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Verfahren und Maschine zur Ausbesserung von Daubenfässern Fässer haben
naturgemäß nur eine begrenzte Gebrauchsdauer. Schadhaft gewordene Daubenfässer lassen
sich jedoch durch Auswechseln von Dauben wieder verwendbar machen. Das erfordert
jedoch im Vergleich zur Herstellung neuer Fässer einen unverhältnismäßig großen
Arbeitsaufwand und entsprechende Kosten. Denn nicht nur die Größe der zur Ausbesserung
kommenden Fässer, sondern auch ihre Bauart, ihre Daubenlänge und -breite sowie die
Ausbildung der den Faßboden aufnehmenden Kimme sind ganz verschieden. So kommt es,
daß die Einrichtung zur laufenden Fertigung neuer Fässer nir,ht angewandt werden
kann, wenn es sich um Erneuerung einzelner Dauben von schadhaft ge-,vordenen Fässern
handelt. Vielmehr muß der Hauptteil der Arbeit von Hand gemacht werden.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe. Sie macht es möglich, ein Faß
in eirein Bruchteil der Zeit des Arbeitsaufwandes wieder verwendbar zii machen,
der bisher erforderlich war.
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Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß für die Auswechslung
schadhafter Dauben zunächst äußerlich zugeschnittene und gebogene Ersatzdauben bereitgestellt
werden und dann in jede derselben die zur Aufnahme des Faßhodens erforderlichen
Kimmen nach dem von den alten Dauben abgenommenen Maß dadurch eingefräst werden,
daß zwei Fräser, deren Messer geringere Breite haben als die Kimmen und die dem
Abstand der Kimmen der Daube voneinander entsprechend eingestellt sind, so weit
vorbewegt werden, bis die erforderliche Kirnmentiefe erreicht ist, und daß schließlich
durch seitliches Bewegen der arbeitenden Fräser die restliche Kimmenbreite geschaffen
wird, wobei diese Fräser bei beiden Bewegungen zum Erzeugen der dein Kiminenaußendurchmesser
entsprechenden
Krümmung in dem entsprechenden Schwenkradius senkrecht
zur Daubenlänge geschwenkt werden.
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Um das Maß abnehmen bzw. einstellen zu können und außerdem die Schnittiefe
festzulegen, sind leicht zu bedienende Sondereinrichtungen an der Fräsmaschine geschaffen,
ebenso wie Einspannvorrichtungen für die zu bearbeitenden Dauben und Mittel zum
gleichzeitigen und gleichmäßigen Bewegen der Fräser über die Daube, um diejenige
Krümmung der Kimmen zu erreichen, die der Wölbung der Innenfläche des Fasses entspricht.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Maschine zur Ausübung des neuen Verfahrens
ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine schematische Darstellung einer Vorderansicht der
Maschine; Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. i, wobei die Daube weggelassen
ist; Fig. 3 stellt eine Draufsicht auf die Daube gemäß Fig. i dar; Fig. 4 zeigt
in größerem Maßstab und im Schnitt den Daubenkopf mit Kimme, während Fig.5 in gleichem
Maßstab wie Fig.4 einen Schnitt senkrecht zur Bildebene der Fig.4 darstellt; Fig.
6 zeigt die Anordnung einer Maßeinstellung für den Fräser in Vorderansicht; Fig.
7 zeigt eine mit der vorgenannten Maßeinstellung zusammen arbeitende weitere Maßeinrichtung.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. i bis 5 sollen in die
beiderseitigen Daubenköpfe i einer Faßdaube 2 sogenannte Kimmen 3 gefräst werden,
und zwar mit Hilfe der durch biegsame Wellen 6 angetriebenen Fräsköpfe 4.
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Damit die Kimmen 3 an den Daubenköpfen i die richtige Stellung einnehmen
und die Fräser 5 in richtiger Lage zum Angriff kommen, sind zwei Einstellvorrichtungen
vorgesehen, und zwar die eine für die zu bearbeitende Daube und die andere für die
Fräserstellung.
