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Abbindeverschluß für Wursthüllen o. dgl. sowie Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung dieses Verschlusses Das bislang geübte Abbinden der Wurstenden mit
Hilfe von Bindfäden ist bekanntlich äußerst umständlich und zeitraubend und erfordert
augh große Geschicklichkeit und längere Erfahrung. Es hat daher nicht an Vorschlägen
gefehlt, um das Abbinden zu mechanisieren. Bei einem bekannten Vorschlag erfolgt
das Abbinden mittels eines Metallringes, der aus Rund- oder Flachmaterial besteht
und das eingeschnürte Ende der Wurst zwingenartig umfaßt. Ist aber der Abbindedraht
verhältnismäßig dünn, so schneidet er leicht in die Wursthülle ein. Dickere Drähte
dagegen sind wieder schwer auf die in Betracht kommenden kleinen Durchmesser zu
verformen. Auch besitzen alle aus Metall bestehenden bekannten Abbindeverschlüsse
noch den Nachteil, daß sie selbst ein Aufhängen der Wurst nicht ermöglichen. Die
Erfindung bezweckt, einen neuen Abbindeverschluß aus festem Werkstoff, z. B. aus
Metall, zu schaffen, der sowohl die Nachteile der Abbindeschnüre als auch die der
bekannten metallischen Abbindeverschlüsse beseitigt und sich durch einfache Bauart,
leichte Herstellung und durch eine gute Aufhängemöglichkeit auszeichnet. Der Erfindung
gemäß besteht der neue Abbindeverschluß aus einer das Hüllenende allseitig mit flächigem
Klemmdruck umfassenden Hülse von länglicher Querschnittsform. Diese längliche Querschnittsform
ist nach verschiedenen Richtungen hin von besonderem Vorteil. So werden hierdurch
zwei parallele oder im wesentlichen parallele Breitseiten geschaffen, die das Ende
der Wursthülle backenartig erfassen und eingespannt halten. Auch sind diese Breitseiten
hinreichend groß, um zusätzlich
mit verschiedenen zweckentsprechenden
Mitteln, wie Rippen, zur Erhöhung der Klemmwirkung oder mit Aufhängemitteln, z.
B. mit einem Aufhängeloch, versehen zu werden. Schließlich ergibt die flache Querschnittsform
neben den in vielfacher Richtung vorteilhaften Breitseiten auch Schmalseiten, die
insbesondere zum Schließen der Hülse ausgenutzt werden können, indem die Ränder
der Hülse an einer der Schmalseiten zum Überlappen gebracht werden.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Abbindeverschlusses ist
seine einfache Herstellung. Ein hierzu vorteilhaftes Verfahren besteht der Erfindung
gemäß darin, daß aus einem Stück aus Flachmaterial, z. B. aus Blech, von der Länge
gleich oder zweckmäßig etwas größer als der Umfang der Hülse, ein Bügel gebogen
und dieser durch Einwirkung von Druckkräften unter Mitverpressung des dazwischengelegten
Hüllenendes zu einer Hülse von länglicher Querschnittsform gepreßt wird. Die Herstellung
des Bügels kann hierbei unmittelbar vor dem Pressen durch Einwirkung von Knickkräften
auf den Flachmaterialstreifen erfolgen. Es kann aber auch ein irgendwie anders hergestellter
Bügel aus Flachmaterial verwendet werden, der mit divergierend verlaufenden Schenkeln
und abgebogenen, gegeneinander gerichteten Schenkelrändern ausgestattet ist.
