DE79247C

DE79247C - FIüssigkeits-Mefsvorrichtung

Info

Publication number: DE79247C
Application number: DENDAT79247D
Authority: DE
Original assignee: j. TA bel, Vellahn, Meckl.-Schw
Anticipated expiration: 1914-02-16

Description

KAISERLICHES

PAT ENTA MT\%

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Februar i8g4 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein hydraulisch-pneumatischer Flüssigkeits-Wägeund Mefsapparat, der namentlich dazu dienen soll, den jeweiligen Stand von Flüssigkeiten, die in Fässern unter Druck stehen, zu messen und dadurch auch gleichzeitig zu controlliren, so dafs man also in den Stand gesetzt ist, jeden Augenblick an einer Scala z. B. die Literzahl von Bier abzulesen, die sich zur Zeit in dem zugehörigen Fasse noch befindet. Infolge dieser Eigenschaften dürfte sich der Apparat besonders für Gastwirthe eignen, da sie durch denselben eine fortlaufende Controlle über ihre Leute und den Verbrauch des Bieres haben.

In der Zeichnung ist ein solcher Apparat theils in der Ansicht, theils im Schnitt und seine Aufstellung dargestellt.

Im Keller A steht ein Behälter a, in welchem ein Gummibeutel b liegt, und auf diesem eine Platte c, auf welcher das Fafs d aufgestellt wird. Der Gummibeutel b ist durch ein Rohr oder einen Schlauch e mit einem in dem über dem Keller befindlichen Schankraum B angebrachten Gefäfs verbunden, welches sich zum Schütze in einem Kasten m befindet und aus den beiden Kammern f und g besteht, die durch Oeffnung h verbunden sind. Aus der Kammer g erhebt sich ein Glasrohr i, hinter welchem eine in den Leisten k k verschiebbare Scala / angebracht ist. Das Rohr η endlich führt das Bier vom Fasse zum Schankapparat.

Zur Bethätigung der ganzen Vorrichtung wird das Gefäfs fg voll Wasser gegossen, während im . Schlauch e und Beutel b Luft bleibt, und dann wird das gefüllte Fafs d auf die Platte c gestellt. Durch das Gewicht des Fasses wird nun die Luft im Beutel b comprimirt, wodurch natürlich das Wasser in dem Glasrohr i vor der Scala I in die Höhe steigt. Die Scala, welche vorher nach dem Inhalt des gröfsten Fasses eingeteilt und markirt worden ist, wird nun in den Leisten k k so geschoben, dafs ihr Nullpunkt an der höchsten Stelle des Wassers steht. Sobald nun Bier aus dem Fasse gezapft wird, wird, da sich die Belastung verringert, sich der Gummibeutel b durch den Druck des Wassers ausdehnen und das Fafs allmälig mehr und mehr heben, wobei das im Rohr i fallende Wasser die abgelaufene Literzahl an der Scala / anzeigt, bis das Fafs geleert ist. Ist letzteres der Fall, so wird das leere Fafs entfernt und ein neues volles Fafs auf die Platte c gestellt, die Scala / eingestellt und der Apparat tritt sogleich beim Zapfen wieder in Thätigkeit.

Zum Schlufs sei noch erwähnt, dafs man den Gummibeutel b als solchen auch weglassen und das Gefäfs α einfach mit einer straff gespannten Gummikappe b luftdicht überziehen kann, auf welche dann Brett c und Fafs d aufgesetzt wird, während der Behälter α durch Rohr e direct mit dem Anzeigeapparat verbunden ist. Diese Ausführungsform ist jedenfalls die denkbar einfachste.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Eine Flüssigkeits-Mefsvorrichtung, gekennzeichnet durch einen mit Luft gefüllten Gummibeutel (bj, der durch ein Rohr (e) mit einem Wassergefäfs (fg) mit Wasser-

standsrohr (i) verbunden ist, derartig, dafs der durch Aufsetzen eines Fasses (d) auf den Gummibeutel (b) entstehende Luftdruck das Wasser im Rohr (i) in die Höhe treibt, worauf bei allmäliger Entleerung des Fasses (d) das Wasser im Rohr (i) fällt, dadurch die jeweilige Literzahl der aus dem Fafs entnommenen Flüssigkeit an einer hinter dem Rohr i befindlichen Scala (I) anzeigend.

Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Apparates, dadurch gekennzeichnet, dafs statt des Gummibeutels eine über das Gefä'fs α luftdicht gespannte Gummikappe b angewendet ist, die das Abwägen des Fasses bewirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.