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Tür Die Erfindung bezieht sich auf glatte Türen, die im wesentlichen
aus einer Mittellage und diese beiderseits bedeckenden Kurnieren bestehen. Bei den
bekannten Türen dieser Art ist die Mittellage in Form eines Rostes aus Holzstäben
zusammengesetzt. Wenngleich für die Mittellage mindere Holzsorten verwendet werden
können, sind die Türen doch verhältnismäßig kostspielig, weil die Stäbe aus gesundem
Holz geschnitten werden.
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Es ist bereits eine Tischlerplatte bekannt, deren Mittellage aus verklebten
und verpreßten Spänen, Splittern oder ähnlichem Kleinholz besteht. Dabei hat die
Mittellage die Form einer `-ollen . Platte. Diese sucht sich entgegen der Richtung,
in der sie beim Pressen verdichtet worden war, also senkrecht zur Plattenebene,
wieder auszudehnen. Das führt, wie die Erfindung gezeigt hat, dazu, daß die fertige
Tischlerplatte sich verzieht und wirft. Für Türen hat die als volle Platte ausgeführte
Mittel-Lage außerdem den Nachteil eines zu hohen Ge-,#vichtes.
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Die Erfindung will die lNZittellagen von Türen aus verklebten und
verpreßten Spänen, Splittern oder ähnlichem Kleinholz herstellen, dabei jedoch die
oben geschilderten Mängel beseitigen. Die gestellteAufgabe ist erfindungsgemäß imwesentlichen
dadurch gelöst, daß die Mittellage ein flaches Form- oder Preßstück mit auf beiden
Seiten in Abständen angeordneten Aussparungen ist. Die Aussparungen können die Form
von parallelen Rinnen. haben. Die Tiefe der beiderseitigen Rinnen kann etwas kleiner
sein als die halbe Dicke der Mittellage. Diese erhält dadurch im wesentlichen die
Form von in Abständen nebeneinander angeordneten Stäben, die durch etwa in ihrer
gemeinsamen Mittelebene liegende und mit ihnen einstückige Stege von niedrigerem
Querschnitt als die Stäbe verbunden sind. Die Aussparungen können
auch
die Form von durch die ganze Dicke der Mittellage gehenden Schlitzen haben, so daB
die Mittellage die Form eines Gitters oder Rostes hat, dessen in Zwischenräumen
nebeneinander angeordnete Gitter- oder Roststäbe in Abständen durch mit ihnen einstöckige
Querstege verbunden sind.
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Es wurde gefunden, daß bei der neuen Ausbildung der Mittellage ein
Verziehen und Werfen der Tür nicht oder nicht mehr in einem bemerkenswerten Umfange
auftritt. Der Grund mag darin liegen, daß die Kräfte, die aus dem Bestreben des
Form-oder Preßlinges, sich wieder auszudehnen, hervorgehen, wegen der Aussparungen
die Möglichkeit eines Ausweichens und Ausgleiches haben. Auf jeden Fall behalten
die Türen mit einer nach der Erfindung ausgebildeten Mittellage dauernd ihre ebene
Form. Durch die Aussparungen im Form-oder Preßstück wird außerdem das Gewicht der
Mittellage wesentlich verringert, wodurch erstmalig die Möglichkeit gegeben ist,
Mittellagen aus verpreßtem und verklebtem Kleinholz, wie Spänen, Splittern o. dgl.,
für Türen anzuwenden. Dadurch wird eine wesentliche Verbilligung der Türen erreicht,
indem als Ausgangswerkstoff für ihre Mittellagen in erster Linie die in der holzverarbeitenden
Industrie anfallenden Holzabfälle benutzt werden können, die teils, nämlich soweit
sie die Form von Spänen und Splittern haben, ohne weiteres brauchbar sind, anderenteils,
nämlich soweit es sich um Holzstücke und -stückchen handelt, zunächst in einer Hackmaschine
oder Mühle zu Spänen und Splittern zerkleinert werden. Ist der Werkstoffbedarf durch
Abfälle aus der Holzindustrie allein nicht zu decken, dann kann auch anderes, für
sonstige Zwecke nicht gut geeignetes Holz, wie Stockholz, Äste oder dünne Bäume,
die beim Durchforsten der Wälder anfallen, genommen werden, wobei gleichfalls ein
Zerkleinern in einer Hackmaschine oder Mühle erfolgt. Im Vergleich zu der bekannten
Tischlerplatte mit voller Mittellage aus verpreßtem und verklebtem Kleinholz bietet
dabei die nach der Erfindung ausgebildete Mittellage noch den wirtschaftlichen Vorteil,
daß der Bedarf an Kleinholz wesentlich geringer ist, so daß die neue Tür auf den
Quadratmeter gerechnet billiger ausfällt als die Tischlerplatte.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführung der Erfindung ergibt sich dann,
wenn die auf beiden Seiten des flachen Form- oder Preßlinges vorgesehenen rinnenförmigen
Aussparungen einen keilförmigen oder trapezförmigen Querschnitt haben oder wenn
die Schlitze zwischen den Stäben des rost- oder gitterförmigen Formstückes sich
von beiden Seiten nach der Mittelebene des Formstückes keil- oder trapezförmig verengen.
Dann tritt nämlich die vorteilhafte Wirkung ein, daß die Verdichtung des aus Spänen,
Splittern o. dgl. bestehenden Baustoffes beim Pressen nicht ausschließlich senkrecht
zur Ebene der Mittellage, sondern teilweise auch in seitlicher Richtung erfolgt.
