-
Ringspaltmagnetsystem mit Innenkern Die Erfindung ist gerichtet auf
sog. Ringspaltmagnetsysteme, bei welchen der dauermagnetische Kern zentral im Eisenrückschlußkörper
eingebaut ist. Zur Bildung des Ringspaltes ragt dieser Dauermagnet mit einem aufgesetzten
Polkernstück in eine Bohrung der Polplatte hinein, die selbst ein Bestandteil des
den Eisenrückschluß bildenden Gehäuses ist. Eine Form derartiger Ringspaltmagnetsysteme,
die sich im praktischen Gebrauch und auch vom Gesichtspunkt einer leichten Herstellung
besonders bewährt hat, ist diejenige, bei der der Eisenrückschlußkörper die Form
eines Topfes besitzt, die dadurch zustande kommt, daß zwei schalenförmige Teile
nach Art einer Dose ineinandergepreßt «erden, nachdem zuvor der Kern in seine richtige
Lage gebracht worden ist.
-
Bekanntlich sind derartige Ringspaltmagnetsysteme früher in der Weise
aufgebaut worden, daß die Magnete als Stege oder Ringe außen saßen und durch Polplatten
miteinander verbunden wurden, wobei auf der unteren Platte ein Weicheisenkernstück
aufgesetzt war, das zur Bildung des Ringspaltes in eine entsprechende Bohrung der
oberen Polplatte hineinreichte.
-
Der .Ausbildung des Ringspaltes ist sowohl bei den älteren Formen
als auch bei den neueren Innenkernsystemen stets besondere Beachtung geschenkt worden,
weil klar erkannt war, daß nur eine gleichmäßige Feldverteilung innerhalb des Spaltes
zu einwandfreien Schwingungen der Spule und damit zu einer einwandfreien Tonwiedergabe
führen kann. Bei den älteren Ringspaltmagnetsystemen mit außenliegenden Magneten
sind Ringspalte angewendet worden, deren Querschnitt vollkommen gleichmäßig war,
und zwar wurde dies erreicht, indem die Innenwandung der Bohrung parallel zur Außenwandung
des Kernes gerichtet wurde. Diese Art der Ausbildung des Ringspaltes wurde bei der
Herstellung
der Ringspaltmagnetsysteme mit Innenkern übernommen und es konnten auf diese Weise
ohne weiteres alle die Vorteile erzielt werden, die in einem derartigen Innenkernmagnetsystem
vom Standpunkt der magnetischen Ausnutzung und vom Standpunkt der Herstellung gegeben
waren. Es stellte sich allerdings heraus, daß die Innenkernmagnetsysteme beim Einbau
in die Lautsprecher in den hohen und tiefen Tonlagen zu Klirreffekten Anlaß geben.
Diese Erscheinung mußte um so erstaunlicher wirken, als bezüglich der Ausbildung
des Ringspaltes offenbar genau die gleichen Voraussetzungen und Verhältnisse vorlagen
wie bei den Ringspaltmagnetsystemen mit außenliegenden Dauermagneten.
-
Es ist das Verdienst des Erfinders, erkannt zu haben, daß diese Wirkung
zurückzuführen ist auf eine Feldverzerrung, die zur Folge hat, daß die Kraftlinien
nicht mehr linear verteilt sind. Es zeigte sich, daß nur dann, wenn ein verhältnismäßig
großes Weicheisenstück im Innenkern vorgesehen wird, d. h. also wenn beispielsweise
der gesamte Kern aus Weicheisen besteht, wie dies bei den Systemen mit außenliegenden
Magneten der Fall ist, dieVerteilung imFelddesLuftspaltesannähernd linear ist. Bei
den Systemen dagegen, bei denen ein Dauermagnet als Kern verwendet wird, k5nnen
solche langen Weicheisenstücke nicht benutzt werden, da es zum Zwecke der technischen
Ausnutzung darauf ankommt, den Dauermagneten möglichst nahe an den Luftspalt heranzuführen
und nur eine kurze Weicheisenstrecke als Pol aufzusetzen. Es schien daher keine
Möglichkeit zu bestehen, die unerwartete Feldverzerrung und damit den Klirreffekt
bei derartigen Systemen zu beseitigen.
-
Gemäß der Erfindung besteht aber die Möglichkeit, diesen Nachteil
zu beseitigen, und zwar indem in bewußter Abkehr vom bisher Üblichen' die Bohrung
in der Polplatte eine konisch verlaufende Form aufweist, so daß die Luftspaltbreite
in der Richtung von innen nach außen stetig abnimmt.
-
In Abb. i ist die bisher übliche Form eines Luftspaltes rein schematisch
im Schnitt als Teilausschnitt dargestellt. In die Polplatte i ragt der aus Weicheisen
hergestellte Kern 2 hinein. Die Innenwandung der Polplatte i und die Außenwandung
des zylindrischen Kernstückes 2 verlaufen genau parallel, so daß der Luftspalt an
jeder Stelle gleiche Breite aufweist. Der Kern 2 kann das Ende eines vollkommen
aus Weicheisen hergestellten Kernes sein, wie dies bei Magnetsystemen mit außenliegenden
Magneten der Fall ist, dann wird das Feld innerhalb des Spaltes vollkommen gleichmäßig
und linear sein. Ist aber das Kernstück 2 der aufgesetzte Polkern eines dauermagnetischen
Innenkernes, so tritt eine Feldverzerrung ein, die bei 3 etwa am stärksten ist.
Nach der Erfindung wird diese Verzerrung in dem erwähnten Bereich verhindert, wenn,
wie aus Abb. 2 ersichtlich, die Polplatte i bei 4 abgeschrägt ist, so daß der zwischen
Polplatte und Kernstück 2 gebildete Luftspalt in Richtung von innen nach außen stetig
abnimmt.
-
Es kann zweckmäßig sein, das Innere des Spaltes an der Polplatte mit
einem erhöhten Rand 5 zu versehen, wodurch die Vergleichmäßigung der Feldverteilung
noch erhöht wird.
-
Beachtlicherweise ergibt sich durch die Abschrägung der Bohrung in
der Polplatte i nicht nur der erläuterte magnetische Effekt und damit die Verminderung
des Klirrfaktors der Lautsprecher, sondern bringt bei der Herstellung von sog. Topfsystemen
auch noch fabrikatorische Vorteile. Die spulenförmigen Einzelteile eines Topfsystems
werden aus Weicheisenblechen durch Tiefziehen und Stanzen erzeugt. Die Abschrägung
der Bohrung in der Polplatte i läßt sich beim Stanz- und Ziehvorgang besonders einfach
und zweckentsprechend erzeugen, weil sich die fertige Form wesentlich leichter vom
Werkzeug löst als dies der Fall ist, wenn die Bohrung mit rechtwinklig zur Platte
stehenden Wänden versehen ist.