DE80283C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Ein an beiden Enden offenes Rohr A wird in das schwimmende Gebirge eingeprefst, beim Schachtabteufen (Fig. i) in senkrechter, beim Strecken- und Tunnelbetriebe (Fig. 2) in geneigter Richtung. Der im Innern des Rohres befindliche Schwimmsand wird mittelst eines Bohrlöffels entfernt; es gelingt dies, wie Versuche gezeigt haben, ohne Schwierigkeiten bis zu einer Tiefe von 30 bis 40 cm über dem unteren Rande des Rohres. Nach Beseitigung des Schwimmsandes wird in das Innere des Rohres A bis zu einer bestimmten, von der Art des Gebirges abhängigen Höhe Kies eingefüllt und in dem oberen-Ende des Rohres ein Filter eingebracht. Auf das Rohr A wird alsdann (Fig. 1) nach Einschaltung eines Saugventils G das Kolbenrohr K einer Pumpe gesetzt. Wird die Pumpe in Gang gebracht, so entsteht bei dem Kolbenhub ein luftverdünnter Raum in dem Kolbenrohre, und der Ueberdruck der auf der Schachtsohle bezw. dem Streckenort lastenden atmosphärischen Luft treibt die Wasser in das Rohr A. Es werden also durch den Gang der Pumpe Wasser unmittelbar aus dem schwimmenden Gebirge abgesaugt. Bei Strecken- und Tunnelbetrieb ist es zweckmäfsig, die Pumpe liegend anzuordnen (Fig. 2). Es mufs alsdann das Rohr A mit der Pumpe durch eine Rohrleitung in Verbindung gebracht werden.

Der Apparat unterscheidet sich von einer gewöhnlichen Pumpe durch die Einrichtung des Saugrohres A. Die Kiesschicht in dem Innern dieses Rohres hindert die festen Bestandtheile des schwimmenden Gebirges, beim Ansaugen der Wasser gleichzeitig mit diesen aufzusteigen. Die dennoch etwa mitgerissenen Sandtheilchen werden durch das Filter zurückgehalten. Die Gefahr, dafs Gebirgstheilchen mit emporgerissen werden, wächst mit der Geschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstromes. Diese Geschwindigkeit steht im geraden Verhältnisse zu dem Querschnitt des Kolbenrohres und zu der Kolbengeschwindigkeit und im umgekehrten Verhältnisse zum Querschnitt des Saugrohres; es ergiebt sich daraus, dafs der Durchmesser des Rohres A so grofs, als die Umstände es irgend gestatten, der Durchmesser des Kolbenrohres aber ebenso wie die Kolbengeschwindigkeit verhältnifsmäfsig klein gehalten werden müssen.

Die Höhe der Kiesschicht im Innern des Rohres A richtet sich nach der Beschaffenheit des Gebirges. Je feiner die Sandtheilchen sind, um so höher mufs die Kiesschicht bemessen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Entwässern von schwimmendem Gebirge in der Weise, dafs ein unten offenes Rohr in das Gebirge eingeprefst, das Gebirge aus dem Rohr entfernt und durch Kies ersetzt wird, worauf nach Einbringung eines Filters in das obere Ende des Rohres dieses letztere mit einer Pumpe in Verbindung gesetzt und vermittelst letzterer das Wasser aus dem Gebirge abgesaugt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.