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Mehräugige photographische Kamera Die l:rfitidung betrifft mehräugige
photographische Kameras mit gesonderter gekuppelter I@.instellsucherkanuner und
Haltevorrichtungen, z. 13. 1?inrenkungen, an den Objektiven für die Aufnahme
optischer Vorsatzelemente.
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13eiin .=\nhringen von Vorsatzlinsen an derartigen l@aineras müssen
alle Aufnahme- und Sucherobjektive gleichzeitig mit gleichartigen Vorsatzlinsen
versehen werden, wobei die außerhalb der Kanierahatiptachse liegenden Objektive
zusätzlich einen 1'arallaxenausgleich entsprechend dein Nahcinstelll>ereich erhalten
müssen. Zu diesem Zweck wird beispielsweise bei zweiäugigen Kameras das (>I>jcl;tiv
der I?itistcllsucherkatrimer mit der Vorsatzlinse zus:itzlich finit cinein optischen
Keil versehen, w;ihrend <las .\uftiahmeolijel:tiv mir eine Vorsatzlinse erhält.
Dabei können die Fassungen so ausgebildet sein, daß der Keil mit der Vorsatzlinse
vereinigt wird und dann beide gemeinsam auf das Sucherobjektiv aufgesteckt werden.
Durch die gegenseitige Austauschbarkeit der einzelnen Fassungen und die Gleichartigkeit
der Bajonette am Kamera- und Sucherobjektiv können beliebige Kombinationen der Vorsatzelemente
zusammengestellt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, zwei gleiche Vorsatzlinsen
zu vereinigen und gemeinsam entweder auf dem Kameraobjektiv oder auf dem Sucherobjektiv
zu verwenden, um dadurch den Einstellbereich weiter auszudehnen.
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Durch die unterschiedliche Ausbildung der Einrenkungen (Bajonette)
der Objektive könnte die dabei gegebene Gefahr einer Verwechslung ausgeschaltet
werden,
jedoch würde dadurch die Verwendung einzelner kostspieliger Vorsatzglieder, wie
beispielsweise Teleobjektive, alternativ auf dem Sucherobjektiv und dem Aufnahmeobjektiv
unmöglich werden.
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Durch die Erfindung sollen Verwechslungen verhindert werden, und insbesondere
soll sichergestellt werden, daß jeweils die zusammmengehörigen Vorsatzlinsenpaare
und die zusätzlichen optischen Keile nur vor die entsprechenden Objektive gelangen
können; dabei sollen jedoch trotzdem die Einrenkungen (Bajonette) der Kameraobjektive
gleichartig und gleichliegend ausgebildet sein, so daß die bisherigen Kombinationsmöglichkeiten
einzelner Vorsatzglieder und deren alternative Verwendungen an den Objektiven nicht
beeinträchtigt werden.
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Zu diesem Zwecke sind erfindungsgemäß die zusammengehörigen und den
einzelnen Objektiven zugeordneten Vorsatzgliedersätze derart zu einer Baugruppe
zusammengefaßt, daß nur bei vorschriftsmäßigem Ansetzen die Vorsatzelemente mit
Parallaxenausgleich vor diejenigen Objektive gebracht werden, deren Achsen außerhalb
der optischen Hauptachse der Kamera liegen. Dabei kann die Gruppe ihrerseits so
ausgebildet sein, daß auf sie in analoger Weise eine zweite Vorsatzgliedergruppe
unter den gleichen Voraussetzungen zusätzlich aufgebracht werden kann.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt im einzelnen Abb. i einen Querschnitt durch den Vorderteil
einer zweiäugigen Kamera mit aufgesetzten Vorsatzlinsen, Abb.2 eine Frontansicht
der zugehörigen Objektivfassungen, Abb. 3 einen Querschnitt durch die zusammengeklappten
Vorsatzlinsen, Abb. 4 einen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform, Abb.
5 die gleiche Ausführungsform in zusammengeklapptem Zustand, Abb. 6 die schaubildliche
Darstellung einer dritten Ausführungsform mit revolverartiger Ausbildung und Abb.
7 eine weitere Ausführungsform mit Linsenrevolver und Drehkeil.
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In Abb. i ist nur der Vorderteil der Kamera dargestellt. An dem Kameragehäuse
i ist die Frontplatte 2, welche die beiden Objektive trägt, zwecks Scharfeinstellung
axial verschiebbar. Das Kameraobjektiv 3 trägt eine Einrenkung 4 und entsprechend
das Sucherobjektiv die Einrenkung 6. Die Vorsatzlinse 7 befindet sich in einer Fassung
8, welche eine entsprechende Gegeneinrenkung trägt, mit welcher sie an der Einrenkung
4 des Kameraobjektivs in an sich bekannter Weise befestigt werden kann. An der Fassung
8 befindet sich ein Auslegearm 9 mit einem Drehzapfen io, und um diesen gleichen
Drehzapfen ist ein Arm i i schwenkbar, welcher an der Fassung 12 der Vorsatzlinse
13 für das Sucherobjektiv 5 sitzt. Diese Fassung 12 besitzt keine Einrenkung, sondern
liegt lediglich mit einem Bund auf der Fassung des Objektivs 5 auf. Die Vorsatzlinse
13 für den Sucher stellt die Kombination eines Meniskus mit einer Keilfläche dar,
so daß sie neben der Vorsatzlinsenwirkung gleichzeitig noch eine Strahlablenkung
bewirkt, welche dem mittleren Parallaxenausgleich ihres Einstellbereichs entspricht.
