DE805567C - Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen - Google Patents

Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen

Info

Publication number
DE805567C
DE805567C DEP45963A DEP0045963A DE805567C DE 805567 C DE805567 C DE 805567C DE P45963 A DEP45963 A DE P45963A DE P0045963 A DEP0045963 A DE P0045963A DE 805567 C DE805567 C DE 805567C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
high polymer
masses
water
substances
organic substances
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP45963A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Julius Thewalt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DEP45963A priority Critical patent/DE805567C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE805567C publication Critical patent/DE805567C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/34Silicon-containing compounds
    • C08K3/346Clay

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen Es ist bekannt, Formkörper, insbesondere Folien, ferner Überzuge, Imprägnierungen, Verklebungen u. dgl. aus organischen hochpolymeren Stoffen herzustellen, indem man wäßrige Dispersionen dieser Stoffe, die gegebenenfalls Füllstoffe enthalten können, auf Unterlagen oder sonstige zu behandelnde Flächen bringt. Bei Verwendung von Hochpolymeren mit latentem Filmbildungsvermögen, d. h. Hochpolymeren, die bei gewöhnlicher Temperatur nicht plastisch sind und aus wäßriger Dispersion nicht zu einem geschlossenen Film auftrocknen, setzt man den Dispersionen geeignete Weichmachungsmittel oder Lösungsmittel zu und behandelt nach Wegdunsten des Wassers noch gegebenenfalls unter Wärme und Druck. Im allgemeinen sind die Erzeugungsstellen der Dispersionen, die meist durch Emulsionspolymerisation der Monomeren hergestellt werden, von den Verwendungsstellen räumlich weit getrennt, so daß große Mengen Wasser transportiert werden müssen, und zwar oft in besonderen Gefäßen oder Fahrzeugen. Hinzu kommt, daß die Dispersionen häufig frostempfindlich sind und in der kalten Jahreszeit entweder nicht oder nur mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen befördert werden können. Zudem sind sie oft nur begrenzt lagerfähig und zum Teil auch empfindlich gegen das unvermeidliche Schütteln.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten nicht auftreten bei Verwendung von trockenen Massen aus feinverteilten, hydrophilen anorganischen Stoffen mit Adsorptionsvermögen und auf diesen in feiner Verteilung befindlichen, aus wäßriger Dispersion niedergeschlagenen hochpolymeren, polare Atome oder Atomgruppen enthaltenden Stoffen mit latentem Filmbildungsvermögen, in denen das Mengenverhältnis des anorganischen Stoffes zu dem Hochpolymeren so abgestimmt ist, daß nach Anteigen mit Wasser bei Zusatz organischer Lösungsmittel oder Weichmacher für das Hochpolymere keine Koagulation stattfindet. Die Herstellung dieser Massen stützt sich auf mehrere wichtige Erkenntnisse. Wesentlich war vor allein die Feststellung, daß man beim Ausfällen von polare Atome oder Atomgruppen enthaltenden hochpolymeren Stoffen, beispielsweise Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril, Polyvinylester u. dgl. auf feinverteilte hydrophile anorganische Stoffe mit Adsorptionsvermögen,wie aktive Tone, z. B. Kaoline, Westerwälder Ton, Bentonit, ferner Kieselgel, Aluminiumoxyd oder Aluminiumhydroxyd, Magnesiumoxyd oder Magnesiumhydroxyd u. dgl., Additionsverbindungen erhält, die sich in ihren Eigenschaften von denen der Ausgangsstoffe -,@ esentlich unterscheiden, und zwar insbesondere erhöhte Zerreißfestigkeit und verringerte elastische und plastische Dehnung aufweisen. Stellt man solche Additionsverbindungen aus Hochpolymeren mit latentem Filmbildungsvermögen her und wählt das Mischungsverhältnis von anorganischem Stoff mit dem Hochpolymeren über i : i, bei Verwendung von Polyvinylchlorid z. B. etwa 1,5 : i oder 2 : 1, trennt die ausgefällten Additionsverbindungen ab und trocknet sie unter Vermeidung hoher Temperaturen, so kann man die dann erhaltenen Massen durch Anteigen mit Wasser, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der für solche Zwecke gebräuchlichen Maschinen, wie Farbmühlen oder Walzenstühlen, in außerordentlich gleichmäßige Verteilung bringen, so daß das Ganze den Zustand einer Paste oder bei Verwendung von mehr Wasser einer gleichmäßigen milchigen Dispersion annimmt. Aus diesen Massen kann sich also der Verarbeiter an Ort und Stelle in leichter und bequemer Weise wieder gebrauchsfertige Dispersionen oder Pasten herstellen. Setzt man zu diesen Pasten oder Dispersionen Weichmacher oder organische Lösungsmittel zu, insbesondere solche, die erst in der Wärme Lösungsvermögen oder Gelierungsvermögen für das Hochpolymere besitzen, so lassen sich auch diese in einfacher Weise, meist schor durch Schütteln, in der Paste dispergieren. Wählt man das Mischungsverhältnis von anorganischem Stoff zum Hochpolymeren so, daß das Hochpolymere funktionell überwiegt, so lassen sich die Lösungsmittel oder Weichmacher in die Paste oder Dispersion der Additionsverbindung in Wasser nicht gleichmäßig einarbeiten, sondern es tritt Koagulation ein. Das Mengenverhältnis zwischen anorganischem Stoff und Hochpolymeren ist bezüglich des anorganischen Stoffes nach oben hin dadurch begrenzt, daß bei zu großen Mengen davon die mechanischen Festigkeiten allmählich abzusinken beginnen. Das geeignete Mengenverhältnis ist leicht durch einige Versuche zu ermitteln. Die weitere Verarbeitung der Pasten oder Dispersionen geschieht praktisch in der gleichen Weise, wie auch die bisher bekannten Dispersionen und Pasten der Hochpolymeren verarbeitet wurden.
