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Elektroden-Dämpfkessel Für bestimmte Kochgüter, die in Wasser oder
Wasserdampf gekocht bzw. gedämpft werden, ist eine ,ganz bestimmte Kochzeit des
Wassers erforderlich, beispielsweise für Kartoffeln oder Eier. Bei elektrischer
Widerstandsheizung kommt es nun oft vor, daB die rechtzeitige Abschaltung vergessen
wird und durch das Verkochen das Kochgut nicht mehr verwendungsfähig ist. Man hat
deshalb schon einstellbare Schaltuhren in die Zuleitung eingeschaltet, wodurch aber
das Heizgerät erheblich verteuert wird. Weiterhin ist die elektrische Widerstandsheizung
mit konstanter Leistungsaufnähme bei derartigen Kochgütern sehr unwirtschaftlich,
da zum Weiterkochen viel weniger Leistung benötigt wird als zum Ankochen. Es, gibt
wohl regulierbare Heizgeräte, aber diese erfordern wieder eine zusätzliche Bedienung.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Sie geht dabei
von der an sich bekannten Elektrodenheizung aus, bei der die durch dien Flüssigkeitswiderstand
erzeugte Stromwärme zum Kochen und Verdampfendes Wassers benutzt wird, und zwar
werden Elektroden. verwendet, deren wirksame Fläche sich nach unten verjüngt.
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Erfindungsgemäß bestehen die Elektroden aus zwei @dreieckförmigen
oder dreieckäh@nlichen, mit der Spitze nach gnten weisenden Platten. Eldktroden
mit nach unten sich verjüngenden Querschnitten sind an sich bekannt in Form von
Kegeln. Diese kegelförmigen Elektroden haben jedoch den Nachteil sowohl. der ungünstigen
Oberflächenausnutzung als auch. der einseitigen Oberflächenbeanspruchung, da immer
nur die im Bereich der einander zugekehrten Mantellinien liegenden Oberflächenteile
für den Stromübergang herangezogen werden.
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Die Erfindung soll an Hand des in den Fig. i bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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Fig. i zeigt einen Kartoffeldämpfer, Fig. 2 und 3 die Lage der Elektroden
bei verschiedenen Spannungen und Fig. 4 ein Leistungsdiagramm.
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Der Dämpfkessel nach Fig. i besteht aus dem
Oberteil
i zur Aufnahme -der Kartoffeln, dem Untertei12 zur Aufnahme des Wassers und dem
`Zwischenteil 3 für den Einbau der elektrischen Ausrüstung. Diese besteht aus den
Elektroden 4 und dem Stecker 5 mit Erdungskon.takt. Die Elektroden 4 sind zwei dreieckförmige,
mit der Spitze nach unten weisende Platten, die mittels Zwischenstücke 6 an Stegen
7 befestigt sind, die wiederum leitend mit dem Stecker 5 verbunden und an Isolierklötzen
8 angeschraubt sind. Die Zwischenstücke 6 sind an dem einen Ende umgebogen und können
sowohl an dem Längsteil 9 als auch an dem umgebogenen Teil io an den Stegen 7 befestigt
werden, wie aus den Fig.2 und 3 ersichtlich ist. Dadurch ergeben sich verschiedene
Abstände der Elektroden und damit die Anschlußmöglichkeit des Geräts an verschiedene
Spannungen. Die Stege 7 sind drehbar an den Isolierklötzen befestigt, so daß die
Isolierplatten aus ihrer Parallellage in eine beliebige Schräglage zueinander gebracht
und in dieser Lage festgehalten wenden können. An dem Zwischenteil 3 ist oben und
unten je ein die Elektroden abdeckendes Schutzgitter i i und 12 angebracht. Als
Boden des Oberteils ist ein Sieb 13 eingesetzt. Am Unterteil 2 sind mit Kochzeitangaben,
beispielsweise 5o, 6o, 8o Minuten, versehene Höhenmarken 14 für den Wassersland
angebracht. Bei Inbetriebnahme des Geräts wird das Unterteil e je nach der gewünschten
Kochzeit bis zur entsprechetvden Höhenmarke mit Wasser gefüllt. Nach Aufsetzen des
Oberteils mit den Kartoffeln kann das Gerät an Spannung gelegt werden.
