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Elektroden-Salzbadofen Bekanntlich werden bei Elektroden-Salzbadöfen
die für die elektrische Beheizung des Bades erforderlichen Elektroden längs der
Seitenwände in das Bad hineingeführt. Diese Anordnung bewährt sich aber nur bis
zu einem gewissen Baddurchmesser, weil über eine bestimmte Badgröße der Abstand
zwischen den Elektroden so groß wird, daß die Badspannung schließlich eine Höhe
annimmt, die das Bedienungspersonal gefährden und das Gut beschädigen kann. Ferner
besteht bei großen elektrodenbeheizten Salzbädern der Nachteil, daß die Bodenfläche
des Bades nicht ausreichend beheizt wird, wenn nicht besondere Maßnahmen getroffen
werden, um dies zu bewirken.
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Um diese Mängel zu beheben, ist es bekannt, elektrische Salzbadöfen
so zu bauen, daß das Salzbad als Heizkörper dient. Die Anordnung besteht darin,
daß man in einen Isolieraußentiegel einen Isolierinnentiegel einsetzt und den entstehenden
Zwischenraum mit Salz ausfüllt, in den Heizelektroden hineinragen. Dieser Zwischenraum
soll dann in seiner Größe so bemessen werden, daß das zwischen die Gefäßwandungen
eingefüllte Salz infolge der Bemessung des Querschnittes einen so hohen Widerstand
besitzt;-daß die Elektroden ohne Transformierung des elektrischen Stromes an eine
gebräuchliche Betriebsspannung angeschlossen werden können. Auf diese Weise wird
das Schmelzgut nur durch Wärmeleitung erhitzt und durch das Innengefäß von den spannungsführenden
Heizbadkörpern isoliert.
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Zweck der Erfindung ist nun, die erwähnten, den Bädern mit verhältnismäßig
großer Bodenfläche anhaftenden Nachteile in anderer Weise zu beseitigen, und zwar
unter Anwendung einer Anordnung, wo der Salzbadofen mit einer Anzahl von an den
Wänden des gleichzeitig als Arbeitsraum dienenden Badraumes
angeordneten
Elektroden ausgerüstet ist. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
mindestens ein Teil der Elektroden an ihrem unteren Ende mit einer über einen Teil
der Bodenfläche des Arbeitsraumes sich erstreckenden Verlängerung versehen ist.
Zu diesem Zwecke erden die Elektroden in üblicher Weise an den Wänden des Badraumes
angeordnet, am unteren Ende dann aber abgewinkelt und noch ein Stück weit am Boden
des Bades entlang nach der Mitte zu weitergeführt. Durch diese :Maßnahme gehen über
den Boden des Bades stärkere Stromfäden, und die Badschrnelze wird somit hier besonders
kräftig erwärmt. Ferner wird durch diese Erwärmungsart in wünschenswerter Weise
die natürliche Umwälzung der Schmelze begünstigt, was für die Erzielung einer gleichmäßigen
Temperatur im Bad sehr wesentlich ist. Außerdem kann man bei einer solchen Elektrodenanordnung,
bei gleicher Leistungsaufnahme des Bades, mit geringerer Elektrodenspannung auskommen
als bei den bisher üblichen Elektroden-Salzbädern.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert, und zwar zeigt die Figur einen Elektroden-Salzbadofen im perspektivischen
Längsschnitt. Das wärmeisolierende Mauerwerk 2 des Ofens ist von einem Gehäuse i
umschlossen, Boden und Seitenwände des Badraumes 4 sind mit einer feuerfesten Auskleidung
3 versehen. Der Ofen ist mit einem wärmeisolierenden Deckel 9 luftdicht abgeschlossen.
Für die Beheizung des Bades sind sechs Elektroden vorgesehen, von denen die drei
mit 5 bezeichneten sich nur längs den Wänden des Badraumes q. erstrecken, während
die übrigen drei, die zwischen den erstgenannten liegen und mit 6 bezeichnet sind,
teilweise an den Seitenwänden des Badraumes .4 angeordnet sind und teilweise über
den Boden des Badraumes hin führen.
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Durch diese Elektrodenanordnung ergibt sich aber die Gefahr, daß durch
herabfallende A-Zetallstücke oder durch Schlammbildung am Boden des Bades Kurzschlüsse
zwischen den Elektroden herbeigeführt werden. Diese Gefahr wird dadurch beseitigt,
daß keramische Bodenleisten 7 vorgesehen sind, auf denen das Gut aufliegen kann;
ferner ist der Ofen mit einem Schlammsammelbecken 8 ausgerüstet. Wenn der Ofen für
kleine Gutstücke verwendet werden soll, können über den Elektroden Schutzgitter
angeordnet sein. Die Kurzschlußgefahr wird dadurch auch stark abgeschwächt, wenn
die Elektroden in einigem Abstand vom Boden des Badraumes angeordnet sind.
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Die beschriebene Ofenbauart ist besonders für die Wärmebehandlung
von gewissen Giltformen geeignet, beispielsweise bei der Härtung kurzer, starkwandiger
Zylinder. Durch die Elektroden 6, die sich teilweise über den Boden des Badraumes
erstrecken, wird am Boden des Bades eine kräftige Wärme entxvickelt, wodurch lebhaftes
Aufsteigen von heißer Schmelze im Inneren des zylinderförmigen Gutes bewirkt und
dieses somit durch gute Wärmezufuhr von außen und innen rasch und gleichmäßig angewärmt
wird. Wäre dagegen der Ofen nur mit den üblichen Wandelektroden versehen, so würde
das im Innern des Zylinders liegende Salz zunächst durch das kalte Gut rasch abgekühlt
werden; unter Umständen erstarrt es sogar und könnte sich dann nur langsam wieder
erwärmen, weil dann die Stromlinien von diesem Teil des Bades ferngehalten werden.
Nur durch die in verhältnismäßig geringem Maße auftretende natürliche Umwälzung
der Schmelze und durch Wärmeleitung kann in das Innere des Gutes Wärme übertragen
werden. Außerdem tritt infolge dieser Temperaturunterschiede ein ungleichmäßiges
Erwärmen des Gutes ein, was bei starkwandigen Gutstücken besonders nachteilig ist.
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Ein weiterer Vorteil der über den Boden des Badraumes verlängerten
Elektroden besteht beim Anheizen großer Bäder. Ohne diese erfindungsgemäße Gestaltung
der Elektroden müßte nämlich durch Hilfselektroden o. dgl. erst ein großer Teil
des Badinhaltes aufgeschmolzen werden, ehe die an den Wänden befindlichen Elektroden
in Betrieb gesetzt werden können. Bei einem nach der Erfindung hergestellten Bad
dagegen können die Hauptelektroden schon eingeschaltet werden, nachdem ein verhältnismäßig
kleiner Teil des Bades, nämlich der Kern desselben, aufge- j schmolzen ist, wobei
elektrischer Strom zwischen den an dem Boden des Badraumes befindlichen Enden der
Elektroden übergehen kann.