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AnschluB an Rohrleitungen Die Erfindung betrifft einen Anschluß an
Rohrleitungen, insbesondere an Preßluftleitungen in Bergwerksbetrieben.
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Um an Preßluftleitungen im Grubenbetrieb starre Zweigleitungen oder
auch unmittelbar zu Arbeitsgeräten führende elastische Schläuche anzuschließen,
wird in die Preßluftleitung bisher entweder ein beidseitig mit Flanschen versehenes
Anschlußventil eingebaut oder es wird in die Preßluftleitung ein Loch gebohrt, um
dieses Loch eine Gewindemuffe geschweißt und in diese das Anschlußventil bzw. der
Anschlußhahn eingeschraubt. In beiden Fällen dauert die Herstellung des Anschlusses
etwa 1 bis a Stunden, und für diese lange Zeitdauer muß die Preßluftleitung oder
wenigstens der anzuzapfende und abzuzweigende Strang der Preßluftleitung abgeschaltet
werden, so daß für die Zeit der Herstellung des Anschlusses alle an diese Preßluftleitung
bereits angeschlossenen Arbeitsgeräte außer Betrieb sind. 'Durch die Erfindung wird
die Herstellung von Anschlüssen an Rohrleitungen, insbesondere an Preßluftleitungen
im Grubenbetrieb, wesentlich vereinfacht, die Herstellungsdauer wesentlich verkürzt,
und außerdem erstmalig die Herstellung von Anschlüssen ohne Abschaltung der Leitung
und daher ohne Beeinträchtigung der Arbeit der an die Leitung bereits angeschlossenen
Arbeitsgeräte ermöglicht.
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Diese wesentlichen Vorteile sind erfindungsgemäß dadurch erzielt,,
daß das vorzugsweise als Ventil oder Hahn ausgebildete Anschlußstück mit einer Bohrvorrichtung
derart kombiniert ist, daß es die Rohrleitung an beliebiger Stelle sowohl mit einer
Bohrung vorsieht als auch an diese einen Durchlaßkanal abgedichtet anschließt. Im
einzelnen besteht der neue Anschluß erfindungsgemäß am vorteilhaftesten aus einem
Anschlußhahn o. dgl. und einem mittels Muffe mit ihm verschraubten Bohrstahl mit
Durchgangskanal und Dichtung und ist in
eine an beliebiger Stelle
der Rohrleitung aufgespannte Rohrschelle mit Gewindemuffe einschraubbar. Zur Herstellung
eines Anschlusses wird wie folgt verfahren: Auf das anzuzapfende und abzuzweigende
Rohr wird an der jeweils gewünschten Stelle die Rohrschelle mit der an ihr vorgesehenen
Gewindemuffe mittels Schraube aufgespannt. In diese Gewindemuffe wird der mit zentralem
Kanal versehene und mit dem Anschlußhahn mit Hilfe einer Gewindemuffe zusammengeschraubte
Bohrstahl eingeschraubt, bis die Bohrkrone das Rohr berührt. Hierauf erfolgt das
Durchbohren des Rohres durch Vor- und Rückwärtsdrehen des Bohrstahles, was durch
Hinundherdrehen des Hahnes mit quer gestelltem Griff oder besser durch einen zweiarmigen
besonderen Schlüssel erfolgt. Der Vorschub ergibt sich dabei durch die passend zu
wählende Steigung des Gewindes von Bohrstahl und Gewindemuffe der Rohrschelle. Wenn
das Rohr durchbohrt ist, drückt sich bei Weiterdrehung eine einem Absatz anliegende
Dichtung, zweckmäßig eine Gummidichtung, fest gegen das Rohr, worauf der Anschluß
fertig ist. Der ganze Arbeitsvorgang zur Herstellung des Anschlusses dauert nur
etwa io Minuten, kürzt also die Herstellungsdauer gegenüber den bisher üblichen
Verfahren auf einen Bruchteil der bisher erforderlichen Zeit. Außerdem kann die
Herstellung des Anschlusses gemäß der Erfindung ohne Abschaltung der Rohrleitung
und daher ohne jede Beeinträchtigung der Arbeit der an die Rohrleitung bereits angeschlossenen
Arbeitsgeräte erfolgen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
neue Anschluß nicht nur einmal, sondern beliebig oft verwendbar bzw. wiederverwendbar
, ist. Da er auf der Rohrleitung lösbar befestigt ist, kann er z. B. bei fortschreitendem
Abbau o. dgl. von der einen Stelle leicht entfernt und an einer anderen passenderen
Stelle wieder angebracht werden. Bei seiner Entfernung bleibt in der Rohrleitung
nur eine Bohrung, die z. B. durch eine Rohrschelle mit Dichtungseinlage leicht verschlossen
werden kann. .
