DE811098C - Schalldaempfende und isolierende Baustoffmasse und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents

Schalldaempfende und isolierende Baustoffmasse und Verfahren zur Herstellung derselben

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DE811098C
DE811098C DEP1308A DEP0001308A DE811098C DE 811098 C DE811098 C DE 811098C DE P1308 A DEP1308 A DE P1308A DE P0001308 A DEP0001308 A DE P0001308A DE 811098 C DE811098 C DE 811098C
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DE
Germany
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sound
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dry
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Expired
Application number
DEP1308A
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English (en)
Inventor
Richard Herwegh
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Individual
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B26/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
    • C04B26/02Macromolecular compounds
    • C04B26/28Polysaccharides or derivatives thereof
    • C04B26/285Cellulose or derivatives thereof

Description

  • Schalldämpfende und isolierende Baustoffmasse und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung bezieht sich auf eine schalldämpfende und isolierende Baustoffverbindung sowie auf das Verfahren zu deren Herstellung, die sich gegenüber den bekannten schallabsorbierenden Wandbezügen durch ihre feuerhemmende Wirkung und ihre Anpassungsfähigkeit an gegebene akustische Raumverhältnisse vorteilhaft unterscheidet.
  • Die bekannten, zur Anwendung kommenden Textilgewebe haben sich durch ihre geringen Schallschlukkungswerte und deren mangelnde Regulierbarkeit sowie durch ihre begrenzten Anbringungsmöglichkeiten, z. B. an unregelmäßigen Bauformen, wie Hohlkehlen usw., als nachteilig erwiesen, wenn man von den ungünstigen Nebenwirkungen der Fugen und Nähte ganz absehen will. Ein weiterer Nachteil der bekannten schallabsorbierenden Stoffe, bei denen Fasern organischer Art, wie Holz-, Pflanzen- oder Haarfasern, verarbeitet werden, wird in ihrer leichten Brennbarkeit erblickt. Die weiterhin als bekannt zu geltenden Versuche, an Stelle von Textilfasern solche mineralischer Art in Form von Platten und Ziegeln zu verarbeiten; haben sich insofern als nachteilig erwiesen, als die Platten im erstarrten Zustande durchweg zu wenig Porosität aufweisen und an Ort und Stelle nicht den jeweils verlangten und notwendigen Dämpfungswerten angepaßt werden können, wie es z. B. der erfindungsgemäße Baustoff ermöglicht, der im Zuge seiner Herstellung und Vermischung an Ort und Stelle den jeweils verlangten Verhältnissen in bezug auf Schallabsorbtion angepaßt werden kann. Weiterhin bringt die Erfindung auch die den mineralischen Fasern und insbesondere die der Glaswolle innewohnenden Eigenschaften voll zur Wirkung. Es wird ein außerordentlich hoher Schallschluckwert erzielt, der durch die den erfindungsgemäßen Baustoff auszeichnende starke Porenbildung erreicht wird. Durch die besondere und nachstehend beschriebene Ausbildung der Glasgespinstwandbekleidung wird auch eine erhöhte Abweisung von Schwitzwasser oder sonstigen Feuchtigkeitsbildungen erreicht, die insbesondere in Theatern, Hallenschwimmbädern usw. auftreten.
  • Durch die bezweckte und erzielte Aufhebung der Nachhallerscheinungen infolge der Strukturart des Glasgespinstes gemäß vorliegender Erfindung sind vielseitige Anwendungsmöglichkeiten in Lichtspieltheatern, Sprechtheatern, Sitzungssälen, großen Wandelgängen und Hallen gegeben, kurz in allen Räumen, in denen das gesprochene Wort, der Ton oder die mechanische Musik durch solche Nachhallerscheinnngen ungünstig beeinträchtigt werden.
  • Daß natürlich der Baustoff .auch ausgezeichnete isolierende Eigenschaften gegen Kälte, Wärme und Feuchtigkeit aufweist, ist als bekannt vorauszusetzen, er kann deshalb auch für solche Zwecke Anwendung finden. Bisher hat man z. B. in solchen Fällen einfach Glaswolle in die vorgesehenen Isolationsräume eingebracht. Diese Verarbeitungsmethode ist aber von Nachteil, da der aus Glaswolle bestehende Füllstoff bei Erschütterungen zusammensackt und somit große Teile der 'zu isolierenden Wände o. dgl. freilegt. Diese erfindungsgemäße Masse hingegen verbindet sich mit den zu isolierenden Flächen und stellt im erstarrten Zustande eine gebundene, selbsttragende Masse dar.