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Auch die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Abbindeverschlusses
bzw. zur Durchführung des Herstellungsverfahrens dienende Vorrichtung zeichnet sich
durch einfache Bauart und große Betriebssicherheit aus. Im wesentlichen ist diese
Vorrichtung durch einen Preßkanal gekennzeichnet, dessen lichtes Profil der herzustellenden
länglichen Querschnittsform der Hülse entspricht, wobei der Preßkanal aus mindestens
zwei in der Richtung der längeren Achse des Langprofils geteilten und quer zu dieser
Richtung zu- und voneinander beweglich gelagerten und gegeneinander preßbaren Teilen,
z. B. Backen, besteht. Es kann die Bewegung des bzw. der Preßbacken von Hand aus
erfolgen, und die Vorrichtung kann z. B. als Zange oder Tischapparat ausgebildet
sein. Die Vorrichtung kann aber auch mit einem mindestens die Schließbewegung der
Preßbacken durch Motorkraft herbeiführenden Triebwerk ausgestattet sein; diese Ausführung
ergibt eine besonders rasche Herstellung von Abbindeverschlüssen und eignet sich
demzufolge insbesondere zum fortlaufenden Abbinden einer größeren Zahl von Würsten
o. dgl.
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In der Zeichnung sind Abbindeverschlüsse gemäß der Erfindung sowie
Einrichtungen zur Herstellung solcher Verschlüsse in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Fig. i zeigt den Abbindeverschluß in Ansicht; in den Fig. 2, 3 und
4 sind vergrößerte Querschnitte nach der Schnittlinie 11-1I der Fig. i und in den
Fig. 5, 6 und 7 vergrößerte Längsschnitte nach der Linie V-V der Fig. i in je drei
verschiedenen Ausführungsformen dargestellt; Fig.8 zeigt ein Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung zur Herstellung des Verschlusses in Seitenansicht; Fig.8a ist eine
Draufsicht auf das Ausgangsmaterialstück zur Herstellung der Verschlußhülse; Fig.9
ist ein Schnitt nach Linie IX-IX der Fig.8 bei weggelassenem Ausgangsmaterialstück;
die Fig. io und i i zeigen wesentliche Phasen des Herstellungsvorganges in Seitenansicht;
Fig. 12 ist ein Schnitt nach Linie XII-XII der Fig. i i ; in den Fig. 13 bis 15
ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. 13 die Vorrichtung in teilweise geschnittener Ansicht bei Beginn des Preßvorganges;
Fig.14 stellt eine Seitenansicht der Fig. 13 von links gesehen dar; Fig. 15 zeigt
die Vorrichtung nach erfolgter Verpressung des Abbindeverschlusses und nach durchgeführter
Lochung; die Fig. 16 und 17 zeigen in Vorderansicht und Seitenansicht eine Ausführungsform
eines Bügels zur Herstellung des Abbindeverschlusses gemäß der Erfindung; die Fig.
18 bis 21 zeigen die aufeinanderfolgenden Stufen des Verfahrens zur Herstellung
von Abbindeverschlüssen aus Bügeln gemäß den Fig. 16 und 17; in den Fig.
22 bis 26 ist eine andere Ausführungsform der Vorrichtung zur Herstellung des Abbindeverschlusses
dargestellt, und zwar zeigen Fig.22 die Vorrichtung im Aufriß, Fig. 23 den oberen
Teil der Vorrichtung im Längsschnitt im größeren Maßstab, Fig. 24 diesen oberen
Teil ebenfalls im Längsschnitt bei eingerückter Kupplungsstellung, Fig. 25 eine
Draufsicht auf den oberen Teil der Vorrichtung und Fig.26 einen Schnitt nach Linie
XXVI-XXVI der Fig. 25.
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Der Abbindeverschluß gemäß der Erfindung besteht aus einer das Hüllenende
i allseitig mit flächigem Klemmdruck umschließenden Hülse x von länglicher Querschnittsform.
Eine solche Querschnittsform ist z. B. eine rechteckige (Fig. 2), mit scharfkantig
oder mittels abgerundeter Ecken oder unter Bildung eines größeren Bogens in die
Breitseiten 2, 3 übergehenden Schmalseiten. Die Breitseiten 2, 3 verlaufen zweckmäßig
zueinander parallel, können aber auch etwas erhaben gekrümmt sein. Die Verschlußhülse
x besteht vorteilhaft aus einem gebogenen Streifen aus verformbarem Flachmaterial,
z. B. aus Blech, dünnem Bandeisen u. dgl. Die Ränder 4, 5 liegen an einer der Schmalseiten
des Hülsenquerschnitts und überlappen sich dort (Fig.2). Zur Erhöhung der Festigkeit
und zur Verbesserung des Klemmsitzes können die Breitseiten 2, 3 mit nach innen
gerichteten Klemmmitteln, z. B. längs laufenden Rippen 7 (Fig. 3), längs laufenden
Falzen 8 (Fig. 4), quer laufenden Rippen 9 o. dgl., versehen sein: Hierbei können
die Rippen der einen Breitseite um die halbe Rippenteilung versetzt zu den Rippen
der anderen Breitseite 2 liegen, so daß sie sich abwechselnd in das dazwischenliegende
Hüllenende i eindrücken und dieses wellenförmig verformen.
