höher zu verlegenden
Reihen nach der unteren Plattenreihe richten kann. Man erhält so auf der ganzen
Fläche des Rahmens eine mit Platten belegte Fläche, deren Fugen in waagerechter
und senkrechter Richtung genau eingestellt sind. Nachdem die Fläche des Rahmens
mit Platten belegt ist, kann der Rahmen seitlich versetzt oder auch auf die oberste
Plattenreihe aufgesetzt werden, so daß man nun die nächste anschließende Rahmenfläche
mit Platten auslegen kann.
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Für das Belegen von Wandvorsprüngen, Fensternischen o. dgl. mit Platten
ist eine besondere Richtschiene vorgesehen, die noch näher beschrieben wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Hilfsgerätes zum
Verlegen von Wandplatten dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht des
rahmenförmigen Hilfsgerätes, Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt nach Linie II-II
der Fig. i, Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht auf einen im Rahmen des Gerätes
geführten Schieber, Fig. 4 einen vergrößerten Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig.
i, Fig. 5 den gleichen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform, Fig. 6 bis
9 Zusatzgeräte zum Verlegen von Platten an Wandvorsprüngen o. dgl.
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Nach dem Beispiel besteht das Hilfsgerät zum Verlegen von Wandplatten
gemäß Fig. i aus einem rechteckigen Rahmen, dessen senkrechte, im Querschnitt z.
B. winkelige Seiten i und 2 mit den waagerechten Seiten 3 und 4 beispielsweise durch
lösbare Eckverbindungen zusammengehalten werden. Die Rahmenseiten bestehen z. B.
aus Holz oder auch aus einem Leichtmetall, wobei die Rahmenseiten beliebig profiliert
sein können. An den Außenflächen der senkrechten Rahmenseiten i und 2 ist eine Führung
6a mit längs verlaufendem Schlitz für verstellbare Schieber 6 vorgesehen. Die Schieber
6 bestehen aus Klemmfedern 7, die sich gegen innere Flächen der Führung 6a legen
und die mit Griffstücken 8 durch den Längsschlitz der Führung 6° nach außen ragen.
Die Griffstücke sind zweiteilig und laufen nach außen etwas konisch auseinander,
so daß in diese Griffstücke elastische Schnüre oder Fäden 9 eingeklemmt werden können.
Die auf beiden Außenseiten der senkrechten Rahmenseiten i und 2 eingeklemmten elastischen
Fäden 9 laufen auf der der Wand zugekehrten Seite des Rahmens, der auf dieser Seite
eine ebene Fläche bildet, quer über den Rahmen und können durch senkrechte Verstellung
der Schieber 6 auf beliebige Plattengrößen parallel eingestellt werden. Hierzu kann
man einen beliebigen Maßstab benutzen, und zwar verwendet man vorteilhaft einen
im Querschnitt quadratischen Stab als Stichmaß, auf dem die gängigen Plattengrößen
markiert sind.
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Die Unterfläche der unteren waagerechten Rahmenseite 4 ist mit einer
gleichen Führung 4a versehen, wie sie die Seiten i und 2 aufweisen, und auch in
dieser Führung 4a sind Schieber 6 waagerecht verstellbar. In diesem Fall ist jedoch
an einer Seitenkante der Griffstücke 8 eine Platte io, gestrichelt in Fig. 2 angedeutet,
angelötet oder angeschweißt, die auf der der Wand zugekehrten Fläche der unteren
Rahmenseite 4 liegt und als Markierung in die Rahmenfläche ragt.
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Die Eckverbindungen 5 (Fig. i und 2) des Rahmens bestehen je aus einem
hohlen Winkelstück 5a entsprechend dem Profil der senkrechten Rahmenseiten i und
2 und einem flachen Hohlstück 5" entsprechend dem Querschnitt der waagerechten Rahmenseiten
3 und 4.
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Es können grundsätzlich an Stelle der lösbaren Eckverbindungen 5 auch
feste Verbindungen für den Rahmen vorgesehen sein, jedoch muß dann in Kauf genommen
werden, daß der Rahmen beim Transport größeren Raum beansprucht, was durch die auseinandernehmbaren
Rahmenseiten vermieden wird.
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Gegen die mit Platten zu belegende `Tand gerichtet ist an allen Eckverbindungen
5, mindestens aber an den beiden unteren Eckverbindungen, eine waagerechte Metallplatte
ii befestigt (s. Fig. +), die auch z. B. durch Stanzeinschnitte aus dem Blech der
Rahmenverbindungen herausgebogen werden kann und die als Auflagereste für den Rahmen
dient, wie noch beschrieben wird. Die Platte ii bildet mit der Innenfläche der Eckverbindung
5 einen rechten Winkel.. Es ist auch möglich (s. Fig. 5), unterhalb der Platte ii
eine Stellschraube 12 in der Eckverbindung vorzusehen, durch die der Abstand des
Rahmens zur mit Platten zu belegenden Wand geregelt wird, und zwar je nach Tiefe
und Form eines Sockels, von dem man ausgeht.
