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Eisenbetonrippendecke Als übliche Deckeneinbauten in Gebäuden sind
bisher Holzbalkendecken bekannt. Dieselben haben folgende Nachteile: Es besteht
Fäulnis- und Scliw-atnmgefalir, \Vunn und Käfer können Zerstörungen im Holz anrichten;
Ungeziefer kann sich einnisten. Holzbalkendecken sind nicht feuersicher. Ausgetrocknetes
Holz ist heute im Handel nur sch\ver erhältlich. Nicht ausgetrocknetes Holz schwindet
stark, dabei <las Splintholz infolge seiner horiiseii Pcschaffenlieit stärker
als das Kernholz. Iläutig tritt dadurch bei Fußbodenbrettern eine Formänderung,
das heißt ein Werfen der Bretter auf. Spätere Feuchtigkeitsaufnahme verursacht Quellen
des Holzes. Die Deckenbaustoffe, wie Lehm oder Koksasche, bringen, nicht völligtrocken,
weitere Fettclitigkeit in die Decken, so daß frühzeitiges Belegen mit Linoleum Stickgefahren,
Fäulnisgeruch, ja sogar Faulen und Zersetzen des Juteklebstoffes des Linolettni,
brachten. Unebenheiten des Fuß-Bodens übertrugen sich auf den Linoleumbelag, verursachten
Risse, Loslassen der Klebemasse und führten zu Beulen- und Blasenbildung.
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Stahlbetondecken dagegen werden, besonders wenn sie aus Fertigbauteilen
hergestellt sind, die gegebenen Wohnhausdecken der Zukunft sein, da im Gegensatz
zum Holz, das auf Jahrzehnte auf dem Baumarkt ein: Engpaß sein wird, Zement, Betonstahl,
Kies und Trümmersplitt leichter und vor allem ganz aus heimischen Stoffen zu beschaffen
sind. Die Deckenfertigbauteile werden völlig ausgetrocknet angeliefert und eingebaut.
Stützen, Holzschalungen und Lohnkosten werden gespart. Die Arbeiten auf der Baustelle
und die Bezugsfertigkeit werden beschleunigt. Die Herstellung der Deckenbalken in
den baulich geforderten Abmessungen kann sofort nach Fertigstellung des Entwurfes
in Auftrag gegeben werden, alle übrigen Fertigbauteile \%,erden unabhängig von der
Witterung in den
Betonfabriken auf Lager gelegt. Die Verlegung an
der Baustelle kann bei jeder Witterung, also auch hei Frost erfolgen. Massivdecken
sind hygienisch einwandfrei, unbegrenzt haltbar, erfordern keine Reparaturen oder
sonstige Unterhaltungskosten, sind gegen eindringende Feuchtigkeit unempfindlich,
absolut feuersicher. Für Fabrikation und Verlegen der leichteren Fertigbauteile
können Frauen mitbeschäftigt werden. Hinzu kommt das Material und Unkosten ersparende
geringere Gewicht der Ilohlkörperdecke.
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Massivdecken sind an und für sich hellhörig und ungünstig gegenüber
den Anforderungen für Schall-und Wärmeschutz. Eine gute Dämmungsmöglichkeit muß
um so mehr erstrebt werden, je geringer das Deckengewicht ist.
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Es sind nun Eisernrippendecken aus fertigen 1-lohll>alken und Platten
bekannt, die einen Betonkern besitzen, der in den Hohlraum des Balkens und Gien
darüber befindlichen Zwischenraum der Platten an der Baustelle eingebracht wird.
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Kennzeichnend für die Erfindung ist nun, daß der Betonkern den inneren.
Raum zwischen den beiden itn Querschnitt eine V-Form bildenden Balkenschenkeln nicht
ganz ausfüllt, sondern in dem ausbetonierten Balkenprofil im Bereich der neutralen
Zone ein Hohlraum bestehen bleibt.
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Für alle Raumlängenabmessungen ist immer eine gleichbleibende einheitliche
Balkenprofilform vorgesehen, wodurch eine Vereinfachung und Verbilligung der Schalungsunkosten
entsteht. Lediglich die Stärke der unteren Trageisen ist für die einzelnen Balkenstützweiten
verschieden. Bei einer optimal rein sachlichen Beachtung aller statischen Verhältnisse
ergibt sich als zweckmäßigster Balkenprofilquerschnitt von selbst eine V-Form-Ausbildung.
