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Kantenverbindung für zerlegbare Möbel und Vorrichtung zur Verbindung
und Abdeckung der Kanten mehrerer baukastenartig zusammengesetzter Einzelmöbel Die
Erfindung stellt eine Verbesserung der bekannten zur Kantenverbindung zerlegbarer
\löliel dienenden Einrichtungen dar. Sie bestellt darin, daß das Kantenprofil nicht,
wie dies bekannt ist, aus N-oll\\andigeni Material hergestellt \"-erden inuß, sondern
aus dünnem Blech hergestellt werden kann. Sie bringt deshalb eine Gewichts- und
Materialersparnis bei gleichzeitiger Verbilligung der l-lerstelltings\ycise des
Kantenprofils und damit der gesamten Kantenverhindting.
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Das erfiti(ltitigsgeniätie 1<antenprofil ist als geschlossener
Blechhohlproflträger ausgebildet, wo es auf besonders staubdichte Konstruktion ankoinnit.
Dies wird besonders bei hvgienischen Anforderntigen in Krankenhäusern. bei @@i-zteschr:inken
tisw. der Fall sein. Dort, wo diese hygienischen Forderungen nicht so gewichtig
sind, genügt es. <las erfindungsgemäße Kantenprofil nur als offenes Hohlprofil
auszuführen. In beiden Fällen ist <las Blech, aus denn der Profilträger bestellt,
an den Winkelschenkeln so umgebogen, daß eine parallel zu den Winkelkanten verlaufende
Führungsrille entsteht, in die ein Blechformstiick eingreift, auf (las sich die
Verschraubung abstützt oder in die das 'Mutterstück 4 direkt geführt wird.
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In Fis. i ist ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Kantenverbindung
hei Ausführung finit geschlossenem Hohlprofil dargestellt. Das Kantenprofil i ist
zti einer Randleiste bzw. zu einem \\'i(lerlager 2 nach innen umgeschlagen und
bei
3 in geeigneter Weise durch Punktschweißung geschlossen. Die Abdichtung bei 3 kann
selbstverständlich auch durch Übereinanderlappung oder Falzung hergestellt sein.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Kantenprofil an der Stelle,
an der zur Einführung des Mutterstückes 4 ein Schlitz vorgesehen ist; der Schlitz
selbst ist mit einem Deckel 5 abgeschlossen, falls eine besonders staubdichte Konstruktion
verlangt wird.
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Fig. 3 zeigt die Innenansicht des Schlitzes, der in Fig.2 dargestellt
ist, bei abgenommenen Wandplatten 6. Der Deckel 5 ist in dieser Abbildung der besseren
Übersicht halber ebenfalls weggelassen. Durch den Schlitz 7 wird das Mutterstück
4 in der punktiert gezeichneten Lage eingebracht und dann um go° geschwenkt, womit
es sich in dem rinnenförmigen Kantenprofil i verankert.
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Fig. 4 stellt den Querschnitt durch eine Kantenverbindung dar, bei
Ausbildung des Kantenprofils als halbgeschlossenes Profil. Die Randleiste bzw. das
Widerlager 2 ist nur ein kurzes Stück parallel zu den Winkelflächen durchgeführt.
In die dadurch entstehende Rille wird ein Blechformstück 8 eingeführt, auf das sich
das Mutterstück 4 der Verschraubung abstützt.
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Selbstverständlich kann das :Mutterstück 4 so ausgebildet werden,
daß es sich an Stelle des Blechformstiickes 8 direkt in die Winkelrinnen 2' abstützt.