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Wie aus den Fig. i bis 7 ersichtlich, weist der Abbindeverschluß noch
ein durchgehendes Loch io auf, das zum Aufhängen der Wurst dient.
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Die Klemmittel, Rippen, Falze u. dgl., lassen sich leicht durch Pressen,
Prägen oder Biegen herstellen. Ferner lassen sich auf den Breitseiten 2, 3 auch
noch andere Prägungen verschiedener Art,
z. B. Firmenname, Firmenzeichen,
Daten über die \@'urstlierstellung ti. dgl., entweder für sich oder mit den Klemmitteln
kombiniert anbringen.
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Die in den Fig.8 bis 12 dargestellte Vorrichtung zur Herstellung des
Abbindeverschlusses besteht aus einem feststehenden Backen 15 und einem mittels
eines Gelenkbolzens 16 scherenartig angelenkten zweiten Backens 17 mit bügelartigem
Griff 18. Die Backen i;, 17 werden von je einem Paket paralleler hochkantig gestellter
Bleche 15' bzw. 17' gebildet, die wechselseitig ineinander eingreifen können. Die
Backen 15, 17 sind mit je einem rechteckigen Ausschnitt 20, 21 versehen, die beim
Zusammenschluß der Backen einen Preßkanal 22 von der Größe und Form des Herzustellenden
Abbindeverschlusses ergeben (Fig. i i).
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Ztir Herstellung des Abbindeverschlusses werden Äletallstreifenstücke
23 von der Breite gleich der Länge der Verschlußhülse und von einer Länge verwendet,
die um das Überlappungsmaß der Ränder größer ist als die Umfangslänge der Hülse.
Die Ränder 24, 25 des Stückes 23 sind ein wenig nach der einen Seite rund abgebogen,
um die Bildung der Randüberlappting 4, 5 zu erleichtern. Das Streifenstück 23 wird
bei geöffneten Backen 15, 17 in die vom Drehpunkt 16 entfernten Ecken der Ausschnitte
20, 21 eingelegt (Fig. 8). Wird nun (las provisorisch mit der Hand abgequetschte
Ende i' des Wurstdarmes ungefähr in der Mitte auf den Streifen 23 aufgelegt und
der Handgriff 18 in der Pfeilrichtung p verschwenkt, so bewirkt dies, daß der Streifen
23 zunächst auf Knickeng beansprucht wird, ausgeknickt und im weiteren Verlauf der
Bewegung p zu einem das Hüllenende lose umgreifenden Bügel gebogen wird (Fig. io).
Bei der Weiterbewegung des oberen Backens schließen sich nun die beiden Ausschnitte
20, 21 zu einem Form- und Preßkanal22 und bewirken die Verformung des Metallstreifens
zu einer an den Rändern durch Überlappung geschlossenen, 'das Hüllenende allseitig
mit flächigem Klemmdruck umfassenden Hülse von länglicher Querschnittsform (Fig.
11). Hierbei drücken sich zufolge der Lamellierung der Backen 15, 17 Rillen in die
Hülse ein, ähnlich den Rillen 9 in Fig. 6.
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Die Backen 15, 17 können auch voll ausgeführt und mit Ausschnitten
20, 21 solcher geringen Tiefe versehen sein, daß sich diese erst im letzten Augenblick
der Backenschließbewegung zum Preßkanal 22 schließen. Der Preßkanal kann auch von
mehr als zwei Preßteilen gebildet werden.
