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Brennkörper
Die Erfindung bezieht sich auf Brennkörper, ins- |
besondere Feueranzünder zum Anzünden ins- |
besondere von Kohle. |
Es sind bereits verschiedene Feueranzünder, |
insbesondere Kohlenanzünder aus leichten brenn- |
baren Stoffen bekannt. Im allgemeinen bestehen |
diese Anzünder aus sogenannten Dochtbrennern, |
(l. h. mit leicht entflammbaren Brennstoffen, wie |
"Teer, Pech oder Paraffin imprägnierten Brenn- |
stoffen, wie Torf, Holzspäne oder Schwelkoks, |
wobei das Entflammungsmittel gleichzeitig auch |
Bindemittel sein 'kann. Die bekannten Kohlen- |
anzünder stellen entweder eine bröcklige Masse |
oder gepreßte Formkörper dar. |
Es sind auch Brennkörper bekannt, die mit |
einem oder wenigen Löchern oder Kanälen ver- |
sehen sind. I)as deutsche Patent 62o887 des Er- |
finders hat einen plattenförmigen Feueranzünder zum. Gegenstand, der im Gegensatz
zu diesen Brennkörpern durch eine Mehrzahl von nur in Richtung seiner geringsten
Dicke verlaufenden Kanälen gekennzeichnet ist, die wabenförmig ini Körper des Feueranzünders
angeordnet sind .und deren Durchmesser größer als der kleinste Abstand zwischen
je zwei Kanälen ist. Nach dem Zusatzpatent 6242o3 des Erfinders können die Kanäle
vier- oder sechseckig gestaltet sein, die verlängerten Achsen der vereinzelten Kanäle
sich in einem gemeinsamen außerhalb des Brennkörpers gelegenen Punkt schneiden und
die Abstände zwischen je zwei Kanälen nach dem äußeren Rand des Feueranzünders zu
größer werden. Nach dem Zusatzpatent
654507 des Erfinders 'können die Kanäle
kreuz- und ,schlitzartig oder konisch gestaltet
sein und die Lochseitenflächen
vertieft oder erhöht sein. Das Grundlegende an diesem Feueranzünder des Anmelders
liegt gegenüber dem bisher Bekannten darin, daß durch die Größe des Durchmessers
der Kanäle und ihre Anordnung eine besonders große Oberfläche gebildet wird, wodurch
eine überaus schnelle Wärmeübertragung der kleinen zusammenhängenden Körperteile,
ihre schnellste Entflammbarkeit, ein kräftiger Zug und die rauch- und rußfreie Verbrennung
der Brennkörper bedingt sind.
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Trotzdem ist die Wirksamkeit der bekannten Feueranzünder noch nicht
genügend groß, da die Verbrennung des wabenförmigen Körpers infolge der Strömungsvorgänge
in den vertikal angeordneten Kanälen zu langsam erfolgt. Im allgemeinen bedarf man
zur wirkungsvollen, insbesondere raschen Feueranzündung noch zusätzlicher Verwendung
von Holz.
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Die erfindungsgemäßen Brennkörper dagegen, die auch als Feueranzünder,
insbesondere Kohlenanzünder verwendet werden können und in bekannter Weise aus gepreßten
oder geformten, mit brennbaren Bindemitteln imprägnierten gemahlenen Brennstoffen
bestehen, sind durch eine mindestens an zwei verschiedenen Enden offene. Hohlform
gekennzeichnet, wobei der Durchmesser der Öffnung größer als die Stärke der sie
umgebenden Wandungen an deren schwächster Stelle ist. Die bevorzugte Form für die
erfindungsgemäßen Brennkörper ist die Ringform.
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Diese eigenartige Form der neuen Brennkörper bietet infolge der vergrößerten
Oberfläche und der allseitigen Umspülung durch Luft die besten Voraussetzungen für
ein schnelles und wirkungsvolles Entflammen.
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Werden mehrere erfindungsgemäße Brennkörper im Haufen verwendet, so
hat diese Verwendung entgegen den Strömungsvorgängen in vertikalen Kanälen für wabenförmige
Körper durch die regellose Lage der Hohlkörper auf dem Rost die günstigsten Voraussetzungen
für ein schnelles und wirkungsvolles Feuer, ähnlich den Vorgängen in sogenannten
Scheiterhaufen bei der Verbrennung von Holz. Die gegenseitige Wirkung steigert sich
hierbei so stark, daß innerhalb 'kürzester Zeit sehr hohe Temperaturen erzielt werden
können. Dementsprechend können die erfindungsgemäßen Hohlkörper nicht nur als Feueranzünder,
insbesondere Kohlenanzünder, sondern auch als Brennkörper in den Fällen verwendet
«erden, in denen es darauf ankommt, rasch große Temperaturen zu erzielen. So kann
man z. B. die erfindungsgemäßen Brennkörper zur raschen Zubereitung von heißem Wasser
in Haushalten, in Krankenhäusern, in Friseurgeschäften usw. anwenden.
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Als Ausgangsstoffe für die erfindungsgemäßen Brennkörper kommen pulverförmige
billige Brennstoffe, wie gemahlene Braunkohle, Braunkohlenstaub, Brikettabrieb,
gemahlener Torf einerseits, an leicht brennbaren Bindemitteln Teer, Paraffin, Gatsch,
Pech und Asphalt andererseits in Frage. Der mit dem Bindemittel eingepastete Brennstoff
wird in bekannter Weise, z. B. in Formen oder in Strangpressen, zu den gewünschten
Hohlkörpern gepreßt.
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Die Wirksamkeit der Brennikörper kann noch dadurch gesteigert werden,
daß sie nach ihrer Verformung mit leicht entflammbaren Stoffen, wie Paraffin oder
Naphthalin, imprägniert werden. Bei Anwendung von Naphthalin ist es zweckmäßig,
zur Verhinderung dessen Verflüchtigung noch ein Bindemittel, wie Braunkohlenteer,
zu verwenden. Ferner kann die Imprägniermasse Mittel zum Härten und Vergrößern der
Oberfläche, wie Bleicherden, enthalten. Bei Anwendung von imprägnierten Brennkörpern
braucht man zum Anzünden von Kohle weder Holz noch Papier.
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Die günstigste Form der Brennkörper bezüglich ihrer Wirkung ist die
Ringform. Die Brennkörper können aber auch zu schlauchförmigen, rohrförmigen oder
anderen Hohlkörpern ausgebildet werden.