  • Die mit den Massen gemäß der Erfindung erhaltenen Folien, Überzüge, Iml)rägnierungen u. dgl. zeichnen sich in vielen Fällen durch erhöhte mechanische Festigkeit, bessere Klebefestigkeit und auch bessere Verformbarkeit in der Wärme aus, als wenn sie nur aus den Hochpolymeren ohne den Zusatz der genannten anorganischen Stoffe hergestellt worden wären. Hinzu kommt die bereits erwähnte leichte und bequeme Handhabbarkeit der Massen sowie die Tatsache, daß durch die Mitverwendung der anorganischen Stoffe auch eine Verbilligung eintritt, abgesehen von der Verbilligung, die durch die erleichterte Transportierbarkeit und Lagerhaltung erzielt wird.
  • Beispiel i 2ooTeile windgesichteter, tonerdereicher Westerwälder Ton, der einen möglichst geringen Anteil an freier kristallisierter Kieselsäure enthält, werden in 2ooo Teile Wasser unter kräftigem Rühren eingestäubt. Die erhaltene Dispersion wird mit iooo Teilen einer io°/oigen wäßrigen Dispersion von Polyvinylchlorid innig vermischt. Durch Zusatz einer geringen Menge eines Elektrolyten, z. B. Aluminiumsulfat, unter Rühren wird das Polyvinylchlorid in feiner Verteilung auf dem Ton ausgefällt. Der Niederschlag wird von der wäßrigen Flüssigkeit getrennt, elektrolytfrei gewaschen, getrocknet und gepulvert oder auch nach Absetzen und Abgießen der darüber stehenden Flüssigkeit durch Versprühen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, getrocknet und dabei unmittelbar als Pulver erhalten. Im letzten Falle empfiehlt es sich, vorhandene Elektrolyte in eine wasserunlösliche Form zu bringen, z. B. bei Verwendung von Aluminiumsulfat als Koagulierungsmittel, dieses durch Zusatz der äquivalenten Menge Bariumhydroxyd in unlösliches Bariumsulfat und Aluminiumhydroxyd überzuführen. Das erhaltene trockene Pulver ist beliebige Zeit lagerfähig. Es kann, gegebenenfalls nach Zusatz von Farbstoffen, mit Wasser angeteigt und zwecks Homogenisierung auf einer Farbmühle oder einem Walzenstuhl behandelt werden. Man erhält dabei eine Paste, in der sich die erforderliche Menge Weichmacher oder Lösungsmittel oder beides durch einfaches Einrühren gleichmäßig verteilen läßt. Gegebenenfalls kann man auch die Paste dann nochmals in einer Farbmühle homogenisieren. Man kann auch das mit Wasser angeteigte Pulver sofort mit dem Lösungsmittel oder Weichmacher versetzen und dann das Gemisch von Hand oder maschinell homogenisieren.
  • Die Masse kann dann, gegebenenfalls je nach dem Verwendungszweck nach Verdünnen mit Wasser,' in an sich bekannter Weise zur Herstellung von Streichstoffen, Kunstleder, Folien, fugenlosen Bodenbelägen, Estrichaufstrichen o. dgl. verwendet werden. Meist muß z\\-ccl:s Gelatinierung dann noch Wärme, gegebenenfalls auch Druck, angewandt werden.
  • Belsple12 Eine aus Zoo Teilen aktivem Ton oder einem anderen der eingangs genannten hydrophilen anorganischen Stoffe mit Adsorptionsvermögen und ioo Teilen eines Mischpolymerisats aus 8oTeilen Vinylchlorid und 2o Teilen Acrylsäuremethylester bestehende Masse läßt sich in gleicher Weise wie im Beispiel i beschrieben mit Wasser anteigen bzw. dispergieren und nimmt etwas leichter als die Masse mit reinem Polyv inylchlorid Weichmacher und Lösungsmittel auf, ohlie zu koagulieren. Eine thermische Nachbehandlung unter Druck ist bei der Verarbeitung dieser Massen nicht unbedingt erforderlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Massen aus feinverteilten, hydrophilen anorganischen Stoffen mit Adsorptionsvermögen und auf diesen in feiner Verteilung befindlichen, aus wäßriger Dispersion niedergeschlagenen, polare Atome oder Atomgruppen enthaltenden hochpolymeren Stoffen mit latentem Filmbildungsvermögen, in denen das Mengenverhältnis des anorganischen Stoffes zu dem Hochpolymeren so abgestimmt ist, daß nach Anteigen mit Wasser bei Zusatz organischer Lösungsmittel oder Weichmacher für das Hochpolymere keine Koagulation stattfindet.
DEP45963A 1949-06-16 1949-06-16 Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen Expired DE805567C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP45963A DE805567C (de) 1949-06-16 1949-06-16 Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP45963A DE805567C (de) 1949-06-16 1949-06-16 Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE805567C true DE805567C (de) 1951-05-25

