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Fußballstiefel u. dgl. Schuhe müssen, um dem Spieler volle Bewegungssicherheit
zu geben, mit Gleitschutzstollen versehen sein. Je nach den Platzverhältnissen werden
verschiedene Stollen benötigt. Ein Rasen verlangt andere Stollen als Kies-, Schlacken-
oder Sandboden; das gleiche gilt für gut gepflegte feste Plätze gegenüber weniger
guten Spielplätzen. In den verschiedenen Fällen werden einmal hohe, einmal niedrige,
bisweisen breite oder kegelige Stollen gewünscht. Es kann auch vorkommen, z. B.
bei während des Spiels einsetzendem Regen, daß in der Spielpause die Stollen ausgewechselt
werden müssen.
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Es sind bereits mehrere Vorschläge für Fußballstiefel mit auswechselbaren
Stollen gemacht worden. Diese Vorschläge haben aber keinen Eingang in die Praxis
gefunden, so daß heute noch allgemein die starre Befestigung der Stollen üblich
ist, die nach mehrmaligem Entfernen der Stollen und Aufbringen anderer Stollen auf
den Fußballstiefel einen völlig zernagelten Unterboden ergibt, der den Stiefel unbrauchbar
macht. Dies bedeutet einen beträchtlichen Kostenaufwand.
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Nach der Erfindung werden die aus Leder oder ähnlichem elastischem
Material bestehenden Stollen vermittels einer in ihnen undrehbaren Kopfschraube
durch eine zwischen Laufsohle und Brandsohle eingebrachte Gewindehülse gehalten.
Hierdurch erhält man, wie umfangreiche Versuche des Erfinders bestätigt haben, einen
Fußballstiefel, dessen Gleitschutzvorrichtung alle berechtigten Anforderungen vollauf
erfüllt. Die Stollen sitzen absolut fest, da ein unbeabsichtigtes Lösen der Schraube
durch die Elastizität des durch die Kopfschraube zusammengedrückten Stollenmaterials
verhindert wird. Infolge der Vorspannung des Stollenleders durch die angezogene
Kopfschraube ergeben sich auch bei scharfem Spiel im wesentlichen nur Zug-, aber
keine Biegungsbeanspruchungen der Schraube, so daß deren Abbrechen ausgeschlossen
ist, auch wenn sie nur kleine Abmessungen hat. Durch das erwähnte Zusammendrücken
des Stollens erhält man auch eine vollkommene Abdichtung der Sohle gegen von außen
einwirkende Feuchtigkeit. Zum Anbringen und Lösen der Stollen werden keine Spezialwerkzeuge
benötigt; vielmehr genügt eine gebräuchliche Kombinationszange. Der Zeitaufwand
hierfür ist denkbar klein, und Fachkenntnisse sind dazu nicht erforderlich, so daß
die Spieler das Auswechseln selbst vornehmen können. Die kleinen Abmessungen der
Schraube bedingen auch nur eine kleine Gewindehülse, so daß die Biegsamkeit der
Sohle durch die Gewindehülsen praktisch nicht beeinträchtigt wird und es auch möglich
wird, die Stollen nahe an den Sohlenrand zu setzen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist der Schraubenkopf an
seiner Unterseite mit Nasen versehen, die sich in das Leder einpressen und dadurch
eine Drehung der Schraube gegenüber dem Stollen verhindern. Um das Freiliegen des
Schraubenkopfes bei eingetretener Abnutzung der Stollen zu verhindern, wird der
Schraubenkopf vorzugsweise abgedeckt durch ein zusätzliches Plättchen aus Leder,
das auf den Stollen aufgenagelt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Untersicht eines Fußballstiefels und Abb.
2 in größerem Maßstabe den Querschnitt durch einen Stollen und seine Befestigung
zwischen Brandsohle und Laufsohle.
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Nach der Zeichnung sind an der Laufsohle 3 sieben Stollen angebracht.
Diese setzen sich zusammen aus den Lederscheiben 4. 5 und einem Lederplättchen 6.
Zentral durch die Lederscheiben :I, ist die Kopfschraube 7 geführt, deren unteres
Ende in eine Gewindehülse 8 eingeschraubt wird. An der Gewindehülse sitzen die Flansche
y, die zwischen die Laufsohle 3 und die Brandsohle io eingesetzt und durch Stifte
i i befestigt werden. Der hopf der Schraube 7 hat an seiner Unterseite die Nasen
12, die sich in das Material der Stollenscheibe :I einpressen und dadurch relative
Drehungen zwischen der Schraube und dein Stollen verhindern. Auf den Stollen ist
das Plättchen 6 aufgenagelt. Wenn die Stollen sich abgenutzt haben, braucht lediglich
das Plättchen 6 erneuert zu werden. Sollen die Stollen ausgewechselt werden, so
sind nur mit Hilfe einer üblichen Kombinationszange die Stollen .4, j, 6 finit der
Schraube 7 herauszuschrauben und andere, ebenfalls mit einer Schraube versehene
Stollen in die Gewindehülsen 8 einzudrehen. Irgendwelche Veränderungen am Fußballstiefel
selbst sind dazu also nicht erforderlich.
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Der Erfindungsgedanke ist außer auf Fußballstiefel auch auf Stiefel
für andere Sportarten anwendbar.