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Lauf- oder Tragrolle für Kettenförderer
Bei den bisher bekannten stationären
und mitumlaufenden Lauf- oder Tragollen von Kettenförderen, insbesondere von Gliedertransportbändern
oder Plattenbadern mit in den Rollenkörper eingebauten Wälzöagern war es nicht möglich,
die Rollen mit ihren beiden Wälzlagern und Dichtungen ohne die Achsen am Ort ihrer
Herstellung zusammenzusatzen, so daß sie an Ort ihrer Verwendung nur auf die Achsen
hätten aufgeschoben zu werden brauchen. Diese bisher nicht gegebene Möglichkeit
hatte den Vorteil, daß die Mon tage des Förderers an der Verwendungsstelle erleichtert
und beschleunigt worden wäre, was insbesondere bei Untertageforderern von großer
Bedeutung gewesen sein würde. Es ist zwar möglich, die Tragrollen mit ihren Walzlagern
und Dichtungen schon an der Erzeugungsstätte mit den Achsen zusammenzubauen Dabei
ist jedoch der große Raumbedari der sperringen Teile auf dem Transport inder Grubeunter
den schwierigen und beengten Verhältnissen unter Tage selir ltistig, so <laf
man Illeist von dem Zusammenbau von Rollen und Achsen am Herstellungsort absah.
Wenn man unter diesen Umstanden auf den Einbau von Wälzlagern bei solchen Tragrollen
nicht überhaupt verzichtete und sich mit der Verwendung von Gleitlagern begnügte,
lieferte man in der Regel die Rollenkörper und die in die einzubauenden Wälzlager,
Dichtungen und für die Feststellung der Wälzlagerlaufringe erforderlichen Buchen
getrennt an und nahm den zeitraubenden Zusammenbau dieser Teile erst bei der Nfontage
des Föorderes vor. Infolge dieser Art der Anlieferung von Einzelteilen mußte man
auch den noch viel schwerwiegenderen Nachteil der unvermeidlichen Verschmutzung
der Nabennohrung der Rollen mit den Wälzlagersitzen auf dem Transport in der
Grube
und an der AIontagestätte unter Tage und die dadurch hervorgerufenen zusätzlichen
Reinigungsarbeiten vor dem Zusammenbau der Einzelteile in Kauf nehmen. Diese Verschmutzung
Qist deshalb besonders lästig und schwierig zu beseitigen, weil die Verwendung von
Lösungsmitteln, wie Benzin oder Benzol, unter Tage nicht statthaft ist. Die Erfindung
bezweckt, diese Mängel der vorbekannten, ,in zwei Wälzlagern gelagerten Lauf- oder
Tragrollen für Kettenförderer zu beseitigen.
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Erfindungsgemäß besitzen bei Lauf- oder Tragrollen der vorbezeichneten
Art die beiden Wälzlager, vorzugsweise Kugellager, einen gemeinsamen Innenring,
der zwei Laufflächen bzw. Laufrillen mit nur je einer inneren Schulter aufweist,
während ihre beiden Außenringe lediglich mit je einer äußeren Schulter versehen
und gegen Verschieben nach außen festgestellt sind. Der Innenring besitzt etwa die
Länge der Rollennabe, deren Bohrung an ihren beiden Enden durch auf dem Innenring
schleifende, vorzugsweise elastische Dichtungen gegen Verschmutzung gesichert ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstattdes sind die Sitze der
elastischen Dichtungen in der Rollennabe nach außen durch einen ringförmigen Vorsprung
von etwas kleinerem Durchmesser als der Außendurchmesser der Dichtungen begrenzt,
über den die l>ichtungen in ihre Sitze hineingepreßt sind, wobei sie zugleich
die Außenringe der Wälzlager feststellen. Der Innenring kann auch durch zwei die
Laufflächen der Wälzlager tragende Ringe gebildet sein, die durch eine auf ihnen
zentrierte, vorzugsweise mit Festsitz oder Preßsitz und gegebenenfalls öls sicht
aufgebrachte Zwischenbüchse gegen Verschieben nach innen festgestellt sind.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele einer Lauf- oder
Tragrolle nach der Erfindung schematisch im Schnitt dargestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. I sind in die Nabe 1 des dargestellten
Tragrollenkörpers zwei Kugellager 2 eingebaut, die einen gemeinsamen Innenring 3
besitzen. Dieser Innenring weist die Laufflächen 4 mit nur je einer inneren Schulter
5 auf. Die beiden Außenringe 6 sind dagegen lediglich mit je einer äußeren Schulter
7 versehen.
