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Handbiegevorrichtung für Stabeisen, insbesondere Betoneisen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Handbiegen von Stabeisen, insbesondere Betoneisen,
mit einer einen Biegehebel und eine umsteckbare Gegendruckrolle tragenden Grundplatte.
Sie hat sich die Aufgabe gestellt, einen kleinen handlichen Biegeapparat von geringem
Gewicht zu schaffen, der leicht transportiert werden kann, dabei aber allen Anforderungen
an Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Biegungen auch bei rauher Behandlung entspricht.
Dieses Ziel ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Grundplatte
die Form eines Kreuzes mit gleich langen Querarmen und ungleichen Längsarmen hat,
von denen die beiden Querarme Mittel zur Aufnahme der Gegendruckrolle und ebenso
wie der längere der beiden Längsarme Löcher zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
o. dgl. aufweist, während der kürzere Längsarm einen vorstehenden Kopf bildet und
den Biegehebel trägt. Durch diese neue Gestaltung ist bei großer Gewichtsersparnis
eine zuverlässige Befestigung der Grundplatte an einem Werktisch gewährleistet.
Die Grundplatte kann sogar wegen ihrer kleinen Abmessungen und ihres geringen Gewichts
auf Bauplätzen behelfsmäßig an einem Gerüst-oder Schalbrett befestigt werden, das
seinerseits beispielsweise auf zwei Böcke oder Leitern gelegt ist. Anderseits bietet
der dem Biegehebel gegenüberliegende lange Kreuzarm eine große Stützlänge für das
zu biegende Stabeisen. Die Anordnung der Mittel zur Lagerung der umsteckbaren Gegendruckrolle
an den beiden Querarmen gestattet das wahlweise Biegen nach rechts oder links, ohne
daß zu diesem Zwecke die unhandlichen und sperrigen Betoneisen verschwenkt werden
brauchen.
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Der den Biegehebel tragende vorstehende Kopf kann erfindungsgemäß
um die Dicke des Biegehebels nach unten verkröpft sein. Durch diesen Kunstgriff
wird
erreicht, daß die Oberkante des Biegehebels mit der Oberfläche der Grundplatte bündig
liegt, so daß das zu biegende Stabeisen ohne weitere Hilfsmittel satt auf dem langen
Kreuzlängsarm aufliegt. Außerdem gestattet diese Anordnung, Gegendruckrolle und
Biegerollen gleichzugestalten und dadurch Herstellung und Gebrauch wesentlich zu
vereinfachen.
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Um mit der neuen Vorrichtung außer Endhaken auch Z-förmige Aufbiegungen
herstellen zu können, ist erfindungsgemäß einerseits der vorstehende Kopf des Biegewerkzeuges
mit einer Anzahl von Einstecklöchern für umsteckbare Gegendruckzapfen, -schienen
o. dgl. versehen, anderseits kann auch der Biegehebel mehrere Löcher zum Umstecken
der Biegerolle oder eines Biegeexzenters aufweisen. Durch wahlweise Benutzung je
eines Loches am Kopf und am Biegehebel lassen sich z. B. Z-Aufbiegungen verschiedener
Länge und Höhe in einem Zuge ausführen. Auf diese Weise gestattet die neue Vorrichtung
die Ausführung aller vorkommenden Biegungen, etwa auch solcher für Scherbügel und
ähnlich gestaltete Bewehrungseinlagen für den Stahlbetonbau.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Handbiegevorrichtung in Seitenansicht, Fig.
2 die Vorrichtung in Draufsicht, Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung
zur Herstellung von Aufbiegungen und Fig.4 ein anderes Anwendungsbeispiel der Vorrichtung
nach Fig. 3, beide in Draufsicht.
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Die dargestellte Handbiegevorrichtung ist zum i Biegen von Stabeisen,
insbesondere Betoneisen, bestimmt und soll vornehmlich auf Bauplätzen verwendet
werden, bei denen die Aufstellung einer Biegemaschine nicht möglich ist oder sich
nicht lohnt, um trotzdem erforderlich werdende Biegungen schnell und ordnungsmäßig
auszuführen. Die Vorrichtung kann sowohl an einem festen Werktisch oder auf einem
Maschinenständer befestigt werden. Sie kann aber auch mit besonderem Vorteil an
einem Gerüst- oder Schalbrett angebracht werden, das auf Böcke, Leitern o. dgl.
gelegt ist und so einen behelfsmäßigen Werktisch abgibt.
