DE1286757B - Verfahren zur Herstellung von poroesem Silber - Google Patents

Description

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Poröses Silber wird in der Technik vielfältig ein- dessen Struktur angenommen. Das Verfahren ist gesetzt. Dabei ist von Bedeutung die Durchlässigkeit vergleichbar mit dem Begriff »Guß mit verlorener für Gase oder Flüssigkeiten. Anwendungsbeispiele Form« aus der Bronzegießereitechnik. Es liegt auf sind chemische Katalyse, Diffusion, Filtration. Da der Hand, daß die Ausbildung des Porenraumes poröses metallisches Silber gleichzeitig im Verhältnis 5 durch das angewandte Trägermaterial in großer zum Volumen eine große Oberfläche aufweist, kön- Breite beeinflußt werden kann. So kann ein außernen Formkörper aus diesem Material auch für ordentlich fein strukturiertes Silber erhalten werden, Zwecke verwendet werden, bei denen die Ausbildung wenn man als Formträger Gebilde aus vorgeformter der Oberfläche von entscheidender Bedeutung ist, Baumwollwatte verwendet. Gröbere Strukturen lassen z. B. Adsorption, chemische Katalyse, Elektrolyse. io sich z. B. durch Anwendung von Holzmehlen ver-Der übliche Weg, poröses Silber herzustellen, ist schiedener Größe erhalten.

die Sinterung von kleinteiligem oder kleinkörnigem Nach diesem Verfahren ist es auch möglich, poröse

Metall. Solche Verfahren erfordern einen großen Silberoberflächen auf einem beliebigen anderen technischen Aufwand in bezug auf die Formgebung metallischen oder nichtmetallischen Material zu er- und die Einhaltung bestimmter Sintertemperaturen 15 zeugen. Als Beispiel sei die Auskleidung von Reak- und Preßdrucke. Sie sind ferner abhängig von korn- tionsrohren für chemische Verfahren angeführt. Eine plizierten Vorbehandlungsmethoden für das Metall, solche Auskleidung kann z. B. so erfolgen, daß in wie z. B. Beizvorgänge, Einrichtung auf bestimmte das Innere eines Stahlrohres ein Brei aus einem geKorngrößen usw. eigneten Trägermaterial und der Schmelze des Es wurde nun gefunden, daß es in sehr einfacher 20 Silberlaktats aufgeschleudert wird. Die Erzeugung Weise möglich ist, poröses Silber in beliebiger Form des porösen Metalles erfolgt, wie oben beschrieben, herzustellen, wenn man einen durch Oxydation zer- durch Erhitzen auf die Zersetzungstemperatur des störbaren Formträger mit einer Silberlaktatschmelze Silberlaktats, wobei dieses in metallisches Silber ver- oder Silberlaktatlösung tränkt und dann das Silber wandelt wird und der Träger ausbrennt, bei gleichzeitiger oder anschließender Zerstörung des 25 im allgemeinen sind die nach dem erfindungsge-Formträgers in an sich bekannter Weise in Freiheit mäßen Verfahren erhaltenen Silberkörper von gesetzt, nügender Festigkeit. Wenn vom porösen Silberform-AIs Formträger eignen sich in hervorragender körper besondere Festigkeiten erwartet oder eine Weise faserige, verfilzte, räumliche Gebilde, die z. B. besonders innige Haftung zwischen poröser Silberbestehen können aus Zellulose und Zellulose-Ab- 3° schicht und z. B. einer Rohrwand gefordert werden, kömmlingen, ferner alle durch Oxydation zerstör- so wird dies erreicht, indem man den erhaltenen baren natürlichen oder synthetischen, unterhalb der porösen Silberformkörper oder die erhaltene poröse Zersetzungstemperatur des Silberlaktats nicht schmel- Silberschicht einer nochmaligen Präparation mit zenden Materialien, wie z. B. Kohle, Holzmehl usw. einer nun relativ verdünnten wäßrigen Lösung des Dabei ist es von Vorteil, von stark verfilzten Mate- 35 Silberlaktats unterzieht und eine abermalige Zerrialien auszugehen, bei denen die Fasern keine be- Setzung durchführt. Durch diesen Prozeß wird eine sondere Ordnung aufweisen, weil dadurch der ent- Verlötung einzelner Silberfasern untereinander oder stehende Metallkörper eine besondere Festigkeit er- aber eine metallische Verbindung mit der Rohrwand hält. erreicht.

