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Maschine zum Bearbeiten von unbefestigten Schuhsohlen Die Erfindung
bezieht sich auf Maschinen zum Bearbeiten von unbefestigten Schuhsohlen, z. B. auf
eine Kantenpoliermaschine oder auf eine Kantenfräsmaschine. In Maschinen dieser
Art wird die Sohle vorgeschoben, während ihr Randteil gegen ein Werkzeug oder gleichzeitig
gegen eine Kantenführung gedrückt wird. Auch kann die Erfindung in Maschinen Verwendung
finden, in denen die Kante der Sohle gegen eine Kantenführung gedrückt wird, während
das Werkzeug selbst den oberen oder unteren Randteil der Sohle bearbeitet. Da die
Dicke des Sohlenrandteiles sich ändert, und zwar, da sie gewöhnlich von dem Vorderteil
der Sohle nach dem Gelenkteil hin abnimmt, soll der Druck, mit dem die Sohle gegen
das Werkzeug oder die Kantenführung angehalten wird, entsprechend verstellt werden.
So ist z. B. der Druck, mit dem der verhältnismäßig dicke Sohlenvorderteil gegen
das Werkzeug oder die Kantenführung angehalten wird, fähig, den verhältnismäßig
dünnen Randteil des Sohlengelenkes aufzubiegen oder umzubiegen. Es ist somit erforderlich,
daß der durch die Vorschubvorrichtung ausgeübte Druck in Anpassung an die Dickenveränderung
verstellt wird.
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Es sind bereits Sahlenbearbeitungsmaschinen bekannt, in denen die
Sohle durch eine Vorschubrolle vorgeschoben und gegen ein Werkzeug, z. B. ein Kantenpoliereisen,
mit dem nötigen Druck angehalten wird. In diesen Maschinen wird wohl die Druckveränderung
der Vorschubrolle der Dickenveränderung der Sohle angepaßt, aber dies wird von dem
Werkzeug selbst ausgeführt, was eine sehr umständliche Konstruktion, oft unter Verwendung
eines Solenoids, erfordert.
Die Erfindung, bezweckt somit die Verbesserung
von Maschinen dieser Art, in denen die Druckerhöhung der Vorschubvorrichtung nachgiebig
erfolgen soll und weiterhin die Druckerhöhung von der Auf- und Abbewegung der Vorschubrolle
abhängen soll, so daß dabei die Ausführung einer besonderen Werkzeugvorrichtung
komplizierter Bauart in Wegfall kommen kann. Gemäß der Erfindung erfolgt die Druckerhöhung
durch eine Feder, so daß der Vorschub der Sohle federnd ist. Insbesondere wird die
Vorschubrolle von einer Druckfeder dauernd gegen die Sohle angehalten, einerlei
welche Dicke die Sohle hat, während bei der Sohlenverdickung eine zweite Feder ins
Spiel 'kommt und den Druck der Vorschubrolle gegen die Sohle und somit den Druck
der Sohle gegen das Werkzeug und gegen die Kantenführung erhöht.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Sohlenbearbeitungsmaschine teilweise
im Schnitt; Fig. 2 ist ein Grundriß der Maschine; Fig. 3 ist eine Vorderansicht
der Maschine, und Fig. 4 ist eine Draufsicht auf die Sohle bei ihrer Bearbeitung
in der Maschine.
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Die auf die .Sohle einwirkenden Maschinenteile bestehen aus einem
Werkzeug 2o, einer Vorschubrolle 22, einer Kantenführung 24 und einem Tisch 26.
Das Werkzeug 20 mag ein Kantenfräser oder ein Kantenpolierrädchen sein. In Fig.
1, 2 und 3 ist es als ein Fräser dargestellt. Die Vorschubrolle 22 schiebt die Sohle
vor und hält diese gleichzeitig mit einem bestimmten Druck gegen das Werkzeug 20
und die Kantenführung 24 an. Die Vorschubrichtung des Werkstückes wird von dem Werkzeug
20 und der Kantenführung 24 bestimmt, wobei die Bewegungsrichtung des jeweiligen
an der Sohle angreifenden Teiles der Vorschubrolle 22 schräg zu der Vorschubrichtung
der Sohle liegt. Auf Grund dieser Schrägstellung zerfällt die Vorschubkraft der
Vorschubrolle in zwei Komponenten, von denen die eine in der Vorschubrichtung liegt
und die andere so gerichtet ist, daß die Sohle gegen das Werkzeug 2o und Kantenführung
24 gedrückt wird. Die Vorschubrolle 22 hat scharfkantige Zähne, die in die Sohlenoberfläche
einschneiden und somit die Sohle sicher erfassen. Die Zähne 28 liegen in Ebenen,
die je in einem Winkel von ungefähr 15° zu der Drehachse der Vorschubrolle stehen.
