DE78406C - Mit Gaswegen versehener Schlagbolzen für Cylinderverschlufsgewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Wenn beim Abfeuern von Cylinderverschlufsgewehren zufällig das Zündhütchen durchschlagen wird oder die Patrone zerreifst, so schlägt ein Theil der Explosionsgase neben der Spitze des Schlagbolzens oder sonstwie nach rückwärts in die Kammer und übt auf „den Teller des Schlagbolzens einen sehr starken Druck nach innen aus, der unter Umständen so kräftig sein kann, dafs der Schlagbolzen sammt den ihm anhaftenden Theilen gegen den Schützen heftig zurückschlägt und die bedenklichsten Verletzungen veranlafst. Um diesem Uebelstande zu begegnen, wird die in folgendem näher beschriebene Einrichtung getroffen.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungen der Erfindung dargestellt und ist jedesmal:

Fig. ι eine Vorderansicht des Schlagbolzens, Fig. 2 ein verticaler axialer Längsschnitt,

Fig. 3 eine um 90⁰ gedrehte Seitenansicht.

Bei dem nur mit Fig. 1 bis 3 bezeichneten Schlagbolzen ist die Kammer c mitgezeichnet, bei den übrigen mit Exponenten bezeichneten ist die Kammer fortgelassen.

Der Teller α des Schlagbolzens, der sonst meistens kolbenartig genau in die Ausbohrung der Kammer c oder des Verschlufscylinders pafst, bekommt in verschiedener Richtung Gas

a^l, deren Form nach Ermessen verschieden sein kann, da sie nur dazu dienen, die heftig einströmenden Gase durchzulassen und durch weitere Ausbreitung und Vertheilung unschädlich zu machen. In Fig. 1, 2 und 3 sind die Gaswege a¹ zum Durchlafs der Gase in axialer Richtung durch Abflachungen des Tellers α gebildet, so dafs sie mit der Cylinderwand der Kammer c die Gestalt von kreisabschnittförmigen Oeffnungen haben. Aufser diesen Gaswegen können aber die schmalen Seitenflächen des Blattes b abgeflacht, mit Längsfurchen oder auch mit Querfurchen und die breiten Flächen mit Querlöchern versehen sein, um die Gase von einer Seite des Blattes b auf die andere Seite übertreten zu lassen und um so rascher eine Verbreitung und Ausdehnung der Gase zu bewirken. Jedenfalls mufs dafür gesorgt werden, dafs die Gase so ungehindert und rasch als möglich durch die Gaswege a^l hinter den Teller α und in das Innere der Kammer c gelangen, wo sie theils durch Ausdehnung in einem weiteren Raum, theils dadurch, dafs sie von hinten auf den Teller α drücken, wirkungslos oder doch so abgeschwächt werden, dafs jede Gefahr für den Schützen beseitigt erscheint.

Wie verschieden die Form der Gaswege sein kann, davon sollen die folgenden Figuren einige Beispiele geben, die indessen die Ausführungen nicht erschöpfen.

In Fig. ia, 2 a und 3 a ist der Teller derart abgeflacht, dafs zwischen den geraden Flächen noch Stücke des cylindrischen Mantels des Tellers stehen gelassen sind. Die schmalen Seitenflächen des Blattes b sind abgeflacht und eventuell mit Längsnuth versehen. . Das Blatt ist mit mehreren Querlöchern versehen.

In Fig. ib, 2 b und 3 b werden die Gaswege durch Längsnuthen auf den schmalen Nuthen des Blattes b gebildet, die auch den Teller α durchschneiden. Das Blatt b zeigt auf den Breitflächen einen langen Schlitz, der den Teller α durchsetzt und bis zum Schaft des Schlagbolzens reicht.

Die Fig. ic, 2c und 3c stellen einen Schlag-

bolzen ohne Blatt dar, dessen Teller kranzartige axiale Ausnehmungen von passend erscheinenden Querschnittprofilen als Gaswege a¹ zeigt.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Schlagbolzen für Cylinderverschlüfsgewehre, gekennzeichnet durch die Anordnung von Gaswegen (α^Λ) beliebiger passender Gestalt, besonders am Teller bezw. Blatte des Schlagbolzens, um den schädlichen Wirkungen der in die Kammer und auf den Schlagbolzen zurückschlagenden Gase entgegen zu arbeiten.

   Bei der durch Anspruch ι. gekennzeichneten Anordnung die 'Combination von axial gerichteten Furchen oder Oeffnungen des Tellers mit quer gerichteten des Blattes.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.