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Die Rahmenseiten i bis 4 werden im übrigen in den Eckverbindungen
5 durch Klemmschrauben 13 und 14 fixiert.
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Mit dem beschriebenen Gerät wird folgendermaßen gearbeitet: Im Gegensatz
zur bisherigen Arbeitsweise, bei der Wandplatten in waagerechter Richtung nach Spannen
von Richtschnüren in einzelnen Reihen verlegt werden, soll nach der Erfindung in
senkrechter Richtung gearbeitet werden, so claß der Plattenverleger sich beim Hochziehen
der Platten an der Wandung auf einer Breite entsprechend seiner Reichweite nur wenig
bewegen braucht. Die Breite des zur Anwendung kommenden Rahmens ist daher der möglichen
Reichweite
des feststehenden Verlegers angepaßt. Zunächst wird in üblicher Weise mittels einer
Schnur an der mit Platten auszulegenden Wandung ein unterer Sockel hergestellt,
dessen Oberkante in einer waagerechten Linie liegt. Auf diesen Sockel wird der beschriebene
Rahmen aufgesetzt, und zwar so, daß die beiden Metallplatten ii an den beiden unteren
Eckverbindungen 5 auf der Sockeloberfläche aufruhen und die Innenfläche der Eckverbindungen
5 oder die freien Enden der Stellschrauben 12 gegen die äußere Sockelfläche liegen.
Entsprechend der Höhe der zu verlegenden Platten werden die Fäden 9 durch senkrechtes
Verstellen der Schieber 6 an den Griffstücken 8 parallel zur Sockeloberkante eingestellt,
wobei die Einstellung die jeweils gewünschte Fugenbreite berücksichtigt. Anschließend
erfolgt in gleicher Weise eine Einstellung der Markierungsplatten io in der Führung
4m der unteren Rahmenseite entsprechend der Breite der zu verlegenden Platten. Damit
der Rahmen sich nach Aufsetzen auf den Wandsockel in seiner senkrechten Lage hält,
werden in Nähe der oberen Ecken des Rahmens in die Wandung Stifte oder Dorne a eingeschlagen,
die durch eine über den Rahmen laufende Schnur b verbunden werden. Hierdurch wird
ein Kippen des Rahmens, der vorher ausgelotet ist, vermieden. Man kann nunmehr entsprechend
der Rahmenbreite Wandplatten in parallelen Reihen von unten nach oben bis zum Oberteil
des Rahmens verlegen, wobei durch Verwendung eines elastischen Materials für die
Schnüre diese nicht hindern. Reicht die Rahmenhöhe für die Wandung nicht aus, so
wird der Rahmen mit seinen Metallplatten ii auf die Oberkante der obersten verlegten
Reihe aufgesetzt und wieder mit Stiften a und einer Schnur b befestigt.
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Bei der Verlegung bilden die waagerechten parallelen elastischen Fäden
9 die Richtlinien für die waagerechte Lage der Plattenkanten, und die Kanten der
Markierungsplatten io bilden die Richtpunkte für eine genaue Lage der Plattenkanten
übereinander.
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Sobald die Wand entsprechend der Breite des Rahmens von unten bis
zur gewünschten Höhe mit Platten belegt ist, wird der Rahmen auf dem- Wandsockel
seitlich versetzt, so daß nunmehr der nächste anschließende Wandabschnitt von unten
nach oben mit Platten ausgelegt werden kann. Jetzt wird so vorgegangen, daß in die
Führung 6m der in Frage kommenden senkrechten Rahmenseite i oder 2, je nachdem,
ob nach links oder rechts gearbeitet wird, eine Klammer eingeschoben wird, die über
die seitliche Kante einer bereits verlegten Platte faßt. Auf der anderen Seite wird
ein Dorn eingeschlagen, an dem der Rahmen festgeklammert wird.
