-
Werkzeugkasten für Fahrräder Die Erfindung bezieht sich auf Werkzeugkästen
für Fahrräder. gegebenenfalls auch -Motorräder o. dgl. Bekanntlich wird das Werkzeug
bei einem Fahrrad, bestehend aus Schraul)enschliisseln, Flickzeug usw., bisher fast
immer in einer sog. Satteltasche aus Leder o. d--. untergebracht. Diese Tasche ist
unter dem Fahrradsattel mittels Halteriemen an den Rohren des Fahrradrahmens befestigt.
Der Verschluß der oben offen ausgeführten Tasche erfolgt durch eine laschenartige
Klappe, die im geschlossenen Zustand durch einen Knebelverschluß gehalten wird.
Wenn auch durch den Ring des Knebelverschlusses ein kleines Vorhängeschloß gesteckt
werden kann, so zeigt doch die Praxis, daß normalerweise diese "haschen ungesichert
mitgeführt werden und daher leicht Diebstähle des Tascheninhalts vorkommen können.
Darüber hinaus ist erfahrungsgemäß ein wichtiges Werkzeug, nämlich die Fahrradpumpe,
besonders der Gefahr des Diebstahls ausgesetzt. Gewöhnlich wird die Luftpumpe nur
mittels Klemmen am Fahrradrahmen befestigt, so daß ein Griff genügt, um sie zu entfernen.
Daher werden die Luftpumpen von den Radbesitzern beim Abstellen der Fahrräder häufig
abgenommen oder überhaupt in Aktentaschen, Rucksäcken usw. mitgeführt, statt daß
sie viel bequemer am Fahrrad angebracht werden.
-
Von diesen Verhältnissen ausgehend. liegt die Aufgabe der Erfindung
darin, eine Ausl>ilciung des Werkzeugkastens zu, schaffen, die eine diebstahlssichere
Unterbringung des Werkzeugs einschließlich der Luftpumpe mit einfachen -Mitteln
gewährleistet. Zu diesem Zweck ist die Ausführung des Werkzeugkastens nach der Erfindung
so getroffen.
claß der Verschluß des am Fahrradrahmen fest angebrachten
Werkzeugkastens im geschlossenen Zustand gleichzeitig die am Fahrradrahmen abnehmbar
befestigte Luftpumpe gegen unbefugtes Entfernen sichert. Die Halterung für die Luftpumpe
ist daher bei einer bevorzugten Ausführungsform dieses Erfindungsgedankens so mit
dem Werkzeugkasten zusammengebaut, daß die Luftpumpe mit ihrem Handgriff in ein
Fach des Werkzeugkastens einlegbar ist, das vom geschlossenen Kastendeckel mit überdeckt
wird. Wird also der Deckel des Werkzeugkastens abgeschlossen, so kann die Luftpumpe
aus ihrer Halterung nicht herausgenommen werden.
-
Der Werkzeugkasten wird vornehmlich aus Blech hergestellt, und seine
Befestigung am Fahrradrahmen geschieht in einer Form, daß sie von unbefugter Hand
nicht gelöst werden kann. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Befestigungsschrauben
des Werkzeugkastens nur im geöffneten Zustand desselben zugänglich sind, während
bekanntlich bei den bisher üblichen Satteltaschen aus Leder die ganze Tasche durch
Lösen der Halteriemen sehr leicht entfernt werden kann.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele, die auf der Zeichnung dargestellt sind.
Auf dieser zeigt Abb. i den vorderen Teil eines Fahrradrahmens mit dem hinter dem
Lenkerrohr angebrachten Werkzeugkasten, Abb. 2 dieselbe Ausführungsform mit geöffnetem
«'erkzeugkasten, Abb.3 eine andere Ausführungsform mit Anbringung des Werkzeugkastens
am Rahmen unterhalb des Sattels.