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Die Maschine selbst besteht aus einem Hohlgestell 3o, auf dem ein
Gehäuse 32 für ein Vorgelege und ein Träger 34 für noch zu beschreibende Maschinenteile
befestigt sind.
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Das Werkzeug 20 und die Vorschubrolle 22 werden von einem Riemen 36
aus angetrieben, der über eine auf einer waagerechten Welle 4o befestigte Riemenscheibe
38 läuft. Die Welle 40 sitzt in Lagern 46, die in dem Gehäuse 32 ausgebildet sind.
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Auf der Welle 40 sitzt innerhalb des Gehäuses ein Schraubenrad 48,
das mit einem Schraubenrad. So auf einer senkrechten Welle 52 kämmt. Die Welle 52
dreht sich in Lagern 54, die in dem Gehäuse 32 ausgebildet sind. Auf dem Oberende
der Welle 52 sitzt eine Schnecke 56, die ein Schneckenrad 58 antreibt. Das Schneckenrad
sitzt auf einer waagerechten Welle 6o, die sich in Lagern 62 des Gehäuses 32 dreht.
Die Welle 6o treibt über ein Kugelgelenk 64 eine Welle 68 an, auf deren Außenende
die Vorschubrolle 22 befestigt ist.
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Auf dem Unterende der Welle 52 ist eine Riemenscheibe 70 befestigt,
die mittels eines Riemens 72 eine Riemenscheibe 74 antreibt. Die Riemenscheibe 74
sitzt auf dem Unterende einer senkrechten Welle 78, die in Lagern 76 in dem Träger
34 drehbar ist. Das Werkzeug 20 ist auf dem Oberende der Welle 78 befestigt. Beim
Umstellen der Maschine von einer Kraftquelle auf die andere oder beim Auswechseln
des Werkzeuges 2o wird oft das Übersetzungsverhältnis zwischen den Riemenscheiben
70 und 74 verändert. Dies erfordert dann eine Verstellung der Welle 78 mit
Bezug auf die Welle 52, und zu dieseln Zweck ist der Träger 34 auf dem Gestell
30 verstellbar. Er wird in der eingestellten Lage durch Schrauben 8o (Fig.
3) befestigt, die durch Schlitze 82 (Fig. 2) in dem Träger 34 gesteckt sind. Ein
Führungsteil 84 (Fig. 3) des Trägers 34 greift in eine Führung des Gestelles 3o
ein, so daß bei der Verstellung des Trägers 34 dieser genau ausgerichtet bleibt.
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Damit bei der Verstellung des Trägers 34 die relative Einstellung
zwischen der Vorschubrolle 22, der Kantenführung 24 und dem Werkzeug 20 nicht gestört
wird, sind sämtliche drei Maschinenteile auf dem Träger 34 angeordnet. Zum Abstützen
der Vorschu.brolle und der Kantenführung dient ein Winkeleisen 86 (Fig. i), dessen
Führungsteil 88 längs einer Führung in denn Träger 34 verschiebbar ist und das durch
eine Schraube 9o auf dem Träger 34 befestigt ist. Das Winkeleisen 86 wird in waagerechter
Richtung quer zu den Wellen 40 und 6o verstellt. Die Schraube 9o ist durch einen
waagerechten Schlitz in dem Winkeleisen 86 gesteckt. Auf dem Winkeleisen 86 ist
durch eine Klemmschraube 92 ein Konso194 befestigt. Ein Führungsteil 96 des
Konsols 94 ist längs einer Führung des Winkeleisens 86 verschiebbar, so daß das
Konsol 94 in waagerechter Richtung parallel zu den Wellen 40 und 6o verstellt «-erden
kann. Die Klemmschraube 92 ist durch einen Schlitz 98 in dem Winkeleisen 86 gesteckt.