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Da das Leitungswasser mit etwa 2o° C einen höheren Widerstand hat
als das Wasser bei ioo° C, wird die volle Leistungsaufnahme erst nach einer gewissen
Ankochzeit erreicht. Wenn dann die Verdampfung einsetzt, geht infolge Absinkens
d.es Wasserspiegels und Verkleinerung der wirksamen Eintauchtiefe der Elektroden
die Leistungsaufnahme zurück. Dieses Abnehmen der wirksamen Oberfläche wird noch
beschleunigt durch die dreieckige Form der Elektroden. Das automatische Zurückgehen
der Leistung steht in Übereinstimmung mit dem erforderlichen Leistungsbedarf, der
ja beim Verdampfen wesentlich geringer ist als beim Ankochen. Aus dem Diagramm nach
Fig.4 ist der Verlauf der Leistungskurve zu ersehen. Die Leistungsaufnahme steigt
während des Ankochens infolge des Abnehmens des Widerstandes des Wassers beim Steigen
der Wassertemperatur auf ein Maximum, bis dann die Verdampfung einsetzt. Nun sinkt
der Wasserspiegel, und die wirksame Oberfläche der Elektroden wird kleiner. Im gleichen
Verhältnis ninmmt die Leistungsaufnahme ab und wird, wenn der Wasserspiegel die
untere Spitze der Elektroden erreicht, Null. Je nach der Menge des in das Unterteil
eingefüllten Wassers ergibt sich ein entsprechender Verlauf der Leistungskurve 15,
16 oder 17. So verläuft beispielsweise bei Auffüllung des Wasserbehälters bis zur
Oberkante der Elektroden die Leistungsaufnahme nach Kurve 15, bei Auffüllung des
Wasserbehälters bis unterh'al'b der Oberkante der Elektroden nach Kurve 16 und bei
Auffüllung bis oberhalb der Elektroden mach Kurve 17. j e nach dem Anfangswasserstand
ergeben sich verschiedene Kochzeiten, bei Kurve 15 z. B. etwa 5o Minuten, bei Kurve
16 etwa 6o -Minuten und bei Kurve 17 etwa 8o Minuten. Diese Kochzeiten entsprechen
den Angaben der am Unterteil angebrachten Höhenmarken, bei denen die durch das nachträgliche
Aufsetzen des Unterteils 3 bedingte Wasserverdrängung berücksichtigt ist. Beim Kochen
von Kartoffeln, bei denen man je nach Größe der Kartoffeln eine entsprechende Kochzeit
benötigt, die sich aus der Erfahrung ergibt, 'kann man das Unterteil bis zur entsprechenden
Höhenmarke mit Wasser füllen.
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Der Verlauf der Leistungskurve läßt sich weitgehend beeinflussen durch
die Formgebung der Elektrodenplatten, z. B. durch bogenförmige Gestaltung der beiden
nach unten weisenden Dreieckseiter. Eine weitere Möglichkeit zur Änderung der Kochzeit
besteht in der Verdrehung der beiden Elektroden um zueinander parallele waagerechte
Achsen, da sich dadurch beim Sinken des Wasserspiegels der mittlere Abstand der
gegenüberliegenden Elektrodenoberflächen und damit der Widerstand und die Leistungsaufnahme
verändert.
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Die Erfindung bietet den Vorteil der s.elbsttätigen Regulierung der
Strom- und Spannungsaufnahme und der selbsttätigen Abschaltung nach Ablauf einer
bestimmten Zeit ohne zusätzliche Geräte. Für das Kochen vor, Gütern, die in Wasser
gekocht bzw. in Wasserdampf gedämpft werden und eine bestimmte Kochzeit benötigen,
ist mit dem Gerät nicht nur eine erhebliche Stromersparnis gewährleistet, sondern
auch das Verderben. des Kochgutes durch Verkochen mit Sicherheit verhindert.