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Speisevorriditung fÜr körniges Gut Zur Speisung von Brech- und Quetschwalzwerken,
deren Walzen eine Länge bis zu i m aufweisen, mit körnigem Gut bis zu Stückgrößen
von etwa 45 mm, z. B. mit Olsaaten, Palmkernen oder gebrochenen Kopraschaten, werden
üblicherweise Schüttelspeisevorrichtungen verwendet, die-mit einem eigenen Antrieb
versehen und über den Walzwerken angeordnet sind. Solche Vorrichtungen besitzen
aber den großen Nachteil, daß durch die hin und her gehende Bewegung des Schüttelspeiseschuhs
keine kontinuierliche, sondern eine pulsierende Speisung des Walzwerkes erfolgt.
Dies wirkt sich besonders auf die Walzen ungünstig aus, wobei auch das ganze Walzwerk
unerwünschten Erschütterungen ausgesetzt ist.
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Zudem ist es nicht möglich, mit einem üblichen Dosierschieber einen
kontinuierlichen Auslauf eines aus feinen und groben Stücken gemischten Speisegutes
zu erreichen, da bei einer SchieberöAnung für normale Leistung nur kleine -und mittlere
Stücke durchtreten können, während die großen Stücke des zugeführten Gutes irn Speisekasten
zurückgehalten werden. Anderseits tritt leicht eine überlastung des Walzwerkes ein,
wenn der Dosierschieber so weit geöffnet ist, daß auch die großen Stücke durchgelassen
werden.
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Ferner verlangt eine Schüttelspeisevorrichtung einen relativ teuren
Kurbeltrieb mit Ausgleichgewichten, so daß von einer Wirtschaftlichkeit einer solchen
Ausführung nicht gesprochen werden kann.
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In der Folge wurde versucht, eine nach dein Prinzip einer Schleuse
kontinuierlich arbeitende Speisevorrichtung zu bauen. Bei einer solchen Vorrichtung
war in einem über dern Walzwerk angeordneten
Speisekasten
* ein in bezug auf die Kastenmitte seitlich über die ganze Kastenlänge nach
unten offener Schneckentrog vorgesehen, in welchem mittels einer Verteilschnecke
das in der Kastenmitte zugeführte Speisegut auf die ganze Troglänge gleichmäßig
verteilt werden konnte, während eine dieser Verteilschnecken vorgelagerte und etwas
tiefer im Trog gestaffelt angeordnete Speisewelle, die mit radialen Stiften versehen
war, das Speisegut gleichmäßig aus dem Trog auf die Walzen zu schleusen hatte.
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Zur Regulierung der Förderleistung der beschriebenen Vorrichtung diente
ein einstellbarer Dosierschieber, der zwischen den beiden rotierenden Elementen
eingebaut war und der bis fast auf den Grund des Schneckentroges verschoben werden'
konnte, zwecks Speisung der Walzen mit feinkörnigern Gut.
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Diese Speisevorrichtung hat insofern nicht befriedigt, als durch die
vielen Stifte der Speisewelle die im Speisegut evtl. vorhandenen Schnüre und faserartigen
Verunreinigungen aufgewickelt wurden und so den Durchgang des Gutes weitgehend drosselten.
Es kam auch vor, daß einzelne größere Stücke des Speisegutes von den Stiften der
Speisewelle aufgespießt und so weit initgedreht wurden, bis sie an den Dosierschieber
und letzterer gegen die Verteilschnecke gedrückt wurde, was zu unliebsamen Störungen
undDefekten Anlaß gab.
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Zur Vermeidung der genännten Nachteile besitzt die erfindungsgemäße
Speisevorrichtung für körniges Gut einen in einem Speisekasten eingebauten, nach
unten offenen Schneckentrog, in welchem zum Fördern des Speisegutes eine Verteilschnecke
und eine Speiseschnecke parallel zueinander angeordnet sind, wobei die Steigung
der Verteilschnecke größer ist als diejenige der Speiseschnecke und erstere axial
teilweise von der Mitte nach außen und letztere von außen nach innen fördert, ferner
ist ein über den beiden Schnecken schwenkbar angeordneter und in Richtung der Schnecken
verschiebbarer Dosierschieber vorgesehen. -
An Hand der Zeichnung soll der
Erfindungsgegenstand beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigt Fig. i einen
-Schnitt nach der Linie 1-1 in Fig. 3
mit Dosierklappenstellung für
feinkörniges Gut, Fig. 2 einen weiteren Schnitt desselben Beispiels nach der Linie
1-1 in Fig. 3 für grobkörniges Gut und Fig. 3 einen Schnitt
nach der Linie 111-111 in Fig. 2.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel einer Speisevorrichtung ist
mit i ein Speisekasten bezeichnet, in welchem. ein auf der einen Längsseite nach
unten offener SchneckentrOg 2 eingebaut ist. Letzterer kann fest mit dem Speisekasten
i verbunden oder vertikal verstellbar angeordnet sein. Im unteren Teil des Speisekastens
i sind ferner Leitbleche 3 und 4 vorgesehen, die zur Führung des dem Walzwerk
zuzuführenden Gutes dienen. In den Stirnwänden des Kastens i ist eine Verteilschnecke
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drehbar gelagert, deren Schneckengewinde 6 und 7
je
einmal unterbrochen sind. Es können aber auch mehrfach unterbrochene Schneckengewinde
verwendet werden. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Gewinde
6 und 7 von der Mitte der Verteilschnecke 5 aus als Rechts-
bzw. Linksgewinde ausgebildet, wobei die Endteile der Schnecke 5 mit
je
,einem dem entsprechenden Gewinde 6 und 7 entgi#gengesetzt
verlaufenden Gewinde 8 bzw. 9 versehen sind. Im Bereich der Trogöffnung
ist neben der Verteilschnecke 5 eine in bezug auf letztere etwas höher gelegene
und ebenfalls in den Stirnwänden des Kastens i drehbar gelagerte Speiseschnecke
io vorgesehen. Ihre Schneckengewinde ii und 12 sind von der Achsmitte der Speiseschnecke
io aus als Links- bzw. Rechtsgewinde ausgebildet und besitzen gemäß Fig.
