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Schrank für das Sortieren von Schriftstücken u. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf einen sogenannten Sortierschrank, der zum Sortieren von Schrifttücken,
wie z. l). ]')riefen und anderen Poststücken, Quittungen, Rechnungen, Frachscheinen.
Lohnakten u. dgl., dient.
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Vorrichtungen undArbeitsweisen, die ein rasches Sortieren ermöglichen,
werden dringend gebraucht und werden namentlich in letzter Zeit in vielen Ländern
ausprobiert, weil eine Vereinfachung und Beschleunigung des Sortierens notwendig
ist, um nicht durch langsames Sortieren die Vorteile der gegenwärtig sehr schnellen
Verkehrsmittel zum größten Teil wieder zunichte zu machen. Namentlich bei der Post
ist eine Vereinfachung und Beschleunigung des Sortierens von größter Wichtigkeit.
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In Postämtern mit größerem Verkehr wird eine Anzahl Sortierschränke
gebraucht, urn die Poststücke zii sortieren. Der Sortierschrank umfaßt eine Anzahl
Fächer, die entsprechend der Zahl der Stapel, in die die Poststücke aufgeteilt werden
müssen, @@-ächst. Die Sortierschränke, vor denen die Sortierer sitzen, können nur
eine beschränkte Anzahl Fächer umfassen, denn, wenn diese zu groß wird, wird der
Nutzeffekt nicht größer, sondern verringert sich sogar, weil der Sortierer außer
den in seinem Bereiche bequem zu sortierenden Stücken auch solche einordnen muß,
bei denen er viele ermüdende und zeitraubende Bewegungen auszuführen hat, wodurch
die erwünschte Arbeitsleistung, die sogenannte Sortiernorm, nachteilig beeinflußt
wird. Jedes gute Sortierverfahren beruht auf dem Prinzip, daß im ersten Sortiergang
die Schriftstücke in eine möglichst große Anzahl den Bestimmungen
der
Schriftstücke entsprechender Stapel aufgeteilt werden, wodurch die Zahl der Sortiergänge
oder -handlungen auf das Notwendigste beschränkt wird. Die Fächeranzahl eines Sortierschrankes
muß also immer so groß wie möglich sein, wodurch jedoch auch der Umfang des Sortierschrankes
zunimmt und die obenerwähnten Mißstände sich vergrößern. Die Notwendigkeit, die
Anzahl der Fächer eines Sortierschrankes zu beschränken, hat zur Folge, daß die
Sortierung der Dokumente oft in anderen Schränken fortgesetzt werden muß. Hierdurch
wird nicht nur mehr Zeit benötigt, sondern auch der Raumbedarf vergrößert. Die Frage
des Raumbedarfes spielt in vielen Ämtern eine große Rolle, zumal ein Amt nicht immer
ohne weiteres erweitert oder ausgebaut werden kann.
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Die Erfindung bezweckt, die erwähnten Mängel zu beheben, und zwar
mittels eines Sortierschrankes, dessen Aufnahmekapazität höher als die jetzt übliche
ist, ohne daß diese größere Kapazität den oben angegebenen nachteiligen Einfluß
auf die Arbeitsleistung hat. Der Gebrauch des Sortierschrankes gemäß der Erfindung
führt automatisch zu einer Verringerung der Anzahl der benötigten Sortierschränke,
wodurch Raum und Kosten gespart werden. In vielen Fällen wird der frei werdende
Raum 30 % des jetzt für die Sortiereinrichtungen benötigten Raumes betragen. Ferner
ist von Bedeutung, daß durch eine kleinere Anzahl von Sortierschränken Raum für
Korridore, welche bis jetzt durch die Sortierer eingenommen wurden, frei wird und
daß das Hinundhergehen dieser Beamten in Fortfall kommt, was wieder einer Raumersparnis
gleichkommt.
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Der erfindungsgemäße Schrank ist von der üblichen Art, d. h. er hat
eine Anzahl von Fächern an der Vorderseite.
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Gemäß der Erfindung ist an dieser Vorderseite auch eine Anzahl Einwurföffnungen
vorgesehen, welche zu an der Hinterseite des Sortierschrankes angeordneten Fächern
führen. Auf diese Weise werden die Sortierfront und der von dem Sortierschrank eingenommene
Raum verkleinert.
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Über jedem Fach an der Vorderseite können ein oder mehrere Einwurfschlitze
vorgesehen sein.
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Bei einer praktischen Ausführungsform werden die Schlitze durch eine
Einwurföffnung zwischen der Decke eines an der Vorderseite liegenden Faches und
der Unterseite eines über demselben liegenden Faches gebildet, wobei die Decke eine
schräge Gleitfläche bildet, die zu einem hinter dem erstgenannten Fach liegenden
Fach führt. Die Decken und die Unterseiten der Fächer sind hier also parallele Schrägflächen.
