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Roulettetisch Die Erfindung betrifft einen Roulettetisch und bezweckt,
die von den Spielbeamten (Croupiers) zwischen den aufeinanderfolgenden Spielen durchzuführenden
Arbeiten zu beschleunigen, so daß der Zeitraum zwischen diesen einzelnen Spielen
verkürzt, d. h. die Anzahl der Spiele pro Stunde gesteigert wird. Bekanntlich bestehen
die Arbeiten dieser Beamten darin, daß die verlorenen Spielmarken (Jetons) vom Tisch
abgeräumt, dann sortiert und gestapelt und die gewonnenen Spielmarken (Einsätze)
ausgezahlt werden. Das Abräumen, Sortieren und Stapeln der verlorenen Spielmarken
erfordert bei den üblichen Spieltischen eine erhebliche Zeit, was eine erhebliche
Verzögerung der Spielfolge verursacht.
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Gemäß der Erfindung sind in der Tischplatte außerhalb des Spieltableaus
eine oder mehrere Öffnungen zum Entfernen von am Tisch liegenden Spielmarken vorgesehen.
Vorzugsweise liegen diese Öffnungen in der Nähe der beiden Tischenden, wobei unterhalb
der Tischplatte Förderbänder angeordnet sind, welche die durch die Öffnungen gefallenen
Spielmarken einer Sammelstelle in der Nähe der Spielmaschine zuführen. Hierdurch
wird, wie nachstehend genauer beschrieben, nicht nur das Abräumen der Spielmarken
erheblich erleichtert und beschleunigt, sondern auch ermöglicht, das Sortieren und
Stapeln dieser Spielmarken durch einen an der Sammelstelle befindlichen Hilfsbeamten
vornehmen zu lassen, so daß die anderen (üblichen) Beamten entlastet sind und die
Gewinnauszahlung durch die üblichen Beamten gleichzeitig mit der Sortier- und Stapelarbeit
des Hilfsbeamten stattfindet.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Draufsicht des Tisches; Fig. z ist eine Seitenansicht
desselben, wobei in der linken Hälfte die Spielmaschine entfernt ist; Fig. 3 ist
eine Draufsicht bei entfernter Tischplatte; Fig.4 zeigt eine Einzelheit in vergrößertem
Maßstab im lotrechten Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. i.
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Der Roulettetisch besitzt in üblicher Weise in seiner Mitte die Spielmaschine
i (cylindre) und beiderseits derselben die Spieltableaus, das sind jene Teile
der
Tischfläche, auf denen durch Setzen (Auflegen) der Spielmarken ein Spiel getätigt
werden kann. Das Spieltableau ist in mehrere Felder unterteilt und enthält in der
in Europa üblichen Form in seiner Mitte zu je drei in zwölf Reihen angeordnete kleine
quadratische Felder 2, die mit den Ziffern i bis 36 bezeichnet sind, dann beiderseits
dieser Felder sechs große Felder 3, ferner gegen das Tischende zu sechs kleine Felder
4, die dem ersten, zweiten und dritten Dutzend entsprechen, und drei Felder 5, die
den Kolonnen entsprechen. Zwischen den Ziffernfeldern 2 und den Kolonnenfeldern
5 ist erfindungsgemäß in der Tischplatte 6 eine rechteckige Öffnung 7 vorgesehen,
die normalerweise durch eine mittels eines Handgriffes 18 betätigbare Klappe 8 verschlossen
ist, welche in Fig. 2 in abwärts geschwenkter Lage dargestellt ist. Bei der üblichen
Anordnung befinden sich die Kolonnenfelder 5 an der Stelle der Öffnung 7. Durch
die erfindungsgemäBe`Anordnung dieser Öffnung, die nicht zum Setzen von Spielmarken
dient und daher nicht einen Teil des Spieltableaus bildet, werden somit die Kolonnenfelder
5 ein wenig gegen das Tischende B verschoben.
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Wenn die Klappe 8 abwärts geschwenkt ist (Fig. 2), so gleiten die
in die Öffnung 7 geschobenen Spielmarken über eine geneigte riihrungsfläche auf
ein über Walzen laufendes, endloses Förderband g; von welchem sie in Richtung zur
Tischmitte transportiert werden. Beiderseits der Spielmaschine i sind, gleichfalls
unterhalb der Tischplatte 6, zwei weitere Förderbänder io angeordnet, welche, von
oben gesehen, mit den Bändern g einen Winkel einschließen und in der durch Pfeile
angedeuteten Förderrichtung schräg aufwärts führen. Die am Ende der Bänder g abfallenden
Spielmarken gelangen auf die Bänder io und werden von diesen durch in der Tischplatte
6 angeordnete Schlitze ii auf eine Tafel 12 ausgestoßen, die sich in der Mitte einer
Längsseite des Tisches und im wesentlichen in Tischhöhe befindet.
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Um die Spielmaschine i herum sind ferner in der Tischplatte 6 vier
schmale Öffnungen 13 ausgebildet, von denen geneigte Führungskanäle 14 derart nach
abwärts führen, daß die in diesen Kanälen abwärts gleitenden Spielmarken auf die
Förderbänder io fallen und von diesen gleichfalls der Sammeltafel 12 zugeführt werden.