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Sobald die glatten Wandungen durch Winkel oder Vorsprünge, z. B. Schornsteine
o. dgl., unterbrochen werden, kann man mit dem beschriebenen Rahmen nur bis unmittelbar
vor diesen Winkel arbeiten. Um eine Richtlinie bzw. Richtpunkte zur Verlegung der
Platten an solchen Vorsprüngen zu erhalten, benötigt man ein Zusatzgerät. Dieses
Zusatzgerät besteht aus einer Richtschiene 16, welche in beliebiger Weise profiliert
ist, z. B. ein Winkelprofil besitzt, und welche aus Holz oder 'Metall hergestellt
ist (Fig. 6 und 7). Diese Schiene ist auf der Außenseite am unteren Ende mit einer
Stütze 17 versehen, die über das Unterende der Schiene um ein Maß vorragt, das der
Höhe des Sockels 18 entspricht. Die eine Kante ihm der Schiene wird auf die Ecke
der Wandung eingestellt, und zwar in mehr oder weniger großem Abstand, je nachdem,
ob die- Platten die zu belegende Wandfläche etwas überragen oder mit dieser Fläche
abschließen sollen. Die Fixierung der Richtschiene am unteren Ende erfolgt durch
einen angespitzten Stift 19, der auf der Außenseite der Stütze 17 geführt ist und
einen oberen Kopf zum Eindrücken dieses Stiftes in den Fußboden besitzt. Zum Festhalten
und Ausrichten des oberen Schienenendes ist eine Winkelanlage 2o vorgesehen. Diese
Winkelanlage wird mit einem Stift 21, einem Dorn o. dgl. in der Wandung des eckigen
Vorsprunges 22 befestigt, wobei die Winkelanlage durch eine Stellschraube 23, die
gegen den eingeschlagenen Stift 21 drückt, festgeklemmt wird, Entsprechend dem Profil
der Richtschiene 16 ist die Winkelanlage 20 mit einer winkelförmigen Ausnehmung
24 versehen, in der der eine Schenkel 16° paßgerecht geführt ist, während der andere
Schenkel i6c sich begrenzt frei bewegen kann. Nach Ausloten der Richtschiene 16
in der lotrechten Lage wird diese durch eine Klemmplatte 25 mit Stellschraube 26
fixiert. Da es sich beim Belegen der Vorsprünge mit Platten um nur schmale, von
unten nach oben laufende Flächen handelt, genügt die Richtschiene 16, die auf ihrer
Höhe mit Markierungen entsprechend der Plattenhöhe versehen sein kann, um ein Ausrichten
der Platten in der waagerechten Linie zu gewährleisten. Je nachdem, an welcher Ecke
und welcher Seite eines Vorsprunges gearbeitet wird, ist die Richtschiene aufzustellen,
wobei es erforderlich sein kann, die Winkelanlage 20 durch eine ähnliche Anlage
auszutauschen, bei der die Ausnehmung 24 verdreht angeordnet ist. Wenn die Richtschiene
in ihrer Höhe beim Verlegen von Platten nicht ausreicht, muß eine Stützplatte 27
vorgesehen werden, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist. Diese Stützplatte 27 ist aus
einem eckig geschnittenen Holzstück hergestellt, dessen schmale Kante in waagerechter
-Richtung zum Durchführen von Befestigungsstiften 28 mit Durchbohrungen versehen
ist. Diese Stifte 28 werden unmittelbar abschließend mit der obersten verlegten
Plattenreihe in der plattenfreien Eckwandung eingeschlagen, und die Stützfläche
27 wird auf diesen Stiften durch Klemmschrauben 29 fixiert. Die Stützplatte 27 schließt
mit der Kante 30 mit der Hinterwandung der zu verlegenden Platten 31 ab,
so däß die Platten mit ihrer einen Seitenkante über die noch nicht mit Platten belegte
Wandungsfläche hinausragen können. Auf die Stützplatte 27 wird nun ein Hohlsockel
32 aufgesteckt, und zwar kann dies dadurch erfolgen, daß der Sockel auf der Unterseite
mit Spitzen versehen ist, die in das Holz der Stützplatte 27 eindringen. In diesen
Sockel 32 wird die Richtschiene 16 mit dem unteren Ende eingesetzt, nachdem vorher
die Stütze 17 gelöst ist, und anschließend wird nach Ausloten der Richtschiene das
obere Ende festgelegt in der gleichen Weise, wie bereits zu Fig. 6 und 7 beschrieben
ist.
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Soll mit der Richtschiene 16 entsprechend Fig. 9
an
einem Fenstersims gearbeitet werden, so wird als Konsole für die Richtschiene 16
eine Blechplatte 33 verwendet, die an einem Ende wieder mit einemWinkelsockel 34
entsprechend dem Profil der Richtschiene 16 versehen ist. Auf die Blechplatte 33
wird zum Festhalten des Sockels und der Schiene ein beliebiges Gewicht 35 aufgesetzt.
Das obere Ende der Richtschiene wird schließlich wieder mit einer Winkelanlage entsprechend
den Fig. 6 und 7 gehalten.