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Nach Herausnahme des fertigen Abbindeverschltisses wird dieser durch
eine an sich bekannte Lochvorrichtung mit der Öffnung 1o versehen. Gegebenenfalls
kann der Streifen 23, wie in Fig. 8a strichpunktiert angedeutet, bereits vor dem
Einlegen mit einem Lochpaar 27 ausgestattet sein, das beine Zusammenhiegen und Verpressen
zum Abbindeverschluß gegenüberzuliegen kommt, so daß nur der dazwischenliegende
Darmstrang später durchlocht zu werden braucht.
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Bei der Vorrichtung gemäß den Fig. 13 bis 15 ist 35 ein feststehender
Backen, 37 ein um 36 schwenkbarer Backen und 38 ein um 39 schwenkbarer Handbügel
am freien Schwingende des Backens 37. Mit 40 und 41 sind die den Preßkanal 42 ergebenden
Ausschnitte in den zueinandergekehrten Seiten der Backen 35, 37 bezeichnet. Die
Backen bestehen aus vollem Material und sind mit eingefrästen Schlitzen 35', 37'
ausgestattet, die eine ineinandergreifende Kammverzahnung bilden. Der Arm 38' des
Handhebels 38 trägt eine Druckleiste 45, die mit dem einen Arm eines zweiarmigen,
bei 46 am Backen 37 angelenkten Hebels 47 zusammenwirkt. An den zweiten
Arm dieses Hebels stützt sich der Kopf 49 eines Stempels 5o ab, der verschiebbar
in einer durch die Mitte der Ausnehmung 41 gehenden Bohrung lagert und durch eine
Feder 51 nach außen gedrückt wird. Im Backen 35 in der Mitte der Ausnehmung 4o befindet
sich das Gegenloch 52 für den Stempel 5o. Auf dem Handliebel 38 ist eine Sperrklinke
55 gelagert, die mittels einer Feder 56 nachgiebig federnd über einen Sperrzahn
57 am Backen 37 gedrückt wird. 58 ist ein Druckhebel zum Lüften der Klinke 55.
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Die Stellung der Vorrichtung in Fig. 13 entspricht der Arbeitsstellung
der Vorrichtung in F ig. B. Wird nach dem Einlegen des Materialstreifens 23 zwischen
die Backen 35, 37 der Backen 37 durch Erfassen des Bügels 38 in der Pfeilrichtung
p nach abwärts geschwungen, so erfolgt die Verformung des Blechstreifens 23 zur
Hülse und zum Abbindeverschluß in der bereits bei den Fig. 8 1>is 12 beschriebenen
Weise. Am Ende des Preßvorganges wird nun durch Niederdrücken des Daumenhebels 58
die Sperre 55, 57 gelöst. Der Handhebel 38 kann hierdurch noch zusätzlich
in der Pfeilrichtung p weitergeschwenkt werden und bewirkt hierdurch, daß der Stempel
5o durch den fertig verpreßten Abbindeverschluß hindurchgetrieben und das Aufhängeloch
durchgestanzt wird.
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Das den beschriebenen Vorrichtungen zugrunde liegende Herstellungsverfahren
besteht somit darin, daß ein Stück aus Flachmaterial von einer etwas größeren Länge
als der Umfang der Hülse zunächst durch Einwirkung von Knickkräften zu einem das
zusammengelegte Hüllenende lose aufnehmenden Bügel gebogen und dann durch Einwirkung
von Druckkräften unter Mitverpressung des dazwischenliegenden Hüllenendes zu einer
Hülse von länglicher Querschnittsform gepreßt wird. Hierbei wird nach dem Flachpressen
der Hülse und des dazwischenliegenden Hüllenendes von der einen Hülsenbreitseite
aus eine quer durch die Hülse und das dazwischenliegende Hüllenende verlaufende
Öffnung eingearbeitet, wobei dieses Einarbeiten beim Ausführungsbeispiel gemäß den
Fig. 8 bis 12 gesondert in einer besonderen Locheinrichtung, bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 13 bis 15 dagegen in der gleichen Vorrichtung vorgenommen wird.
