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Nähmaschine mit Momentbremse Die Erfindung betrifft eine Momentbremse
für Nähmaschinen. Sie hat die Aufgabe, die Nähmaschine vorzugsweise dann stillzusetzen,
wenn die an der Nadelstange der Nähmaschine befestigte Nadel sich oberhalb der Stichplatte
bzw. oberhalb des Stoffdrückerfußes, zumindest aber außerhalb des Nähguts befindet.
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Die Nadelstange macht während einer Umdrehung der Nähmaschine einmal
die volle Auf- und Abwärtsbewegung, erreicht also ihre oberste Lage während einer
Umdrehung nur einmal.
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Durch die Einrichtung entfällt das anstrengende, zeitraubende Hochstellen
der Nadel von Hand. Das Verstellen der Nähmaschinenrillenscheibe von Hand ist deshalb
besonders anstrengend und zeitraubend, weil die Antriebsvorrichtung über den Antriebsriemen
mitverstellt werden muß, während diese unter dem Einfluß der Bremswirkung steht.
Darüberhinaus kann beim Verstellen des Handrads eine Fadenverschlingung eintreten,
wenn die Rillenscheibe in der verkehrten Richtung gedreht wird.
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Die Nähmaschinen werden beispielsweise durch Motoren mit Schaltkupplung
angetrieben. Wird kein Einstelldruck ausgeübt, so kommt das angetriebene Kupplungsglied
mit der Bremsfläche in Eingriff. Es werden aber auch Motoren zum Antrieb von Nähmaschinen
verwendet, deren Geschwindigkeit durch Regulieranlasser geregelt wird. Wird bei
derartigen Motoren kein Einschaltdruck auf den Anlasserhebel ausgeübt, so tritt
ebenfalls eine Bremswirkung ein.
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Die vorgeschlagene Einrichtung gewährleistet, daß beim Abschalten
der Antriebsvorrichtung durch die Schaltkupplung oder den Regulieranlasser die Nadelstange
und damit die Nadel zwangsläufig obensteht.
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Beim Abschalten der Nähmaschine durch die Schaltkupplung tritt zunächst
die mit dieser zusammengebaute Bremseinrichtung in Tätigkeit. Durch
diese
wird die Drehzahl der Nähmaschine von beispielsweise 3000 Stichen pro Minute
in etwa 0,5 sec. so gedrosselt, daß sie bis zum völligen Stillstand in weiteren
etwa o,2 sec. noch mindestens eine Umdrehung durchläuft. Gemäß der Erfindung wird
im Bereich dieser Umdrehungszahl der Nähmaschine eine zusätzliche Momentbremse wirksam,
die dann zur Wirkung gelangt, wenn die Nadelstange obensteht. Dies kann beispielsweise
durch drehbare Anordnung des Bremsbelages an der Antriebseinrichtung erzielt werden.
Beim Eintreten der Bremswirkung dreht sich der Bremsbelag gegen die Wirkung einer
Feder so lange, bis die entsprechende Abdrosselung der Drehzahl erzielt ist, um
dann einen Kontakt zu schließen, der über eine Schalteinrichtung einen Magnet betätigt,
der unmittelbar oder über eine entsprechende Vorrichtung eine Bremswirkung ausübt.
Die gleiche Wirkung kann auch durch einen an die Nähmaschine oder den Motdr angebauten
Zentrifugalschalter erzielt werden, der über eine Relaiseinrichtung mit Verzögerung
den Bremsmagnet betätigt.
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Eine weitere Möglichkeit, die zusätzliche Momentbremse zur Wirkung
zu bringen, besteht darin, die Einschaltbewegung auszunütze:i bzw. eine Kontaktvorrichtung
in ein Glied einzubaue-i, das den Einschaltdruck überträgt oder durch diesen beeinflußt
wird.
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In analoger Weise kann auch die Betätigung des Stoffdrückerfußes erfolgen.
Es ist auch möglich, daß gleichzeitig Zusatzmomentbremse und StoffdrückereinriGhtung
betätigt werde. Durch Einbau entsprechender Relais ist eine zeitliche Verzögerung
der Schaltzeitintervalle möglich.
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Im Schema ist ein Ausführungsbeispiel im Pric-#z:p dargestellt.
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Fig. i ist eine schematische Darstellung des Erfindungsgegenstandes,
und zwar sind schematisch angedeutet: die ' obere Triebwerkswelle, die Nadel und
Nadelstange sowie die Einstichplatte des Nähmaschinentisches, ferner das Bremsgestänge,
das über einen schematisch dargestellten Bremslüftmagnet betätigt wird, ein Wischkontakt
sowie der Fußtritt der Nähmaschine und teilweise in abgebrochenem Zustand der Betätigungshebel
der Antriebsvorrichtung. Es sind ferner schematisch eingezeichnet die elektrische
Leitungsanordnung und die Kontakte.
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Fig. 2 zeigt lediglich den Wischkontakt in anderer Stellung gegenüber
Fig. i, und zwar ist hier nach erfolgtem Einschalten der Quecksilberinhalt durch
die Blende des Wischkontaktes hindurchgelaufen und hat die beiden Schaltkontakte
geöffnet.
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Fig. 3 zeigt ebenfalls eine besondere Stellung des Wischkontaktes,
und zwar nach erfolgter Umschaltung läuft das Quecksilber durch die Blende zurück
ohne die Kontakte zu schließen, da sich das Quecksilber in diesem Falle auf der
dem zweiten Kontakt abgewandten Seite der Blende staut.
