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Verfahren zur Verhinderung einer Fleckenbildung auf schallabsorbierenden
Wand- und Deckenbekleidungen Vorlie-ende Erfindung bezieht :ich auf ein neuartiges
Verfahren zur Verhinderung einer frühzeitigen Fleckenbildung auf schallabsorbierenden
\\'and- und Deckenbekleidungen, welch letztere insbesondere in Form eines mörtelartigen
Baustoffes auf Wände, Decken und sonstige Bauträger aufgetragen werden. Solche akustischen
Baustoffe von steinartigem Aussehen und baufähiger Festigkeit, die durch eine von
der Oberfläche durch die gesamte Masse durchgehende typische Porosität gekennzeichnet
sind und die in der Hauptsache aus Glas- oder anderen mineralischen Fasern und einem
Bindemittel, das die Fähigkeit besitzt, die besagten Fasern zusammenzukleben, bestehen,
zeigen, falls sie ohne die erfinderische Erkenntnis und ohne Beachtung der nachstehend
gekennzeichneten Lösung auf Bauträger beliebiger Art und beliebigen Materials aufgetragen
werden, durchweg schon nach kurzem Zeitverlauf auf ihren Oberflächen sehr unschön
wirkende Fleckenbildungen, Schmutzränder usw., die den Fachleuten schon viel Schwierigkeiten
und Reklamationen bereitet haben. Charakteristische Merkmale dieser unerklärlichen
Fleckenbildungen waren ihre unnatürliche Größe und ihre Häufigkeit im Auftreten.
Wenn,ein normaler Putz an den Fugen von z. B. mit Isolierplatten verkleideten Wänden
oder an den Fugenstellen von Steindecken o. dgl. Staubverschmutzungen zeigt, so
sind diese Verschmutzungen in der gleichen Stärke der sie verursachenden Fugen.
Eine Behebung solcher Mißstände ist einfach und allgemein handwerklich bekannt.
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Im Gegensatz hierzu wurde überraschenderweise festgestellt, daß bei
den oben angeführten tonabsorbierenden Baustoffen ganz andere und von der Praxis
abweichende Erscheinungen auftraten. Übera
11 dort, wo hinter dem
akustischen Baustoff auch nur ein kleiner Hohlraum war, der bei allen anderen Bäustoffen
in der Praxis als vollkommen unbedenklich erachtet wurde (wie z. B. Haarrisse, Putzrisse,
Querschnittshölzer, Nagellöcher, kleine Astlöcher usw.), zeigten sich schon meist
nach 2 bis 3 Wochen an diesen Stellen inißfarbene Flecken verschiedener Größe, die
so störend und auffällig waren, daß eine Erneuerung des Wandbelages notwendig wurde,
ohne aber hierdurch eine prinzipielle Beseitigung dieser Mängel erzielt zu haben.
Diese Flecken sind um ein Vielfaches größer als die unter diesen Flecken als Ursache
anzusehenden vorhandenen Unebenheiten des Bauträgers. Es steht außerhalb jeden Kriteriums,
daß feinste Staubteilchen durch den porösen Oberflächenbelag eindringen und sich
in den Unebenheiten des undurchlässigen Bauträgers festsetzen, die dann wieder durch
atmosphärische Einflüsse, Temperaturschwankungen, Schwitzwasser o. dgl. von innen
nach außen an die Oberfläche gedrückt bzw. gespült werden und sich dort kondensierend
zuerst als nasse und später als getrocknete Schmutzflecken niederschlagen.
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In richtiger Erkenntnis der Ursachen solcher der Einführung von tonabsorbierenden
Wandverkleidungen geschilderter Art hindernd entgegenstehender Mängel wird nun erfindungsgemäß
auch in überraschender Weise die richtige Lösung zur absoluten und immer wirksamen
Beseitigung dieser Mängel aufgezeigt.
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Der Übelstand kann also nicht, wie es allgemein im Bereiche der fachmännischen
Fertigkeit liegen würde, durch bestimmte Behandlungsweise des akustischen Baustoffes,
sondern nur durch eine spezielle Vorbehandlung des diesen Baustoff aufnehmenden
Bauträgers beseitigt werden.
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Das Wesen der Erfindung wird demgemäß darin erblickt, die Oberflächen
des als Bauträger dienenden Wand- oder Deckenmaterials 'vor dem Auftragen des akustischen
Mörtelbelages beschriebener Art nach zweckentsprechenden Verfahren durch Glattstriche,
Gipsauflagen, geleimte Leinenbahnen, Lackstriche, Sperrholzverschalungen o. dgl.
derart zu glätten, daß auch die geringsten Hohlräume auf der Oberfläche des Bauträgers
in Wegfall kommen. Dies kann erfindungsgemäß auch dadurch erreicht werden, daß zwischen
Bauträger und akustischem Belag an Unebenheiten aufweisenden Stellen zweckentsprechende
luftundurchlässige, starre oder biegsame Zwischenschichten aus beliebigen Materialien
eingesetzt werden, die eine beidseitige innige Verbindung mit dem Bauträger sowie
dem akustischen Material ermöglichen. Solche Zwischenlagen können sowohl aus glatten
Preßplatten als auch aus hiegsamen, z. B. wachstuchähnlichen, Stoffen o. dgl. bestehen.
Bei Zementwänden wird ein feiner Zementglattstrich oder Gipsstrich genügen, Holzfaserplatten
versieht man zweckmäßig auch mit einem glatten Gipsüberzug, während die Stöße solcher
und anderer Leichtbau- und Sperrholzplatten mit stark geleimten Leinenstreifen überklebt
werden. Die Schnittseiten von Holzdübeln werden z. B. mit einer Lackschicht versehen.
Bei Holzwänden ist darauf zu achten., daß im Holz vorhandene Vertiefungen, Astlöcher
u. dgl. mit Holzzement oder ähnlichen Stoffen ausgefüllt und geglättet werden. Bei
vorspringenden Formen der Bauträger, wie z. B. bei Säulen, Balken usw., ist ganz
besonders auf das Vorhandensein solcher kleinen Unebenheiten zu achten, da an solchen
Stellen die Ablagerung von zirkulierenden Staubkörnchen besonders stark erfolgt.
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Die Art der gemäß der erfinderischen Erkenntnis durchzuführenden Vorbehandlungen
der verschiedenen Bauträger soll natürlich dem fachmännischen Ermessen jedes einzelnen
überlassen bleiben. Der Verschiedenartigkeit der Materialien von Bauträgern sowie
des akustischen Baustoffes muß hinreichend Rechnung getragen werden. In jedem Falle
muß aber der Bauträger der erfinderischen Vorbehandlung unterworfen werden.