Es ist zu bemerken, daß beide Tischhälften in gleicher Weise ausgebildet sind, d.
h. daß der Tisch in bezug auf seine durch die Spielmaschine i gehende Querachse
völlig symmetrisch ist.
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Bei dem bisher üblichen Betrieb sitzen vier Spielbeamte bei der Spielmaschine
i an den mit A bezeichneten Stellen und je ein Beamter an den Tischenden bei B.
3e zwei der bei A sitzenden Beamten bedienen eine Tischhälfte, und sobald die umlaufende
Kugel in ein Nummernfach der Spielmaschine i gefallen ist, räumt einer dieser Beamten
bei A die verlorenen Spielmarken von fast dem gesamten Tableau ab, sortiert
sie und stapelt sie zu einzelnen Säulen, während der andere Beamte bei A die Auszahlung
fast der gesamten gewonnenen Einsätze durchführt. Der bei B sitzende Beamte kann
beim Abräumen der verlorenen Spielmarken , überhaupt nicht mithelfen, da er sie
zu sich ziehen rnüßte und dann keine . Möglichkeit hätte, diese eingezogenen Spielmarken
zu den bei A befindlichen Beamten bzw. in die Nähe der Spielmaschine i zu bringen,
wo sie sortiert und gestapelt werden müssen; um den Beamten bei A sodann für die
Auszahlung der Gewinne zur Verfügung zu stehen. Der Spielbeamte bei B kann daher
bloß bei" der Auszahlung der gewonnenen Spieleinsätze, soweit sie die Dutzendfelder
4 und die Kolonnenfelder 5 betreffen, mithelfen, und zwar nur in beschränktem Maße,
da er nur Hilfshandgriffe leisten kann, da ja die Gewinnbeträge von den Beamten
bei A zum Tischende hingeschoben werden. Es ist demnach die Arbeitskraft des Spielbeamten
bei B nur zum ganz geringen Teil ausgenützt.
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Beim erfindungsgemäß ausgebildeten Tisch hingegen kann der Beamte
bei B die in seiner Nähe befindlichen verlorenen Spielmarken bequem in die Öffnung
7 schieben; von wo sie mittels der Förderbänder 9 und io auf die Sammelplatte 12
transportiert werden. Vor dieser Platte sitzt ein Hilfsbeamter, der die zugeführten
Spielmarken sortiert und stapelt. Der Beamte bei B ist daher weit besser ausgenützt,
und die Beamten bei A sind insbesondere dadurch erheblich entlastet, daß das zeitraubende
und mühsame Abräumen der Spielmarken von den von ihnen am weitesten entfernten und
am schwierigsten zugänglichen Feldern des Spieltableaus nicht mehr von ihnen, sondern
durch die Beamten bei B durchgeführt wird.
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Eine weitere Verbesserung der Aufteilung der Arbeiten auf die einzelnen
Beamten und eine weitere Entlastung der Beamten bei A erfolgt dadurch, daß diese
Beamten' bei A die von ihnen eingezogenen verlorenen Spielmarken nicht mehr selbst
sortieren und stapeln müssen, sondern diese bloß in die Schlitze i3. schaffen, von
wo sie durch die Kanäle 14, 15 und die Förderbänder io gleichfalls auf die Platte
12 gelangen, wo sie der Hilfsbeamte sortiert und stapelt. Diese Vorteile wirken
sich natürlich um so stärker aus, je mehr Spielmarken auf dem Tisch liegen.
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Die Spielmaschine i ist oberhalb der Tischplatte 6 von einem zu dieser
konzentrischen Transportring;16 (Fig. 4) umgeben, der auf Walzen 17 oder Kugeln
gelagert und um seine Achse drehbar ist. Der Ring hat die Form einer kreisförmigen
Rinne, in die der vor der Platte 12 befindliche Hilfsbeamte die gestapelten Spielmarken
i9 einlegt. Durch entsprechende Drehung des Ringes 16 werden somit die Stapel in
Reichweite der Beamten bei A gebracht, welche die Stapel dem Ring bequem entnehmen
können.
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Die beschriebenen Fördervorrichtungen sind von Gehäusen umgeben, wodurch
einerseits die Spielmarken während des Transportes vor dem Entwenden geschützt sind
und anderseits ein Herabfallen von den Förderbändern g, io verhindert wird. Diese
Gehäuse und gegebenenfalls auch die Gleitkanäle 14, 15
können aus durchsichtigem
Material bestehen, was den Vorteil hat, daß die Spieler die Vorgänge unter dem Tisch
beobachten können. Für die Förderbänder kann ein Hand- oder Fußantrieb oder auch
elektrischer Antrieb vorgesehen sein. Statt zweier Förderbänder io kann für beide
Tischhälften ein einziges Band genügen, das unterhalb der Spielmaschine i
rechtwinklig
zur Längsrichtung des Tisches verläuft, die Spielmarken von beiden Bändern 9 empfängt
und zur Platte 12 führt.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin,
daß sie ohne besondere Schwierigkeiten an bereits bestehenden üblichen Roulettetischen
angebaut werden kann.