-
Vorrichtung, in der Filmbänder in der Stärke von einigen Zehnern Mikron
in nassem Zustande über ungezahnte Walzen geführt werden Die vorliegende l:rtinclutig
bezieht sich auf eine Vorrichtung, in der Filmbänder in der Stärke von einigen Zehnern
M ikron in nassem Zustand über ungezahnte Walzen geführt werden. Unter nassem Zustand
soll hier ein Zustand verstanden werden, bei dem Walzenoberfläche und Film durch
eine dünne Flüssigkeitsschicht getrennt sind.
-
Vorrichtungen Gier erwähnten Art sind z. B. Fntwicklercnaschinen,
in denen mit einer zu entwickelnden Bild- und/oder Schallaufzeichnung versehene
Filme aus regenerierter Cellulose durch eine Flüssigkeit geführt werden. Ein anderes
Beispiel sind -.Maschinen, in denen Filme ausAcetvlcellulose, deren Oberfläche verseift
werden soll, durch eine I# lüssigkeit geführt werden, um die Oberfläche zur Aufnahme
eines lichtempfindlichen Stoffes geeignet zu machen, in dem eine Bild- oder Schallaufzeichnung
angebracht werden soll.
-
Wenn der Film über zylindrische Walzen ohne Flansche geführt wird,
tritt häufig der Nachteil auf, daß der Film bestrebt ist, sich seitwärts über die
Walzenoberfläche zu verschieben, wodurch der Film schließlich die Walzenoberfläche
verlassen wird. Wenn zur Vermeidung dieses Nachteils zylindrische Walzen mit Flanschen
verwendet werden, wird der Film infolge ungenügender Starrheit in der Querrichtung
bestrebt sein, entweder mit dem Rande an einen der Flansche anzustoßen, was zur
Folge hat, daß der Filmrand sich tunbördelt und der Film gegebenenfalls zusammengefaltet
wird,
oder sich über den Flansch hinwegzuarbeiten, wenn dieser klein bemessen ist.
-
Diese Erscheinungen sind auf die Tatsache zurückzuführen, daß bei
den meisten Maschinen die Walzenwelle, z. B. infolge unrichtiger Montage, oder weil
die Montage eine gewisse Beweglichkeit der Welle verlangt, nicht genau senkrecht
zur Vorbewegungsrichtung des Films liegt oder mit der Ebene, in welcher der Film
der Walze zugeführt wird, einen Winkel einschließt. Wenn der Film in trockenem Zustand
über die Walze geführt würde, könnten die beschriebenen Folgen der unrichtigen,
gegenseitigen Lage der Walze und des Films durch Verwendung von Walzen mit tonnenförmiger
Oberfläche vermieden werden. Auch über diese Oberfläche würde der Film bestrebt
sein, sich seitwärts zu verschieben. Es wurde gefunden, daß die Größe der Reibung
zwischen Walzenoberfläche und Film bestimmt, ob der Film sich nach dem höchsten
oder dem niedrigsten gegenüber der Rollenwelle gelegenen Punkt der Walzenoberfläche
verschieben wird. Befindet sich der Film in trockenem Zustand, so ist die Reibung
üblicherweise so groß, daß die Mittellinie des Films sich seitwärts verschiebt,
bis der höchste Punkt der Walzenoberfläche, d. h. für den hier betrachteten Zustand
der Punkt erreicht ist, der den größten Abstand von der Walzenwelle hat, vorausgesetzt,
daß letztere richtig montiert wäre. Unter richtiger Montage soll hier verstanden
werden, daß die Walzenwelle sich parallel zur Ebene erstreckt, in welcher der Film
zugeführt wird und zur Vorbewegungsrichtung des Films senkrecht ist.
-
Wenn der Film naß ist, und besonders, wenn er sich in einem Flüssigkeitsbad
befindet, ist diese Maßnahme jedoch unwirksam, da infolge des Vorhandenseins einer
schmierenden Flüssigkeitsschicht zwischen Walzenoberfläche und Film die Reibung
ungenügend ist, um zu vermeiden, daß der Film dennoch von der Walze abläuft.