-
Nach Abb. i ist der Werkzeugkasten i zwischen dem oberen Rohr 2 und
dem unteren Rohr 3 des Fahrradrahmens dicht am Lenkerrohr 4 fest angebracht. Der
im wesentlichen viereckige Werkzeugkasten i hat obere und untere Seitenwände 5,
6 (vgl. Abb. 2), die der Richtung der Rohre 2, 3 angepaßt und außerdem eingewölbt
sind, so daß der in den Fahrradrahmen (auf der Zeichnung von links her) eingeschobene
Werkzeugkasten i mit seinen Seitenwänden 5, 6 die Rohre 2, 3 etwas umfaßt, wodurch
oben und unten ein fester Sitz erreicht wird. Die weitere Befestigung erfolgt dann
lediglich noch durch Laschen 7, 8 mit Halteschrauben 9, io, die bei der gezeigten
Ausführung durch eine Verstärkungsrippe i i des Fahrradrahmens hindurchgesteckt
sind.
-
Der obere, größere Teil des Werkzeugkastens i dient zur Unterbringung
des Werkzeuges. Die Einrichtung ist dabei so getroffen, daß die einzelnen Werkzeuge
durch Klemmen 12 oder sonstige Halterungen in an sich bekannter Weise festgelegt
werden, so daß jedes Werkzeug seinen bestimmten Platz hat und das umständliche Herausziehen,
wie es bei den üblichen Ledertaschen erforderlich ist, in Fortfall kommt. Es können
gegebenenfalls auch kleine Fächer oder Kästchen für Flickzeug, Ventilgummi usw.
angebracht werden. Der untere, kleinere Raum des Werkzeugkastens i besteht aus einem
länglichen Fach 13, das vom oberen Teil durch eine Wand 14 abgetrennt ist, die aber
zur Vereinfachung auch weggelassen werden kann. Länge und Breite dieses Faches 13
sind so gehalten, daß der übliche Handgriff 15 der normalen, im Handel befindlichen
Luftpumpen 16 gerade hineinpaßt. Am hinteren Ende des Faches 13 hat dieses einen
Steg 17, der so geschlitzt ist, daß er bei eingesetzter Luftpumpe 16 zwischen dem
Pumpenrohr und dem Handgriff 15 zu liegen kommt, wobei sich also die Kolbenstange
der Luftpumpe 16 in den Schlitz des Steges 17 eingeschoben hat.
-
Die Luftpumpe 16 wird anderseits mit ihrem Kopf in einen Haltering
18 eingesteckt, der am unteren Rohr des Fahrradrahmens befestigt ist, was bei dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch Anschweißen geschehen ist. Die hinter dem
Haltering 18 am Tretlagergehäuse i9 liegende Verstärkungsrippe 2o bildet einen Anschlag
für die eingesetzte Luftpumpe, so daß der Pumpenkopf einen Halt gegen Hindurchdrücken
durch den Haltering 18 hat.
-
Der Werkzeugkasten i hat einen verschließbaren Deckel 21, der mittels
Scharnier 22 am Werkzeugkasten i befestigt ist. Das Scharnier 22 ist hier unten
am Werkzeugkasten i angeordnet, damit der geöffnete Deckel 21 nicht von selbst zuklappen
kann und die Werkzeuge nach Öffnung des Deckels 21 bequem entnommen werden können.
Als Verschluß dient ein schlüsselbetätigtes Schubschloß 23. Der Riegel 24 desselben
faßt in der Schließlage hinter ein Schließblech 25, das sich an der oberen Seitenwand
5 des Werkzeugkastens i befindet und entweder angeschweißt ist oder auch durch Herausdrücken
aus der Seitenwand 5 gebildet ist.
