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Bügelsäge Bügelsägen für Metalle sind im allgemeinen so konstruiert,
daß ein in einer schwenkbaren Führung gleitender Bügel mit eingespanntem Sägeblatt
über dein mittels einer Einspannvorrichtung acn Gestell der S<ige festgehaltenen
Werkstück durch einen Antrieb in hin- und hergehende Bewegun g vec-setzt wird, wobei
infolge des <lein Säge-1>iigel erteilten vertikalen Vorschubdruckes das Werkstück
(iurcligesägt wird.
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Uni eine niögliclist \virtschaftliche :@rl@eitsweise der Bügelsägen
zu (,i-reiclcen, müssen folgende Punkte bei der Konstruktion der Sägen berücksichtigt
werden: 1)a infolge der Eigenart des Zerspannungsvorganges die Sägeblattzähne so
ausgebildet sind, daf3 sie nur in einer Bewegungsrichtung des Sägehügels. (lern
Arbeitshub, schneiden, inuB (las Siigeblatt wiihrend der Hewegung in der anderen
Richtung, (lein kücklauf, von dem Werkstück abgehoben werden, damit die Sägeblattzählie
beim Rückgang nicht ohne zu schneiden abgeschliffen werden. @Veitcrhici muß die
Geschwindigkeit des Sägebügels während des Arbeitshubes möglichst gleichförmig sein
und ini Bereich der günstigsten Schnittgeschwindigkeit für den zu schneidenden Werkstoff
liegen, w:ilirend der Rücklauf, der für den Sägevorgang ohne Bedeutung ist, möglichst
schnell erfolgen muß, um die Gesanitschnittzeit klein zti halten. Ferner nluß der
vertikale Vorschubdruck auf das Werkstück veränderlich und an die Beschaffenheit
des Werkstoffs sowie die Abmessungen des Werkstücks angleichbar sein.
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Die bisher üblichen Ausführungen voll Bügelsägen, bei denen der Sägebügel
durch ein Schtibkurl>elgetrIebe angetrieben ist, berücksichtigen voll
den
erwähnten Anforderungen für leichte Bau-Weisen nur die Einstellbarkeit des Vorschubdruckes
und bei schweren Ausführungen noch die Abhebbarkeit des Sägebügels beim Rücklauf,
wobei verwickelte Einrichtungen bei letzteren vorgesehen werden, die die Herstellungskosten
der Sägen wesentlich erhöhen.
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Die Erfindung betrifft eine neue Ausbildung des .Antriebes für den
Sägebügel und eine neue Art der Einspannung des -Sägeblattes in den Bügel, durch
die den vorgenannten Anforderungen auf einfache Weise nachgekommen wird. Erfindungsgemäß
ist bei einer Bügelsäge mit einem in einer schwenkbaren Führung verschiebbar gelagerten,
durch ein einstellbares Belastungsgewicht auf den erforderlichen vertikalen Vorschubdruck
gebrachten Sägebügel und einem dem Sägebügel eine hin- und hergehende Bewegung erteilenden
Antrieb, der Sägebügel mit einem Kurbeltrieb gekuppelt, der ihn nach dein Prinzip
der geschränkten oder exzentrischen Schubkurbel antreibt, d. h. einem Kurbeltrieb,
bei dein der Mittelpunkt des Kurbelrades außerhalb der geradlinigen Bewegungsrichtung
des Schubstangenendpunktes liegt. Hierdurch wird erreicht, daß die Geschwindigkeit
des Sägebügels während des Arbeitshubes gleichförmiger ist, während des Rücklaufes
sich aber erhöht, und daß das Sägeblatt während des Rücklaufes durch die Einwirkung
der Schubstangenkraft entlastet wird. Es bleibt sich dabei gleich, voll welcher
Stelle des Sägegestells der Antrieb des Sägebügels durch die exzentrische Schubkurbel
erfolgt. Die Größe der Entlastung des Sägeblattes während des Rücklaufes ist regelbar
durch verstellbare Anordnung der den Sägebügel in (lern Schwenklager führenden Gleitsteine.