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Die Erfindung ist in erster Linie zur Anwendung bei Preßluftleitungen
im Grubenbetrieb bestimmt. Sie ist mit den gleichen Vorteilen aber auch für beliebig
andere Rohrleitungen, z. B. für Gas- und Wasserleitungen verwendbar, so daß sich
ihr Schutzbereich auch hierauf erstreckt.
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Der Anschlußhahn o. dgl., der Bohrstahl und die auf dem anzuzapfenden
und abzuzweigenden Rohr lösbar zu befestigende Rohrschelle können im einzelnen natürlich
beliebig ausgebildet sein. Die am freien Ende des Bohrstahls vorgesehene Bohrkrone,
für welche alle zum Bohren von Metall geeigneten Formen in Betracht kommen, hat
eine oder mehrere Verbindungsbohrungen zu dem zentralen Durchgangskanal des Bohrstahls,
deren Querschnitte zusammen zweckmäßig dem Querschnitt des zentralen Durchgangskanals
entsprechen. Zur leichten Abführung der Bohrspäne, welche durch die Vor- und Rückdrehung
des Bohrstahls während des Bohrvorgangs zwar schon weitgehend zerrieben werden,
aber dennoch möglichst nicht in die Rohrleitung bzw. den Anschlußhahn und die angeschlossenen
Arbeitsgeräte gelangen sollen, ist die Rohrschelle im Bereich der Gewindemuffe vorteilhaft
mit einer brückenartigen Aufwölbung o. dgl. versehen, aus welcher die Bohrspäne
seitlich zu Boden fallen bzw. weggeblasen werden. Die Rohrschelle kann aus zwei
durch ein Gelenk verbundenen oder auch aus zwei losen, durch Verhakung jeweils zu
verbindenden Teilen bestehen, die auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Schraube
oder Schrauben auf dem Rohr festgespannt werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an Ausführungsbeispielen,
in welchen das Anschlußventil oder der Anschlußhahn selbst nicht dargestellt sind,
da sie jede beliebige Ausbildung haben können. Es zeigt Fig. i den neuen Anschluß
vor Beginn des Bohrvorgangs im Querschnitt durch die Rohrleitung, Fig. 2 die gleiche
Ausführung nach Fertigstellung des Anschlusses, Fig.3 eine andere Ausführungsform
der Rohrschelle gesondert in Ansicht, Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel des Bohrstahls
in Ansicht mit geschnitten dargestellter Dichtung, Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel
der Bohrkrone in Stirnansicht, Fig. 6 den Grundriß zu Fig. 4, Fig. 7 eine Gewindemuffe
zur Verschraubung des Bohrstahls mit dem Anschlußhahn o. dgl. in Ansicht.
