DE812279C

DE812279C - Vakuumventil

Info

Publication number: DE812279C
Application number: DEP35540A
Authority: DE
Inventors: Hans Ulbricht
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-03-02
Filing date: 1949-03-02
Publication date: 1951-08-27

Description

Vakuumventil Das Auspumpen eines Gefäßes auf Vakuum erfolgt meist stufenweise mittels einer Vorpumpe und einer Vakuumpumpe. Die Inbetriebnahme der Vakuumpumpe erfolgt erst, nachdem das Gefäß mittels der Vorpumpe auf ein bestimmtes Vorv akuum gepumpt wurde. Dieses Vorvakuum ist Voraussetzung für die Funktion der Vakuumpumpe. Z,%vischen dem Gefäß und der Vakuumpumpe muß daher ein Vakuumventil angeordnet sein. Nachdem das Gefäß durch die Vorpumpe auf das nötige Vorvakuum gepumpt ist, wird das Vakuumventil geöffnet, und nunmehr pumpt die Vakuumpumpe weiter das Vakuum.
An ein solches Vakuumventil sind notwendigerweise folgende Hauptforderungen zu stellen: a) größtmöglicher Öffnungsquerschnitt, geringste Strömungsverluste und geringster Weg, um die Yumpleistung bei Hochvakuum nicht zu verschlechtern, b) Sicherheit gegen Öffnen des Ventils, bevor das nötige Vorvakuum im Gefäß erreicht ist, c) schnelles Öffnen tind Schließen des Ventils mit kurzem Handgriff.
Die bisher bekannten Vakuumventile erfüllen diese Forderungen nur ungenügend oder gar nicht, da sie a) meist im Luftstrom stehende Ventilteller usw. aufweisen, längere Strömungswege aufweisen, weiterhin b) keine unmittelbare Sicherung gegen vorzeitiges Öffnen bei ungenügendem Vorvakuum besitzen sowie c) meist langwieriges vielfaches Drehen am Bedienungsrad und infolge der axialen Bewegung der Bedienungsspindel komplizierte und unzuverlässige Dichtungen erfordern.
Erfindungsgemäß hat das in der Zeichnung dargestellte Vakuumventil, welches die obengenannten Forderungen bei einfachster Bauweise erfüllt, folgende Eigenschaften: a) die Ventilklappe i wird beim öffnen aufgeklappt, so daß der Querschnitt nicht verengt wird und die Reibungs- und WeglängenverIuste ein Minimum bleiben, b) an der Ventilklappe i greift eine Zugfeder 2 an, welche so bemessen ist, daß die entriegelte Ventilklappe i sich erst öffnet, wenn das nötige Vorvakuum im Gefäß, welches links angeschlossen wird, vorhanden ist und wenn die Vakuumpumpe, welche unten angeschlossen ist, bereits in Betrieb genommen ist, c) das öffnen und Schließen der Ventilklappe i erfolgt durch eine Kurvenscheibe 3, welche über die Welle 4 mit einem nicht dargestellten Handrad bedient wird. Versucht man das Vakuumventil zu öffnen, bevor das nötige Vorvakuum im Gefäß und damit im Raum über der Ventilklappe i erreicht ist, so entlastet zunächst der Spannsektor 6 der Kurvenscheibe 3 die Ventilklappe i an dem an letzterem festen Steuerglied 7.
Die Ventilklappe i hebt sich jedoch gemäß dem oben in Absatz b Gesagten nicht ab. Der Haken des Anschlages 8 der Kurvenscheibe 3 stößt an das Steuerglied 7- an. Der Bedienende merkt, daß das Vakuumventil sich nicht öffnen läßt. Ist jedoch das nötige Vorvakuum im Gefäß und damit auch im Raum über der Ventilklappe i vorhanden, so zieht die Zugfeder 2 die Ventilklappe i so weit nach oben, daß das Steuerglied 7 am Führungssektor 9 der Kurvenscheibe 3 anliegt. Sodann kann durch Weiterdrehen des Handrades das Vakuumventil ganz geöffnet werden. Die Führung im Haken des Anschlages 8 unter dem Steuerglied 7 gewährleistet das sichere öffnen durch Formschluß.
Für das öffnen und Schließen des Vakuumventils werden etwa ioo° Handraddrehung benötigt, für das Spannen, d. h. für das mechanische Andrücken des Vakuumventils mittels Spannsektors 6, weitere io bis 30°, so daß die Bedienung lediglich ein kurzer Handgriff ist.
Auf Grund dieser erfindungsgemäßen Konstruktion wird die Welle 4 nicht axial verschoben, sie führt lediglich kleine Drehbewegungen von i io° bis 13o° aus. Die Dichtung dieser Welle 4 ist daher mit einfachen Mitteln vakuumsicher durchführbar.
Der Anschluß des Vakuumventils an das Gefäß, die Vakuumpumpe oder an Rohrleitungen erfolgt mittels Flansch oder Konus.
Abb. i zeigt das Vakuumventil in geöffnetem Zustande. An der Welle 4 ist das nicht dargestellte Handrad zur Bedienung befestigt; Abb. 2 zeigt ein Detail des Vakuumventils in geschlossenem Zustande, wobei die Klappe nicht mechanisch angedrückt ist; Abb.3 stellt die Stellung der Kurvenscheibe 3 in dem Zustande dar, der entsteht, wenn das Ventil bedient wird, bevor das nötige Vorvakuum im Gefäß erreicht ist. Die Zugfeder 2 zieht die' Ventilklappe i nicht an die Kurvenscheibe 3 heran, der Haken mit dem Anschlag 8 schlägt gegen das Steuerglied 7, das Vakuumventil öffnet sich nicht.
Somit ist eine größtmögliche Sicherheit gegen Schäden durch Fehlbedienung und Betriebsstörungen gewährleistet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vakuumventil für mehrstufige Vakuumanlage, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus der Schließlage in einen außerhalb des Luftstromes liegenden Totraum des Ventilgehäuses schwenkbare Ventilklappe (i) unter der Wirkung einer Zugfeder (2) sowie einer schwenkbaren Kurvenscheibe (3) steht, die über ein an der Kurvenfläche kraftschlüssig geführtes Steuerglied (7) die Ventilklappe (i) beeinflußt und zu diesem Zweck aus einem Sektor mit großer Steigung für das Anheben der Ventilklappe sowie einem Sektor mit kleiner Steigung der Führungsfläche für das Festpressen der auf dem Ventilsitz aufliegenden Ventilklappe zusammengesetzt ist.
2. Vakuumventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (3) zwischen den Führungsflächen der beiden Sektoren mit einem Anschlag (8) versehen ist, der beim öffnungsvorgang ein Weiterdrehen der Kurvenscheibe erst nach Erzeugung eines entsprechenden Vorvakuums und nach Wirksamwerden der Federzugkraft der Zugfeder (2) gestattet.