-
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird der in feuchtem Zustande
befindliche Film von Walzen mit konkaver Oberfläche gesteuert, und der Film ist
nur mit diesem konkav gebogenen Teil in Berührung. Dies bewirkt, daß im Falle ungenauer
Montage der Walzenwelle der Film sich zwar seitwärts über die Walzenoberfläche verschieben
wird, jedoch nur so weit, daß die Mittellinie des Films sich stets über denjenigen
Teil der Walzenoberfläche bewegt, der der Walzenwelle zunächst liegt, vorausgesetzt,
daß diese richtig angeordnet wäre. Es wird dadurch vermieden, daß der Film von der
Walze abläuft, da beiderseits dieses Punktes Oberflächenteile liegen, die einen
größeren Abstand von der erwähnten Welle haben. Dies hat zur Folge, daß man in verhältnismäßig
weiten Grenzen unabhängig von der richtigen Art der Montage der Walzenwelle ist,
während andererseits bei richtiger Montage der Walzenwelle, etwa während des Betriebs
auftretende, seitliche Schlenkerbewegungen des Films infolge der Flüssigkeitsbewegung
auch nicht zur Folge haben, daß der Film von der Walze abläuft. Es sind Einrichtungen
zum Vorbewegen von Filmen in feuchtem Zustand bekannt, bei denen Walzen mit einer
konkav geschwungenen Oberfläche verwendet werden. Diese konkave Oberfläche wird
jedoch nicht zur Führung des Films verwendet, sondern ausschließlich, um zu vermeiden,
daß der beiderseits mit einer lichtempfindlichen Emulsionsschicht versehene Film
infolge Berührung mit der Walzenoberfläche beschädigt wird. Die Filmführung erfolgt
hier ausschließlich über zylindrische Teile der Walzenoberfläche, die sich auf beiden
Seiten des konkaven Teils erstrecken, was möglich ist, da der Film in der Querrichtung
genügend starr ist. Diese Antriebsart ist im Falle der Verwendung dünner, schlaffer
Filme, wie vorstehend beschrieben, nicht durchführbar, da die Verwendung von Walzen
mit konkaver Oberfläche bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung zur Behebung
der beschriebenen Schwierigkeiten bei der Führung solcher Filme gerade verlangt,
daß der Film mit dem konkaven Teil der Walzenoberfläche in Berührung ist.
-
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Fig. i stellt einen Teil einer Entwicklermaschine dar, in der Filme
aus regenerierter Cellulose oder aus ähnlichem schlaffem Material entwickelt werden,
Fig.2 stellt eine erfindungsgemäß ausgebildete Walze dar.
-
In der Entwicklerniaschine i (Fig, i) läuft ein Filmband 2 aus regenerierter
Cellulose von der Stärke von etwa 4o bis 8o ,Ic in senkrechten Schleifen über zwei
Gruppen von Walzen, deren Wellen parallel zueinander sind. Die Wellen der Walzen
3 der einen Gruppe, die in einer oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche und zu ihr
parallelen Ebene liegen, werden angetrieben. Die Wellen der Walzen 4 der anderen
Gruppe, die in der Entwicklerflüssigkeit angeordnet und unabhängig voneinander in
senkrechter Richtung über Führungsstangen 5 auf und ab beweglich sind, dienen zur
Führung des Films und halten diesen durch ihr Gewicht gespannt. Wenn eine Walzenwelle
infolge ungenauer Montage entweder einen Winkel von einigen Grad mit der Ebene einschließt,
in welcher das Filmband von einer vorangehenden Walze zugeführt wird, oder in dieser
Ebene nicht genau senkrecht zur Vorbewegungsrichtung des Films, also in der Figur
in beiden Fällen nicht senkrecht zur Zeichnungsebene ist, wird der Film sich seitwärts
über die Walzenoberfläche verschieben, um sie schließlich zu verlassen. Um dies
zu vermeiden, weist die Oberfläche der Walzen, über die der Film in nassem Zustand
geführt wird, einen konkav geschwungenen Teil auf, mit dem der Film in Berührung
ist.
-
An Hand der Fig. 2 wird die Wirkungsweise dieser Maßnahme erläutert.
Das nasse Filmband wird in einer zur Zeichnungsebene parallelen Ebene in Richtung
des Pfeils 7 der Walze 8 zugeführt, die. gemäß der Erfindung mit einer konkav schwungenen
Oberfläche versehen ist. Das über die
Walzenoberfläche geführte
Filmband wird darauf in Richtung des Pfeils 9 von der Walze abgeführt. Die Walzenwelle
io ist derart ungenau montiert, daß sie nicht senkrecht zur Vorbewegungsrichtung
7 des Films ist. Wenn die Walzenwelle io richtig montiert wäre, würde diese die
mit der gestrichelten Linie i i angedeutete Lage einnehmen. Im dargestellten Fall
wird der Film sich so weit seitlich nach links verschieben, daß seine Mittellinie
1a sich mit dem Punkt 13 der Walzenoberfläche deckt, welcher der gestrichelten Linie
i i zunächst ist. Es wird auf diese Weise vermieden, daB trotz der unrichtigen Montage
der Walze, der Film in seitlicher Richtung von der Walze ablaufen wird.