-
Warentüte
Gegenstand der Erfindung ist eine Warentüte mit Vorrichtung
zum aufklappen und Offenhalten ihrer Einfüllöffnung.
-
Die gefalteten Warentüten üblicher Art lassen sich zuin Einfüllen
der Waren meist nicht gut öffnen. weil die Seiten der Tüte dicht aneinanderliegen
und sich dann auch der von außen auf die Tüte wirkende Luftdruck dem Aufklappen
der Tüte widersetzen.
-
Alaun behilft sich deshalb gern dadurch, daß mit der Hand von oben
in die Tüte eingegriffen oder dabei gar noch von oben in sie hineingeblasen wird.
-
Eine derartige Nachhilfe beim Öffnen ist jedoch eine recht unhygienische
Maßnahme. Man hat aus diesen Gründen an Tüten schon die verschiedensten Vorkehrungen
getroffen, die den genannten Übelstand beseitigen und ein leichtes Öffnen der Tiiten
ermöglichen sollen, ohne daß es dabei mehr einer solchen Nachhilfe unhygienischer
Art hedarf.
-
Keines von solchen bekannten Hilfsmitteln konnte sich jedoch bisher
praktisch durchsetzen.
-
Dies liegt teils daran, daß sie an sich tütenfremd sind, weil sie
nicht aus Papier oder Material bestehen, aus dem die Tüte hergestellt ist, teils
ist der Grund hierfür der, daß dieser Mittel gewichtsmäßig zu schwer sind und daher
die Warenabwiegung beeinträchtigen. Als weitere Ursache der Nichtverwendung der
bekannten Hilfsmittel zum Öffnen der Tiite ist zu nennen, daß deren Herstellung
oder Nuhringung preismäßig zu teuer ausfällt. Außerdem kommt es hierbei ferner noch
darauf an. daß die zum angegebenen Zweck vorgesehenen Mittel ganz flach sein müssen,
weil sonst die Verpackung und Lagerung der Tüten erschwert
wird.
Auch dieser Voraussetzung entsprechen die bekannten Vorschläge nicht.
-
I)ie Erfindung gibt demgegenüber jetzt eine Tüte an mit e ciiier
neuen Vorrichtung zum Öffnen ihrer Einfüllöffnung, die alle aufgeführten Nachteile
vermeidet und überdies auch noch ein sehr bequemes ( )ffetilialten der geöffneten
Tüte ermöglicht. Sie zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß bei ihr die
Öffenvorrichtung aus einer Handhabe bestellt, die auf tier Außenseite der Tüte so
ausgebildet angebracht ist, daß sie, ohne wesentlich aufzutragen, auf deren Fläche
liegt.
-
Ausführen läßt sich diese Anordnung in versclliedeller Weise. Sie
kann z. B. einfach aus außen auf beiden Seiten der Tüte angebrachten Lappen aus
Papier oder sonst einem geeigneten Material bestehen, die an ihrem einen Ende festgeklebt
und am anderen Ende mit den beiden T-länden gefaßt werden können, so daß sich die
Tüte damit danti aufziehen läßt. l»esonders zweckdienlich ist es, wenn die Öffnungshandhabe
durch der Länge nach auf beiden Tütenseiten in deren mitte aufgeklebte Streifen
gebildet ist, die, in ihrem Mittelbereich aufklebefrei gelassen, henkelbildend untergreifbar
sind. In dieser Ausbildungsform ist die Vorrichtung nämlich ilicllt nur ganz besonders
gut geeignet, die Tüte zu öffnen, sondern nicht weniger auch sie zum Einfüllen der
Ware dann auch geöffnet offen zu halten. Letzteres trifft vor allem auch zu, wenn
die Aufklebestreifen aus so starkem Material bestehen, daß sie an der Stelle ihrer
Aufklebung eine streifenförmige Verstärkung der Tütenwandung bewirken, an deren
Kanten die Tüte dann durch beidseitigen Druck voll außen aufgewölbt gehalten werden
kann.
-
I)ie Erfindung ist nachstehend an Hand von Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine mit der neuen Öffenvorrichtung versehene
Beuteltüte zusammengefaltet in Ansicht auf die eine Breitseite, Fig. 2 die Tüte
in Ansicht auf ihre Faltungslängskante, der Deutlichkeit wegen maßstäblich etwas
vergrößert dargestellt, Fig. 3 die Ansicht der Tiite in ihrer Offenstellung von
der Seite gesehen und Fig. 4 diese Stellung von oben geseheii.