Auf dem Konsol 94 ist ein Kopfstück Zoo ausgebildet; das aus einer waagerechten
Platte besteht, auf deren Unterfläche ein Konsol 102 befestigt ist. Ein mit einem
Absatz versehener Drehbolzen 104 (Fig. i und 2), auf den eine Klemmutter 105 aufgeschraubt
ist, begrenzt die Winkelverstellung des Konsols 1o2 um eine senkrechte Achse bezüglich
des Kopfstückes Zoo. Das Konsol wird in der eingestellten Lage durch eine Klemmschraube
1o6 festgelegt, die in das Konsol 102 eingeschraubt ist und durch einen Bogenschlitz
1o8 (Fig. 2) in dem Kopfstück Zoo gesteckt ist. Die Klemmschraube 1o6 hat `einen
Handgriff i 1o, durch den diese gedreht werden .kann. Von dein Konsol 102 ragen
zwei Ansätze 112 (Fig. i ) nach unten, die zwei gleichachsige Drehbolzen 114 (Fig.
2) tragen. Auf dem Bolzen 114 ist ein Bügel 116 drehbar, in dem ein Lager 118 für
die
Welle 68 ausgebildet ist. Somit kann der Bügel 116 um die Drehbolzen 114 auf und
ab schwingen, so daß sich die Vorschubrolle in Anpassung an Dikkenveränderungen
der Sohle auf und ab bewegen kann. Der Bügel 116 kann ebenfalls in waagerechter
Richtung um den Bolzen 104 verstellt werden, wobei die Vorschubrolle 22 mit Bezug
auf das Werkzeug 20 verstellt wird. Die letztere Versteflung dient dein Zweck. die
Vorschubrolle während des Maschinenbetriebes in der Nähe des Werkzeuges einzustellen
und beim Auswechseln des Werkzeuges von diesem hinweg zu bewegen.
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Zum nachgiebigen Anhalten der Vorschubrolle 22 gegen die Sohle sind
zwei Druckfedern 124 und 126 (Fig.3) vorgesehen, die in parallelen senkrechten Bohrlöchern
in einem Ansatz 128 des Kopfstückes ioo sitzen. Das Unterende der Feder 124 sitzt
auf eitlem Stößel 132, der durch den Boden des Ansatzes 128 gesteckt ist. Das Unterende
der Feder 126 sitzt in ähnlicher Weise auf einem Stößel 136, der durch den Boden
des Ansatzes 128 gesteckt ist. In (las Oberende des Bohrloches, in dem die Feder
124 sitzt. ist eine hohle Handschraube 138 eingeschraubt, die das Oberende der Feder
umfaßt. Durch die Schraube 138i kann der Vordruck der Feder 124 verstellt «erden.
Eilte ähnliche Schraube 1:I2 ist zum Verstellen der Feder 126 angeordnet. In die
Lagermuffe t 18 ist unterhalb des Stößels 132eine Schraube 146 eingesetzt, auf deren
Kopf 148 das Unterende des Stößels 132 aufsitzt. Eine ähnliche Schraube i .5o mit
einem#Kopf 152 ist in die Lagermuffe 118 unter dem Stößel 136 eingeschraubt. Die
Schrauben 146 und i 5o werden so eingestellt, daß der Stößel 132 an dem Kopf 148
angreift, sobald eine Sohle, selbst wenn sie sehr dünn ist, auf den Werktisch 26
gelegt und unter die Vorschubrolle 22 eingeschoben wird. Der Kopf 152 der Schraube
i5o ist etwas tiefer eingestellt, so daß der Stößel 136 normalerweise nicht mit
ihm in Eingriff steht, es sei denn, daß ein dickerer Teil der Sohle bearbeitet wird.
Damit die Vorschubrolle sich nicht auf den Werktisch aufsetzen kann, wenn sich 'keine
Sohle auf dem Werktisch befindet, ist eine Anschlagschraube 154 (Fig. i) durch einen
Ansatz 156 des Konsols 94 geschraubt und stößt gegen die Unterseite der Lagermuffe
i 18.