Dadurch wird einerseits das Bestreben des Preßlings, sich senkrecht zur Türebene
wieder auszudehnen, herabgemindert. Anderseits wird eine gleichmäßigere Verdichtung
des Formstückes erzielt, so daß überall im wesentlichen gleiche spezifische Gewichte
und gleiche Festigkeiten erhalten werden.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht. Dabei zeigt Fig. i und 3 je einen Ausschnitt aus einer Tür in Ansicht,
wobei ein Teil des vorn liegenden Furniers weggebrochen ist, Fig.2 und 4 je einen
Querschnitt der beiden Türen.
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In beiden Beispielen besteht die Tür aus einer Mittellage i und zwei
diese abdeckenden und damit verklebten Furnieren 2. Die Mittellage i ist ein flaches
Form- oder Preßstück aus mit einem geeigneten Bindemittel, wie Leim o. dgl., miteinander
verklebten und zusammengepreßten Spänen, Splittern oder ähnlichem Kleinholz. Als
Bindemittel kann gewünschtenfalls Warmleim verwendet werden, und das Pressen kann
unter Anwendung von Wärme geschehen. Im Beispiel nach Fig. i und 2 ist die Mittellage
mit durch ihre ganze Dicke durchgehenden Aussparungen in Form von parallelen Schlitzen
5 versehen. Sie hat deshalb die Form eines Rostes oder Gitters, indem sie aus mit
Zwischenräumen nebeneinander angeordneten Vierkantstäben 3 besteht, die in Abständen
durch mit den Stäben einstöckige Querstege 4 verbunden sind.
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Bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 ist das die Mittellage bildende
Form- oder Preßstück auf beiden Seiten mit nach innen keilförmig sich verjüngenden
Aussparungen in Form von parallelen Rinnen 5' versehen. Es hat dadurch die Form
von nebeneinander angeordneten sechskantigen Stäben 3' erhalten, die einander eine
Querschnittsecke zukehren. Die Querschnitte der benachbarten Stäbe überschneiden
sich mit ihren Ecken, wodurch Verbindungsstege 4 gebildet sind. Diese laufen über
die ganze Länge der Stäbe durch, haben aber eine wesentlich niedrigere Querschnittshöhe
als letztere.
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Die Furniere 2 können jede gewünschte Ausbildung haben und sowohl
einfache Furniere als auch Sperrfurniere sein. In der Regel wird bei Türen auf beiden
Seiten der Mittellage i zunächst ein Absperrfurnier und auf dieses ein Deckfurnier
aufgeklebt. Um die Ränder der Mittellage nach außen abzudecken und an den Anbringungsstellen
der Türbänder und Schlösser gesundes Holz zur Verfügung zu haben, können an den
Längs- und Querrändern Rahmenhölzer oder Querseiten auf- oder eingeleimt sein, wie
dies bei Türen mit Stabrostmittellagen aus gesundem Holz bekannt ist.
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Sowohl bei der Ausführung nach Fig. i und 2 als auch bei der Ausführung
nach Fig. 3 und 4 kann die Mittellage ein einziges, über die ganze Tür sich erstreckendes
Form- oder Preßstück sein. Es ist aber auch möglich, die Mittellagen aus zwei oder
mehreren kleineren Formstücken zusammenzusetzen, die gewünschtenfalls an ihren Stoßstellen
miteinander verklebt sein können. Eine zweckmäßige Ausführung besteht auch darin,
ausgedehnte Formstücke zu pressen, die je nach der Größe der herzustellenden Tür
entweder ungeteilt verwendet oder
aber für kleinere Türe» iii zwei
oder mehrere je eine Mittellage ergebende Teile zerschnittenwerden.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die dargestellten
Beispiele, vielmehr sind mancherlei Abänderungen derselben sowie andere Ausführungsformen
und Anwendungen möglich. So könnte das Beispiel nach Fig. 3 und 4 dahin abgeändert
werden, daß die rinnenförmigen Aussparungen 5' einen von außen nach innen sich verjüngenden
trapezförmigen Querschnitt erhalten, so daß die sechskantigen Stäbe 3' durch in
der Mittelebene des Formstückes liegende flache Stege verbunden sind. Das Beispiel
nach Fig. i und 2 könnte in der Weise abgeändert werden, daß die Schlitze 5 zwischen
den Rost- oder Gitterstäben 3 sich von beiden Seiten nach der Mittelebene des Formlings
hin verjüngen, so daß die Roststäbe 3 ähnlich wie in Fig. 3 und d einen sechseckigen
Querschnitt erhalten. Man erreicht dann auch bei dieser Ausführung überall eine
möglichst gleichmäßige Verdichtung des Preßlinges und damit gleiche spezifische
Gewichte und gleiche Festigkeiten. An Stelle von Schlitzen oder Rinnen können gewünschtenfalls
auch Reihen von Einzelaussparungen vorgesehen sein. Diese können die Form von auf
beiden Seiten des flachen Preßstückes angeordneten Vertiefungen haben, so daß der
Preßling im wesentlichen eine waffelähnliche Form erhält, oder sie können als Löcher
durch die ganze Dicke der Mittellage durchgehen, so daß diese ein Gitter von sich
kreuzenden Stäben bildet. Auch in diesen Fällen ist eine möglichst gleichmäßige
Verdichtung der aus verklebtem und verpreßtem Kleinholz bestehenden -Mittellage
möglich, indem die Vertiefungen die Form einer Pyramide oder eines Kegels bzw. einer
abgestumpften Pyramide oder eines abgestumpften Kegels oder eine ähnliche Form erhalten,
während die Löcher sich von beiden Seiten nach der Mittelebene des Formstückes hin
pyramidenförmig, kegelig oder ähnlich verengen.