DE815973C

DE815973C - Druckzylinder

Info

Publication number: DE815973C
Application number: DESCH1965A
Authority: DE
Inventors: Pancras Johannes Schoonenberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-04-29
Filing date: 1950-04-29
Publication date: 1951-10-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckzylinder für Druckpressen, insbesondere Vielfarben-Flachbettdruckpressen. Beim Vielfarbendruck ist eine genaue Deckung der verschiedenen Farbdrucke von großer Bedeutung. Der Hauptzweck der Erfindung ist es, eine solche genaue Deckung oder Übereinstimmung durch Justierung der Druckzylinder während der Arbeit zu gestatten.
Erfindungsgemäß ist der Druckzylinder mit Mitteln versehen, die es gestatten, den Zylindermantel während der Arbeit in kontinuierlicher Art und Weise, d. h. stufenlos innerhalb sehr enger Grenzen auszudehnen. Die Erfindung befaßt sich mit äußerst feinen Einstellungen, beispielsweisemit Zehntausendstelvon Millimetern. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann jede äußerst geringe Veränderung im Umfange des Druckzylinders während der Arbeit eingestellt werden.
Die Erfindung hat nichts mit bekannten Vorrichtungen zu tun, die es gestatten, eine sehr beschränkte Anzahl bestimmter Justierungsstellungen vorzunehmen, sondern sie bezieht sich auf kontinuierliche Druckverfahren, beispielsweise das Drucken auf einen kontinuierlichen Werkstoffilm oder -streifen, und auf die Möglichkeit, eine kontinuierliche feine Einstellung des Zylinderumfanges vorzunehmen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert Fig. i ist ein Längsschnitt; Fig. 2 ist ein Querschnitt gemäß der Linie II-II der Fig. i ; Fig. 3 ist eine Ansicht der hinteren Stirnplatte des Zylinders mit Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. i.
Die Zeichnungen zeigen nur einen einzelnen Druckzylinder. Gewöhnlich arbeiten bei dem Druckvorgang zwei Druckzylinder zusammen. Jeder dieser zusammen arbeitenden Zylinder kann in der Weise gebaut sein, die in den Zeichnungen gezeigt ist. Jeder Zylinder hat einen Mantel i, eine vordere Stirnplatte 2 und eine hintere Stirnplatte 3. Der Mantel ist bei 4 geschlitzt und ist radial mit Hilfe von Bolzen 5 in Schlitzen 6 der hinteren Stirnplatte 3 geführt (Fig. 3).
Die Bauart des Mantels ist derart, daß er federnd geschlossen ist, wenn keine inneren ausdehnenden Kräfte auf den Mantel ausgeübt werden.
Eine Druckplatte 7 ist auf dem Zylinder i befestigt, beispielsweise durch Kleben.
An den inneren Oberflächen des Mantels i sind mit Hilfe von Schrauben 9 geneigte Flächen 8 befestigt. Rollen io, die an einem Gleitstück ii befestigt sind, sind auf diesen Oberflächen 8 verschiebbar. Das Gleitstück ii selbst ist entlang einer Mittelhülse 13 mit Hilfe von Rollen 12 verschiebbar geführt. Die Hülse 13 greift in Langlöcher 14 einer Scheibe 15 ein, die mit dem Gleitstück ii bei 16 verbunden ist. Die Scheibe 15 ist zwischen Längslagern 17, 18 montiert und so an einer mittleren Spindel i9 befestigt. Diese Spindel i9 ist mit einem Schraubengewinde 2o versehen. Eine Gewindehülse 21 arbeitet mit dem mit.Schraubgewinde versehenen Teil 20 zusammen und ist an der vorderen Stirnplatte 2 befestigt, die ihrerseits mit Hilfe von Bolzen oder Schrauben 22 mit der Hülse 13 verbunden ist und den Zylindermantel i gegen die hintere Stirnplatte 3 abstützt, so daß der Mantel radial ausgedehnt werden kann.
Die hintere Stirnplatte 3 ist mit der Hülse 13 durch Bolzen 23 verbunden. Die Hülse 13 wird durch ein an sich bekanntes Getriebe angetrieben und ist wirksam gelagert.
Durch Drehen der Spindel i9 kann während des Betriebes das Gleitstück ii in axialer Richtung verschoben werden. Während dieser Bewegung üben die Rollen io eine ausdehnende Wirkung auf die Keilflächen 8 und somit auch auf den Mantel i aus.
Fig. 2 zeigt, daß die ausdehnenden Kräfte in verschiedenen Richtungen wirken, in der Zeichnung sechs, und zwar gleichmäßig auf den Zylindermantel verteilt.
Die Drehung der Spindel i9 und infolgedessen auch die Einstellung des Umfanges des Druckzylinders kann während des Betriebes vorgenommen werden. Gewünschtenfalls kann die Steuerung auf elektrischem oder mechanischem Wege durchgeführt werden, z. B. in Übereinstimmung mit dem Abtasten von Anzeigemarken, die einen Anhaltspunkt für die Deckung oder Übereinstimmung der aufeinanderfolgenden Farbdrucke geben.
Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung nur eine beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr sind noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So könnte die Anordnung von Keilen 8 und Führungsmitteln io auch umgekehrt getroffen sein, indem die Rollen am Zylinderinnenmantel, die Keile dagegen an dem verschiebbaren Schlitten il angeordnet sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Druckzylinder, insbesondere für Mehrfarbendruck, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Zylindermantels (i) während des Betriebes innerhalb enger Grenzen stufenlos veränderbar ist.
2. Druckzylinder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Veränderung des Zylinderumfanges eine Schraube (2o) enthalten.
3. Druckzylinder nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem den Zylindermantel (i) tragenden Bauteil (13) ein Schlitten (ii) verschiebbar geführt ist, dessen Oberflächenteile (io) mit dem Innenmantel des Zylinders (i) im Sinne des Spreizens zusammenwirken.
4. Druckzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenteile des Schlittens (ii) aus Rollen gebildet sind, die mit am Innenmantel des Zylinders (i) angeordneten Keilflächen (8) zusammenwirken.