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Die Lagermuffe 118 hat einen Seitenansatz 16o (Fig. 2), in dem ein
zu den Wellen 40 und 6o paralleler Schlitz 162 ausgebildet ist. In dem Schlitz ist
durch eine Schraube 164 in der gewünschten Einstellung ein Hebel 168 festgelegt,
der an seinem einen Ende die Kantenführung 24 trägt. Das andere Ende des Hebels
168 ist segmentartig und hat einen Bogenschlitz 170, der mit der Schraube
164 gleichachsig ist. Eine Klemmschraube 172 ist durch die Schlitze 162 und
170 gesteckt und legt den Hebel 168 in der gewünschten Winkellage um die
Schraube 164 herum fest, so daß die Kantenführung bezüglich des Werkzeuges 20 genau
eingestellt wird. Die Unterenden der Schrauben 164 und 172 sind in einen Klemmblock
173 eingeschraubt.
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Auf der Unterseite des Werktisches 26 ist ein Konsol176 festgeschraubt,
dessen bogenförmiges Führungsstück 178 (Fig. 3) in einen Bogenschlitz i8o (Fig.
i) eines Konsols 182 eingreift. Die Krümmungsachse des Führungsstückes 178 und des
Schlitzes i8o liegt in der Werktischoberfläche in einem Winkel von ungefähr 45°
zu der Längsmittellinie der Maschine. Diese Achse ist ungefähr dem Werkzeug an der
Arbeitsstelle tangential. Der Werktisch 26 'kann in verschiedenen Winkellagen durch
eine Klemmschraübe 184 festgelegt werden, die in das Konso1182 eingeschraubt und
durch einen Bogenschlitz 186 des Konsols 176 gesteckt ist. Das Konsol 182 hat einen
Führungsteil 188 (Fig. 3), der in eine Rille in einem Ansatz igo des Trägers 34
eingreift und das Konsol 182 bei dessen senkrechter Verstellung führt. Eine Klemmschraube
192, die durch einen Schlitz 194 des Konsols 182 gesteckt und in den Ansatz igo
eingeschraubt ist, legt das Konsol 182 in der eingestellten Lage fest. Eine in den
Träger 34 eingedrehte Schraube 196, deren Kopf 198 in einer Ausnehmung des Konsols
182 sitzt, dient zum senkrechten Verstellen des Konsols 182 nach dem Losdrehen der
Schraube 192.
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Der Arbeitsgang der Maschine ist wie folgt: Eine Sohle S (Fig. 4)
wird auf den Werktisch 26 gelegt und gegen die Kantenführung 24 und das Werkzeug
2o geschoben. Die Drehrichtung des Werkzeuges und die Vorschubrichtung der Sohle
sind durch Pfeile angedeutet. Beim Einlaufen der Sohle unter die Vorschubrolle 22
wird diese der Sohlendicke entsprechend angehoben. Die Vorschubrolle schiebt die
Sohle vor und hält diese gegen die Kantenführung und das Werkzeug an. Durch die
Schrägstellung der Zähne der Vorschubrolle kann die Sohle, wenn nötig, sich bezüglich
der Zähne etwas verschieben. Die durch die Vorschubrolle in der Sohle S angebrachten
Einschnitte sind bei C angedeutet. Die Kraft, mit der die Sohle gegen das Werkzeug
angehalten wird, hängt von dem Druck der Vorschubrolle ab. Dieser Druck wird von
der Feder 124 erzeugt und beim Bearbeiten dickerer Sohlenteile von beiden Federn
124 und 126. Wenn sich die Vorschubrolle 22 bei einer Sohlenverdickung hochhebt,
stößt der Kopf 152 der Schraube i5o gegen den Stößel 136, wobei die Feder 126 zur
Wirkung kommt und dabei die Wirkung der Feder 124 verstärkt. Durch diesen verstärkten
Druck wird somit die Kraft, mit der die Sohle gegen das Werkzeug angehalten wird,
vergrößert. Diese erhöhte Kraft würde indessen beim Bearbeiten der dünneren Sohlenstellen
untauglich sein, da möglicherweise der Randteil der Sohle aufgebogen werden würde.
Somit wird beim Erreichen der dünneren Sohlenstelle sich die Vorschubrolle abwärts
bewegen, so daß der Kopf 152 der Schraube i5o von dem Stöße1136 hinweg bewegt wird,
somit der zusätzliche Druck aufgehoben und folglich die Kraft, mit der die Sohle
gegen das Werkzeug angehalten wird, verringert wird.