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Schienenanlage für elektrische Spielzeug-Eisenbahn
Bei den bekannten elektrischen Spielzeug-Eisen- |
bahnen besteht die Schienenanlage in der Regel aus |
zwei Laufschienen. die als Radführung und zugleich |
als Stromleiter dienen, sowie einer Mittelschiene, |
die nur den ZNveck als Stromleiter zu erfüllen hat. |
Diese Mittelschiene stört jedoch das Gesamtbild der |
Spielzeug-Eisenbahn, die ja ein möglichst getreues |
Abbild einer wirklichen Bahnanlage sein soll, die |
aber keine Mittelschiene besitzt. Deshalb ist man |
bestrebt. Spielzeug-Eisenbaltnen zu bauen, die |
ebenfalls keine Mittelschiene benötigen. |
Diesem Bestreben stellt aber im Wege, daß dann, |
wenn nur zwei als Stromleiter dienende Schienen. |
nämlich die beiden Laufschienen, vorhanden sind, |
manche Forderungen, die heute an eine Spielzeug- |
Eisenbahn gestellt werden, wie z. B. Vor- und |
Rückwärtsfahrt der Lokomotive durch Fernsteue- |
rung. Zweizugverkehr auf demselben Gleis tts-,v., |
nur sehr schwierig zu erfüllen sind. |
Die Fernsteuerung der Lokomotive für Vor- |
wärts- und Rückwärtsfahrt kann bei Verwendung |
von Gleichstrom durch einfaches Umpolen erfolgen. |
Da jedoch meistens nicht Gleichstrom, sondern nur |
Wechselstrom zur Verfügung steht, würde ein |
Gleichrichter nötig sein, der aber die Anlage wesent- |
lich verteuert. |
Durch die Verwendung von Gleichrichterzellen |
läßt sich auch bei Wechselstrombetriel) eine Fern- |
steuerung erreichen. ebenso durch Verwendung von |
Wechselstrom verschiedener Frequenzen. Solche |
Anordungen bedingen jedoch einen verhältnismüßig |
großen Aufwand von Zusatzgeräten, die infolge |
ihrer notwendigen Kleinheit sehr leicht störanfällig sind und deshalb
sich für die Verwendung bei einem Spielzeug nicht eignen.
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Durch die neue Erfindung sind jedoch die oben erwähnten Forderungen
mit verhältnismäßig sehr einfachen Mitteln erfüllbar gemacht.
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Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß den Laufschienen
mindestens je eine elektrisch isolierte Stromabnahmeschiene so zugeordnet ist, daß
das Gesamtbild einer Zweischienenbahn erhalten bleibt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele je im Querschnitt
und in großem Maßstab dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Querschnitt durch die Schienenbahn der ersten Ausführungsform,
Fig.2 einen solchen der zweiten Ausführungsform.
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Auf einer den Unterbau darstellenden Leiste i aus elektrisch isoliertem
Material sind die beiden Laufschienen 2, der gewählten Spur entsprechend, in üblicher
Weise befestigt. Sie bestehen hier aus einfachen Flachstäben oder Blechstreifen,
zweckmäßig mit oben etwas gewölbter Lauffläche. Auf der Innenseite beider Laufschienen
befindet sich, durch eine Isolierschicht 4 getrennt, je eine Stromschiene 3, die
zweckmäßig ebenfalls durch einen Blechstreifen gebildet wird. Auf diese Weise sind
sämtliche vier Schienen 2 und 3 voneinander elektrisch isoliert.
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Fig. 2 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel die Anwendung der Erfindung
bei einem Unterbau 5 aus Blech. Die beiden Laufschienen 2 sind wieder durch eine
Isolierschicht 4 von den Stromschienen 3 getrennt. Sie zeigen je einen durch seitliche
Abwinkelung geschaffenen Schienenfuß und werden von Isolierhülsen 6 umklammert,
die ihrerseits gehalten werden durch aus dem Blech des Unterbaus 5 herausgebogenen
Lappen 7 und B.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen stehen außer den beiden Laufschienen,
von denen jede für sich einen Stromleiter darstellt, noch die beiden Stromschienen
3 als Stromleiter zur Verfügung, so daß insgesamt vier stromführende Leitungen vorhanden
sind, die bei entsprechender Ausgestaltung der Lokomotive oder der Wagen die verschiedensten
Fernsteuerungsvorgänge ermöglichen.
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Beispielsweise können die beiden Laufschienen 2 zur Speisung des Motors
der Lokomotive benutzt werden, während die eine der Stromschienen 3 zur Bedienung
eines etwa in der Lokomotive angebrachten Schaltrelais und die andere Stromschiene
zur Speisung der Wagenbeleuchtung dienen kann. Falls dies nötig erscheinen sollte,
könnte die Bahnanlage weiter mit Oberleitung versehen werden, so daß dann insgesamt
fünf Stromleitungen zur Verfügung stünden und die Schalt- und Steuermöglichkeiten
entsprechendweitervermehrtwürden.
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Auch dadurch können weitere Möglichkeiten geschaffen werden, daß mehr
als zwei Stromabnahmeschienen angewandt werden, beispielsweise auch solche auf der
Außenseite der Laufschienen. Diese äußeren Stromschienen können sich dann bis zur
Lauffläche der Laufschienen herauf erstrecken. Sie können z. B. zur Steuerung von
magnetischen Kupplungen, Auslösung von Pfeifsignalen an der Lokomotive und ähnliches
benutzt werden und erlauben eine wesentliche Erweiterung der Fernsteuerungsmöglichkeiten.
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Andererseits wäre gegenüber den bisher bekannten Schienenanlagen schon
dann ein wesentlicher Fortschritt erzielt, wenn nur einer der beiden Laufschienen
2 eine isolierte Stromschiene 3 beigegeben wäre.
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Es hat sich gezeigt, daß die vorzugsweise an der Innenseite der Laufschienen
angebrachten Stromschienen bei der erwünschten kleinen Ausführung der ganzen Schienenanlage
das Gesamtbild nicht stören, besonders wenn die Oberkante der Stromschiene um etwa
so viel niedriger liegt, wie die Lauffläche der Laufschiene als etwa der Höhe eines
Kopfes üblicher Größe der Laufschiene entsprechen würde.