DE813599C

DE813599C - Verfahren zur Herstellung poroeser Formstuecke

Info

Publication number: DE813599C
Application number: DEP54555A
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Ackermann; Leo Dr Schlecht
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1949-09-11
Filing date: 1949-09-11
Publication date: 1951-09-13

Description

Verfahren zur Herstellung poröser Formstücke Bei der Herstellung poröser Formstücke durch Sintern feinverteilter Metalle ist es oft erwünscht, Sinterkörper mit möglichst hoher Porosität zu erhalten. Maßgebend für das erreichbare Porenvolumen ist insbesondere das Schüttgewicht des zur Sinterung verwendeten Pulvers. Es ist nun schon vorgeschlagen worden, zwecks Erniedrigung des Schüttgewichtes und Erhöhung des Porenvolumens leichte Metalloxydpulver beizumischen, die bei der Sinterung zu Metall reduziert werden, oder solche Stoffe zuzusetzen, die in der Hitze flüchtig sind und als Treibmittel wirken. Dieses Verfahren ist jedoch nicht allgemein anwendbar, da in manchen Fällen die Zur Auflockerung dienenden Stoffe unerwiinschte Rückstände hinterlassen oder sonstwie störend wirken. Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise eine Auflockerung der Pulvermasse, sofern sie magnetisierbar ist, dadurch erzielen kann, daß man das Pulver vor oder während der Sinterung der Einwirkung eines Magnetfeldes unterwirft. Durch diese magnetische Behandlung kann ein Metallpulver mit an sich zu hohem Schüttgewicht so aufgelockert werden, daß es noch hinreichend poröse Formstücke liefert. Man ist also bei Anwendung dieser Maßnahme nicht mehr auf die Verwendung besonders leichter Pulversorten oder der erwähnten Zusatzstoffe angewiesen.
Füllt man eine flache Form mit dem magnetisierbaren Pulver, bedeckt das Pulver mit einem lose aufliegenden Deckel aus nicht magnetisierbarem Werkstoff und bringt dann die Form in horizontaler Lage in ein starkes, vertikAl-,vexlaufendes magnetisches Feld, so hebt sich der Deckel infolge der mit der magnetischen Ausrichtung der Pulverteilchen verbundenen V olumenvergröße;-ung der Pulvermasse.
Bei Beendigung der magnetischen Einwirkung geht die Volumenvergrößerung der Pulvermasse etwas zurück; es bleibt aber immer noch eine beträchtliche Auflockerung bestehen, so daß beim Sintern Formstücke mit wesentlich erhöhtem Porenvolumen erhalten werden. Die Sinterung des Pulvers kann auch unter Einwirkung des Magnetfeldes vorgenommen werden; dabei braucht das Magnetfeld nur so lange aufrechterhalten zu werden, bis die Pulverteilchen durch die Sinterung in ihrer Lage fixiert sind.
Das Verfahren ist nicht nur. bei Pulvern anwendbar, die lediglich aus Teilchen bestehen, wie die Metalle und Metallokyde der Eisengruppe, sondern es können in manchen Fällen auch Gemische von magnetisierbaren und nicht magnetisierbaren Pulvern in der angegebenen Weise mit Erfolg verarbeitet werden.
Das vorliegende Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung poröser Elektrodenplatten für alkalische Akkumulatoren; bei denen ein möglichst hohes Porenvolumen und eine Orientierung der Poren in Richtung zur Plattenoberfläche erwünscht sind. Beispiel Eine flache Form aus Chromnickelblech von etwa 200 X Zoo mm Grundfläche und 18 mm Höhe wird mit feinem, durch Zersetzung von Nickelcarbonyl hergestelltem Nickelpulver bis zu einer Höhe von 1o mm gefüllt und die Pulverschicht mit einem Deckel aus Chromnickelbleeh bedeckt. Die Form wird in horizontaler Lage in das vertikal gerichtete Feld eines Elektromagnets gebracht, so daß die magnetischen Kraftlinien die Form senkrecht durchsetzen. Die Pulvermasse dehnt sich dabei in Richtung der Kraftlinien aus, und der aufgelegte Deckel verschiebt sich entsprechend nach oben. Die Auflockerung des Pulvers bleibt auch nach Ausschaltung des Magnetfeldes zum großen Teil bestehen. Die Form wird nunmehr 11/2 Stunden lang auf eine Temperatur von 95o° erhitzt. Das Porenvolumen des so entstandenen Sinterkörpers beträgt etwä 840/0, während ein ohne magnetische Vorbehandlung des Pulvers, aber sonst in gleicher Weise hergestellter Sinterkörper ein Porenvolumen von nur 8o% aufweist. Der vom Nickelmetall im Sinterkörper eingenommene Raum geht also zufolge .der magnetischen Vorbehandlung von 2o0% auf 16% zurück. Dies bedeutet eine Nickelersparnis von 2o0/Q. .
Ferner kann das Verfahren für die Herstellung poröser Filterplatten oder poröser Körper, die als Katalysatorträger dienen sollen, mit Vorteil verwendet werden.

Claims

PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung poröser Formstücke, insbesondere poröser Elektroden für alkalische Akkumulatoren, durch Sinterung magnetisierbarer feinverteilter Metalle oder Metalloxyde, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pulvermasse vor oder während der Sinterung der Einwirkung eines Magnetfeldes unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Pulvern magnetisierbarer Metalle und/oder Metalloxyde und nicht magnetisierbarer Stoffe verwendet.