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Der Innen ring 3 hat angenähert die Länge der Rollennahe r. Die Nabenbohrung
(bis auf die von dern Innenring eingenommene«Querschnittsfläche) ist an ihren Enden
durch die elastischen Dichtungen 8 gegen Verschmutzung gesichert. Die Sitze 9 dieser
elastischen Dichtungen in der Rollennabe I sind nach außen durch einen ringförmigen
Vorsprung Io von etwas kleinerem Durchmesser d als der Außendurchmesser der Dichtungen
begrenzt. Die Dichtungen 8 sind durch elastisches Zusammendrücken über die Vorsprünge
IO hinweg in ihre Sitze 9 hineingepreßt worden und stellen, da sie unmittelbar neben
den Außenringen 6 der Wälzlager angeordnet sind, zugleich diese Außenringe nach
außen fest (die Feststellung nach innen wird über die Kugeln der Kugellager von
den Schultern des Innenringes bewirkt). An Stelle dieser besonderen Dichtung, die
den großen Vorteil bietet, zugleich auch den Wälzlageraußenring festzustellen und
dabei selbst keiner besonderen Sicherung zu bedürfen (außer dem Vorsprung IO), können
auch beliebige bekannte Dichtungen verwendet werden. Dann müssen aber, da diese
Dichtungen nicht zugleich zum Feststellen benutzt werden können, besondere Konstruktionselemente,
z. B. in die Nabenliohrung unmittelbar neben den WälzlageraußenriIlgell eingelassene
Federringe, verwendet werden, um diese Außenringe nach außen festzustellen.
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Die insoweit zusammengesetzte Rolle stellt eine für sich - also ohne
die Rollenachse - transportierbare Einheit dar, bei der die Rollenlager durch die
elastischen Dichtungen nach außen gegen Verschmutzung abgedichtet und durch diese
Dichtungen zusammen mit dem besonderen Innenring auch in ihrem Sitz festgestellt
bzw. gegen Verschieben gesichert sind. Diese an der Erzeugungsstätte zusammengesetzten
und mit einem Schmiermittel gefüllten Rollen können daher ohne besondere Vorkehrungen
zur Sicherung gegen Verschmutzen unter Tage transportiert werden. Am Ort ihrer Verwendung
braucht nur die Bohrung des Wälzlagerinnenringes gereinigt zu werden, was infolge
des Fehlens irgendwelcher Vorsprünge in dieser Bohrung und ihrer leichten Zugänglichkeit
keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Danach können die Rollen sofort auf die Zapfen
der Rollenachsen aufgeschoben werden. Bei dem in Abb. I dargestellten Ausführungsbeispiel
list die im zusammengebauten Zustande angelieferte Rolle auf den Zapfen 1 1 der
Rollenachse 12 aufgeschoben und in an sich bekannter Weise durch die Mutter 13,
- die über die Scheibe 14 den Wälzlagerinnenring 3 gegen die Schulter 15 der Rollenachse
preßt, mit der Rollenachse verbunden.
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An Stelle der in Abb. l dargestellten Kugellager können auch Rollenlager
verwendet werden, bei denen der Innenring und die Außenringe entsprechende innere
bzw. äußere Schultern aufweisen.