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Weiterhin ist die Einspannung des Sägeblattes in den Sägebügel so
ausgebildet, daß die Richtung des Sägeblattes schräg zur Bewegungsrichtung des Sägebügels
steht. Infolgedessen beschreibt der einzelne Sägezahn während des Arbeitshubes eine
gekrümmte Bahn, die die Schnittfläche des Werkstückes an einer Stelle berührt. Hierdurch
geht die räumende Wirkung des zur Bewegungsrichtung parallel eingespannten Sägeblattes
bei den bekannten Ausführungen in eine mehr fräserartige Wirkung nach der erfindungsgemäßen
Ausbildung über, wodurch die Schnittleistung des Sägeblattes verbessert wird.
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Der Erfindungsgedanke ist nachstehend an Hand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen Fig. i und 2 das
Getriebeschema nach der Erfindung und den bekannten Ausführungen, Fig. 3 das Schema
der Einspannung des Säge-1>la@ttes in übersteigerter Darstellung, Fig. 4 eine Seitenansicht
einer ausgeführten Säge lind Fig. 5 eine Rückansicht unter Weglassung bekannter
und für das Wesen der Erfindung nicht notwendigen Einzelteile.
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Während bei den bekannten Ausführungen die Anordnung des Kurbelrades
K (Fig. 2) mit der Schubstatige S so getroffen ist, daß die Bewegungsrichtung B.,
bis B2 des Anlenkungspunktes ß cier Schubstange S an denn Sägebügel durch den Kurbelmittelpunkt
ill geht, ist nach der Erfindung der Kurbelmittelpunkt 3l in bezug auf die Bewegungsrichtung
Bi bis B2 so angeordnet, daß die Bewegungsrichtung Bi bis B2 des Anlenkungspunktes
B um den Betrag b (Fig. i) alt dein Kurbelmittelpunkt lIl vorbeiführt. Hierdurch
wird erreicht, daß bei Rücklauf des Sägebügels sich eine von unten nach oben gerichtete
vertikale Komponente der Schubstangenkraft einstellt, die den von oben nach unten
gerichteten vertikalen Vorschubdruck des Sägebügels überwindet und das Sägeblatt
während des Rücklaufes selbsttätig von dein Werkstück abhebt. Die Geschwindigkeit
V,, des Sägebügels Während des Arbeitshubes A (B'l bis B'2) isst, wie die
Fig. i erkennen läßt, wesentlich gleichförmiger als bei der üblichen Anordnung der
Schubkurbel nach Fig. 2. Auch ist die Geschwindigkeit VK während des Rücklaufes
R (B'2 bis B'l, Fig. i) wesentlich größer als die Arbeitsgeschwindigkeit h,4 (Fig.
c), während die beiden Geschwindigkeiten bei der bekannten Anordnung gleich sind
(Fig. 2). Die Einregelung der Geschwindigkeit erfolgt durch Wahl der Drehzahl des
Kurbelrades.
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Das Sägeblatt 13 (Fig. 3) ist nicht wie bei den bekannten Ausführungen
parallel zar Bewegungsrichtung des Sägebügels 7 an diesem eingespannt, sondern schließt
mit diesem einen Winkel @ ein. Infolge der Winkeländerung ß des Sägebügels um den
Drehpunkt der Führung 6 während des Arbeitshubes beschreibt jeder Sägezahn eine
gekrümmte Bahn, die die Schnittfläche an einer Stelle berührt (Bahnkurve Z bis Z',
Fig. 3). Es wird hierdurch die bereits beschriebene, fräserartige Wirkung der Sägezähne
erreicht.
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Bei der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform trägt das
aus Stahlrohren zusammengesetzte Maschinengestell i mit der Einspannvorrichtung
3 für das Werkstück an den hinteren Rahmenstreben 4 ein Lagergehäuse 5, an dem das
Führungsrohr 6 für den Sägebügel 7 mit einem Lagezapfen 8 schwenkbar gelagert ist.
Der Sägebügel 7 ist mit Führungsbahnen 9 versehen und mit diesen zwischen nachstellbaren
Gleitsteinen io des Rohres 6 geführt. Das Führungsrohr 6 trägt all einem über dem
Sägebügel 7 liegenden Arm i i ein verstellbares Belastungsgewicht 12.
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Das Sägeblatt 13 ist in bekannter Weise durch Spannstücke 14 zwischen
den beiden Bügelarmen 15, 16 eingespannt. Entsprechend der Anordnung des Kurbeltriebes
ist die Einspannung des Sägeblattes so vorgenommen, daß es mit der Bewegungsrichtung
des Bügels 7 eitlen Winkel @ bildet.
