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Anordnung des Lenkantriebes bzw. der Getriebeschaltung in Kraftfahrzeugen
Eine der Hauptquellen von in das Innere der Kraftwagenkarosserie gelangenden Geräuschen
bildet der Motor- und Getrieberaum. Man hat aus diesem Grund eine Geräuschdämpfung
dadurch angestrebt, daß man die Wandungen, welche den Innenraum der Karosserie gegen
den Motor- und Getrieberaum abschließen, schalldämpfend ausführte. Hierdurch ist
jedoch eine vollkommene Geräuschdämpfung nicht erzielbar. Die Erfindung geht demgegenüber
von der Erkenntnis aus, daß eine Übertragung von Geräuschen zu einem großen Teil
über die die Wandungen durchquerenden Gestänge, Leitungen usw., vor allem aber über
den Lenkantrieb und das Bedienungsgestänge für die Getriebeschaltung o. dgl. stattfindet,
insbesondere dann, wenn diese, wie z. B. der Schalthebel, mit dem Motor oder dem
Getriebe oder anderen als Geräuschquelle wirkenden oder zur Geräuschaufnahme besonders
befähigten Bauteilen, wie z. B. das Lenkgetriebegehäuse, in unmittelbarer metallischer
Verbindung stehen.
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Die Erfindung bezweckt die Unterbindung auch einer derartigen Geräuschübertragung
und besteht im wesentlichen darin, daß zur Verhinderung der Übertragung von Geräuschen
oder Erschütterungen vom Motor- oder Getrieberaum in den Fahrerraum der Karosserie
die metallische Verbindung sowohl in den Antriebs- als auch in den Gehäuseteilen
von Lenkung bzw. Schaltbedienung zwischen dem Motor- oder Getrieberaum und dem Fahrerraum
durch schalldämpfendes Material, vorzugsweise Gummi, unterbrochen ist.
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Im besonderen sind hierbei Antriebs- und Gestängeteile,
wie
Lenkspindel oder Schaltstange, durch Kupplungen aus Gummi unterbrochen, während
die Gehäuseteile, wie Lenkgetriebe und Lenksäule, voneinander isoliert an der Karosseriewandung
gelagert sind. Zur Lagerung dient hierbei vorzugsweise ein die Durchtrittsstellen
für Lenkung, Getriebeschaltung usw. enthaltendes schalldämpfendes Wandungsstück,
z. B. eine in die Stirnwand des Fahrerraums bzw. Karosserieinnenraums eingesetzte
Gummiplatte, in welcher die Gehäuseteile ohne metallische Berührung oder Verbindung
untereinander auf entgegengesetzten Seiten befestigt sind.
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Außer den Antriebs- und Gehäuseteilen für Lenkung und Schaltgetriebebedienung
sind zweckmäßig auch alle übrigen vom Fahrerraum in den Motor- oder Getrieberaum
führenden Gestänge, Leitungen o. dgl., in entsprechender Weise gegen Übertragung
von Geräuschen und Erschütterungen isoliert. Die einzelnen Antriebsteile, Gestänge
oder Leitungen können hierbei je für sich, nebeneinanderliegend oder zu einer gemeinsamen
Baueinheit zusammengefaßt, schallisoliert durch eine oder mehrere Trennwände zwischen
den beiden Räumen hindurchgeführt sein. Die vollkommenste Wirkung in bezug auf Geräuschabdämpfung
wird in jedem Falle dann erreicht, wenn keinerlei metallische Verbindungvom Motor
oder Getrieberaum zum Fahrerraum oder Karosserieinnenraum überleitet, insbesondere
von denjenigen Teilen, welche mit dem Motor oder' Getriebe oder anderen als Geräuschquelle
in Betracht kommenden Bauteilen in unmittelbarer metallischer Berührung stehen.