Der Arm i i trägt vorzugsweise noch einen Ansatz 14, welcher sich auf die Frontplatte
oder die Fassung 3 auflegt, wodurch verhindert werden soll, daß bei der aufgesetzten
Vorsatzlinsenkombination etwa die Linse 13 aus dem Strahlengang des Objektivs 5
herausgeklappt wird.
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Durch das Aufsetzen der zu einer Einheit vereinigten Linsen 7 und
13 werden beide Objektive 3 und 5 daher auf den entsprechenden Naheinstellbereich
gebracht, und gleichzeitig erfolgt damit selbsttätig der erforderliche Parallaxenausgleich.
Da nur die Fassung 8 entsprechende Haltevorrichtungen für die Objektivfassung trägt,
ist es nicht möglich, versehentlich die Fassung 12 an der Kameraobjektivfassung
3 zu befestigen. Auf der anderen Seite ist es an sich möglich, die Fassung 8 mit
der Einrenkung 6 des Sucherobjektivs 5 in Verbindung zu bringen. In diesem Falle
steht jedoch die Fassung 12 entweder nach oben oder schräg nach einer der beiden
Seiten aus dem Kameraumriß hervor, so daß dadurch auf ein fehlerhaftes Aufstecken
aufmerksam gemacht wird. Damit ist eine ausreichende Sicherheit in der Verbindung
des Vorsatzgeräts gegeben.
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In Abb. 3 sind die beiden Fassungen 8 und 12 in zusammengeklapptem
Zustand dargestellt, in welchem sie auf den gleichen Raum zusammengebracht sind,
den sonst zwei einzelne Vorsatzlinsen bei Nichtgebrauch einnehmen. Dadurch, daß
diese beiden Fassungen jedoch dauernd durch das Scharnier io miteinander verbunden
sind, werden irrtümliche Kombinationen von Vorsatzlinsen und Keilen vermieden.
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In den Abb. ,4 und 5 ist eine «eitere Ausführungsform dargestellt,
bei welcher das Scharnier 1ö so gelegt ist, daß bei zusammengeklappten Fassungen
8', 12' die Einrenkung an der Fassung 8' verdeckt ist, so daß eine Anbringung dieser
Kombination nur im auseinandergeklappten Zustand an der Kamera ermöglicht wird.
Damit wird verhindert, daß die Kombination in zusammengeklapptem Zustand, gemäß
Abb. 5, auf das Kamera- oder Sucherobjektiv gesteckt wird und so eine weitere Sicherung
gegen falsche Handhabung erzielt.
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Um eine bequeme Handhabung zu erhalten und um schnell von einer auf
eine andere Vorsatzlinse übergehen zu können, sind gemäß Abb. 6 die Vorsatzlinsen
15, 15', 16, 16' und 17, 17' paarweise auf einer Revolverscheibe 18 angebracht.
Diese Abmessungen sind so gewählt, daß die Linsenpaare den gleichen Abstand voneinander
haben wie die Kameraobjektive, so daß jeweils immer zwei zusammengehörige Linsen
vor die Objektive gedreht werden können. Hinter dieser Revolverscheibe 18 befindet
sich eine zweite Revolverscheibe mit Durchbrechungen 20, welche den Strahlengang
zum Aufnahmeobjektiv freigeben. Ferner befinden sich auf
dieser
Scheibe die Keile 21, 22 und 23. In der dargestellten Stellring ist die Vorsatzlinse
15 dem Kaniera-Aufnahineobjektiv zugeordnetentsprechend (lern Strahl 1-1, während
die zugehörige Vorsatzlinse 15' und der Keil 21 in dem Strahlengang 11-II des Sucherobjektivs
liegen. Dieses erfährt demnach durch den Keil 21 den erforderlichen Parallaxenausgleich.