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Es ist wichtig, dafür Sorge zu tragen (und dies ist auch ein Merkmal
der Erfindung), daß die in die Schlitze geworfenen Sortierstücke regelmäßig in den
hinteren Fächern aufgestapelt werden.
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Zu diesem Zweck sind bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform die
Fächer an der Hinterseite vorzugsweise mit federnden oder unter Federwirkung stehenden
Anschlägen versehen, gegen die die in die Fächer fallenden Stücke stoßen, wodurch
sie gut ausgerichtet werden.
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Weiterhin ist es bei dem erfindungsgemäßen Schrank wichtig, daß die
Fächer schnell vollkommen entleert werden können. Dazu sind bei einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung die Bodenflächen der Fächer mit Aussparungen versehen, die ein
leichtes und schnelles Entleeren der Fächer gewährleisten.
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Das Ausleeren der an der Hinterseite liegenden Fächer kann unabhängig
von dem Sortierer und ohne diesen zu stören stattfinden. Auch kann dafür gesorgt
werden, daß der Inhalt der vorderen Fächer in die hinteren Fächer gelangen kann.
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Durch die Anordnung einer größeren Anzahl von Fächern auf der gleichen
oder sogar einer kleineren Vorderwand wird das Sortieren an Parallelschränken und
damit das Einsammeln des Inhalts verschiedener Fächer mit derselben Bestimmung weitgehend
vermieden. Das Hinundhergehen kommt in Fortfall, und es wird an Zeit gespart.
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Die Möglichkeit, genau soviel oder eine größere Fächerzahl auf einer
kleineren Vorderfläche in Reichweite zu haben, macht viele Bewegungen des Sortierers
überflüssig. Die Arbeit geht viel ruhiger und weniger ermüdend vonstatten.
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Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, und zwar ist Fig. i eine teilweise Vorderansicht eines Sortierschrankes,
Fig. 2 ein Querschnitt desselben nach Linie II-I1 der Fig. i, Fig.3 eine teilweise
Hinteransicht des Schrankes, ' Fig. 4 eine teilweise Vorderansicht in vergrößertem
Maßstabe, Fig. 5 ein teilweiser Querschnitt durch einen Satz von Fächern in vergrößertem
Maßstake nach Linie V-V der Fig. 4, Fig. 6 eine teilweise Hinteransicht in vergrößertem
Maßstabe und Fig. 7. ein teilweiser Schnitt durch eine andere Ausführungsform.
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Hinter bzw. über einem auf Beinen 2 stehenden Tisch i sind die Fächer
in senkrechten Reihen angeordnet. An der Vorderseite befinden sich Fächer3, an der
Hinterseite Fächer 4. Zwischen den Fächern sind Trennwände i i angeordnet. Zwischen
der Decke 5 eines darunter befindlichen Faches 3 und der Unterseite 6 eines darüberliegenden
Faches 4 sind Einwurfschlitze 7 vorgesehen, durch die Schriftstücke u. dgl. längs
der als Schrägfläche ausgebildeten Decke 5 in ein dahinterliegendes Fach 4 gleiten
können. Dort stoßen sie auf Stangen 8, die unter der Wirkung der Federn 9 stehen.
Durch diese Stangen werden die Schriftstücke, Briefe u. dgl. in schönen Stapeln
ausgerichtet.
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In den Bodenflächen der Fächer befinden sich vorzugsweise Aussparungen
ao, die es ermöglichen, den ganzen Fachinhalt ein"vandfrei und schnell herauszunehmen.
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Es ist nicht unbedingt notwendig, daß alle
Fächer
gleiche Höhe hal)ci; 1:s gibt Sortierarbeiten, bei denen die aussortierten Stapel
von unterschiedlicher Höhe sind. Es ist möglich, dies beim Entwurf der erfindungsgemäßen
Schränke zu berücksichtigen.
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Fig. 7 zeigt eine Ausbildung, bei der die Hinterwand eines vorderen
Faches 3 durch Stangen 8a gebildet ist, die um die Achse 8b drehbar sind und von
Federn 9a in Richtung der Einwurföf"tnung des Faches gezogen werden.
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Mittels der Betätigungsstange 12 können die Stangen 8a nach hinten
gezogen werden, so daß dann der Inhalt des Faches 3 in das Fach 4 hineingleitet
und daraus entfernt werden kann. Ein Entleeren an der Schrankvorderseite erübrigt
sich dann vollständig.