Am Beispiel der Herstellung einer porösen Silber- 40 Eine andere Möglichkeit, die Festigkeit von derplatte, wie sie z. B. bei speziellen Elektrolyse-Vor- artigen Silberformkörpern oder Schichten zu ergangen Verwendung finden kann, soll im folgenden höhen, besteht darin, daß man unzerstörbares Matedas erfindungsgemäße Verfahren erläutert werden. rial, ζ. B. Asbest, Glas- oder Drahtgewebe, einbaut. Die Herstellung einer Silberplatte mit einem Der Anteil des zur Armierung verwendeten Mate-Porenraum von 70 bis 90°/o wird z.B. so vorge- 45 rials wird im allgemeinen 10% nicht überschreiten, nommen, daß zunächst das als temporärer Träger Wenn es erwünscht ist, den Porenraum über das

gewählte Material, z. B. Zellulosefasern, mit einer Volumen des angewandten Trägers hinaus zu ver-Schmelze oder konzentrierten wäßrigen Lösung von größern, so ist es möglich, dies durch Zusätze von milchsaurem Silber, in einem Kneter zu einer homo- organischen oder anorganischen Treibmitteln, wie genen Masse verarbeitet wird. Die Verformung dieser 50 z.B. Sulfonsäurehydraziden oder zersetzlichen Car-Masse zu der gewünschten Plattengröße kann so er- bonaten usw., zu erreichen. Nach diesem Verfahren folgen, daß man die noch nicht erstarrte Masse in ist es auch ohne weiteres möglich, poröses Silber mit eine geeignete Form gießt oder preßt. Es ist natür- besonderen Eigenschaften herzustellen. Diese Eigenlich auch möglich, aus einer wäßrigen Aufschlemme schäften, die die Festigkeit, Beständigkeit usw. bevon Zellulosefasern, ähnlich der Technik der Papier- 55 treffen, können durch Zumischung anderer organiherstellung eine Platte zu formen und diese an- scher Metallsalze, ζ. Β. des Kupfers, Goldes, Platins, schließend mit der Schmelze des Silberlaktats zu Kobalts, Nickels usw., erzielt werden, z. B. in Mendurchtränken. gen von 10, 30 oder 50%.

Die Herstellung des eigentlichen Metallkörpers . ^₁₁

wird nun durch Erhitzen des Formkörpers auf die 60 Beispiel 1

Zersetzungstemperatur der Silberverbindung vorge- In einer Form aus rostfreiem Stahlblech der Di-

nommen. Dabei wird das Silber in Freiheit gesetzt mension 500 X 300 X 10 mm preßt man aus ange- und der Träger durch Oxydation vollständig zer- feuchtetem Baumwollzellstoff durch Aufwendung stört. Man erhält eine außerordentlich poröse Platte, eines Preßdruckes von 2 kp/cm² eine Matte. Die die aus reinem Silber besteht und keinerlei Bei- 65 Matte wird noch in der Form mit einer Schmelze mengungen von organischem Material mehr enthält. von Silberlaktat durchtränkt. Nach Erstarrung wird Der Porenraum der Platte entspricht genau dem die Form in einen elektrisch beheizten Ofen einge-Volumen des angewandten Trägers und hat auch bracht und langsam auf eine Temperatur von 300° C

aufgeheizt. Man hält diese Temperatur etwa 2 Stunden und läßt dann erkalten. Die fertige poröse Silberplatte kann nun aus der Form entnommen werden. Sie ist von silberweißem Äußeren und enthält keinerlei andere Beimengungen. Das spezifische Gewicht beträgt 1,13. Bei dem spezifischen Gewicht des Silbers von 10,5 ergibt sich ein Porenraum von 93°/o.

Beispiel 2

Aluminium-Rundstäbe mit dem Durchmesser 10 mm und der Länge 300 mm werden auf 300° C erhitzt und mit einer Silberlaktatschmelze besprüht. Dadurch bildet sich auf dem Aluminiumstab eine dünne, rauhe, fest anhaftende Schicht von reinem Silber. Nach dem Erkalten des Stabes wird derselbe mit einer etwa 3 mm dicken Wicklung aus reinem Papierzellstoff versehen. Diese Papierzellstoff-Wicklung wird dann gleichmäßig mit einer Silberlaktatschmelze durchtränkt. Nach dem Erstarren bringt man die so präparierten Stäbe in einen Zersetzungsofen und erhitzt 2 Stunden auf 320° C.

Um die Zersetzung möglichst schonend auszuführen, ist es ratsam, im Zersetzungsofen eine Atmosphäre mit reduzierter Sauerstoffkonzentration von etwa 10 Volumprozent zu schaffen. Nach beendeter Zersetzung erhält man Aluminiumstäbe, die eine Schicht hochporösen, außerordentlich fest haftenden, reinen Silbers aufweisen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von porösem Silber, dadurch gekennzeichnet, daß man einen durch Oxydation zerstörbaren Formträger mit einer Silberlaktatschmelze oder Silberlaktatlösung tränkt und dann das Silber bei gleichzeitiger oder anschließender Zerstörung des Formträgers in Freiheit setzt.