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Farbmusterbudi
Gegenstand der Erfindung ist ein Farbmusterhuch, das
es gestattet, rasch und sicher die Farbmustergruppe aufzufinden und den Farbmusterton
zu ermitteln. Die Erfindung geht von der Beobachtung aus, daß die verschiedenen
Farbtöne deutlicher v oneinander unterschieden werden können, wenn die Farbmuster
nicht auf weißem, sondern auf schwarzem Untergrund verglichen werden.
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Bisher war es üblich, die Farbmuster in, auf oder unter der Ebene
einer weißen Fläche anzuordnen, wobei man zum Teil zur Belebung des Farbtons von
einer ehenen Lage Farbmusterstoffes abgesehen und diesen mit einer kissenartigen
Unterlage versehen hat. Durch diese Maßnahme gelingt es zwar, dem einzelnen Farbmuster
eine größere Lebhaftigkeit zu verleihen, doch wird im Hinblick auf eine bessere
Unterscheidbarkeit von anderen Farbtönen nichts gewonnen. Auch wird durch die kissenartige
Unterlegung keine Verbesserung der Unterscheidbarkeit bei Dämmerlicht oder künstlichem,
dem Sonnenspektrum nicht voll entsprechendem Licht geschaffen.
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Gemäß der Erfindung werden die Farbmuster in der Hetrachtungsebene
eines schwarzen Untergrundes oder auf oder hinter dieser Ebene angeordnet. Versuche
haben ergeben, daß gegenüber der Anordnung in, auf oder hinter der Ebene eines weißen
Untergrundes eine Anordnung in, auf oder hinter der Ebene eines schwarzen Untergrundes
eine überlegene Unterscheidbarkeit bei Tageslicht und eine gute Unterscheidbarkeit
bei Dämmerlicht oder bei künstlichem Licht gestattet.
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Es hat sich weiter herausgestellt, daß die günstigste Anordnung für
die Farbtonmuster die hinter einem schwarzen Untergrund ist. Dabei ist die Stärke
des Untergrunds nicht ohne Einfluß auf die
Unterscheidbarkeit; sie
ist am günstigsten, wenn sie 32 bis 34/IOO mm beträgt. Eigentümlicherweise ist die
Unterscheidbarkeit des Farbtons bei hintergründiger Betrachtungsweise nicht davon
abhängig, ol> das Farbtonmuster plan liegt oder kissenartig aufgewölbt ist. Bei
kissenartiger Aufwölbung des Farbtonmusters ist ja nur am Rande des Alusters der
optimale Abstand von etwa 33/1oo mrn zwischen Oberfläche des Untergrunds und Oberfläche
des Farbtonmusters gegeben, während am Ort der stärksten Aufwölbung das Farbtonmuster
die Ebene des Untergrunds erreichen oder überragen kann.
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I)araus mag man schließen, daß für die 1; Jnterscheidung von verschiedenen
Farbtönen nicht die ganze Farl)musterfläche, sondern nur die an die Umran dung des
Farbtonmusters angrenzenden Flächenteile von Bedeutung sind. Damit sei jedoch nicht
gesagt, daß eine kissenartige Aufwölbung einer planen Anordnung gleichsteht. Jene
hat sehr wohl ihren Sinn, indem nämlich die Beurteilung der Lebhaftigkeit eines
Farbtons bei kissenartiger Aufwölbung detitl icher in Erscheinung tritt.
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Weitergehende Untersuchungen haben ergeben, daß eine gute Unterscheidbarkeit
auch von dem Schwarzton des Untergrunds abhängt. Es hat sich herausgestellt, daß
die beste Unterscheidbarkeit dann gegeben ist, wenn das Schwarz des Untergrunds
dem Ton goog des RAL-Farbtonregisters oder ähnlichen Schwarztönen entspricht (RAL
lteichsausschuí5 für Lieferungsbedingungen).
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Wie weiter gefunden wurde, läßt sich über die vorstehend beschriebene
Verbesserung hinaus eine noch weiter verbesserte Unterschei dl arkeit erreichen,
wenn eine Umrahmung der Umrandung des Ausschnitts des Untergrunds in gewissem Abstand
und in gewisser Stärke mit einem Grau erfolgt. Von dem schwarzen Untergrund zum
Farbtonmuster hin gesehen, ergibt sich diese Umgebungsfolge: schwarzer Untergrund,
graue Umrahmung, schwarze Umrandung, Farbtonmuster.