Mit der Scheibe 18 ist ein Zahnrad 24 verbunden, welches mit einem Vorgelegerad
25 kämmt, dessen zweites Vorgelegerad 26 in ein Rad 27 eingreift und das mit der
Scheibe 19 auf einer gemeinsamen Welle 28 sitzt. Die Übersetzung ist dabei so gew@ihlt,
(laß bei Drehung der Scheibe 18 uni beispielsweise 6o°, entsprechend dein Umschalten
von der Linse 15 auf die Linse 16, die Scheibe ig eitle Drehung uni 12o° ausführt,
wodurch der zweite Keil 22 in den Sucherstrahlengang gelangt, während der Strahlengang
1-I durch eine andere Durchbrechung 2o unbeeinflußt bleibt. Auch, wenn die Scheibe
uni 18o° gedreht wird, indem also beispielsweise die an sich gleiche Vorsatzlinse
15 in den Strahlengang der Einstellkammer und die Vorsatzlinse 15' in den Strahlengang
des Kameraobjektivs gelangt, ändert sich in der Stellung des Keils 21 nichts, da
hierhei die Scheibe 19 um 36o° gedreht wird. , Bei dieser ='lnordnung ist es daher
auch möglich, nur drei Vorsatzlinsen in der .Revolverplatte 18 vorzusehen, welche
nacheinander im Sucherstrahlengang und ,\tifii.ilimekainnierstralilengang verwendet
werden.
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Es ist auch gleichgültig, ob eine derartige Revolvereinrichtung fest
an der Kamera angeordnet ist oder ob sie als Ganzes auswechselbar ist. Im letzteren
Falle muß durch entsprechende Ausbildung der Aufnalllne 29 dafür Sorge getragen
werden, daß die Auswechslung nur in einer bestimmten Grundstellung erfolgen kann.
Auch ist es an sich für die mechanische Funktion gleichgültig, ob die Keilscheibe
19 gegenüber der Revolverscheibe 18 nach der Kameraseite zu oder nach dem Aufnahmegegenstand
zu liegt. Bei dauernder Anbringung an der Kamera sind für die Grundstellung zwei
Leerdurchbrüche in der Scheibe 18 und der Scheibe 19 erforderlich, welche keinerlei
Beeinflussung der beiderseitigen Objektivstrahlengänge bewirken. Es ist einleuchtend,
daß die Anzahl der Linsenpaare und der zugehörigen Keile beliebig groß sein kann,
so daß an Stelle voll drei Vorsatzlitisenpaaren auch zwei oder mehr als drei vorgesehen
sein können. Es ist auch ohne weiteres verständlich, daß die gleiche wirksame Anordnung
mit Hilfe von Schlitten an Stelle von drehbaren Scheiben erreicht werden kann.
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In Abb. 7 ist eitle weitere Ausführungsform dargestellt, bei welcher
die Vorsatzlinsen 30, 30', 31, 31' und 32, 32' wieder paarweise auf einer Revolverplatte
33 angeordnet sind, derart, daß sie sich nacheinander in die Strahlengänge III-111
des Aufnahmeobjektivs bzw. IV-IV des Suchers einschalten lassen. Im Sucherstrahlengang
IV-IV befinden sich weiterhin die beiden Drehkeile 34, welche über ein Doppelkegelrad
35 von einem Kegelrad 36 gegenläufig angetrieben werden können, und zwar durch Drehung
der Scheibe 33. Die Drehwinkel der Drehkeile und das Übersetzungsverhältnis sind
dabei so gewählt, daß jeweils -beim Einschalten der entsprechenden Vorsatzlinsen
eine entsprechende Ablenkung des Sucherstrahlengangs erfolgt. Diese Anordnung kann
auch vorzugsweise dazu verwendet werden, einen genauen Parallaxenausgleich herbeizuführen.
Zu diesem Zwecke wird der Drehkeil 34 über ein Differentialgetriebe bewegt, dessen
einer Eingang von der Scharfeinstellbewegung der Kamera betätigt wird, während der
andere Eingang mit der Revolverscheibe 33 verbunden ist. Durch entsprechende Wahl
der Drehkeilabmessungen und der Übersetzungsverhältnisse kann dabei erreicht werden,
daß der Parallaxenausgleich in jedem Falle genau entsprechend der jeweils scharf
eingestellten Entfernung erfolgt, da der Verdrehungswinkel für den Scharfeinstellbereich
der Kamera mit oder ohne Vorsatzlinsen ohne Rücksicht auf die Anfangsstellung des
Drehkeils sich in einem gleichbleibenden Winkelbereich halten läßt.
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Der Erfindungsgegenstand ist all Hand voll Beispielen beschrieben,
die sich auf zweiäugige Kameras mit über einer Aufnahmekammer angeordneten Einstellsucherkammer
beziehen. Es ist einleuchtend, daß eine derartige Anordnung auch für Kameras mit
mehr als zwei Objektiven verwendbar ist, wie sie beispielsweise bei Stereokameras
mit besonderer Einstellsucherkammer (dreiäugige oder Mehrfarbetikameras) gegeben
sind. Bei einer Stereokamera, bei welcher zwischen den beiden Aufnahmekammern eine
Sucherkammer angeordnet ist, wird die erfindungsgemäße Anordnung vorzugsweise so
ausgebildet, daß die beiden seitlichen Kammern Parallaxenausgleiche erhalten, während
die Sucherkammer lediglich mit den entsprechenden Vorsatzlinsen versehen werden
kann. Die erforderliche besondere Anordnung ergibt sich im Bereich des Erfindungsgegenstandes
ohne weiteres.