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Zum Antrieb des Sägebügels 7 dient eine Riemenscheibe 17, die an dem
Rohrgestell i gelagert ist und die, auf der Achse 18 laufend, mittels ihrer Nabe
mit der Kurbelscheibe i9 eingekuppelt werden kann. Diese trägt einen Kurbelzapfen
2o, der clurch die Schubstange 21 im Lagerauge 22 mit (lern hinteren Bügelarm 16
verbunden ist.
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Die Lage der Kurbelachse 18, des Anlenkungspunktes
22
sowie des Führungsrohres 6 sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel so aufeinander
abgestimmt, daß die zuvor aufgeführten Eigenschaften in günstigster Weise in Erscheinung
treten. Bei Antrieb des Kurbelrades ig in Richtung des Pfeiles 23 stellen sich die
Hub- und Geschwindigkeitsverhältnisse ein, wie sie in Fig. i dargestellt sind. Die
in Fig. .I gezeichnete Stellung des Antriebs entspricht ungefähr der Mittellage
während des Rücklaufe: bei einem fast durchgesägten Werkstück. Die Druckkraft der
Schubstange 21 bewirla durch ihre vertikale, von unten nach oben gerichtete Komponente
die Entlastung des Sägeblattes. Ini vorderen Totpunkt des Kurbeltriebes (Punkt 13i
bzw. l3'i iii Fig. i) verwandelt sich die Druckkraft der Schubstange in Zugkraft,
und der Sägebügel lehrt seine Bewegungsrichtung zum Arbeitshub uni. Da demzufolge
von diesem Punkt an die vertikale, von unten nach oben gerichtete Komponente der
Schubstangenkraft verschwindet, wirkt von nun an während des ganzen Arbeitshubes
der durch das Belastungsgewicht 12 eingestellte Vorschubdruck in voller Stärke über
das Sägeblatt auf das Werkstück. Erreicht der Kurbeltrieb den hinteren Totpunkt
(Punkt Bz bzw. B', in Fig. i), so verwandelt sich die Zugkraft wieder in r)rtickkraft,
und der Rücklauf mit Entlastung des Sägeblattes beginnt. Durch Versuche mit dem
dargestellten Ausführungsbeispiel hat sich herausgestellt, daß die Entlastung des
Sägeblattes beim Rücklauf sich dann auf den Sägevorgang an i günstigsten auswirkt,
wenn das Sägeblatt ohne sichtbaren Abhub leicht über die Schnittfläche gleitet,
da hierbei die vom Arbeitshub auf der Schnittfläche befindlichen Späne weggeräumt
werden, so daß sie bei Beginn des neuen Arbeitshubes den Schneidvorgang nicht behindern.
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Da diese Wirkungsweise der Bügelsäge wesentlich von der Größe der
Reibung des Sägebügels beim Hin- und Hergehen in seiner Führung 6 abhängt, ist letztere
so ausgebildet, daß der notwendige, von der jeweiligen Beschaffenheit der Gleitflächen
c) und dein verwandten Schmiermittel alili#ingige Reibungswiderstand jederzeit durch
Stellschrauben 2 eingestellt werden kann.
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Die 1?inwirkung des Belastungsgewichtes 12 auf das Sägeblatt erfolgt
über das Führungsrohr 6. llierdurch wird erreicht, daß der Reibungswiderstand in
der Führung sich ändert, wenn das Ge-#,@ ficht auf der Gleitstange i i verschoben
wird. Infc@lgedesseii stellt sich bei jeder Stellung des Bekistungsgewichtes auf
der Gleitstange (z. B. große Mler kleine Werkstiickquerschnitte) selbsttätig das
deiche, leichte Gleiten des Sägeblattes beim Rücklauf ein.
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Die erfindungsgemäß ausgeführte Bügelsäge ist in bekannter `'eise
mit selbsttätiger Abschaltung des Antriebes nach beendetem Schnitt durch das Werkstück
versehen. Der Sägebügel ist für das Auswechseln der Werkstücke oder des Sägeblattes
hochschwenkbar und in dieser Lage feststellbar. @e nach den gegebenen Betriebsverhältnissen
kann die Bügelsäge in einfacher Weise fürTransmissions-oder Einzelantrieb eingerichtet
werden.