DE8126C - Lokomobile für Heifsluft oder für überhitzte Dämpfe - Google Patents
Lokomobile für Heifsluft oder für überhitzte DämpfeInfo
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Description
1879.
- JV28I26 -
Klasse 14.
J. HOFMANN in HÖXTER a. d. Weser. Locomobile für Heißluft oder für überhitzte Dämpfe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. April 1879 ab.
Vorliegende Construction bezweckt, die erzeugte Wärme bei Locomobilen besser auszunutzen,
als dies bisher geschieht, durch Anwendung überhitzter Dämpfe, und ferner noch solche Neuerungen anzubringen, welche den
Gang der Maschine präciser reguliren.
Demzufolge besteht der Kessel aus einem äufsern schmiedeisernen Mantel a, einer gufseisernen
Feuerbüchse und deren Verlängerungen b, einem oder mehreren in den Flammraum
zurückkehrenden Rohren c und einem frei nach aufsen gehenden, mit den Rohren c
verankerten Rohre d. Die Rohre c bilden mit der Feuerbüchse b eine Anzahl von Kanälen r,
um die Heizfläche zu vergröfsern. Der Aschenfall ist geschlossen. Hierdurch soll der Gefahr
des Verbrennens der Feuerbüchse vorgebeugt und zugleich Rauchverbrennung erzielt werden.
Der Abdampf der Maschine geht nämlich durch das Blasrohr / in den Aschenfall g und reifst
äufsere Luft durch die Oeffnungen im Blasrohrmundstück mit sich, Fig. 7. Der Aschenfall
ist'durch Schrauben i oder sonstwie mit Lehmfuge an den Kessel angeprefst. Auf dem
Aschenfall ruht lose der Feuertopf /, der den Rost trägt. Der Feuertopf kann also leicht
ausgewechselt werden. Der Abdampf tritt mit der eingesaugten Luft sowohl unmittelbar durch
den Rost zum Brennmaterial, als auch durch die Oeffnungen m des Aschenfalles in den
Raum zwischen Feuertopf und Feuerbüchse und durch die Oeffnungen η des Feuertopfes von
allen Seiten in den Flammraum. Die Rohre b und c sind nicht fest verbunden, sondern das
Rohr c ist gewissermafsen als Kessel im Kessel construirt und der Dampf wird aus dem einen
Behälter in den andern durch eigene Rohre 0 geleitet.
Behufs Freihaltung des Kessels von Wasser ist das Sicherheitsventil am tiefsten Punkte angebracht.
Um während des Nachfeuerns den Abdampf nicht in den Aschenfall treten zu lassen, ist ein Hahn ξ am Cylinder angebracht.
Zur Versteifung der Feuerbüchswände sind eine Anzahl Rippen ί angeordnet, welche in der
Richtung des eintretenden Dampf- (Wasser-) Strahls liegen. Obere und untere Wand des
Langkessels sind aufserdem durch einige Bolzen verankert. Der Kessel ist mit schlechten Wärmeleitern
umhüllt und mit Manometer und Dampfpfeife ausgestattet.
Die Neuerungen ah der Maschine erstrecken sich auf
1. den Cylinder,
2. die Steuerung,
3. den Regulator.
Beim Cylinder erscheint es dem Erfinder zweckmäfsig, die Stopfbüchsen für die Kolbenstange
ganz wegfallen zu lassen und sie durch Selbstspannringe zu ersetzen. Es ist dies in
zwei Formen dargestellt. Bei der Anordnung Fig. i, für welche stark überhitzte Dämpfe angenommen
sind, ist der Cylinder mit frischem Dampf umhüllt, der erst von den ringförmigen
Räumen y aus in die Ventilgehäuse tritt. Die Ringe dieses Cylinders sind nur nach aufsen
spannend. Bei der zweiten Form, Fig. 6, für Dämpfe, die nur wenig über ihren Sättigungspunkt überhitzt sind, fällt die Damptjacke weg.
Die Ringe spannen theils nach innen, theils nach aufsen; sie liegen in flachen Nuthen und
sind in gröfserer Anzahl vorhanden. Die Stöfse der Ringe sind gegen einander versetzt, oder
wenn jeder Ring eine eigene Nuth besitzt, wie gezeichnet, überlappt. Beide Formen wären,
wenn die Versuche im Grofsen es wünschenswerth erscheinen lassen, zu combiniren. Sie
haben das gemeinsam, dafs die Gleitflächen, die beim Kolbenhingange mit überhitztem Dampf
(und heifser Luft) in Verbindung standen, beim Rückgange mit Wasser bespült werden. Ans
diesem Grunde befinden sich vorliegende Maschinen mit überhitztem Dampfe bezüglich der
Reibung unter denselben günstigen Bedingungen, wie gewöhnliche Dampfmaschinen, die
mit nassem (also gut schmierendem) Dampi arbeiten.
Die Steuerung wird bewirkt durch Hebel und Lenkstange. In der Zeichnung ist dieselbe
unveränderlich angenommen, sie kann aber durch Ausrückvorrichtung der Drehpunkte ohne
grofse Kosten variabel gemacht werden. Neu ist die Anordnung der Ventile. Um die theuren
Doppelsitzventile zu vermeiden, sind hier einfache Kugelventile gewählt. Von dem Steuerhebel
t gehen kleine Stangen u an die Steuerkurbeln und Wellen v, Fig. 2. Auf diesen
sitzen festgekeilt die Steuerdaumen w, Fig. 1.
Ein solcher Steuerdaumen befindet sich nun
Claims (5)
1. Die Combination eines Heifsluftkessels und
einer Maschine für Heifsluft und überhitzte Dämpfe zu einer Locomobile, im wesentlichen
wie dargestellt und beschrieben.
2. Den Kessel betreffend: Die Anordnung eines oder mehrerer in den Flammraum rückkehrender
Rohre c derart, dafs dieselben mit der Feuerbüchse b eine Anzahl von
Kanälen r bilden, wodurch die Heizfläche vergröfsert wird; die Einrichtung des geschlossenen
Aschenfalles g mit dem Abdampfblasrohr/ zur Rauchverbrennung und
mit dem losen Feuertopf /, sowie die Verbindung der Feuerbüchse b mit den Rohren
c durch die Rohre o\ endlich die Versteifung der Feuerbüchswände durch die
Rippen s. Alles bei oben erwähnten Locomobilen.
3. Den Cylinder mit Steuerung betreffend: Die Einrichtung der Selbstspannringe, sowohl
der nach innen, als der nach aufsen spannenden, zum Ersatz der Stopfbüchsen; ferner
die Einrichtung von Kugelventilen an Stelle von Doppelsitzventilen, in Verbindung mit
dem Steuerhebel t, den Stangen u, den Steuerkurbeln und Wellen v, den Steuerdaumen
w und Federn χ bei vorerwähnten Maschinen.
4. Die Regulirung betreffend: Die Anwendung eines Regulators ohne Benutzung der Centrifugalkraft;
die Construction dieses Regulators, bestehend aus den Blattfedern a,
Bolzen ß, Stangen δ, der Hülse ε mit Scheibe η, dem Bügel λ, der Kurbel μ und
der Stange v, in Verbindung mit Schwungrad oder Riemscheibe und Welle bei vorerwähnten
Maschinen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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