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Die Einstellvorrichtung für die Faßdaube 2 besteht im wesentlichen
aus Spannbacken 7, die von Schlitten 8 getragen werden, die ihrerseits auf einer
mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel 9 sitzen, die in am Maschinentisch
io vorgesehenen Lagern i i mit Hilfe des Handrades 13 gedreht werden kann. Die Schlitten
8 tragen nicht nur die Spannbacken 7, sondern auch noch Auflager 12 für die Daube
2, wie Fig. i erkennen läßt. Vor dem Einlegen einer Faßdaube 2 sind die Spannbacken
7 so weit auseinander, daß die Daube 2 sich auf die Lager 12 auflegen läßt. Dann
werden durch Drehen der Gewindespindel 9 die Backen 7 einander genähert und dadurch
die Daube 2 eingespannt.
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Für die Einstellung der Fräser 5 in Längsrichtung werden die Fräsköpfe
4 von Tragarmen 4 getragen, deren hülsenartige Lageraugen 15 auf einer Welle 16
verschoben werden können. Zu diesem Zweck ist eine mit Rechts- und Linksgewinde
versehene Spindel 17 vorgesehen, auf welcher Muttern 18 laufen, die durch
Arme i9 (Fig. 2) mit den Lageraugen 15 verbunden sind, so daß bei einer Drehung
der Spindel 17 mittels des Handrades 2o die Muttern 18 auf der Spindel 17 zueinander
oder voneinander bewegt werden und somit auch die Fräsköpfe 4 mit ihren Fräsern
5.
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Um nun nach Einspannen der Daube 2 und nach Einstellen der beiden
Fräsköpfe 4 die Kimmen 3 fräsen zu können, wird der Arbeitstisch io mitsamt der
Daube 2 in Richtung gegen die Fräser 5 angehoben, so daß die Fräser 5 zum Angriff
kommen. Hierzu ist der Tisch, wie an sich bei Arbeitsmaschinen bekannt, mit einer
Höheneinstellung versehen, die beispielsweise aus einem Handrad 21, einem Kegelradgetriebe
22 und einer Gewindespindel 23 besteht, die in einer festliegenden, aber nicht dargestellten
Mutter des Maschinengestelles 24 sich bewegt. Damit aber beim Anheben des Maschinentisches
io die Daube 2 nicht von unten her auf die Fräser 5 aufstößt, werden die Lagerhülsen
15 samt ihren Armen 14 und i9 mit Hilfe der Handgriffe 25 derart um die Achse der
Welle 16 geschwungen, daß die Fräsmesser5 zunächst außer Bereich derDaube 2 sind,
wie in Fig. 2 in strichpunktierten Linien angedeutet (linksseitige Stellung des
Fräskopfes 4). Die ausgeschwungene Stellung kann entweder von Hand festgehalten
oder durch eine besondere, nicht dargestellte Sperreinrichtung gesichert werden.
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Außer den drei erwähnten Einstellvorrichtungen, und zwar erstens Höheneinstellung
des Tisches io durch Handrad 21, zweitens Einspannung der Daube 2 mittels Handrad
13 und drittens Einstellung des Abstandes der F,räser 5 durch Handrad 20, ist noch
eine weitere, im nachfolgenden beschriebene Einstellvorrichtung vorgesehen. Es ist
zu berücksichtigen, daß die Faßdauben 2 der Rundung der Faßinnenwandung entsprechend
gewölbt sein müssen und die Kimme 3 dementsprechend bogenförmig verlaufen muß, wie
Fig.5 zeigt. Da die Innendurchmesser der Fässer, entsprechend ihrem Fassungsvermögen,
verschieden sind, so muß dem Rechnung getragen werden, d. h. der Abstand von Mitte
Welle 16 und der äußeren Spitze der Fräser 5 muß den jeweiligen Verhältnissen angepaßt
werden. Zu diesem Zweck ist jeder Tragarm 14 von einer Spindel 26 durchdrungen,
die auch durch die Welle 16 geht und die jenen Abstand einzustellen erlaubt. Auf
einer der Welle 16 parallelen Welle 27 sitzen zwei Schnecken 28, die beide zugleich
durch ein Handrad 29 gedreht werden können und dann die Drehbewegung auf die Spindeln
26 übertragen, mit der Wirkung einer Höhenverstellung der Fräsköpfe 4.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist kurz beschrieben folgende: Es wird
zuerst die Daube 2 eingespannt, mittels der Handgriffe 25 die Fräsköpfe 4 außer
Bereich der Daube 2 geschwungen und der Radius mit Hilfe des Handrades 29 eingestellt.