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Fig. 5 stellt eine innere Ansicht auf den Querschnitt Fig. 4 dar,
wobei die Wandplatten 6 die Abdeckung 9 der Schraubenbolzen io und die innenliegende
Mutter i i abgenommen sind. Das Blechformstück 8 kann sowohl durchgehend angeordnet
sein, wie dies in Fig. 5 in der Lage 8' gezeichnet ist, oder aber es kann nur ein
kurzes Stück mit beschränkter Breite eingebaut sein, wie dies aus 8" zu ersehen
ist. Diese kurzen Blechformstücke können auch mit einem Längsschlitz 12 versehen
sein, der eine geringe Verschiebung der Verschraubung bei der Montage und damit
den Ausgleich von Ungenauigkeiten zuläßt. Das Blechoberstück 8" kann an seinen beiden
Enden durch ein oder mehrere Einpressungen 13 der Randleiste bzw. des Widerlagers
2 festgelegt bzw. fixiert werden.
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Bei der serienmäßigen Herstellung von Möbeln wird es für den Hersteller
zum Zwecke der Erreichung einer rationellen Fertigung notwendig werden, sich auf
eine bestimmte Anzahl von Normgrößen zu beschränken. Nur wenn eine derartige Beschränkung
durchgeführt wird, kann mit einer verhältnismäßig geringen Investierung von Werkzeug-,
Vörrichtungs- und Einrichtungskosten eine wirtschaftliche Fertigung eingerichtet
werden. Insbesondere dort, wo in Fließfertigung am laufenden Band erzeugt werden
soll, dürfen die Variationen der Einzelmöbel technisch nicht zu weit auseinander
liegen, wenn man mit einer im tragbaren Ausmaße getätigten Investierung für die
Fließstraßenfertigung und insbesondere auch bezüglich Werkzeugmaschinen auskommen
will. Es wird deshalb das Bestreben der Hersteller sein, verschiedenartige Möbel
aus einzelnen Grundformen baukastenartig zusammenzubauen und dadurch dievom Abnehmer
gewünschte Variation der Möbel zu erreichen, die unter Umständen auch notwendig
ist, um verschiedenen Raumverhältnissen gerecht zu werden.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung und zur Abdeckung
der Stoß- bzw. Verbindungsfugen an derartigen baukastenartig zusammengebauten Möbeln.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere bei Metallskelettmöbeln zweckmäßig
zur Anwendung gebracht werden.
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In den Zeichnungen sind vier verschiedene Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt; es zeigt Fig. 6 einen Horizontalschnitt
durch einen baukastenartig zusammengesetzten Schrank, bestehend aus einem Kleiderschrankteil
14 und einem Wäscheschrankteil 15, der durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zusammengehalten
ist, wobei die zwischen den beiden Möbelstücken entstehende Stoß- bzw. Verbindungsfuge
entsprechend abgedeckt ist. Es stellen weiterhin dar Fig.7 einen Horizontalschnitt
durch die Verbindungsstellen der beiden Möbelstücke bei Ausführung der Möbel in
Metallskelettkonstruktion, Fig.8 eine Ansicht der Verbindung in Pfeilrichtung A,
von der Rückseite der Verbindungsschraube her gesehen, Fig. 9 einen Horizontalschnitt
einer Verbindungsstelle, wie sie auf der Kastenrückseite zur Anwendung kommt, Fig.
io einen Horizontalschnitt durch eine anders geartete Verbindung der Stoß- bzw.
Verbindungsfuge der zusammengesetzten ?\töl)el.
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Fig. i i zeigt einen Vertikalschnitt durch die vordere Deckleiste
der Konstruktion gemäß Fig. io. Fig. 12 stellt eine einfache Deckleistenbefestigung
bei erfindungsgemäß profilierten Kantenleisten von Holzmöbeln dar.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die vertikal verlaufenden
Kanten der Möbel abgerundet oder abgeschrägt ausgeführt, d. h. die Kantenleisten
werden so ausgebildet, daß zum mindesten ein Teil der einander zugewandten benachbarten
Kantenprofilflächen in spitzem oder stumpfem Winkel zueinander verlaufen. Diese
Formgebung hat den Zweck, daß die Deckleiste, die den Zwischenraum zwischen den
beiden vertikalen Möbelkanten nach dem "Zusammenbau bzw. dein Zusammenstellen der
Einzelmöbelstücke abdecken soll, die Differenz in den Entfernungen der Kanten und
Leisten ausgleichen kann.