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Zweckmäßig, wird ferner auch die übrige Stirnwand, z. B. durch eine
Filzbekleidung, schalldämpfend ausgebildet.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung sowie der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels zu entnehmen, und zwar
zeigt Abb. i einen durch die Längsachse der Lenksäule geführten Schnitt nach Linie
A-B der Abb. 2, Abb. 2 eine Draufsicht auf das Gehäuse des Lenk-und Schaltgetriebes,
vorn Lenkhandrad her gesehen, wobei gleichzeitig die Lagerung der Lenksäule an der
in Abb. 2 fortgelassenen, der Schallisolierung dienenden Zwischenplatte angedeutet
ist, und Abb. 3 eine schallisolierende Unterteilung für das Gestänge der Kupplung,
des Gaspedals oder ein sonstiges ähnliches Gestänge.
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In der mit einer Filzschicht i' und einer Gummimatte 1" ausgestatteten
Vorderwand oder Stirnwand i des Fahrerraums oder Karosserieinnenraums, welche diesen
vom Motorgetrieberaum trennt, ist eine durch einen Rahmen 2 eingefaßte Öffnung 2'
vorgesehen, die durch eine aus schallisolierendem Material, z. B. Gummi mit Stoffeinlage,
bestehende, mittels der Bolzen 4 am Rahmen 2 befestigte und durch einen Gegenrahmen
2" versteifte Platte 3 abgedeckt ist. Die Platte 3 besitzt eine Anzahl von Durchtrittsöffnungen
und dient zugleich zur Lagerung des auf der Seite des Motorgetrieberaums angeordneten
Gehäuses 5, welches mittels Bolzen 6 an der Gummiplatte befestigt ist. Das Gehäuse
enthält einerseits das den Lenkhebel 7 betätigende Lenkgetriebe 5', das durch eine
Welle 8 angetrieben wird, sowie andererseits ein Schaltgetriebe 5"; letzteres betätigt
einen mit der Schalteinrichtung des Wechselgetriebes gekuppelten Hebel 9 und wird
seinerseits selbst von einer Stange oder Welle ro betätigt. Die Welle 8 des Lenkantriebs
ist in einem Kugellager ii gelagert, welches in einer Büchse 12 angeordnet ist,
die ihrerseits in das Gehäuse 5 eingesetzt ist und sich in einer Bohrung der Platte
3 zentriert. In ähnlicher Weise ist die Stange oder Welle io für die Schaltung in
einer Büchse 13 gelagert.
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Die Welle 8 ist ferner mit der vom Lenkhandrad angetriebenen, in der
Lenksäule 14 gelagerten Lenkspindel 15 durch eine schallisolierende Gummikupplung
16 gekuppelt, desgleichen die Welle oder Stange io durch eine elastische, schallisolierende
Kupplung 17 mit dem Schaltglied 18, welches z. B. verdrehbar und verschiebbar an
der Lenksäule 14 gelagert sein kann. Der untere, gehäuseartig verbreiterte Teil
i9 der Lenksäule liegt mittels Flansche 2o auf der schallisolierenden Platte 3 auf
und ist an dieser z. B. durch vier Bolzen 21 (Abb. 2) und unter Verwendung von den
Flanschen 2o gegenüberliegenden Gegenflanschen 22 befestigt, derart, daß keinerlei
metallische Berührung zwischen den Bolzen 21 und den Flanschen 22 einerseits und
dem Gehäuse 5 des Lenkgetriebes andererseits besteht. Das Gehäuse besitzt zu diesem
Zweck an seiner Auflagefläche Vertiefungen oder Ausnehmungen 23, in welche die Bolzen
21 mit den Flanschen 22 frei hineinragen.
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Wie ersichtlich, besteht auf diese Weise zwischen der Lenksäule 14,
der Lenkspindel 15 und dem Schaltbedienungsglied 18 einerseits und dem Gehäuse 5
des Lenk- und Schaltgetriebes mit den Wellen 8 bzw. io andererseits keine metallische
Verbindung, so daß Geräusche aus dem Motorgetrieberaum weder zur Lenkspindel 15
bzw. zum Schaltbedienungsglied 18 noch vom Lenkgetriebegehäuse 5 zur Lenksäule 14
und somit in den Innenraum der Karosserie gelangen können. Die Kupplungen 15 bzw.