3 eine bedeutend kleinere Steigung als die Gewinde 6, 7, 8 und
9 der Verteilschnecke 5.
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Im oberen Teil des Speisekastens i ist ferner eine Dosiervorrichtung
angebracht, die um einen im Kasten i gelagerten Zapfen 13 schwenkbar ist
und eine Dosierklappe 1,4 aufweist. Über ein durch ein Handrad 15 und eine Spindel
16 betätigbares Zahnsegment 17 ist eine an der Dosierklappe 14 geführte Zahnstange
18 längs der genannten Klappe 14 verschiebbar. Das freie Ende der Zahnstange 19
trägt einen Schieber ig, der zur Regulierung der Speiseleistung der beschriebenen
Vorrichtung für verschiedene Stückgrößen des Speisegutes durch Drehen des Zahnsegmentes
17 mittels der Zahnstange 18 verschiebbar ist.
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Der Schneckentrog,2 ist beim gezeichneten Beispiel gemäß Fig. i derart
angeordnet und ausgebildet, daß seine die Trogöffnung begrenzende Längskante 2o
um r/3 höher liegt als die tiefste Stelle des SchneckentrogeS 2. Ferner weist die
Vorderwand des Speisekastens i eine Tür 21 auf, die zur Beobachtung des Speisevorganges
und zur Verstellung des Dosierschiebers ig mittels Handgriffen 22 geöffnet werden
kann.
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Die Speiseschnecke io ist über eine Riemenscheibe 23 und ein
Reduktionsgetriebe 24 mittels eines geeigneten, nicht gezeichneten Antriebs--aggregates
mit konstanter Drehzahl antreibbar. Der Antrieb der Verteilschnecke 5 erfolgt
gemäß Fig. 3
durch die Speiseschnecke io über ein Getriebe 25
und einen
Stufenregler 26. Die Speiseschnecke io könnte auch direkt vom Walzwerk z.
B. mittels eines Kettentriebes antreibbar sein.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Speisevorrichtung ist im übrigen
folgende: Beim Betrieb der Vorrichtung gelangt das Speisegut durch eine Öffnung
27 im Speisekasten i in Richtung des Pfeiles A (Fig. i) bzw.
B (Fig. 2) je nach Stellung des Schiebers ig in den Trog 2 und demzufolge
in den Bereich der beiden Schnecken 5 und io. Über das Getriebe 2,4 wird
die Speiseschnecke io mit konstanter Drehzahl in der durch den Pfeil C
in Fig. 3 angegebenen Drehrichtung angetrieben. Demzufolge wird die Verteilschnecke
5 mit einer der Stellung des Stufenreglers 26 entsprechenden, aber
mit maximal der halben Drehzahl der Speiseschnecke io im Drehsinn des Pfeiles
D angetrieben.
Das in den Bereich der Verteilschnecke
5 gelangende Speisegut wird zufolge der beschriebenen Anordnung der verschiedenen
Gewinde 6,7,8 und 9 sowohl in Richtung der Pfeile E (Fig.
3) als auch in radialer Richtung gefördert. Das derart verteilte Speisegut
gelangt anschließend in den Bereich der schneller rotierenden Speiseschnecke io,
die das Speisegut zufolge der Anordnung ihrer Gewinde 11, 12 ejnerseits in Richtung
der Pfeile F (Fig. 3) und anderseits in Richtung der Trogöffnung fördert,
worauf es, geführt durch die Leitbleche 3 und 4, dem zu speisenden Walzwerk
zugeführt wird.
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Dank der Verwendung von Vollgewindeschnecken, deren Schneckengewinde
an den Enden abgerundet sind, ist ein Aufwickeln von Schnüren und andern faserartigen
Beimengungen des Speisegutes ausgeschlossen. Durch die beschriebene Anordnung der
Schnecken 5 und io, die Ausbildung ihrer Gewinde und die Art ihres Antriebs
ist es möglich, das Walzwerk gleichmäßig und kontinuierlich mit körnigem Gut zu
speisen. NVird von der Speiseschnecke io ein größeres Stück des Speisegutes mitgenommen,
so kann die Dosierklappe 1,4 mit dem Schieber ig durch Drehung um den Zapfen 13
in die gemäß Fig. i strichpunktiert angedeutete Lage ausweichen, ohne verkrümmt
oder beschädigt zu werden. Ferner ist dieSpeiseleistung derVorrichtungdurch denStufenregler
26, der z. B. vier Stufen aufweisen kann, einstellbar.