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I)ie schwarze Umrandung wird zweckmäßig I mm stark gehalten, während
die graue Umrahmung o,6 mm beträgt. Der gefundene optimale Grauton entspricht den
Tönen des Farbtonregisters RAL 9006 oder 7023. Bei Aufführung einer Beschriftung
zur Kennzeichnung des Farbstoffmusters wird die Beschriftung zweckmäßig in keinem
anderen Farbton gehalten als einem der beiden angegebenen Grautöne.
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Die Verbesserung der Unterscheidbarkeit der einzelnen Farbtöne voneinander
durch die Grauumrahmung ist eine doppelte: einmal erfolgt eine -erstärkte Heraushebung
des Farbtons, dann aber auch wird eine Herabsetzung der Beeinflussung durch die
Nachbartöne erreicht.
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In Ausübung der Erfindung verwendet man als Untergrund zweckmäßig
einen matten oder mattglänzenden Schwarzkarton, in, auf oder hinter dessen Betrachtungsebene
das Farhtonmuster angeordnet ist. Nach einer Ausführungsform der Erbindung kann
man das Farbtonmuster auch in beliannter Weise mit einem weißen Untergrund verlinden
und schwarz kaschieren oder einen Schwarzkarton einfach akklapl)bal darüberlegen,
so daß eine Betrachtung hei weißem und bei schrvarzem Untergrund möglich ist.
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Eine Anzahl Farbmustertafeln können natürlich zu einem Farbmusterbuch
vereinigt sein. Die Handhabung eines solchen Buches wird durch die Anbringung eines
Farhtongruppen registers erleichtert.
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Die Einrichtung eines solchen Registers läßt sich leicht durch stufenförmige
Aussparungen von für die einzelnen Farktollgrul)pell verschiedener Größe am Rande
der einzelnen Farbmustertafeln vornehmen. Auf den stehengelliebenen Teilen wird
die Farbtongruppe durch Einfärbung angezeigt. Beim Aufklappen des Puchdeckels sind
dann alle Farbtongruppen unter Anzeigung des Anfangs und Endes der jeweiligen Farbtongruppe
ersichtlich.
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Es ist zweckmäßig, die die einzelnen Farl,mustertafeln überragenden,
das Register bildenden Teile aus Schwarzkarton zu bilden, wodurch ein durch das
Abgreifen des Registers eintretendes Verschmutzen vermieden und eine erhelilich
längere Brauchbarkeit der Karte erzielt wird.
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Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß die Farbtongruppe. nicht
durch eine Einfärliuhg an der Oberfläche der stehengebliebenen Teile erfolgt, sondern
vertieft angeordnet wird. L)ie vertiefte Anordnung kann auf verschiedene \Veise
erreicht werden, z. B. durch Prägung oder durch Ausstanzen einer Fläche, z. B. eines
Kreises, am Schwarzkarton und Hinterklebung einer Fa4ßäche. Bei einer Anordnung
der Farbtonmuster aii weißem Untergrund und Uberlegen eines Schwarzkartons wird
zweckmäßig der Schwarzkarton denselben Grundriß haben wie der weiße Untergrund und
mit einer Ausstanzung zum Durchblick auf die Gruppenmarkierungsfarbe versehen sein.
Eine geschützte Farbtongruppenmarkierung ist insbesondere in Färbereien angebracht,
wo die die Farben aussuchenden Personen in der Regel auch mit den Farbstoffen hantieren
und deshalb das Farbton register nur wenig schonend behandeln können.
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Ntit Hilfe des vorstehend beschriebenen Farbmusterbuches ist es möglich,
bei Tageslicht in besserer Weise und bei Dämmerlicht oder bei künstlichtem Licht
überhaupt Farbtöne, insbesondere dunklere Nuancen allein oder vergleichend mit anderen
zu erkennen. Das Farbmusterbuch fördert insbesondere den Verkauf, indem es den Verkäufer
in die Lage versetzt, nicht nur während der hellen Tageszeiten, sondern auch vor
oder nach diesen und sogar bei künstlichem Licht seine Farbstoffmuster einer Betrachtung
vorzulegen.