Family

ID=7381392

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP45963A Expired DE805567C (de) 1949-06-16 1949-06-16 Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE805567C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934499C (de) * 1951-09-25 1955-10-27 Kurt Berthold Verfahren zur Herstellung wasserhaltiger Suspensionen organischer hochpolymerer Stoffe
EP0719822A1 (de) * 1994-12-30 1996-07-03 Laviosa Chimica Mineraria S.P.A. Eine Bentonit-Zusammensetzung, extrudierbar als flexibles streifen- oder blattförmiges wasserabweisendes Produkt

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934499C (de) * 1951-09-25 1955-10-27 Kurt Berthold Verfahren zur Herstellung wasserhaltiger Suspensionen organischer hochpolymerer Stoffe
EP0719822A1 (de) * 1994-12-30 1996-07-03 Laviosa Chimica Mineraria S.P.A. Eine Bentonit-Zusammensetzung, extrudierbar als flexibles streifen- oder blattförmiges wasserabweisendes Produkt

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2448596C3 (de) Schlagfeste Formmasse auf Basis eines Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymerisates
DE1244398B (de) Antistatische thermoplastische Formmassen
DE2938352A1 (de) Verfahren zur herstellung eines zusammengesetzten piezoelektrischen materials
DE1229716B (de) Verfahren zum Vulkanisieren von Polychloroprenmischungen
DE805567C (de) Massen aus hochpolymeren organischen Stoffen
DE1053779B (de) Formmassen mit hoher Schlag- und Kerbschlagzaehigkeit
DE1248291B (de) Verfahren zur Herstellung von Pigment-konzentraten zum Faerben von Kunstharzmassen
DE1092192B (de) Leichtfluessige, beim Lagern nicht gelierende Loesungen und Dispersionen eines nicht gehaerteten chlorsulfonierten Polyaethylens
DE941575C (de) Verfahren zur Herstellung von Kopolymeren von Vinylverbindungen und Vinylidenverbindungen durch Emulsionspolymerisation
DE681026C (de) Verfahren zur Herstellung homogener Gebilde aus Polyvinylchlorid und Weichmachern
DE3750210T2 (de) Film aus einem gummielastischen Latex, geformte Gegenstände aus diesem Film und Verfahren zur Herstellung dieses Films.
DE848255C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylpasten
DE955224C (de) Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder Folien
DE827556C (de) Verfahren zur Herstellung von Emulsionen hochmolekularer Stoffe durch Emulsionsmischpolymerisation
DE2355016A1 (de) Hochfrequenz-schweisshilfsmittel
DE1221748C2 (de) Ueberziehen von papier
DE1082734B (de) Verfahren zur Herstellung von schlagfestem Polyvinylchlorid
DE1228015B (de) Waessrige UEberzugsmittel und Einbrennlacke
DE10202964B4 (de) Verwendung einer keramischen Mischung
DE966704C (de) Verfahren zur Gewinnung verpastbarer Mischungen von Olefinemulsionspolymerisaten in Pulverform
DE730310C (de) Verfahren zur Herstellung von faden- und filmfoermigen Gebilden aus Hochpolymeren
DE1504733A1 (de) Verfahren zum Herstellen feinporiger Folien
AT213055B (de) Thermoplastische Zusammensetzungen
DE922441C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern
AT224907B (de) Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffmischung