DE804923C - Universal-, insbesondere Reduzierwalzwerk - Google Patents

Description

• Bei den bekannten Universal-, insbesondere Reduzierwalzwerken sind die Walzen der einzelnen Kaliber fliegend in am Walzgerüst befestigten Lagerarmen gelagert. Dabei ist die Anordnung so, daß die Lagerarme in der Ebene des Walzgerüstes senkrecht zur `Falzrichtung ausschwenken können. Das Verschwenken der Lagerarme soll einmal eine neue Einstellung der Walzen ermöglichen und andererseits überhaupt deren Ein- und Ausbau gestatten. Nun sind Universal- und Reduzierwalzwerke meist mit zwei und mehr Walzen je Kaliber und in dichter Anordnung hintereinander mit einer ganzen Reihe derartiger Walzkaliber ausgestattet. Dabei zeigt es sich dann, daß es sehr schwer ist, eine solche Vielzahl von Walzen stets auf den richtigen Kaliberdurchmesser einzustellen. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Gerüsten sind nämlich so klein, daß sie eine genaue Beobachtung des Walzvorganges nicht gestatten. Etwaige Fehler können meist erst beim Auslauf des Walzgutes beobachtet werden. Das Verstellen einzelner Walzen zur Beseitigung solcher Fehler führt dann sehr oft zu noch größeren Fehlern, und es gelingt fast nie, den wirklichen Einstellungsfehler herauszufinden. Hinzu kommt noch, daß die Einstellungsvorrichtung der Walzen wegen der drehbaren Anordnung der Lagerarme entfernbar sein muß, wodurch sich die Einstellung bei jedem Walzenwechsel verändert und nach jedem Walzenwechsel dann eine Neueinstellung vorgenommen werden muß.
• Gegenstand der Erfindung ist nun ein Universal-, insbesondere ein Reduzierwalzwerk mit mehreren in Walzgerüsten angeordneten Kalibern, bei dem diese Schwierigkeiten in einfachster Weise dadurch beseitigt werden, daß die die Walzen aufnehmenden Lagerarme nicht mehr senkrecht zur Walzrichtung, sondern in Laufrichtung des Walzgutes dreh- oder abschwenkbar sind. Dabei kann jetzt auf jede Nachstellbarkeit der Walzen verzichtet werden, da man die Lagerarme zur Aufnahme des Walzdruckes mit einem festen Gegenlager ausstatten kann, das ein Ausweichen der Walzen senkrecht zur Walzrichtung unmöglich macht. Weiter ist mit dem Vorschlag nach der Erfindung der große Vorteil verbunden, daß durch das Abschwenken der Lagerarme vom Gerüst die Zugänglichkeit' der Walzen wesentlich erhöht und damit ihr Auswechseln erheblich erleichtert wird.
• Die Ausbildung der in Walzrichtung ausscli«-etikbarenLagerarme kann so geschehen, daß derLagerarm selbst an der Stelle geschwenkt wird, an der der Antrieb der Walze durch Kegelräder oder Schneckengetriebe erfolgt, so daß keinerlei Zahnräder beim Schwenken außer Eingriff kommen. Man kann den Lagerarm aber auch zwischen Walze und Antriebsrädern teilen und denjenigen Teil des Armes, an dem die Walze sitzt, an dem anderen, feststehenden Teil scharnierartig anlenken. Dabei ist dann die Walzenwelle ebenfalls geteilt und an der Trennstelle der Lagerarme durch eine ausziehbare Kupplung gekuppelt. Beim Aus- und Einschwenken löst oder schließt sich diese Kupplung selbsttätig.
• In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele für das Universal- bzw. Reduzierwalzwerk nach der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine Draufsicht auf ein Universalwalzgerüst, Abb.2 die Seitenansicht eines der Lagerarme nach Abb. i ; in Abb. 3 ist eine Draufsicht auf ein Universalwalzwerk gezeichnet, bei dem der Antrieb der Walzen durch eine geteilte und mit einer Kupplung versehene Welle erfolgt; Abb.4 ist eine Seitenansicht eines Lagerarmes nach Abb. 3.
• Die das Kaliber i ausmachenden Walzen 2, 3 und 4 sind an Lagerarmen 5, 6 und 7 gelagert. Der Antrieb der Walzen erfolgt von den seitlich angreifenden Antriebswellen 8, 9 und 1o aus über Zahnradgetriebe 11, 12 und 13. Bei der Ausführungsform nach Abb. i ist die Anordnung so getroffen, daß das Ausschwenken der Lagerarme in Richtung der Walzachse durch Verschwenken an der Stelle geschieht, an der der Antrieb der Walze durch die Kegelräder 11, 12, 13 erfolgt. Diese Räder bleiben damit während und nach dem Verschwenken stets in Eingriff. Bei der Ausbildung des Walzwerkes nach den Abb. 3 und 4 erfolgt der Antrieb durch auskuppelbare Walzenwellen 14, 15, 16. In diesem Falle ist derjenige Teil des Lagerarmes 6, an dem die Walze sitzt, scharnierartig an einem feststehenden Teil angelenkt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Universal-, insbesondere Reduzierwalzwerk mit mehreren in Walzgerüsten hintereinander angeordneten Kalibern, deren in Lagerarmen gelagerte Walzen einzeln ausschwenkbar sind, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Lagerarme, daß die Walzen der Kaliber in Laufrichtung des Walzgutes dreh- oder schwenkbar sind.