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Diese Differenzen können sowohl von Ungenauigkeiten der Fertigung
herrühren als auch auf Unebenheiten des Bodens zurückzuführen sein. Dieser Ausgleich
von Differenzen wird dadurch ermÖglicht, daß die Deckleisten bei größeren Entfernungen
entlang den abgerundeten oder abgeschrägten Kanten der vertikalen Kantenleisten
tiefer in den Zwischenraum hineinwandern, während sie bei geringer Distanz weiter
nach vorn rücken.
In F ig. 7 sind die Teile der beispielsweise gewählten
Kantenverbindung eines Metallsk£lettmöbelstückes dargestellt. Es zeigen i Kantenprofile,
2 rinnenförmiges Widerlager, 8 Blechformstück mit aufgeschweißtem Gewindestück 16,
io Schraubenbolzen mit durchgehendem Gewinde, 9 innere Abdeckung der Wandplatten
6, i i Mutter, 17 stellt die erfindungsgemäße Deckleiste dar, die bei kleinerem
Zwischenraum der beiden Kantenprofile i, wenn sich also das eine Kantenprofil in
Lage i' befindet, in die Lage 17' nach außen wandert, wobei im umgekehrten Falle
ein Tieferwandern dieser Deckleiste bei größerer Entfernung der beiden Kantenprofile
1 eintreten würde.
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Die erfindungsgemäßen Kantenprofile sind nun an den Möbelstücken in
der Weise befestigt, daß beispielsweise eine oval geformte Mutter 18 sich auf der
Rückseite der Kantenprofile i abstützt. Diese ovale Mutter 18 ist durch Schraube
i9 mit der Deckleiste 17 verbunden. Die Abmessung der ovalen Mutter 18 ist
so gehalten, daß der kleinste Durchmesser e kleiner ist als die zu erwartende kleinste
Entfernung F_ der beiden Kantenprofile. Dadurch läßt sich diese ovale Mutter zwischen
die Kantenprofile einführen und wird sich dann beim Drehen der Schraube i9 so lange
drehen, bis sie an den Seitenwandungen der beiden zu verbindenden Möbelstücke anstößt,
so daß von diesem Augenblick an durch weiteres Drehen der Schraube i9 eine dichte
Verbindung der Deckleiste mit beiden @<,löl>elteilen hergestellt werden kann;
die gestrichelt gezeichnete Lage der Ovalmutter zeigt ihre Lage 'bei verengtem Abstand
der Kantenprofile. Die Mutterform kann selbstverständlich auch anders als oval gehalten
werden, beispielsweise kann sie ein langes Rechteck darstellen mit stark abgerundeten
Ecken, die eine Auflaufkurve darstellen bzw. sich exzentrisch an die Möbelwandungen
anlegen. Dort, wo es notwendig ist, die einzelnen baukastenartig zusammengesetzten
Möbelstücke kraftschlüssig miteinander zu verbinden, kann der Schraubenbolzen i9'
bis zu der Rückseite der Kantenwandungen durchgeführt werden. In diesem Falle ist
an der Rückseite der Kastenwandungen eine Verbindungspratze 2o angebracht, die mittels
der .Mutter 21 fest angezogen werden kann. Die Verbindungspratze 2o greift um die
Kantenprofile der beiden Möbelstücke herum und sorgt dadurch für eine kraftschlüssige
Verbindung. Die Verbindungspratze 20 wird zwecks Ausgleich der Entfernungsdifferenz
zwischen den beiden zu verbindenden Möbelstücken so gebaut werden, daß sie mit etwa
Spiel »S« über die Kantenprofile übergreift und daß sich die Pratze dann erst durch
leichtes Verdrehen fest an die Kanten der Eckprofile bei 22 anlegt. Da diese Pratze
auf der Rückseite der zu verbindenden Möbel liegt, kann die geringe Schrägstellung
der Pratze in Kauf genommen werden. Dort, wvo auch die Rückseite der Möbel einem
Beschauer dargestellt werden soll, wird diese Pratze kreisrund ausgebildet und die
Pratzenklaue eingearbeitet, oder es wird eine runde Deckplatte über die Pratze gelegt,
so daß die Verdrehung der Pratze beim Festziehen derselben nicht ins Auge fällt.