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An Stelle eines Flachmaterialstreifens 23 kann auch ein bereits vorher
gebogener Bügel zwischen die Preßbacken eingebracht werden, was den Vorteil hat,
daß bereits ein kleiner Preßhub ausreicht. In den Fig. 16 und 17 ist ein solcher
Bügel in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt. Der Bügel
30 ist aus Flachmaterial, z. B. aus einem Blechstreifen, hergestellt und
weist zwei Schenkel 31, 32 auf, die vom Bügelbogen 33 ausgehend in einem spitzen
Winkel von etwa 6o bis 7o° divergierend verlaufen. Beide Schenkel sind mit je einem
nach einwärts gekrümmten Rand 31', 32' ausgestattet. Der Schenkel 3r weist eine
etwas größere Länge auf; auch der umgebogene Rand 31' dieses Schenkels ist größer
als der Rand 32' des kürzeren Schenkels 32.
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In den Fig. 18 bis 21 ist mit 65 ein fester Preßbacken und mit 67
ein verschiebbarer Preßbacken bezeichnet; 62 ist der von den geschlossenen Preßbacken
gebildete Preßkanal, dessen lichtes Profil dem Querschnitt der herzustellenden Verschlußhülse
entspricht. Der Preßbacken 67 ist oben mit einem Vorsprung 67' ausgestattet, der
beim Schließen des Preßkanals 62 die obere Schmalseite desselben bildet.
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Der Bügel 3o wird, wie aus Fig. 18 ersichtlich, zwischen die geöffneten
Preßbacken derart eingelegt, daß der kürzere Bügelschenkel 32 an der Preßfläche
des Backens 65 anliegt, während der längere Schenkel 31 schräg zum Preßbacken 67
verläuft und -mit der Abbiegung seines Randes 31' an diesem Backen anliegt. Nach
Einlegen des Hüllenendes 1' in den Bügel wird der Preßbacken 67 in der gezeichneten
Pfeilrichtung zum Backen 65 hin bewegt. Bei dieser Bewegung wird der Schenkel 31
zum Schenkel 32 hin gebogen, wobei der Vorsprung 67' eine Führung für den
abgebogenen Rand 31' bildet. Dieser Rand schiebt sich bei der weiteren Schließbewegung
des Backens 67 über den Rand 32' des Schenkels 32 (Fig.2o), worauf schließlich unter
Mitverpressung des dazwischenliegenden Hüllenendes die Pressung zur Verschlußhülsex
vom länglichenQuerschnitterfolgt(Fig.2r). Beim fertigen Verschluß übergreift der
Rand 31' nicht nur den Rand 32' vollständig, sondern verläuft noch ein Stück entlang
der Längsseite der Verschlußhülse; dadurch wird der Zusammenhalt der Hülsenränder
ein besonders sicherer und dauerhafter.
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Bei den Vorrichtungen gemäß den Fig. 8 bis 12 und 13 bis 15
werden die Preßbacken von Hand bewegt. Die Preßbacken können aber auch motorisch
angetrieben sein. Die Fig. 22 bis 26 zeigen ein diesbezügliches Ausführungsbeispiel.
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In Fig. 22, ist 6o das Maschinengestell und 61 ein Motor, z. B. Elektromotor,
der durch einen Keilriementrieb 63 und ein Schneckengetriebe 64 eine lotrecht im
Maschinengestell gelagerte Vorgelegewelle 66 antreibt. Diese Welle trägt eine Kurbelscheibe
68 mit einstellbarem Kurbelzapfen 68', der durch eine Schubstange 69 mit einem Schieber
70 verbunden ist. Bei Drehung der Kurbelscheibe vollführt der Schieber
70 eine hin und her gehende Bewegung in einem Führungsgehäuse 53. Der Schieber
70 wirkt mittels eines Kupplungskörpers 72 mit einem beweglichen Preßbacken
67 zusammen, der verschiebbar in dem Führungsgehäuse 53 angeordnet und an seinem
herausragenden Endteil mit einem Vorsprung 67' ausgestattet ist. Der Preßbacken
67 weist einen Querzapfen 71 auf, der durch je einen Schlitz 54 in den Seitenwänden
des Führungsgehäuses 53 hindurchragt. An den herausragenden Enden des Zapfens 71
sind Zugfedern 71' verankert, deren anderes Ende bei 71" mittels Schrauben am Führungsgehäuse
53 befestigt ist. Die Federn 71' haben das Bestreben, den Preßbacken 67 in jene
Lage zu ziehen, in "welcher der Zapfen 71 am Ende 54' des Schlitzes 54 anliegt (Ruhestellung
des Preßbackens 67).