-
Im Deckel 2i ist ein durch eine durchsichtige Platte abgedeckter Schlitz
26 vorgesehen. In einen Halterahmen 27 auf der Innenseite des Deckels 21 kann ein
Namensschild des Fahrradbesitzers eingeschoben werden, dessen Auswechslung also
nur bei geöffnetem Werkzeugkasten i möglich ist. Dies ergibt eine gewisse Sicherung
des ganzen Fahrrades gegen Diebstahl, da der Dieb erst den Werkzeugkasten aufbrechen
muß, um den ihn belastenden Namen des rechtmäßigen Besitzers entfernen zu können.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist im übrigen wie
folgt: Die Werkzeuge und die Luftpumpe 16 werden in der auf der Zeichnung dargestellten
Weise eingesetzt. Die Luftpumpe 16 wird zunächst mit dem Pumpenkopf in den Haltering
18 eingeschoben, und dann wird der Handgriff 15 in das Fach 13 eingedrückt. Wird
nun der Deckel 21 zugeschlossen, so ist das Werkzeug wie auch die Luftpumpe 16 gegen
Diebstahl gesichert. Die Luftpumpe kann auch nach hinten nicht herausgezogen werden,
da der Pumpenkopf an der Verstärkungsrippe 2o anliegt. Nur bei geöffnetem Deckel
21 kann die Luftpumpe 16 aus ihrer Halterung entnommen werden, indem der Handgriff
wieder seitlich aus dem Fach 13 herausgedrückt wird. Auch durch Lösen der Schrauben
9, io ist
ein unbefugtes Entfernen des Werkzeugkastens i und der
Luftpumpe unmöglich, weil zu diesem Zweck der Werkzeugkasten i nach Lösen der Schrauben
9, io nach hinten vom Lenkerrohr 4 weggeschoben werden miißte, bis die die Rohre
2, 3 umfassenden Seitenwände 5,6 des Werkzeugkastens von den Rohren 2, 3 freikommen.
Dieses Zurückschieben verhindert aber die Luftpump, wie aus Abb. 2 ohne weiteres
ersichtlich ist.
-
Die Ausführungsform nach Abb.3 beruht auf demselben Erfindungsgedanken.
Es ist jedoch hier der Werkzeugkasten 26 so ausgebildet, daß er nachträglich bei
einem normalen Fahrradrahmen unterhalb des Sattels angebracht werden kann. Zu diesem
Zweck sind oben und seitlich am Werkzeugkasten 28 Befestigungslaschen 29, 3o aus
Bandblech vorgesehen, die entweder durch Scharniere am Werkzeugkasten befestigt
oder auch starr angebracht sind, wobei sie im letzteren Falle durch entsprechendes
Zubiegen um die Rohre 3i, 32 des Fahrradrahmens gelegt «erden müssen. Die Enden
der Laschen 20, 30 werden durch Schrauben 33 befestigt, deren Kipfe innen im Werkzeugkasten
28 liegen, so daß sie nur bei geöffnetem Werkzeugkasten 28 mittels Schraubenziehers
o. dgl. eingeschraubt und gelöst «-erden können. Außerdem ist es möglich, nach dem
Anschrauben die Enden der Schrauben leicht zu vernieten, so daß jedenfalls eine
unbefugte Entfernung des Werkzeugkastens 28 auch hier unmöglich ist.
-
Die Gestaltung des Werkzeugkastens 28 ist im Prinzip die gleiche wie
nach Abb. i und 2, nur daß hier jetzt das Fach für den Luftpumpengriff seitlich
liegt. Der untere Haltering 34 für den Luftpumpenkopf hat unten einen eingesetzten
Boden, der als Anschlag für den Pumpenkopf dient. Der Deckel 35 ist bei dieser Ausführungsform
nach der Seite aufklappbar. Durch den abgeschlossenen Deckel 3; ist auch hier das
U'erkzeug und die Luftpumpe gegen Diebstahl gesichert.
-
Im ]Zahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen ni;iglicli.
.als Schloß kann ein sogenanntes Vexierschloß (Buchstaben- oder Ziffernschloß) Verwendung
finden. Bei Damenfahrrädern kann der Werkzeugkasten auch hinter dem Rohr 32 über
dem Hinterrad vorgesehen werden. Es ist auch denkbar, umgekehrt den Pumpenkopf statt
des Handgriffs der Luftpumpe durch den Verschluß des Werkzeugkastens zu sichern
usw.