  • Das Wesen der Erfindung wird darin erblickt, daß ein mittels Kelle, Brett oder eines sonstigen Gerätes auftragbarer, einen stoffartigen Charakter zeigender Wandbelag benetzt wird, der aus kleinen, in allen Fällen aber damastartigen, die Fadenstruktur beibehaltenden Flocken, zerrissenen Glas-, Schlacken- oder ähnlicher Wolle besteht, welche mit einem trockenen oder feuchten Bindemittel, z. B. mit einem Zellstoffkleber ähnlich dem Pflanzenleim aus Methylcellulose, sowie mit trockenen Farbstoffen und einer Lösung von Natriumbicarbonat in einem sinngemäßen Verhältnis unter Zusatz von Wasser vermischt wird. Es werden etwa 7 kg Glaswolle mit 4oo bis 700 g Bindemittel, ioo_ bis Zoo g einer schaumbildenden Lösung von Natriumbicarbonat unter Zusatz. von einer entsprechenden Menge Wasser für eine Fläche von etwa 5 qm derart vermischt, daß auch im aufgetragenen Zustande die faserige Struktur der Mörtelmasse erhalten bleibt. Die Porosität dieser auftragbaren Mörtelmasse und demzufolge ihre Dämpfungswerte sind durch eine entsprechende Vermehrung oder Verminderung der Bindemittel und Farbstoffzusätze regelbar, dergestalt, daß weniger Bindemittel und Farbstoffzusätze, höhere Porosität und somit höhere Schallabsorbtion, mehr Farbstoffe und Bindemittel, aber geringere Porositätund somit verminderte Schallschluckungswerte ergeben.
  • Das Verfahren zur Herstellung des Baustoffes gemäß Erfindung ist wie folgt: Die Glas- oder Schlackenwolle wird in einem oder mehreren Arbeitsgängen unter Beibehaltung einer Faserlänge von mindestens io bis 5o mm zerrissen. In diesem Zustande wird die Glaswolle trocken an die Verwendungsstelle gesandt. Durch den Zusatz des Bindemittels, der Trockenfarbstoffe, des schaumbildenden Mittels (Natriumbicarbonat) und von Wasser in dem vorstehend angeführten Verhältnis wird ein Mörtelbrei erzeugt, der gut durchgeknetet wird. Dieser Mörtelbrei wird dann nach bekannten Verfahren aufgetragen. Während gewöhnlich eine Auftragstärke von 7 mm zugrunde liegt, kann in Fällen, vor allen Dingen in Räumen mit mechanischer Musikwiedergabe oder in Maschinenhallen, durch Verstärkung der Mörtelschicht auf io, 2o oder sogar 30 mm ein hoher Absorbtionsgrad erzielt werden, so daß unliebsame Nachhallgeräusche nicht mehr auftreten.
  • Dadurch, daß gewissermaßen die einzelnen Haare der Glaswollteilchen durch die Zugabe der oben angeführten Stoffe und den Trockenprozeß mehr oder weniger versteift und lockerer oder kompakter miteinarider verbunden werden, können die akustischen Summationswerte durch die variablen Mischungsverhältnisse reguliert werden, ohne andererseits die schallabsorbierenden Eigenschaften der Glas- bzw. Schlakkenwolle nachteilig zu beeinträchtigen. Der Belag kann auf jeden Bauträger aufgetragen werden. Wird derselbe z. B. auf Sperrholz- bzw. Leichtbauplatten aufgetragen, so wirken z. B. beide Teile als schwingender Gesamtkörper zur Absorbtion außerordentlich starker Tiefen. Die Erfindung zeigt somit einen neuen Weg, einen schallabsorbierenden Wand- oder Deckenbelag, dessen jeweils erforderlicher, durch Messungen feststellbarer Schallschluckungswert beim Mischprozeß des mörtelartigen Breies vorbestimmt werden kann, mit einfachsten Mitteln herzustellen.
  • Wärmetechnisch gesehen kann der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Mörtelbrei als rein isolierender Baustoff nicht nur in der Bauindustrie, sondern auch als geeignetes Isolationsmittel im Maschinenbau, zum Abisolieren von Rohren usw. vielseitige Verwendung finden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Masse zur Herstellung eines mörtelartigen, schalldämpfenden und isolierenden Wand- oder Deckenbelages, bestehend aus einer Mischung von langfaseriger Glas- oder Schlackenwolle mit einem trockenen oder feuchten Bindemittel, einem wahlweise zuzusetzenden Trockenfarbmittel, einem schaumbildenden Mittel und Wasser.
  2. 2. Schalldämpfende und isolierende Masse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden der zu verarbeitenden Glas- oder Schlackenwolle eine Länge von mindestens io mm haben:
  3. 3. Verfahren zur Herstellung der schalldämpfenden und isolierenden Masse nach Anspruch i und 2, dadurch gekenhzeichnet, daß eine Mischung von etwa 7 kg langfaseriger Glaswollflocken, von etwa 500 g Bindemittel (Zellstoffkleber), etwa Zoo g Trockenfarbstoffen und i5o g einer schaumbildenden Lösung von Natriumbicarbonat mit so viel Wasser angereichert wird, daß ein gut zu verarbeitender Mörtelbrei entsteht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch verminderten bzw. vermehrten Zusatz von Bindemitteln, Farbe und schaumbildenden Mitteln sowie durch die Auftragsstärke des Materials die Schallschluckwerte der Masse vergrößert bzw. vermindert werden.
DEP1308A 1948-10-02 1948-10-02 Schalldaempfende und isolierende Baustoffmasse und Verfahren zur Herstellung derselben Expired DE811098C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE928515C (de) * 1950-04-18 1955-06-02 Valentin Bechtel Formlinge fuer Kaelte- und Waermeisolierzwecke
DE1121987B (de) * 1959-07-23 1962-01-11 Norddeutsche Asbest U Gummiwer Verfahren zur Herstellung eines poroesen Moertels
DE9213527U1 (de) * 1992-10-07 1993-04-29 Sulzer, Hans-Dietrich, Herrliberg, Ch

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE928515C (de) * 1950-04-18 1955-06-02 Valentin Bechtel Formlinge fuer Kaelte- und Waermeisolierzwecke
DE1121987B (de) * 1959-07-23 1962-01-11 Norddeutsche Asbest U Gummiwer Verfahren zur Herstellung eines poroesen Moertels
DE9213527U1 (de) * 1992-10-07 1993-04-29 Sulzer, Hans-Dietrich, Herrliberg, Ch

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