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Maschine zur Trennung von Schlauchgeweben im Schrägschnitt
Die 1lcrstellun;g von Lingeren Webstoffbahnen, bei denen die F .iden zur
Längsrichtung der Bahn diagonal verlaufen, wird bekanntlich durch Aufi;ehneiden
eines Sclilauchgewel)es im Schrägschnitt bewirkt. Dieses Aufschneiden wird von Hand
ausgeführt, cla sich bisher automatisch arbeitende Vorrichtungen wegen ihres komplizierten
Aufbaus nicht einführen konnten.
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Die h:rfindung bezweckt nun, mittels einer einfachen 1Nlaschine den
fortlaufenden Schrägschnitt in einem Schlauchgewebe durchführbar zu machen.
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Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung die Anordnung von zur Längsachse
des Schlauches schrägstehende Spreiz- und Förderwalzen vorgeschlagen, die auf der
Innenseite des von einem senkrecht zu seiner Längsachse umlaufenden Baum alr gezogenen
Schlauches angreifen und hinter denen (las Schtieidmesser a»gec@r<ltiet ist.
Hierdurch wird ein kontinuierlicher Schrägvorschub des Schlauches unter gleichzeitigem
Ziehen und Drehen des Gewebestücks erzielt, so daß durch eine ruhende Schneidvorrichtung,
auf einer schräg zu den Webstoffäden verlaufenden Schneidkante. der Schlauch in
einen Streifen geschnitten wird, zu dessen Kanten die Fäden schräg verlaufen.
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L m einen für die Verarbeitung der Schrägschnittbahn geeigneten diagonalen
Verlauf sowohl der Kettenfäden als auch der Schußfäden zu erzielen, sind gemäß der
Erfindung zum Spreizen und Vorschieben des Schlauchgewebes vier konische, konzentrisch
angeordnete, im Winkel von .45° zu einem Maschinentisch gelagerte Walzen vorgesehen.
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Ein einfacher Aufbau der Maschine wird erfindungsgemäß dadurch erzielt,
daß zwei dieser Walzen mit gleichlaufendem Antrieb versehen sind und mindestens
eine dieser Walzen, gegen die sich
ein Kreismesser unter Druck anlegt,
doppelkonisch ausgebildet ist. Hierdurch wird nicht allein ein einfacher Antrieb
geschaffen, sondern auch eine einfache, sichere Auflage für das Messer, wobei der
untere Teil des Doppelkonus als Leitfläche für die cine Kante der zerschittenen
Gewebebahn dient.
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Ferner wird eine erleichterte Anpassung an Schlauchgewebe verschiedener
Weite in einfacher Weise dadurch erreicht, daß mindestens zwei der Walzen in radialer
Richtung zur Maschinenachse verstellbar sind.
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Damit die ablaufende Schrägschnittbahn der fortschreitenden Trennung
nachfolgend faltenlos aufgewickelt wird, ist gemäß der Erfindung ein am Fuß der
Maschine gelagerter, schräg zur Maschinenachse stehender, angetriebener Wickelbaum
vorgesehen.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Maschine,
Abb. 2 ein Vertikalschnitt nach Linie A-B der Abb. i ; Abb. 3 ist eine vergrößerte
Darstellung der mit dem Kreismesser zusammenwirkenden Transportwalze und :1b1>.
4 ein Schnitt durch diese nach Linie C-D der Abb. 3.
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Auf der Grundplatte i ist das Gestell 2 befestigt, welches den Maschinentisch
3 trägt. An diesem sind mittels Winkellaschen 4 die Walzen 5, 6, 7 und 8 konzentrisch
zur senkrechten Mittelachse der Maschine angebracht.
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Jede Walze ist drehbar mittels der Kugellager io auf den in den Winkellaschen
4 befestigten Achseng gelagert. Die Walzen sind beiderseits ihrer mittleren, mit
einem rauhen Belag i i versehenen Bauchung konisch ausgestaltet.