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Der Kupplungskörper 72 kann mittels einer Einrückeinrichtung zwischen
den beweglichen 'Backen 67 und dem Schieber 70 eingeführt werden. Diese Einrückeinrichtung
besteht aus einem bei 73' schwenkbar gelagerten Fußhebel 73, der durch eine Stange
74 mit einem in Führungen 75 des Maschinengestells vertikal verschiebbaren Schlitten
76 verbunden ist. 77 ist eine auf der Stange 74 angeordnete Feder, die sich einerseits
an einem festen Führungsauge 7q.' des Gestells und anderseits an einem Bund 74"
der Stange abstützt und die Stange nach abwärts drückt, sobald der Fußhebel 73 vom
Fußdruck befreit wird. Zwischen dem Schlitten 76 und dem Kupplungskörper 72 ist
eine Zugfeder 78 eingeschaltet, die den Kupplungskörper in die aus Fig.23 ersichtliche
Stellung zu ziehen versucht. In dieser Stellung des Kupplungskörpers befindet sich
dieser in einer Öffnung 79, die im Boden des Führungsgehäuses 73 vorgesehen ist.
Diese öffnung 79 entspricht dem Querschnitt des Kupplungskörpers 72, d. h. diese
Öffnung ist so groß, daß der Kupplungskörper in ihr vertikal verschoben werden kann.
Der Kupplungskörper 72 wird daher bei Betätigung des Fußhebels 73 durch den sich
hebenden Schlitten 76 von der in Fig. ?3 dargestellten Stellung nach oben bewegt
und kommt dadurch zwischen den beweglichen Backen 67 und dem Schieber
70 zu liegen, so daß letzterer bei seiner Vorlaufbewegung den Kupplungskörper
und dieser den beweglichen Preßbacken 67 mitnimmt. Hierbei bewegt sich der abgesetzte
Teil 72' des Kupplungskörpers 72 durch einen an die Öffnung 79 sich anschließenden,
im Boden des Führungsgehäuses 53 vorgesehenen Längsschlitz 79'. Der Kupplungskörper
72 wird dadurch gegen eine Bewegung nach unten gesichert, und zwar so lange, bis
beim Rücklauf des Schiebers 7o der nachfolgende Kupplungskörper die Öffnung 79 erreicht
hat und durch diese mittels der Feder 78 nach unten gezogen wird, vorausgesetzt,
daß der Schlitten 76 in der gesenkten Stellung sich befindet.
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In dem zweiten, fest angeordneten Preßbacken 65 ist ein Stempel 8o
verschiebbar geführt, der durch eine Feder 81 in die zurückgezogene Stellung gedrückt
wird (Fig.23). Der Stempel 8o wirkt mit einem Gegenloch 82 im Preßbacken 67 zusammen.
Gegenüber dein aus dem Preßbacken 65 herausragenden Ende 8o' des Stempels 8o ist
ein Nocken 83 vorgesehen, der auf einem vertikal gelagerten Wellenstück 84 sitzt.
85 ist ein zweites axial zum Wellenstück 84 gelagertes Wellenstück,
das
durch einen Kettentrieb 86, 86', 86" von der Vorgelegewelle 66 angetrieben wird.
Zwischen den beiden Wellenstücken 84, 85 ist eine Klauenkupplung 87, 87' angeordnet,
deren verschiebbar auf dem Wellenstück 84 aufgeteilter Kupplungsteil 87 durch einen
Hebel 88 in den Kupplungsteil 87'
eingerückt bzw. aus diesem ausgerückt
werden kann.