Der V-förmige Verstärkungsanbau an den Oberkanten verhindert Risse an den Seitenflächen
der Balken, die sonst an dieser Stelle-häufig auftreten. Durch den verbleibenden
Hohlraum, der in seiner Größe einen beachtlichen Teil des Gesamtbalkenprofilquerschnitts
ausmacht, wird eine Gewichtserleichterung und \laterialersparnis sowie eine Verminderung
der an der Baustelle einzubringenden Betonmengen, verbunden mit einer Verringerung
der Feuchtigkeitszufuhren, bedingt. Durch ein geringes Eigengewicht der Deckenbalken
wird auch eine Ersparnis an Unterkonstruktionen erreicht.
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Da auf der Baustelle naturgemäß der Materialverlust allgemein durch
nicht sachgemäß gelagerten Zement, durch Verschnitt der Schalung, Entwendung von
Schalholz, ferner der Arbeitsaufwand und die erforderliche Arbeitszeit größer sind
als auf den Betonwerken, muß grundsätzlich Wert darauf gelegt werden, die Herstellung
der Fertigbauteile auch mit Rücksicht auf die vermehrten Witterungsabhängigkeiten
weitgehend den Betonwerken zuzuweisen. Die Baustelleneinrichtung wird vereinfacht.
Lediglich für die noch auszuführenden örtlichen Betcnierungsarbeiten sind an der
Baustelle ein bis zv: °i Baufacharbeiter erforderlich. Da ein unge-@\ iillulich
hoher Prozentsatz des Deckengewichtsmaterials aus Fertigteilen besteht, wird durch
die geringen Arbeiten an der Baustelle und die sofortige Begehbarkeit während des
Verlegens der Decken ein schneller Baufortschritt verursacht.
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Die verschiedenen Einzelgewichte der Deckenmaterialien sind so gering,
daß sie alle leicht mit der Hand transportiert werden können.
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Die Deckenplatten und alle Nebengegenstände können gewichtsmäßig allein
an die jeweils richtige Stelle verlegt werden. Für die leichten Arbeiten können
völlig ungelernte Arbeiter und Frauen weitgehend herangezogen werden. Für den größten
Teil des Deckenmaterials kann Trümmersplitt verwendet werden.
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In der zeichnerischen Darstellung der Erfindung zeigt Abb. I und II
einen Querschnitt der Decke zwischen zwei Deckenbalken, Abb. III einen Längsschnitt
durch einen Kontinuitätsstoß und Ab'b. IV einen Querschnitt durch den Stoß; die
Abb. V und VI zeigen die Anordnung einer Warmluftheizung durch die V-Decken-Hohlräume.
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In den Abbildungen bedeuten i die Anordnung des Vergußbetons in dem
zwischen Deckenbalken 2 und Deckenplatten 8 entstehenden Hohlraum, 2 die Profilschenkel
der Deckenbalken, 3 den inneren Hohlraum derselben, 4 die unteren Trageisen des
Bügelkorbs, 5 die nach außen, 6 die nach innen umgebogenen oberen Bügeleisenend@en.
Ferner kennzeichnen 7 die Verstärkung der Balkenprofilansätze, 8 die Deckenplatten,
9 die11>deckung des Balkenhohlraums 3, iodieeingelegtenBewehrungseisenbeieinem Kontinuitätsstoß,
i i die in die Balken einbetonierten Holzdübel, 12 die angeschraubten Untersichtsplatten,
13 das eingelegte Isoliermaterial, 14 die Mitte zwischen zwei Deckenbalken, 15 den
in diesem Bereich eingespannten Draht, 16 die darübergelegte Glaswollenmatte,
17 die Befestigung der seitlichen freien Enden derselben, i8 einen abgeschlossenen
unteren dreieckigen Hohlraum, i9 einen oberen abgeschlossenen Hohlraum und 2o Hohlschächte
in der Mauerwand.