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Die Walzen 5 und 7 sind vorzugsweise ortsfest angeordnet. Dagegen
sind die Walzen 6 und 8 in radialer Richtung zur Maschinenmittelachse verstellbar,
indem ihre Winkellaschen 4 auf dem Tisch 3 durch lösbare Schraubverbindung befestigt
sind.
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Der auf der Grundplatte i angeordnete Motor 12 treibt mittels eines
Riemens die Losscheibe 13, die auf der Hauptwelle 14 sitzt und mit einer Riemenscheibe
16 fest verbunden ist. Die Hauptwelle 14 ist in den Lagerböcken 15 auf dem Gestell
2 drehbar gelagert. Ihre Antriebsdrehung erfolgt von der Riemenscheibe i6 aus auf
die Riemenscheibe 17, die auf einer Vorgelegewelle 18 sitzt. Letztere ist im Gestell
2 in den Lagern i9 drehbar angeordnet. Eine Riemenrolle 20 treibt mittels Riemens
die Festscheibe 21, welche auf der Hauptwelle 14 angebracht ist, so daß diese mit
der erforderlichen Reduktion der Drehzahl angetrieben wird.
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Die Hauptwelle 14 ist im übrigen auch durch eine Kurbel 22 von Hand
drehbar.
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Auf der Hauptwelle 14 ist das Kegelrad 23 befestigt, in welches das
Kegelrad 24 eingreift, das auf der Welle 25 sitzt. Die Welle 25 wird durch die Lagerbrücke
26 gehalten und durchsetzt den Maschinentisch 3. An dem oberen Ende trägt die Welle
25 eine Doppelscheibe 27.
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Von letzterer aus gehen die Riemen 28 und 28' zur Walze 5 und Walze
7, in deren Schnurrille sie sich einlegen und die Drehung bewirken. Die zur Antriebsübertragung
notwendige Spannung und Führung des Riemens vermitteln die Spannrollen 3o, die,
von an den Winkelachsen 4 angebrachten Haltern, getragen werden.
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Die Grundplatte i besitzt zwei Streben 31, die oberhalb des Maschinentisches
3 ein in der Höhe verstellbares Joch 32 tragen. In der Mitte des letzteren ist ein
Drehzapfenlager 33 angeordnet, mit dem die Hängegabel 34 rotierfähig an dein Joch
32 befestigt ist. Die Hängegabel 34 trägt, in üblicher Weise mit ihren Zapfen in
Schlitze eintretend, einen Wickelbaum 35. Auf diesem ist das Schlauchgewebe 36 aufgerollt.
Es wird durch eine Andrückrolle 37 glattgehalten, welche mittels Auslegern 38 an
der Hängegabel 34 schwingbar befestigt ist.
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Gleichachsig zur Walze 5 ist ein Kreismesser 39 angeordnet. Dieses
wird von einer Schwinge 40 getragen, die um den Zapfen 41 eines Tragarmes 42 schwingt
und sich unter dem Druck eines Gewichtshebels 43 gegen die Umfläche der Walzenmitte
anlegt. Zweckmäßig ist diese Walze mit einem gehärteten Ring 44 versehen, auf dem
das Messer 39 schneidend abrollt.
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Ein Kegelrad 45 steht mit dem Kegelrad 23 der Hauptwelle 14 in Eingriff
und sitzt am Ende einer Triebwelle 46. Letztere trägt eine Riemenscheibe 47, die
unter Vermittlung des Riemens 48 den mit der Riemenrolle 49 versehenen Aufwickelbaum
51 antreibt. Dieser Antrieb erfolgt unter Schlupf.
