-
Schuhabsatz Der am stärksten beanspruchte Teil eines jeden Schuhes
oder Stiefels ist der Absatz. Er ist daher oft reparaturbedürftig, bevor die Sohlen
erneuert zu werden brauchen. Im allgemeinen werden dann unten eine oder mehrere
Lederschichten entfernt und durch neue ersetzt. Hat der Schuh Gummiunterlagen an
den Absätzen, dann werden diese erneuert. In jedem Falle ist das eine Schuhreparatur,
die einige Zeit dauert. Das ist störend wenn man den Schuh braucht, und außerdem
erfordert es Arbeitskosten.
-
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß der Absatz
aus zwei Teilen besteht, von denen der eine an der Schuhsohle befestigt und der
andere mit ihm durch einen Schwalbenschwanzkeil lösbar verbunden ist. Dabei enthält
der an der Schuhsohle befestigte Absatzteil eine Gewindemutter, in die eine durch
den anderen Teil hindurchlaufende Halteschraube einziehbar ist. Bei dieser Absatzausfüfhrung
ist jeder Benutzer in der Lage, seine Absätze selbst, also ohne Mithilfe eines Schuhmachers,
zu reparieren, denn er braucht nur die Halteschraube zu lösen, den unteren Absatzteil
aus der Keilverbindung herauszuziehen und durch einen neuen zu ersetzen. Da das
keine Arbeitskosten verursacht, ist es mitunter sogar lohnend, zunächst nur die
unteren Absatzteile des rechten und linken Schuhes gegeneinander auszutauschen,
denn im allgemeinen werden die Absätze nur an der hinteren Außenkante abgetreten,
so daß bei noch nicht zu weitgehender Abnutzung ihre Weiterverwendung nach gegenseitiger
Auswechslung angängig ist.
-
Schwierigkeiten können dann entstehen, wenn mindestens einer der Absatzteile
aus einem in Feuchtigkeit aufquellendem Werkstoff, wie z. B. Leder, hergestellt
ist, weil sich dann der Schwalbenschwanzkeil nicht mehr glatt einschieben iäßt.
Für solche Fälle kann man beispielsweise auf den quellfähigen Teil eine dünne Platte
aus nicht quellendem Werkstoff, z. B. Kunstmasse o. dgl.,
aufbringen,
an weicher der Befestigungskeil einstückig angearbeitet ist. Oder man kann beide
Teile mit keilförmigen Ausnehmungen von schwalbenschwanzförmigem Querschnitt versehen
und einen besonderen Keil von doppelsahwalbenschwanzförmigem Querschnitt benutzen,
der in den quellfähigen Teil eingefügt wird und in diesem verbleibt.
-
Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind durch die
Zeichnungen dargestellt. Es zeigt Fig. i den hinteren Teil einer Schuhsohle mit
dem an ihr befestigten oberen Absatzteil, Fig. 2 den dazugehörigen einschiebbaren
Unterteil aus nicht quellfähigem Werkstoff, z. B. Gummi, Fig. 3 einen aus' zwei
Schichten bestehenden einschiebbaren Absatzunterteil, Fig.4 und 5 zwei zusammengehörige,
mit keilförmigen Hohlräumen versehene Absatzteile, Fig.6 den dazugehörigen Verbindungskeil,
Fig. 7 und 8 eine andere Ausführungsform dieses Keiles in zwei Darstellungen und
Fig.9 die dazugehörige Ausführungsform der Absatzteile.
-
An der Schuhsohle i ist der Absatzoberteil 2 befestigt, welcher einen
keilförmigen Hohlraum 3 von schwalbenschwanzförmigem Querschnitt enthält. Da dieser
im allgemeinen aus einem harten Werkstoff, wie Kunstmasse o. dgl., hergestellt ist,
enthält er vorgebohrte Löcher 4 für die Befestigungsnägel. Der durch die Fig. 2
dargestellte Absatzunterteil 5 trägt den einschiebbaren Keil 6. Der ist, wenn der
Absatzteil selbst aus Gummi, Kunstgummi oder 'einem @ anderen nicht quellfähigen
Werkstoff besteht, an diesem unmittelbar einstückig angearbeitet. Nachdem der Absatzteil
aufgeschoben ist, wird seine Verbindung mit dem Oberteil durch eine Halteschraube
7 gesichert, die in eine Mutter 8 des Oberteiles eingreift.