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Mit 89 ist ein quer zur Bewegungsrichtung des Preßbackens verschiebbar
gelagerter Riegel bezeichnet, der eine Zahnstange 89' trägt, in welche das Zahnsegment
9ö eines bei 9i schwenkbar gelagerten Stellhebels 9o eingreift. 67" ist eine am
Preßbacken 67 vorgesehene, mit dem Feststellriegel 89 zusammenwirkende Gegenfläche,
die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel von dem hinteren Absatz des Vorsprunges
67' gebildet wird.
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Um das abzubindende Wurstende für die Aufbringung des Verschlusses
vorzubereiten, d. h. zusammenzulegen und festzuhalten, ist, wie insbesondere die
Fig.25 und 26 zeigen, ein muldenartiger Tragkörper 92 vorgesehen, in welchem das
zu verschließende Wurstende eingelegt werden kann. In dem kalottenförmigen Ende
dieses Tragkörpers ist eine schlitzartige Öffnung 93 vorgesehen. 94 ist ein in diese
Öffnung eingreifender Drücker, der sich an einem Handhebel 95 befindet. Der
Handhebel 95 ist bei 95' am "Pragkörper 92 angelenkt und mit einer federbelasteten
Sperrklinke 96 ausgestattet, die mit einem am Tragkörper 92 befestigten Zahnsegment
97 zusammenwirkt. Der Tragkörper 92 ist in Führungen 98 zu und von dem durch die
Preßbacken 65, 67 gebildeten Preßkanal 62 verschiebbar gelagert.
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Bei der gemäß den Fig. 22 bis 26 dargestellten Vorrichtung wird zur
Herstellung des Abbindeverschlusses ein Bügel 3o aus Flachmaterial, z. B. aus einem
Blechstreifen, von der aus Fig. 16 ersichtlichen Form verwendet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Im Ruhezustand
nehmen die Teile der Vorrichtung die aus den Fig.22 und 23 ersichtliche Lage ein.
Die Kupplung 87, 87' ist ausgerückt, der verschiebbare Preßbacken 67 befindet sich
zufolge des Zuges der Federn 71' in der zurückgezogenen, durch das Anliegen des
Querzapfens 71 an die Schlitzenden 5. bestimmten Lage, und der Kupplungskörper 72
nimmt seine tiefste Stellung ein, in welcher er außerhalb des Bewegungsbereiches
des Schiebers 70 liegt. Wird bei dieser Stellung des Kupplungskörpers 72 der Motor
61 eingeschaltet, so bewegt sich der Schieber 70 frei hin und her, ohne an
den Preßbacken 67 anzuschlagen. Letzterer verbleibt somit in der vom festen Backen
65 zurückgezogenen, also offenen Lage.
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Soll ein Wurstende mit dem Abbindeverschluß versehen werden, so wird
der Tragkörper 92 auf den Führungen 98 zunächst etwas von dem geöffneten Preßkanal62
zurückgeschoben. Der Handhebel 95 wird umgelegt, so daß der Drücker 94 die Öffnung
93 freigibt. Die zu verschließende Wurst wird nun in die Mulde des Tragkörpers 92
derart eingelegt, daß sich das Hüllenende in die Öffnung 93 einschiebt und dadurch
zusammengelegt wird. @%'ird nun der Hebel 95 zurückgeschwenkt, so drückt
der in die Öffnung 93 eingreifende Drücker 94 das Hüllenende zusammen. Da der Drücker
94 durch die Sperrklinke 96 des Hebels 95 in der Schließstellung festgehalten wird,
verbleibt das Hüllenende i' in der zusammengelegten Lage und kann durch Vorschieben
des Tragkörpers 92 zwischen die geöffneten Klemmbacken 65, 67 eingeschoben werden,
nachdem vorher zwischen diese Backen ein Bügel 30 eingelegt wurde (Fig. 18).