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Die oberen Bügeleisenenden werden teils nach außen, 5, und teils nach
innen, 6, umgebogen.
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Die nach außen umgebogenen Bügeleisen 5 dienen zur Verstärkung der
Bügelprofilansätze 7, welche die Auflage der Deckenplatten 8 bilden; die nach innen
gebogenen Bügelenden 6 liegen innerhalb eines schwalbenschwanzförmig geformten Betonkerns
t, der von den abgeschrägten Endkanten der Deckenplatten 8 und der Abdeckung 9 des
Balkenhohlraums 3 begrenzt wird. Die freien Enden der nach innen gebogenen Bügel
6 verhindern eine unerwünschte Verschiebungsmöglichkeit der Deckenplatten 8 in ihrer
Längsrichtung.
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Während die nach außen umgebogenen Bügeleisen 7 immer in gleicher
Entfernung voneinander angeordnet sind, verkleinert sich der Abstand der nach innen
gebogenen Bügeleisen 6 von der Balkenmitte nach den Balkenenden zu harmonisch und
analog der veränderlichen Zunahme der horizontalen Schubbeanspruchungen.
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Durch die aus den Balken 2 herausstehenden Balkenbüge
15,
6, die völlig in dem Vergußbeton liegen, ist eine einwandfreie Überleitung der horizontalen
Schulkräfte erreicht. so claß nunmehr durch Zusammenwirken von Balken 2 und Platten
8 ein tragendes Rippenprofil gebildet wird.
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Um die horizontalen Schubkräfte an Stellen aufzunehmen., wo verschiedene
Materialqualitäten aneinanderstoßen, wie dies z. 13. vorliegend an den Begrenzungsflächen
des Vergußbetons in der oberen Balkenquerschnittsfläche der Fall ist, werden bei
anderen Konstruktionen gewöhnlich Verzahnungseinkerbtitigen -angeordnet, wodurch
die Fabrikation dieser Balken gegenüber dem vereinfachten V-Balken-Svstem erschwert
wird. ImunterenBalkenquerschnitt. wo Zugbeanspruchungen bestehen, sind dort häufig
vorgesehene \"erzahnungen überflüssig.
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Soll z. 13. die Decke über zwei Räumen von geringerer lichter
Raumweite kontinuierlich durchgeführt werden, wobei die Trennwand von kleinerer
Stärke als ein Stein ist, dann findet bei der V-Decke der Kontinuitätsstoß _Anwendung.
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Die Balkenenden ohne den ausbetonierten Auflagekopf stoßen stumpf
aneinander, sie erhalten auf der Haustelle als Bewehrung zur Deckung des negativen
N-loments voll ollen und unten ein Verbindungseisen, welche beide durch zusätzliche
einschnittige Hügel in geringem Allstand verbunden sind. Diese Bewehrung erstreckt
sich auf eine Länge von etwa ein Fünftel der Stützweite, in welcher Länge der Hallcetiliolilrauin
nach Einbringung der Bewehrung voll finit Vergußbeton ausbetoniert werden imiß.
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In dein unteren Balkenteil sollen dann Holzdübel i t einlletoniert
werden, an welche von. unten dünne Untersichtplatten angeschraubt werden, welche
mit Glaswolle, Schilfrohr oder ähnlichem Isoliermaterial belegt werden.
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Jeweilig in der 'litte zwischen zwei Balken wird unterhalb der Deckenplatten
von Gebäudewand zu Gebäudewand ein Draht 15 gespannt, über welchen brückenartig
eine Glaswollenmatte 16 gelegt wird, deren beide seitlichen freien Endkanten mit
der ebenen Untersichtplatte 12 an die Balkenholzdübel ii angeschraubt werden. so
daß ein abgeschlossener dreieckiger Hohlraum 18 zwischen der Glaswollenmatte 16
und der Untersichtplatte 12 entsteht.
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In dein Hohlraum i9, der durch die Unterkanten flache der Deckenplatten
und die Oberkantenfläche der Glaswollenmatte 16 gebildet wird, soll man in einer
Ringleitung Warmluft für eine Fußbodenheizung in Verbindung mit Hohlschächten der
Mauerwand zirkulieren lassen können.