-
Vorübergehend in ein Schlafabteil umwandelbares Sitzabteil von Eisenbahnwagen
Von vielen Seiten sind Vorschläge für die vorübergehende Umwandlung der Sitzabteile
von Eisenbahnwagen in Schlafabteile gemacht worden, die darauf abzielen, init Hilfe
der beiden Sitzbänke und Gepäcknetze sowie einiger zusätzlicher Gerate Lager für
alle Reisenden herzurichten, wobei auch der Raum zwischen Bänken und Netzen herangezogen
wird. Alle diese und ähnliche Vorschläge kranken daran, daß an den Wagenabteilen
mehr oder weniger einschneidende bauliche Veränderungen vorzuneliinen sind, oder
daß unverhältnismäßig viel lizN"-. umfangreiches, sperriges Baumaterial benötigt
wird. Ein weiterer Übelstand dieser bekannten Vorschläge ist in dem Mangel an ausreichendem
Unterbringungsraum für das abgebaute Hilfsgerät zti erblicken, dessen Handhabung
außerdem auch noch besonders geschultes Bedienungspersonal bedingt.
-
Die vorliegende Erfindung beruht auf <lci- vorbeschriebenen, die
Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen in Frage stellenden Erkenntnis, und sie schlägt
demgemäß für die Wagenumwandlung einfache und auf cnstein (Zaum abstellbare 19 ittel
vor, die keinerlei bauliche Abänderung am Grundaufbau der Wageii fordern und in
wenigen von jedermann ohne lange Schulung bedienbaren Geräten bestehen. Erfindungsgemäß
kennzeichnen sich diese Mittel für jedes Abteil durch eine in mittlerer Höhe zwischen
den Sitzbänken und Gepäcknetzen in waagerechter Ebene über Bänken und Mittelgang
errichtbare Lagerstatt für drei Personen und ein im Mittelgang zwischen den Sitzbänken
zu errichtendes Einzellager. In Weiterentwicklung dieses Erfindungsgedankens, wonach
unter Zuhilfenahme der beiden Sitzbänke eine Liegestatt für sechs Personen geschalten
wird, soll für Abteile mit acht Sitzen für die siebente und achte Person ein auf
die Gepäcknetze
als Träger zu legender, bei Nichtgebrauch zusammen-
oder zerlegbarer Rahmen mit zwei matratzenartigen Lagern Verwendung finden.
-
Mehrere lediglich als Beispiele anzusehende Ausführungen der Erfindung
sind in der Zeichnung in ihrer Anwendung auf D-Zugwagen mit achtsitzigen Abteilen
am Seitenlängsgange schematisch dargestellt. In ihr zeigen die Fig: i bis 6 die
erste, die Fig. 8 und 9 die zweite, die Fig. io und i i die dritte und Fig. 12 die
vierte Ausführung; Fig.7 deutet eine Spezialausführung der Lagerstatt nach den Fig.
1 bis 3 an.
-
1)ie Fig. i bis 3 zeigen zusammengefaltet (-geklappt) in Stirnansicht
und auseinandergebreitet in Stirnansicht und Grundriß eine Lagerstatt, die ihrem
Wesen nach aus drei gelenkig miteinander verbundenen Rahmen 1, 2, 3 besteht, die
matratzenartig gestaltet sind, also z. 13. einen Federbodvii besitzen oder mit Segeltuch,
Gummibändern, Gurten o. dgl. bespannt sind. Dieses dreiteilige Rahmengestell, das
drei Lagerstätten bietet, wird zur Nachtzeit gemäß Fig.6 im Abteil in mittlerer
flöhe zwischen den festen Sitzbänken 4 und 5 und den Gepäcknetzen 6 und 7 aufgestellt,
zu welchem Zwecke der mittlere Rahmen, 2, an dem die beiden Seitenr@thmen 1 und
3 durch Laschen 8 oder sonstwie gelenkig aufgehängt sind, mit umlegbaren Stützen
(leinen) 9 versehen ist, die im Mittelgange 1o auf den Abteilfußboden gestellt werden.
Am Wagenaufbati selbst wird nicht die geringste Veränderung erforderlich. An diesem
tischartig aufbaubaren 1Zahmengestell, vorteilhafterweise an dem mittleren Matratzenrahmen
2, ist ein viertes Lager, das eine Hängematte oder ein dem Rahmen 1, 2, 3 wesensgleicher
-Zahmen i i sein kann, durch Zugorgane 12 so aufgehängt, (Maß dieses Lager i i bei
aufgestelltem IZahinengestell 1, 2, 3 zwischen den Bänken 4 und 5 in gleicher Höhe
mit den Sitzflächen schwebt, wie (las Fig. 6 andeutet. Auf diese Weise sind mit
einfachen, bequem zu handhabenden, keinerlei bauliche Veränderung des Wagenabteils
bedingenden und im zusammengeklappten Zustande auf engen Raum unterbringbaren Mitteln
zunächst Lager für sechs Personen errichtbar, die diese Lager vom Wagenseitengange
aus nacheinander besteigen können, ohne hierzu eine Leiter oder ein sonstiges Hilfsmittel
nötig zu haben.