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Von dem Anschlußhahn o. dgl., an den eine starre Leitung oder ein
zu einem Arbeitsgerät führender Schlauch anzuschließen ist, ist in der Zeichnung
nur das untere Ende i mit Mutter bzw. Schlüsselangriffsflächen 2 dargestellt. Der
Anschlußhahn i, 2 wird erfindungsgemäß mittels einer Gewindemuffe 3 mit einem Bohrstahl
4 verschraubt und verspannt. Der mit einer zentralen Bohrung 5 versehene Bohrstahl
4 besitzt eine beliebig ausgebildete Bohrkrone 6, die nach Fig. 5 drei Bohrungen
7 aufweist, welche mit dem zentralen Durchgang 5 in Verbindung stehen und zusammen
einen diesem entsprechenden Querschnitt haben. Zur Herstellung eines Anschlusses
an einer Rohrleitung 8, z. B. einer Preßluftleitung, wird auf dieser an der jeweils
gewünschten Anschlußstelle eine Rohrschelle 9, io befestigt, deren einer Schenkel
9 eine Muffe i i mit einem dem Außengewinde des Bohrstahls 4 entsprechenden Innengewinde
hat. In diese Gewindemuffe i i wird der mit dem Anschlußhahn i, 2 o. dgl. mittels
Muffe 3 verschraubte Bohrstahl 4 zunächst eingeschraubt, bis die Bohrkrone 6 auf
dem Rohr 8 steht, wie Fig. i veranschaulicht. Hierauf wird durch Vor- und Rückdrehung
des Anschlußhahns oder mittels eines an den Angriffsflächen 2 anzusetzenden, möglichst
zweiarmigen besonderen Schlüssels das Rohr 8 mit einer Bohrung 12 versehen. Wenn
das Rohr 8 durchbohrt ist, legt sich eine einem Absatz 13 des Bohrstahls 4 anliegende
Dichtung 14, vorzugsweise eine Gummidichtung, fest gegen das Rohr 8 und dichtet
den nunmehr bereits fertigen Anschluß ab. In Fig. 2 ist der fertige Anschluß, dessen
Herstellung nur etwa
io Minuten dauert und ohne Abschaltung der
Rohrleitung 8 erfolgen kann, dargestellt.
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Die einzelnen Teile des neuen Anschlusses können natürlich auch abweichend
von den dargestellten Beispielen ausgeführt sein. Während für den Bohrstahl 4, 6
nur eine Ausführung dargestellt und die beliebige Ausbildung des Anschlußhahns o.
dgl. in der Zeichnung ganz dahingestellt gelassen ist, enthält die Zeichnung für
die Rohrschelle mehrere Ausführungsbeispiele: Nach Fig. i und 2 sind die beiden
Schenkel 9 und io, die mittels Schraube 15 auf der Rohrleitung 8 festgespannt werden,
auf der gegenüberliegenden Seite der Schelle durch ein Gelenk 16 verbunden, und
der Schenkel 9 der Rohrschelle weist in dem die Gewindemuffe i i tragenden Teil
eine Aufwölbung 17 auf, so daß die Bohrspäne seitlich abfallen bzw. weggeblasen
werden können. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Rohrschelle
9, io dagegen aus zwei losen Teilen, die durch Verhakung bei 16' bei der Befestigung
der Schelle ineinandergreifen. Die Rufwölbung 17 ist in diesem Ausführungsbeispiel
weggelassen, kann natürlich aber ebenfalls entsprechend oder ähnlich Fig. i und
2 vorgesehen sein.
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Der neue Anschluß kann bei Bedarf ohne weiteres von dem Rohr 8 wieder
entfernt und an beliebig anderer Stelle wieder angebracht werden, da keinerlei starre
Verbindung mit dem Rohr 8 erfolgt. Er ist beliebig oft wiederverwendbar. Das nach
Abnahme des Anschlusses in dem Rohr 8 lediglich verbleibende Bohrloch 12 braucht
nur verschlossen zu werden, was einfach und schnell, z. B. durch eine Schelle mit
Dichtungseinlage, geschehen kann.
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Der insbesondere für Preßluftleitungen im Grubenbetrieb bestimmte
neue Anschluß ist natürlich auch für beliebig andere Rohrleitungen, z. B. für Gas-
und Wasserleitungen, mit Vorteil anwendbar.