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Fig.4 zeigt eine schematische Anordnung des Wischkontaktes, wobei
die Betätigung durch einen in den Motorstromkreis eingeschalteten Stromwandler erfolgt.
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Die obere Triebwerkswelle i betätigt über eire Kurbel 2 die Nadelstange
3, an der die Nadel 4 befestigt ist. Bei einer Umdrehung der Triebwerkswelle i macht
die Nadel 4 eine volle Auf- und Abwärtsbewegung, wobei sie die Stichplatte 5 durch
eine vorgesehene Öffnung 6 zur Schlingenbildung durchdringt. Die Triebwerkswelle
i trägt die Rillenscheibe 7, die einen Nocken 8 aufweist, der zusammen mit dem Bremsbacken
9 eire Auflaufbremse bildet. Der Nocken 8 hat eine genau fixierte Lage zur Nadelstange
3, und zwar steht der Nocken dann unten, wenn die Nadelstange obensteht. Der Bremsbacken
9 sitzt auf einer Betätigungsstange io, die in einer Vorrichtung ii geführt ist
und über einen Hebel i2 von einem Elektromagnet 13 betätigt wird. Die Anordnung
des Magnets kann beliebig erfolgen, unterhalb und oberhalb der Tischplatte, er kann
zusammen mit dem Antriebsmotor eine Einheit bilden und unmittelbar mit dem Bremsbacken
ausgerüstet sein.
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Die Betätigung des Elektromagnets erfolgt durch ein Kontaktrelais
14. Das Kontaktrelais hat eine kippbare Quecksilberröhre mit zeitlich begrenzter
Kontaktgabe, wobei die Kontaktgabe nur in einer Betätigungsrichtung erfolgen kann.
Wird die Quecksilberröhre gekippt, so fließt das Quecksilber zunächst an dem Kontakt
15 vorbei an die Stauscheibe 16. Die Stauscheibe 16 hat eine Aussparung 17. Das
Quecksilber wird je nach der Menge auf diese Weise eine gewisse Zeit zum Durchfließen
der Stauscheibe in Anspruch nehrxen. Während der Zeit des Durchfließens des Quecksilbers
wird der Elektromagnet eingeschaltet. Kippt die Quecksilberröhre in entgegengesetzter
Richtung, so gelangt das Quecksilber zunächst an die Stauscheibe 16 u^d durchfließt
die Aussparung 17 von der anderen Richtung. Es entsteht so ein Quecksilberband,
das durch die Größe der Aussparung 17 bestimmt ist und nicht mit dem Kontakt in
Berührung kommt.
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Die Betätigung der Quecksilberröhre erfolgt durch die Spule 18, die
durch einen Hilfskontakt i9 gesteuert wird.
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Wird kein Einschaltdruck auf den Fußtritt 2o ausgeübt, d. h. wird
der Antriebsmotor stillgesetzt und tritt die Bremse des Antriebsmotors in Tätigkeit,
so wird der Kontakt 21 des Hilfskontaktes i9 geschlossen und die Röhre über das
Relais 14 zum Kippen gebracht. Dabei staut sich in der beschriebenen Weise das Quecksilber
vor der Stauscheibe und setzt kurzzeitig den Bremsmagnet in Tätigkeit und damit
auch gleichzeitig die Momentbremse. Die Bremsvorrichtung der Antriebseinrichtung,
Elektromotor mit Schaltkupplung oder Elektromotor mit Regulieranlasser, von der
im Schema lediglich der Einstellhebel 22 gezeichnet ist, ist bereits in Tätigkeit
getreten. Die Drehzahl der Nähmaschine von beispielsweise 3000 Stichen pro Minute
ist dadurch schon so gedrosselt, daß die Triebwerkswelle lediglich noch wenige Umdrehungen
macht. Sobald der Nocken 8 auf den Bremsbacken 9 aufläuft, wird die durch die Antriebsvorrichtung
vorgebremste Nähmaschine sofort zum Stillstand gebracht, und die Nadelstange steht
oben. Dieser Zustand ist in Fig. i dargestellt.
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Im nächsten Augenblick ist das Quecksilber durch.
die
Stauscheibe durchgeflosse-i. Der Bremsmagnet schaltet sich somit wieder ab, und
die Bremse wird gelüftet. Die Nähmaschine ist wieder betriebsbereit, während die
Antriebsvorrichtung noch stillsteht. Diesen Zustand zeigt Fig. 2.
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Wird jetzt wieder ein Einschaltdruck auf de Nähmaschine-ifußtritt
ausgeübt, öffnet der Kontakt 21 den Stromkreis der Haltespule 18. Die Röhre kippt
zurück in die Stellung gemäß Fig. 3, ohne Kontakt zu geben, der geschilderte Vorgang
kann sich wiederholen.
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Das Kippen der Quecksilberröhre kann auch in nicht dargestellter Weise
mechanisch bewerkstelligt werden, ebenso kann die Stromdifferenz zwischen Leerlauf
und Belastung zur Relaisbetätigung evtl. unter Zwischenschaltung eines Stromwandlers,
so wie dies Fig. 4 darstellt, herangezogen werden. Wird die Relaisspule nicht direkt
in die Zuleitung eingebaut, kann ein Stromwandler 23 eingebaut werden. Der Antriebsmotor
ist mit 24 bezeichnet.