-
Für die restlichen zwei Personen des Abteils kann unter gleich günstigen
Bedingungen mit Hilfe des in Fig. 4 und 5 in Stirnansicht zusammengeklappt bzw.
auseinandergebreitet dargestellten 'Mittels je ein Lager auf den beiden Gepäcknetzen
6 und 7 des Abteils errichtet werden. Dieses 'Mittel kann z. B. aus zwei den Rahmen
1, 2, 3 und i t wesensgleichen -Matratzenrahmen 13 und 14 bestehen, die durch einknickbare,
in ihrer Strecklage nach Fig. 5 durch Hülsenschieber 15 starr zu machende Lenkerpaare
16, 17 verbunden sind. Sie werden, wie Fig. 6 andeutet, auf die Gepäcknetze 6 und
7 gelegt, die also lediglich als Träger zu dienen haben, und in dieser Lage durch
die Hülsenschieber 15 gleichsam verriegelt. Das Besteigen dieser beiden Lager 13
und 14 kann in der Weise geschehen, daß die Reisenden zunächst auf die Vorderkante
der Bank oder 5 und dann auf die Vorderkante des Lagerrahmens 2 treten.
-
In Fig. 7 ist eine dreiteilige Lagerstatt 1, 2, 3 dargestellt, die
den Vorzug hat, daß sie im zusammengeklappten Zustande nur etwa die Dicke eines
einzelnen Lagers besitzt. Das ist erreicht durch entsprechende Bemessung der drei
Einzelrahmen 1, 2, 3, die so gestaltet sind, daß z. B. der Rahmen i in den Rahmen
2 hineingeklappt und der Rahmen 3 über die leiden anderen Rahmen 1, 2 gelegt wird,
die dann gleichsam in diesem Rahmen 3 untergebracht sind. Durch entsprechende Bemessung
der äußeren Rahmenholme und der sie gelenkig zusammenhaltenden 1-littel aller drei
Rahmen läßt sich das ohne weiteres erreichen.
-
Die auf die Gepäcknetze 6 und 7 zu legenden Lager 13 und 14 kciunten
aticli 1)ci \ichtgeln-auch ini Allteil verbleiben, indem sie so in die Netze hineingelassen
werden, dal1 sie deren Boden bilden. ,das Gepäck also auf diese Lager gestellt wird.
Daraus würde sich unter Umständen noch vier 1-orteil ergeben, dalli (las Fassungsvermögen
der Netze erheblich vergrößert wird. Praktisch läßt sich dieser Gedanke durch entsprechende
Ausbildung z. B. der Verbindungsglieder 16, 17 der Lager 13. 14 verwirklichen, die
gelenkig. ausziehbar oder gar lösbar ausgebildet werden. Die bei solchen Abstellen
der Lager 13, i4 etwa in den olleren Abteilraum vorspringenden Verb» ndungsglieder
16, 17 würden in keiner Weise stören; sie könnten unter Umständen sogar die
Sicherheit der Lager gegen Herunterfallen oder Herunterziehen Heini Gepäckabnehmen
erhöhen.
-
Die Abteile haben nicht durchweg die gleiche Breite, und deshalb wird
nian zweckinäßigerweise die Lagerstatt 1, 2, 3 auf die kleinste vorkommende Breite
einrichten und für breitere Abteile zusätzliche Ausgleichmittel, z. B. Leisten oder
Schienen, vorsehen, die die Spalte _r (s. Fig. 6) überbrücken und dadurch das HinundlierschNvanken
der Lagerstatt verhüten. Solche -Mittel, die zweckmäßigerweise gepolstert oder aus
weichem Stoffe hergestellt sind, können auch gelenkig finit den beiden Außenlängskanten
der Rahmen 1 und 3 verbunden und schließlich auch mit Hilfsmitteln zum Festklemmen
oder Festhaken an den Abteilwänden 18, i9 versehen sein. In diesem Falle könnten
sie auch zum Mittragen der frei schwebenden Lager i und 3 herangezogen werden, wodurch
die diese Lager abstützenden, entsprechend ausgebildeten Laschen 8 wesentlich entlastet
werden. Zum Abstützen der Lager i und 3 an ihrem frei schwebenden Rande können aber
auch besondere umlegbare oder abnehmbare Füße 2o dienen, die z. 13., wie das Fig.
6 andeutet, auf die Bänke 4 und 5 gestellt werden.
-
Die Lagerstatt 1, 2, 3 läßt sich auch so gestalten, daß sie bei Tage
beispielsweise mit dem Lager i oder 3 auf die Sitzbank 4 oder 5 gelegt wird und
die beiden anderenLager 2 und 3 oder i und 2 entweder gestreckt oder zusammengeklappt
als Rückenpolster verwendet werden.