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Uni auch den Vorderteil der erfindungsgemäßen Kantenverbindung der
Abdeckung kraftschlüssig zu gestalten, kann eine Konstruktion gemäß Fig. To gewählt
werden. Bei dieser Konstruktion greifen zwei Klauenstücke 23 und 24 unter die Kantenprofile
i der beiden Möbelstücke, diese können durch Langlöcher mittels der Schraube i9
und Mutter 25, die sich auf der Unterlegsclieil>e 26 dreht, miteinander verbunden
werden. Umgenügenden Raum für diese beiden Klauen zu schaffen, können die Wandplatten
6 bei 6' entsprechende Ausnehmungen erhalten. Diese Ausnehmungen können bei späterer
Verbindung der zusammengebauten Möbel als Einzelstücke durch entsprechende Füllteile
wieder geschlossen werden. Wenn vermieden werden soll, daß die Verschraubung der
Deckleiste von vorn her gesehen werden soll, wird gemäß der in Fig. io und ii dargestellten
Konstruktion über der Leiste 17 eine Zierleiste 27 in der Weise angebracht, daß
sich die Zierleiste 27 durch ein Langloch 28 mittels der mit Anzug versehenen Haken
29 verankert. Die Zierleiste 27 wird zunächst in der Lage 27' in die Längsschlitze
28 eingebracht und dann erst in die Lage 29 abgesenkt und damit gleichzeitig durch
den konischen Anzug 29' der Hakenfläche 29 fest verankert. Die Zierleiste 27 kann
beispielsweise oval gebogen sein oder ein sonstiges geeignetes Zierprofil erhalten.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ist in den Zeichnungen für die Verbindung
von Metallskelettmöbeln dargestellt. Sie kann aber selbstverständlich auch angewendet
werden für die Verbindung von anders gearteten Möbeln, beispielsweise in Holzkonstruktion,
wobei diese dann in erfindungsgemäßer Weise die entsprechend profilierten vertikalen
Kantenleisten besitzen müssen, d. h. auch die Holzmöbel müssen in diesem Falle abgerundete
Kanten haben, die den Verbindungsteilen, wie Ovalmutter 18, Pratzen 20 sowie Klauen
23 und 24, entsprechendes Widerlager durch ihre Profilgebung bieten.
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Ferner ist eine einfache Deckleistenbefestigung bei erfindungsgemäßen
profilierten Kantenleisten von Holzmöbeln in Fig. 12 dargestellt. Diese Kantenleisten
30 sind so profiliert, daß ihre Eckkanten bei 31 einen stumpfen Winkel a
bilden. Dadurch wird erreicht, daß zum mindesten je ein Teil der einander zugewandten
benachbarten Kantenprofilflächen in spitzem oder stumpfem Winkel zueinander verlaufen.
Hierdurch ist es möglich, daß die Deckleiste 17 bei Anzug der Schraube i9, nachdem
die ovale Mutter 18 sich fest an die Wandplatten 6 angelegt hat, so lange nach innen
bzw. weiterwandert, bis ein dichter Sitz der Verbindungsleiste gewährleistet ist.
Es kann wunschgemäß auch eine breitere Deckleiste 32 zum Einbau kommen. Die Kantenprofile
aus Holz 3o können selbstverständlich auch so ausgebildet sein, daß sie bei 33 eine
Hinterfräsung tragen, in die dann entsprechend geformte zweiteilige Verbindungsklauen,
wie sie in Fig. io unter 23 und 24 dargestellt
sind, eingreifen
können, womit auch bei Holzmöbeln eine kraftschlüssige Verbindung gewährleistet
wird. Die genannte Hinterfräsung bei 24 kann so ausgebildet sein, daß sie als Zierprofil
wirkt, oder so, daß sie von außen her nicht gesehen werden kann.