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Die Vorrichtung nach Fig. i und 2 hat eine Grundplatte in Form eines
unregelmäßigen Kreuzes, und zwar sind die beiden Querarme 5, 6 des Kreuzes gleich
lang, während die beiden Längsarme 7, 8 unterschiedliche Längen aufweisen. Die beiden
Querarme 5, 6 und der längere der beiden Längsarme sind nahe ihren Enden mit je
einem Loch 9 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube versehen. Außerdem tragen die
beiden Querarme 5, 6 zwischen den Befestigungslöchern 9 auf beiden Seiten der Längsmittellinie
je einen Aufsteckzapfen io für eine umsteckbare Gegendruckrolle 1i. Die Gegendruckrolle
ii wird, je nachdem ob eine Links- oder Rechtsbiegung ausgeführt werden soll, auf
einen der beiden Aufsteckzapfen io aufgesetzt.
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Der kürzere der Längsarme der kreuzförmigen Grundplatte 4 bildet einen
vorstehenden Kopf 8, ist nach unten verkröpft und trägt einen Drehzapfen 12 für
einen daran schwenkbar gelagerten Biegehebel 13. Das Maß der Kröpfung entspricht
der Dicke des Biegehebels 13, so daß die Oberflächen von Grundplatte 4 und Biegehebel
13 auf gleicher Höhe liegen, wie Fig. i zeigt. Auf den Drehzapfen 12 ist eine Biegerolle
14 aufgesteckt, deren Durchmesser dem der aus-; zuführenden Biegung des Betoneisens
x entspricht. Der Biegehebel 13, der in der Zeichnung nur teilweise dargestellt
ist, ist zur Erzielung eines großen Hebelarms verhältnismäßig lang ausgebildet.
Nahe seinem Drehpunkt 12 trägt auch der Biegehebel 13 einen Zapfen 15, auf den gleichfalls
eine Biegerolle 16 aufsteckbar ist. Die beiden Biegerollen 14, 16 und die Gegendruckrolle
ii haben, wie insbesondere aus Fig. i ersichtlich, gleiche Höhe. Sie sind gegen
ungewolltes Abheben durch je eine Unterlegscheibe 17 und einen oberhalb dieser durch
die Zapfen io, 12, 15 gesteckten Splint oder Keilstift 18 gesichert.
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Um die Ausladung des den Biegehebel 13 tragenden Kreuzarms 8' zu verringern
und anderseits zu vermeiden, daß die Befestigungsschrauben 9 der beiden Querarme
5, 6 zu nahe an dieVorderkante desTisches oder Brettes 3 heranrücken, kann in der
Tisch- oder Brettkante ein die Kröpfung 8' aufnehmender Ausschnitt i9 vorgesehen
sein.
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Durch die Abkröpfung der Lagerplatte 8 für den Biegehebel 13 ist,
wie aus Fig. i ohne weiteres ersichtlich, erreicht, daß das zu biegende Stabeisen
x ohne sonstige Hilfsmittel satt in der vollen Länge des längeren Kreuzarmes 7 auf
diesem aufliegt.