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Der Aufwickelbaum ist der Richtung der ablaufenden Bahn entsprechend
schräg zur Maschinenachse angeordnet. Sein unterer Achszapfen wird von einem am
Fuß der Maschine vorgesehenen Lager 5o gehalten. Der obere Achszapfen wird dagegen
in einem an dem senkrecht schwenkbaren Lagerhebel 53 befindlichen Spurlager 53'
gehalten. Der Lagerhebel 53 wird von dem fest am Maschinengestell 2 angebrachten
Auslegerarm 54 getragen.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Das auf dem Wickelbaum
35 aufgewickelte Schlauchgewebe 36 wird unter Spreizung seiner im Wickel aufeinanderliegenden
Schichten abgezogen. Hierbei wird ein trichterförmiger Übergang 56 gebildet. Zu
dieser Spreizung tragen im wesentlichen die konischen Oberenden der Walzen 5, 6,
7 und 8 bei, die auf der Innenfläche des Schlauchgewebes angreifen. Die Walzen
5, 6, 7, 8 sind jeweils in ihrem gegenseitigen Abstand so eingestellt, daß
der Schlauch mit elastischer Spannung an den Walzen anliegt.
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Der Motor 12 setzt mit der erforderlichen, für den Schneidvorgang
zweckmäßigen Umdrehungsgeschwindigkeit über Vorgelegewelle 18 und Hauptwelle 14
die Welle 25 in Drehung, deren Riemenscheibe 27 mittels der Riemen 28, 28' die beiden
Walzen 5 und 7 in Drehung versetzt. Da diese Drehung eine der schrägstehenden Walzenachsen
entsprechende Komponente hat, wird der Schlauch
sowohl in senkrechter
als auch in horizontaler Richtung bewegt, er «wird also sowohl gezogen als auch
gedreht.
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Der «'ickelbaum 35 kann dieser Drehung vermöge seiner rotierfähigen
Lagerung 33 folgen, so daß das Schlauchgewebe 36 sich ohne Schwierigkeiten abwickelt.
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Das Kreismesser 39 schneidet bei der Wanderung des Schlauches diesen
auf einer schraubenförmig gewundenen Linie auf.
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Da das Schlauchgewebe 36 mit längslaufender Kette und querlaufenden
Schußfäden versehen ist, entsteht bei der Auftrennung des Schlauches eine sich abwickelnde
Stoffbahn 57, bei dem die Schuß-und Kettenfäden diagonal verlaufen.
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Diese Stoffbahn 57 läuft mit ihrer durch den Schnitt gebildeten einen
Kante vom Messer 39 auf den Aufwickelbaum 51, während die am Schlauchteil liegende
andere Schneidkante das Maschinengestell 2 umschlingt und, die andere Kante der
Stoffbahn 57 bildend, ebenfalls auf den Aufwickelbaum 51 läuft.
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Die Führung des umschlingenden Bahnenteils wird durch ein Schutzblech
55 bewerkstelligt.
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Der Aufwickelbaum 51 wird gleichzeitig mit den Walzen 5, 6, 7, 8 angetrieben.
Die Übertragung der Antriebsdrehung erfolgt von der Hauptwelle 14 aus über die `Felle
46 und dem Riementrieb 47, 48, 49. Infolge der ausgerichteten Schrägstellung des
Aufwickelbaumes 51 wird die ablaufende Bahn 57 faltenlos aufgewickelt.
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Df it der beschriebenen Maschine können im kontinuierlichen Arbeitsgang
ganze Weblängen getrennt werden. Das Schlauchgewebe kann hierbei auch aus Breitware
bestehen, die zu einem Schlauch zusammengenäht ist.
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Beim Ausschneiden des Schlauches kann der Vorschub zunächst mittels
der Handkurbel 22 erfolgen. Das Auswechseln des Aufwickelbaumes 51 kann vorgenommen
werden, indem der Lagerhebel 53 hochgeschwungen wird. Das Lager 53' gibt den Lagerzapfen
des Baumes frei, so daß der Baum aus dem unteren Lager 5o herausgezogen «-erden
kann. Der Antriebsriemen 48 wird vorher abgeworfen.