Jetzt wird der Tisch io hochgeschraubt, bis die Daube 2 die gleiche Entfernung von
Mitte Welle 16 hat; die sie im fertigen Faß von Mitte Faßachse haben muß. Alsdann
wird der Abstand der Fräser 5 voneinander mittels Handrad 20 festgelegt und die
Fräser 5 angetrieben. Nunmehr erfaßt man einen
der Handgriffe 25
und s:liwingt die Tragarme 14 durch eine Schwingbewegung um die Welle 16, so daß
die Fräser der Kimmen 3 einschneiden. Zweckmäßig sind die Fräsmesser nur so breit,
wie es für die schmalste vorkommende Kimme nötig ist. Gleichwohl können mit ihnen
auch beliebig breitere Kimmen eingeschnitten werden, wenn nach einmaligem Durchlauf
der Fräser diese entsprechend gegeneinander verstellt werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 zeigt Einrichtungen,
mit denen der Abstand der Fräser 5 voneinander auf eine einfache Art sicher und
genau eingestellt werden kann. Zu diesem Zweck ist auf dem Maschinentisch io oder
auf einem besonderen, an dem Tisch io angebrachten Tischteil 3o ein Meßstab
3 1 vorgesehen, auf welchem ein Meßschieber 32 gleiten und mit Hilfe einer
Stellschraube 33 festgestellt werden kann. Dieser Meßschieber 32 weist einen Anschlagstift
34 und der Meßstab 3 1 einen Anschlagstift 35 auf.
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Wenn beispielsweise nach einer alten schadhaften Daube 36 (Fig. 7)
neue Dauben angefertigt werden sollen, so legt man die Kimme 3 mit ihrer rechten
Innenfläche 39 an den Anschlagstift 35 an und verschiebt den Meßschieber 32, so
daß sein Anschlagstift 34 an die links liegende Innenfläche 4o der Kimme 3 zu liegen
kommt. Nach diesem so festgestellten Maß, das auf dem Meßstab 31 ablesbar ist, müssen
dann die Fräser 5 eingestellt werden. Hierzu dient die Einrichtung nach Fig. 6.
Diese besteht aus einem festliegenden Meßstab 37 und einem Meßschieber 38, der auf
der Butter 18 sitzt, so daß bei einer Drehung des Handrades 2o die Mutter 18 verschoben
wird und den Meßschieber 38 mitnimmt. Der Meßstab 37 ist derart dem Meßstab 31 angepaßt,
daß dann, wenn sein Schieber 38 dieselbe Meßzahl anzeigt, die am Meßstab 31 abzulesen
ist, der Abstand der äußeren Fräserkanten voneinander gleich ist dem Abstand der
äußeren Kimmeninnenfläche 39 und 4o der Daube 36.
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Damit auch die richtige Breite der Kimme erzielt wird, muß auch noch
der Abstand der Innenfläche 41, 42 (Fig. 7) festgelegt werden. Man löst zunächst
die Stellschraube 33 und bewegt die Daube 36 nach rechts, bis die Innenfläche 4,1
auf den Stift 35 auftrifft, wobei der :! eßschieber 32 von der Innenkante 4o der
Daube 36 mitgenommen wird. Nunmehr bewegt man den Meßschieber 32 nach rechts, bis
der Stift 34 auf die Innenfläche 42 auftrifft. Nach der vom Meßschieber 32 angezeigten
Zahl auf der Meßstange 3i wird alsdann der Meßschieber 38 auf der Skala 37 eingestellt.
Das Maß der hierzu erforderlichen Verschiebung kann durch Anschläge bestimmt werden,
die den Armen 14 zugeordnet sind und dann ein rasches Arbeiten erlauben. Die beiden
Meßstäbe 31 und 37 können samt der Ablese- und Einstellarbeit erspart werden, wenn
die Arme 14 selbst mit den Ließ- oder Anschlagstiften 34 bzw. 35 ausgerüstet werden,
die so angebracht sind, daß der Abstand ihrer Anschlagflächen voneinander dem Abstand
der Seitenkanten der Fräsermesser entspricht, und die es erlauben, die Musterdaube
36 abzutasten. Die an sich große Leistung der Maschine kann dadurch noch gesteigert
werden, daß zwischen die entsprechend gestalteten Spannbacken 7 mehrere Dauben 2
nebeneinander eingespannt werden, so, wie es der Wölbung des fertigen Fasses entspricht,
so daß dann bei jedesmaligem Durchlauf der Fräser 5 alle diese Dauben hintereinander
in einem Zug gefräst werden.