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Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung weist einen breiteren Kopf
8 auf, der mit einer Anzahl von Löchern 2o versehen ist. Der schwenkbare Biegehebel
13 weist gleichfalls mehrere Bohrungen 21 auf. Die Bohrungen 2i des Biegehebels
13 gestatten das Umstecken der mit einem Einsteckzapfen ausgestatteten Biegerolle
16. In die Löcher 2o des Kopfes 8 können wechselweise Gegendruckzapfen oder -bolzen
22 eingesetzt werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, lassen sich auf diese Weise
mit der Vorrichtung außer Endhaken auch Z-Aufbiegungen herstellen. Zu diesem Zwecke
wird die Biegerolle 16 mit ihrem Zapfen 15 in eine der Bohrungen 21 des Biegehebels
13 eingesetzt und an einer durch Höhe und Länge der Aufbiegung bestimmten Stelle
in ein Loch 2o , des Werkzeugkopfes 8 ein Gegendruckzapfen 22 eingesteckt. Beim
Verschwenken des Biegehebels wird dann, wie ohne weiteres ersichtlich, durch eine
einzige Bewegung eine Z-förmige Aufbiegung des Betonstahls hervorgerufen. Die Löcher
20 in dem Werkzeugkopf 8 sind symmetrisch zur Längsmittellinie angeordnet, um mit
der Vorrichtung wahlweise Links- oder Rechtsbiegungen ausführen zu können. Um die
Vorrichtung verschiedenen Stabeisendicken und verschiedenen Durchmessern der mittleren
Biegerolle 14 anpassen zu können, sind an den Querarmen 5, 6 der kreuzförmigen Grundplatte
4 mehrere Auf- oder Einsteckmöglichkeiten für die Gegendruckrolle vorgesehen, beispielsweise
in Form von symmetrisch zur Längsmittellinie angeordneten Einstecklöchern io'.
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An Stelle der Biegerollen 16, 14 können, wie aus Fig. 4 ersichtlich,
auch Biegeschablonen 24 verwendet werden. Durch diese Maßnahme läßt sich der Radius
der Aufbiegungen vergrößern, ohne daß hierfür mehr
Platz benötigt
wird als für die zylindrischen Biegerollen. Wie weiter aus Fig. 4 zu ersehen, können
mit der Vorrichtung ohne Umstecken des Biegehebels 13 wahlweise Links- oder Rechtsbiegungen
ausgeführt werden.
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Die Vorrichtung kann beispielsweise in der Form gehandhabt werden,
daB zunächst auf den Drehzapfen 12 des Biegehebels 13 eine Biegerolle 14 aufgesteckt
wird, deren Durchmesser dem der auszuführenden Hakenbiegung entspricht. Die Biegerolle
16 auf dem Biegehebel 13 wird so gewählt und aufgesteckt, daß der Abstand zwischen
den beiden Rollen 14, 16 der Dicke des zu biegenden Stabeisens x entspricht. Dann
wird der zu biegende Stab an der Gegendruckrolle ii anliegend zwischen die beiden
Biegerollen geführt, während der Biegehebel senkrecht zur Längsmittellinie der Grundplatte
4 steht (vgl. Fig. 2). Durch Verschwenken des Biegehebels um etwa 18o° wird dann
das Ende des Stabeisens um die innere Biegerolle 14 herumgerollt und so zu einem
Endhaken gebogen. Nun wird der Biegehebel in seine Ausgangsstellung zurückverschwenkt
und das Stabeisen x um 18o° um seine Achse gedreht. Nach dem Umstecken der Biegerolle
16 in eine andere Bohrung 21 des Biegehebels 13 und Einsetzen eines Gegendruckzapfens
22 in ein entsprechendes Loch 2o des Kopfes 8 wird der Biegehebel 13 ein zweites
Mal verschwenkt, wobei das Stabeisen erfaBt und Z-förmig aufgebogen wird.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführungsform nur eine
beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr
sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So könnte an Stelle
der zylindrischen Biegerolle 16 auf dem Handhebel 13 auch ein Klemmexzenter mit
spiraligem Umfang treten. Ferner könnten die Rollendrehzapfen auch als Einsteckzapfen
ausgebildet sein. Die Grundplatte könnte auf ihrem auf einem Tisch o. dgl. zu befestigenden
Teil statt kreuzförmig auch eine andere Form, z. B. die eines gleichschenkeligen
Dreiecks, aufweisen. An Stelle der Gegendruckzapfen 22 könnten am Kopf 8 des Werkzeugs
auch Gegendruckstücke oder -schienen lösbar oder umsteckbar befestigt sein, die
gewünschtenfalls noch über die Vorderkante des Kopfes vorstehen könnten.