-
In Fällen, in denen der Unterteil aus quellfähigem Stoff, z. B. Leder,
besteht, ist es nicht angängig, den Keil auch daraus herzustellen, da dann leicht
Schwierigkeiten beim Einschieben oder Herausziehen auftreten würden. Dem kann man
dadurch begegnen, daB man, wie Fig.3 zeigt, eine dünne Platte g aus nicht quellendem
Stoff auflegt, welche den Keil 6 enthält. Auch in diesem Falle ist zur Sicherung
der Befestigung die Halteschraube 7 vorgesehen.
-
Die Ausführung kann jedoch auch nach den Fig. 4 bis 9 erfolgen. Alsdann
enthalten sowohl der Oberteil 2 als auch der Unterteil 5 keilförmige Hohlräume 3
bzw. io von Schwalbenschwanzquerschnitt, und es ist ein besonderer Verbindungskeil
i i aus nicht quellfähigem Stoff vorgesehen, der einen Querschnitt von doppelter
Schwalbenschwanzform hat. Vorzugsweise wird man ihn zunächst in den Absatzteil einsetzen,
der aus quellfähigem Stoff besteht und dann mit diesem zusammen in den anderen Teil
einschieben. Zur Sicherung seiner Lage in dem que.llfähigen Absatzteil kann dieser
ein (nicht dargestelltes) Paßstück z. B. von der Form eines Buckels enthalten, dem
eine entsprechende Ausnehmung 13 im Keil i i gegenüberliegt. Nachdem alle drei Teile
miteinander verbunden sind, kann ihre gegenseitige Lage wieder durch die Schraube
7 gesichert werden.
-
Vorzugsweise wird man dazu jedoch eine andere Einrichtung wählen,
die gleichzeitig den Vorteil hat, dafi mit ihr der Keil nach dem Zusammenfügen der
Absatzteile fest angezogen bzw. vor einer beabsichtigten Auswechselung des Unterteiles
gelockert werden kann. Sie ist durch die Fig. 7 bis 9 dargestellt. In dem Keil
I I liegt ein Drehriegel 14 mit erhabenen Gewindegängen 15, die an zwei gegenüberliegenden
Seiten der Spindel abgeflacht sind. Durch je eine Vierteldrehung des Riegels können
die Gewindegänge in die in Fig. 7 oder die in Fig.8 gezeigte Lage gebracht werden.
In der ersteren befinden sie sich innerhalb des Keiles und gestatten dessen Ein-
und Ausschieben. In der anderen treten sie aus dem Keil Bieraus und greifen in entsprechende
Ausnehmungen der Absatzteile ein. Sind diese gestaltet, wie es Fig. 9 zeigt, d.
h. enthalten sie ein Führungsstück 16 mit Gängen, dann bewirkt die Drehung des Riegels
14 auch ein Festziehen bzw. Lockern des Keiles i i in den Absatzteilen. Zur Ermöglichung
der Drehung ist der Riegel mit einem Schlitz 17 für einen Schraubenzieher versehen.
Dieser Schlitz kann so breit gemacht werden, daß man in Ermangelung eines Schraubenziehers
auch ein Geldstück benutzen kann.
-
Es war darauf hingewiesen, daB die dargestellten Figuren lediglich
Ausführungsbeispiele zeigen. Die Keilverbindungen können also auch anders angeordnet
sein, z. B. derart, daB der Absatzunterteil nicht von der Schuhspitze nach hinten,
sondern .in entgegengesetzter Richtung eingeschoben wird.
-
Ein besonderes Anwendungsgebiet kann die Erfindung bei Damenschuhen
finden, denn sie ermöglicht die Auswechselung von Absätzen unterschiedlicher Höhe,
sei es, daß die Benutzerin sich die Absatzhöhe, ihrer Gewohnheit entsprechend, in
gewissen Grenzen selbst wählen will, sei es, daß sie zu verschiedenen Zwecken Absätze
verschiedener Höhe an dem gleichen Schuh tragen will. Man kann auf diese Weise am
gleichen Damenschuh auch Absätze unterschiedlicher Farbe anbringen und abwechselnd
benutzen.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung unabhängig von dem Material anwendbar,
aus dem die Schuhe bestehen. Es können also auch Holzschuhe in der beschriebenen
Weise mit auswechselbaren Absätzen versehen werden.