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Um den Preßhub des Preßbackens 67 herbeizuführen, wird der Fußhebel
73 gedrückt. Dem Herabdrücken des Fußhebels wird aber so lange ein Widerstand entgegengesetzt,
solange sich der Schieber über der Öffnung 79 bewegt und daher der Kupplungskörper
72 Widerstand am Schieber 70 findet. Erst wenn der Schieber 70 seine hintere
Endstellung erreicht hat, ist die Öffnung 79 freigegeben, und der Kupplungskörper
72 kann zwischen den Schieber 70 und dem Preßbacken 67 eingeschoben werden.
Bei dem nun einsetzenden Vorwärtslauf des Schiebers 7o nimmt dieser den Kupplungskörper
72 und den Preßbacken 67 mit (Fig. 24). Der abgesetzte Teil 72' des Kupplungskörpers
72 bewegt sich dabei durch den Längsschlitz 79', und der Kupplungskörper
verbleibt in der Kupplungslage, auch wenn der Fußhebel 73 nunmehr losgelassen
wird. Zufolge des Druckes der Feder 77 kehrt der Fußhebel 73, die Stange 74 und
der Schlitten 76 in die Ruhestellung zurück, wobei die Feder 78 eine schräge Lage
einnimmt und den Kupplungskörper 72 nach abwärts zu ziehen versucht.
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Bei der Schließbewegung des Preßbackens 67 wird der Bügel
30, wie früher beschrieben und in den Fig. i9, 2o, 21 dargestellt, zum fertigen
Verschluß verpreßt.
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Sobald der Preßbacken 67 in die Schließstellung kommt, wird durch
Verschwenken des Hebels 9o der Feststellriegel 89 hinter die Gegenfläche 67" des
Vorsprunges 67' gebracht und dadurch der Preßbacken 67 in der Preßstellung festgehalten.
Anschließend daran wird der Kupplungsteil 87 durch Verschwenken des Hebels
88 in den Kupplungsteil 87' des Wellenstückes 85 eingerückt, das von der Vorgelegewelle
66 durch den Kettentrieb 86, 86', 86" angetrieben ist. Die Einrückung der Kupplung
bewirkt eine Drehung des Nockens 83, und der dadurch verschobene Stempel 8o bewirkt
das Durchstanzen des Aufhängeloches in dem Verschluß.
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Inzwischen ist der Schieber 70 in die hintere Endstellung gelangt;
der durch den Zug der Feder 78 nachfolgende Kupplungskörper wird bei Erreichung
der Öffnung 79 nach unten aus dem Bereich des Schiebers 70 gezogen, so daß
sich dieser wieder frei hin und her bewegen kann. Nach beendeter Lochung, sobald
das Wellenstück 84 eine volle Umdrehung ausgeführt hat, wird die Kupplung 87, 87'
ausgerückt. Ferner wird der Feststellriegel 89 zurückgezogen, und der dadurch frei
werdende
Preßbacken 67 kehrt durch den Zug der Federn 71' in die
Ruhestellung zurück. Die Vorrichtung nimmt nunmehr wieder die aus den Fig.22 und
23 ersichtliche Lage ein und ist für die Herstellung eines neuen Verschlusses bereit.
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Die Erfindung ist nicht auf eine besondere Bewegungsart der Preßbacken
beschränkt. Auch können beide Preßbacken zu- und voneinander beweglich angeordnet
sein. Ferner ist auch eine andere Bauart der Kupplung möglich. Wesentlich ist nur,
daß die eingeschaltete Kupplung nach Beendigung des Preßhubes der Backen selbsttätig
zur Ausschaltung kommt. Das Einführen des Ausgangsmaterials, im vorliegenden Falle
der Bügel 30, zwischen die Preßbacken kann von Hand, aber auch automatisch, z. B.
mit Hilfe einer Zuführvorrichtung, erfolgen. Schließlich können auch die einzelnen
Schaltbewegungen automatisiert sein.
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Der erfindungsgemäße Verschluß eignet sich sowohl zum Verschließen
des einen Endes von Wursthüllen o. dgl. vor deren Füllung, als auch zum Verschließen
des- bzw. der Enden bereits gefüllter Wursthüllen o. dgl., sei es natürlicher Hüllen,
z. B. aus Därmen, oder künstlicher Hüllen, z. B. aus Pergamentpapier, künstlichen
Folien u. dgl.