-
Die dargestellte Beuteltüte 1 trägt auf jeder Seite außen in der
Afitte einen Längsstreifen 2 bzw. 2 aus Papier oder sonst einem geeigneten kräftigen
dünnen Slaterial. I)iese Streifen 2 und 2' besitzen eine gewisse Breite, die der
Größe bzw. der Weite der jeweiligen Tüte angepaßt sein kann. Sie sind an beiden
Enden in genügender Länge wie durch die gekreuzte Linie 3 angedeutet ist, fest an
der Tüte angeklebt, jedoch so, daß in der Mitte ein loser Bereich 4 verbleibt, an
dem mit den Fingern unter rlie Streifen 2 und 2' gegriffen werden kann, so daß diese
Streifen gewissermaßen als Tütenhenkel wirken, mittels welcher die Tüte aufgezogen
werden kann (vgl. Fig. 3). Außerdem verstärken bzw. versteifen die Streifen 2 und
2' die Tütenseiten an derjenigen Stelle, an der die Streifen angeklebt sind. Greift
man dann mit den Mittelfingern der einen Hand unter den einen Streifen 2 der einen
Tütenseite und drückt dabei seitlich mit dem Zeigefinger und Daumen Voll außen gegen
die Kanten 5 des Streifens 2, so haucht sich dadurch die Tüte I in der in Fig. 4
dargestellten Weise langs dieser Kanten 5 am versteiften Streifen 2 aus und bleibt
dabei offen gehalten zum Einfüllen der Ware.
-
Die Streifen 2 und 2' können sich auf beiden Tütenseiten über deren
ganze Länge erstrecken. Es genügt aber auch, wenn sie nur einen Teil dieser Länge
einnehmen, vor allem wenigstens auf der einen Tütenseite. I-lat die Tüte einen Klappboden
6, so genügt es gegebenenfalls schon, wenn ein Streifen 2 nur auf derjenigen Seite
der Tüte angebracht ist, die der Anklappung des Bodens 6 gegenübersteht, so daß
also in der Anordnung nach Fig. 2 an sich der Streifen 2' genügen würde. Das Öffnen
der Tüte geschiellt in diesem Fall in der Weise, daß mit tier einen @ Hand der Streifen
2' bei 4 erfaßt und mit der andern Hand der Boden 6 aufklappend nach unten gezogen
wird, wodurch sich dann die Tüte sofort öffnet. Dieser Vorgang tritt um so besser
noch ein, weilil die Tüte dabei in der in Fig. 4 veranschaulichten Weise am Streifen
2' gehalten wird.
-
Erwähnt sei noch, daß es in vereinfachter Ausführung der Erfindung
auch in ISetracht kommt, die Streifen 2 und 2' nur am Ende festzukleben, so daß
dann seitlich lose abstehende Lappen entstehen, die ebenfalls leicht mit den Fingern
erfaßt werden können, um die Tüte auseinanderziehend zu öffnen.
-
I)erartige Lappen sind allerdings weniger geeignet, die Tiite dann
auch zum Einfüllen geöffnet zu halten.
-
ESei Gebrauch einer Vorrichtung der neuen Art bedarf es zum Öffnen
der Tüte keines unhygienischen Eingreifens oder Einblasens in die Tüte mehr. I)ie
angegebenen Ililfsmittel zum Offnen sind sehr einfach anzubringen und verteuern
daher die Tiite nur wenig. Eheiifalls sind sie besonders leicht, so daß sie auch
in dieser Hinsicht nicht ins Gewicht fallen. Ferner tragen sie raumbedarfsmäßig
so gut wie nicht auf und erschweren deshalb auch die Verpakung und Lagerhaltung
der Tüte nicht. Nach Gebrauch haben die Öffenstreifen 2 bzw. 2' ihren Zweck erfüllt.
Sie können dann abgerissen werden und eigilen sich aus diesem Grunde auch ganz hervorragend
für einen Reklameaufdruck oder für den Aufdruck von Rezepten, die sodann von der
Hausfrau bequem als Streifen gesammelt werden können. Auch als Saminellions lassen
sich die Öffnungsstreifen verwenden, wenn sie nach Gebrauch von der Hausfrau abgerissen
werden, um sie im Fachgeschäft z. 11. als Rabattmarke wieder zur Einlösung zu briiigen.
I)ie Erfindung kann sich also auch reklameteehniscll fortschrittlich auswirken.