-
Die Ausführung nach den Fig. 8 und 9 unterscheidet
sich
von der nach den Fig. i 1>1s 6 grundsätzlich dadurch, daß die dreiteilige Lagerstatt
iin Abteil eingebaut ist, also lotternd in ihm verbleibt. Sie ist in zwei Teile
zerlegbar, die ati (len Abtei!-w , änden j8, ig gelenkig so atif"eli'iii(,t
sind, daß sie für den \ ichtgebrauchsfall getrennt und auf die beiden Sitzbänke
4 und 5 Heruntergeklappt wer<lcn können, auf denen sie darin \vie Auflagepolster
t er-\\ endet werden. lin gezeichneten Beispiele sind die äußeren Rahlnetl 21 und
23 mit ihrer :1ul3enlü@gskante bei 24 bzW. 25 gelenkig an der `\'and 18 1>71r.
i9 aufgehängt, und finit eirein von ihnen, z. B. tnit (lern Rahmen 21, ist der mittlere
Rallinen, 22, gelenkig verbunden. An seiner freien Längskant( besitzt dieser Rahmen
22 Mittel, wie 1laken o(ler Ösen, Bajonettverschlußteile o. dgl., die init entsprechenden
Gegenmitteln an der zugekehrten Längskante des Rahmens 23 kuppelbar sind. Fig. zeigt
diese Lagerstatt iin \ ichtgebrauchsfall, cl. 1i. entkuppelt und auf die beiden
Bänke ,4 Lind 5 lieraligeklappt, Fig. p zeigt sie in Gebrauchslage, d. 1i. in eine
waagerechte Ebene hochgeschwenkt und gckuppelt. Etwaige Füße 26, die in diesem Falle
auf die Bänke 4 und 5 gestellt werden, sind gein:il,i Fig. 8 umgelegt und durch
die :Matratzen 21 und 23 verdeckt. Das Lager i i nach Fig. < kann hier entweder
an (lern Lager 22 durch Lenker oder Zugorgane aufgehängt oder durch die Vorderkante
der Bänke 4 und 5 aufgehakt oder auch schließlich selbständig gemacht sein, also
z. 13. timlegl)ai-,e Beiii-, besitzen, die auf den Abteilfußboden gestellt werden.
Die Lager 13, 14 können hier wesensgleich denen nach Fig. ( s(:111.
-
Die Ausführung nach den Fig. io und i i wir<' man zweckin:il..3ig
beim Neintau voti Wagen wiilileii. weil 1>e1 ihr die 13;illke 4 und 5 von Maus aus
altgeändert werden. Ihre Riickenlelinen sind liier zti Matratzenrahmen 27 und 29
ausgebildet, die ztiiii Hochschwerkeii geiniiß Fig. 1 1 gelenkig bei 24 llzNt-.
25 mit den Abteilwänden 18 tnid ip verbunden s111(1. Umklappbare Stützeis
30 dienen zuni Feststellen der Rahmen 27, 29 111 ihrer waagerechten Lage,
sei es, claß diese Stützen 3o auf die Bänke 4 und 5 odelsei es, daß sie hei entsprechender
Längenbeinesstin;; auf den Abteilboden gestellt werden. Zwischen beide Rahmelf 27
und 29 wird dann ein die dritte Lagerstatt bildender loser Matratzenralitne11 28
gehängt, wie das Fig. i i andeutet. Die Einrichtung kann im übrigen die gleiche
sein oder doch die wesensgleiche wie die nach den Fig. 4 his 9.
-
In Fig. 12 ist eine Ausführung angedeutet, hei der ähnlich \vie gemäß
Fig. 8 Matratzenralinien 31-
33 als Rückenpolster vor die festen
Riickenfelinen der Bänke 4 und 5 gestellt werden, mit dein Unterschiede, (Maß sie
frei umleghar oder umstellbar sind. jeder dieser beiden Ralltnen 31 und 33 besitzt
zwei timlegbare oder abziehbare Beinstützen 34 und lösbare Mittel, z. 13. Stäbe
oder Stangen 35, finit dereil Hilfe die Rahmen nach ihrer Aufrichtung in die gestrichelte
Lage starr miteinander verbunden werden können. An der so zwischen Bänken 4. 5 und
Netzen 6, 7 aufgebauten Lagerstatt für zwei Reisende kann dann entweder auf den
Stäben oder Stallgen 33 oder an den einander zugekehrtenl.ängsi-;indei-ii beider
Rahmen 31, 33 ein drittes Lager (ein Matratzenrahmen oder eine Hängematte 32) errichtet
bzw. aufgehängt werden. Die in Fig.12 angedeuteten Polster 36, die auf den Bänken
4 und 5 einen hinteren Spalt zuin Einstellen des unteren Mattdes der Polsterrahmen
3i, 33 frei lassen, verbleiben Heini Aufbau der Schlafeinrichtung auf den li:inken.
Sie Nverden zweckmäßigerweise, zumindest aii der l@ensterseite, durch Stäbe oder
Stangen verbunden, damit sie nicht in den Mittelgang rutschen k<innen.
-
Das Gepäck der Reisenden kann beim Aufbau der Schlafeinrichtung
zum Teil in den entsprechend gestalteten Netzen 6 und 7 verbleiben, zum Teil wird
es iin Seitengange des Wagens oder im Mittelgange io des Abteils unter dem Lager
ir untergebracht.
-
1>1e l:rfin(luttg läfIt sich ohne weiteres auch anwenden auf Personenzugwagen
der g:üigigen llatiart.