16 sind hierbei zweckmäßig so nahe wie möglich an die Trennwand bzw. an die Isolierplatte
3 herangerückt.
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In ähnlicher Weise sind zweckmäßig, soweit möglich, auch alle übrigen
Gestänge oder Leitungsverbindungen gegen Geräuschübertragung abisoliert, wobei sie
ebenfalls in der Platte 3 gelagert oder durch diese hindurchgeführt sein können.
So ist beispielsweise bei der Ausführungsform nach Abb. i ein Oldruckbremszylinder
24 vorgesehen, dessen Kolben durch das Bremspedal mittels seines Kupplungsstücks
25 betätigt wird und welcher mittels eines Anschlusses 26 für die zu den Bremsen
führenden Druckleitungen in einem flanschartigen Ansatz des Gehäuses 5 bzw. mittels
einer Büchse 27, gegebenenfalls auch unabhängig vom Gehäuse 5, in oder an der Isolierplatte
3 gelagert ist. Der Bremszylinder 24 kann in dieser Büchse 27 unter Zwischenschaltung
von Gummi, einer schallisolierenden Dichtung o. dgl. gelagert sein, so daß auch
hier die metallische Verbindung zwischen den Teilen 26 und 24 unterbrochen ist.
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Des weiteren zeigt die Abb. i den` Durchtritt des Handbremsgestänges
durch die Platte 3. Zu diesem Zweck ist in dieser ein Rohr 28 gelagert, welches
ein das Kabel 29 durch Zug bedienendes Handbetätigungsglied io enthält und diesem
als Führunz dient. Da das
Kabel 29 eine Weiterleitung von Geräuschen
praktisch ausschließt, kann, auch bei nochmaliger Führung in einer Bohrung oder
einem Schlitz des Gehäuses 5, von einer - besonderen Geräuschisolierung in diesem
Fall abgesehen werden. Durch die Platte 3 ist ferner ein Gestänge 31 geführt, welches
von dem z. B. an der Lenksäule gelagerten Kupplungspedal verstellt wird und mittels
eines am Lenkgehäuse 5 bei 33 gelagerten Hebels 32 die Kupplung bedient. Eine Manschette
34 dichtet hierbei den Durchtritt des Gestänges 31 durch eine Öffnung 34' in der
Platte 3 ab. Zweckmäßig ist auch in diesem Falle das Gestänge durch Zwischenschaltung
schallisolierenden Materials unterbrochen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise das
Gelenk 35 mit einer Gummiauskleidung versehen sein, oder es kann das Gestänge, wie
in Abb. 3 gezeigt, zweiteilig ausgebildet sein, wobei die beiden Gestängeteile 31',
31" durch eine z. B. anvulkanisierte, eingepreßte oder in sonstiger geeigneter Weise
befestigte Gummibüchse 36 miteinander gekuppelt sind.
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In ähnlicher Weise wie das Kupplungsgestänge können auch das Gestänge
des Gaspedals oder einer sonstigen Regelvorrichtung für die Motorleistung sowie
beliebige andere Gestänge, Leitungen o. dgl., durch die Platte 3 bzw. die Trennwand
i, i' hindurchgeführt sein.
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Wie in Abb. i des weiteren schematisch angedeutet, erfolgt die Lenkung
der z. B. durch seitliche Lenkervierecke geführten Räder durch eine geteilte Spurstange
37, 38, 39, die durch den Lenkhebel 7 mit dem Gelenk 40 verstellt wird. Ein dem
Lenkhebel 7 entsprechender Führungshebel 41 für das Lenkgestänge mit dem Gelenk
42 ist an einem Rahmenglied 43 gelagert. Da dieses in der Regel gewisse Relativbewegungen
gegenüber der Karosserie und damit auch gegenüber dem Lenkgetriebegehäuse 5 ausführt;
ist das Rahmenglied 43 mit dem Gehäuse 5 durch ein Schubglied 44 gekuppelt, welches
in Gelenken 45, 46 unter Zwischenschaltung von Gummiringen 47, 48 an beide Teile
angeschlossen ist.