DE78271C - Revolverpresse - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49: Mechanische Metallbearbeitung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1894 ab.

Bekanntlich werden bei rotirenden Arbeitsmaschinen, wie Mutter- und Schraubenschneidmaschinen und Drehbänken, sogenannte Revolver mit Haltevorrichtungen für die Werkzeuge benutzt, welche es ermöglichen, durch eine einfache Drehung dieses Revolvers ein zu benutzendes Werkzeug in die Arbeitslage zu bringen, ohne ein vorher benutztes Werkzeug abnehmen und ein neues einsetzen zu brauchen.

Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, durch Anordnung ähnlicher, mit Haltevorrichtungen für verschiedene Arbeitswerkzeuge versehener Revolver auch Pressen und Stanzmaschinen, d. h. Maschinen, welche nicht rotiren, sondern deren arbeitende Theile sich gegen und von einander bewegen, für verschiedene Operationen leicht stellbar zu machen.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine derartige Presse im Aufrifs in Fig. 1 und im Durchschnitt nach der Linie A-B (Fig. 1) in Fig. 2 dargestellt; Fig. 3 ist eine Vorderansicht der Presse.

α ist das Gestell und b der um einen Bolzen c bewegliche Prefsarm, dessen vorderes Ende in einer Führung d geführt wird. An dem vorderen Ende des Gestelles und des Prefsarmes sind Zähne e und ein runder Zapfen f angebracht; auf letzterem sitzen die beiden Revolver h und /2¹, welche an der Aufsenkante ihrer Rückseite mit den Zähnen e entsprechenden Zähnen versehen sind, deren Anzahl der Zahl der Werkzeug-Haltevorrichtungen entspricht. In den Haltevorrichtungen g sind Werkzeuge, z. B. zum Auspressen von Löchern, Schneiden von Platten und von Band-, Rund-, Vierkant-, Spann - und Winkeleisen etc., sowie zum Biegen und Stanzen eingesetzt oder andere Werkzeuge angebracht, welche für jede mit einer Presse auszuführende Arbeit passend sind. In dem äufseren Ende jedes Zapfens f sitzt eine Schraube i mit Unterlagsscheibe i\ um den Revolver sicher festzuhalten. Wenn die Muttern abgenommen werden, kann man den Revolver herausziehen, so dafs die Zähne desselben mit den Zähnen e aufser Eingriff kommen, worauf der Revolver gedreht werden kann, so dafs die Werkzeuge, welche zusammen arbeiten sollen, nach dem Einsetzen des Revolvers einander gegenüber zu stehen kommen, während die übrigen Werkzeuge aus ihrer Arbeitslage gebracht werden.

Das Gestell α hat eine seitwärts vortretende Hülse k, welche eine Welle I umschliefst, die an ihrem inneren Ende einen Excenterzapfen in trägt, auf welchem ein Würfel ο sitzt, der in einer Aussparung η des Prefsarmes b ruht. Wenn die Welle η nach vorn und zurück- oder herumgedreht wird, so erhält der Prefsarm b eine Auf- und Abwärtsbewegung um den Zapfen c.

Die Construction der Presse selbst kann eine verschiedenartige sein; anstatt des schwingenden Prefsarmes b kann ein gerade auf- und abbewegter benutzt werden. Ebenso können die Revolver mit Riegeln oder Federn anstatt mit Zähnen in ihrer Lage festgehalten werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Revolverpresse, dadurch gekennzeichnet, dafs der feste und der gegen denselben bewegliche Theil je einen Revolver mit Haltevorrichtungen für die Prefswerkzeuge erhält, so dafs durch Drehung der Revolver zwei für eine besondere Operation erforderliche Arbeitswerkzeuge gegen einander eingestellt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   (2. Auf lage, ausgegeben am 1. August igoo.)

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.