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Bei dem du Abb. 2 in unterbrochenem Schnitt gezeichneten Ausführungsbeispiel
einer Tragrolle nach der Erfindung wird der Wälzlagerinnenring gebildet durch die
die Laufflächen 4 der Wälzlager 2 tragenden beiden Ringe I6, die durch die in ihnen
mittels der zylindrischen Flächen 17 zentrierte Zwischenbüchse I8 gegen Verschieben
nach innen festgestellt sind; und zwar wird ein solches Verschieben nach innen durch
die gegeneinanderstoßenden Stirnflächen 19 verhindert, während das Verschieben nach
außen, ebenso wte bei dem Beispiel nach Abb. I, durch die Dichtungsringe g unmöglich
gemacht wird, die die Außenr,inge 6 und damit über die Kugeln der lager auch die
Wälzlagerinnenringe 16 feststellen. Der aus den drei einzelnen Ringen I6, I8 und
I6 bestehende Innenring bildet somit ein einheitliches Ganzes. Die Rolle ist daher
auch ohne die Rollenachse transportfähig und dabei gegen Verschmutzung des Rolleninneren
durch die beiden Dichtungen und den Innenring geschützt. Diese Ausführungform des
Erfindungsgegenstandes ist, ebenso wie diejenigen nach den Abb. 3 und 4, hesonders
vorteilhaft, wenn die Ab
stände der Wälzlager voneinander veränderlich
sind. Dann braucht man lediglich die Zwischenbüchse 18 verschieden lang auszubilden,
wohingegen die Ringe t6 unverändert bleiben. Hervorgehoben sei nocht daß der Unterschied
zwischen dieser Ausführungsform und den bekannten Tragrollen, bei denen die Wälzlagerinneringe
durch Zwischenbüchsen gegeneinander festgestellt uncl verspannt sind, darin besteht,
daß bei letzteren die Ringe und Büchsen stumpf gegeninanderstoßen und erst nach
der Verspannung auf der Rollenachse ein für sich transportfähiges Ganzes bilden,
während bei dem Erifindungsgegenstand die Ringe bzw.
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Büchsen auf- bzw. ineinander zentriert sind, d. h. einander übergreifen,
so daß sie auch ohne das Einsetzen einer Rollenachse bereits einen einheitlichen,
für sich transportfähigen Körper bilden. Es ist in vielen Fiillen vorteilhaft, die
Ringe 16 mit Festsitz oder Preßsitz aut die Zwischenbüchse 18 aufzubringen. um den
durch diese Teile gebildeten Innenring möglichst starr zu machen. Bei Ölfüllung
der Rolle müssen die Sitze der Ringe und Büchsen ineinander bzw. aufeinander außerdem
öldicht sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 ist die Zwischenbüchse 20
auf den beiden eigentlichen Wälzlagerinnenringen 21 zentriert (anstatt, wie bei
Abb. I. in ihnen). Die gegeneinanderstoßenden Flächen 22 verhindern, daß die Innenringe
sich nach innen verschieben kiinnen, die im übrigeit ebenso wie tlic zuvor geschilderten
Ausführungsformel durch die elastischen Dichtungen 9 (über die Kugeln des Lagers
und den Kugellageraußenring 6) nach außen festgestellt sind.
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Abb. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Zwischenbüchse
23 in einer Ringnut der die Laufflächen des Wälzlagers tragenden Ringe 24 zentriert
ist.
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Auch bei den Ausfuhrungsbeispielen nach Abb. 2 bis 4 kann die Feststellung
des Außenringes 6 gegen Verschieben nach außen, statt durch die gezeichnete elastische
Dichtung 9. durch ein besonderes Konstruktionselement. wie z. B. einen Federring,
bewirkt werden. DAnn kann eine beliebige andere Dichtung zwecks Abdichtung der Nabenbohrung
nach außen verwendet werden.