DE7816C

DE7816C - Zellenbelag aus Eisen und Holz für Treppenstufen

Info

Publication number: DE7816C
Application number: DENDAT7816D
Authority: DE
Original assignee: F. WAGENFÜHR, Eisenhütten- und Emaillirwerk in Tangerhütte

Description

1879.

Klasse 37.

FRANZ WAGENFÜHR in TANGERHÜTTE. Zellenbelag aus Eisen und Holz für Treppenstufen.

Patentirt im Deutschen Reiche rom 2. Mai 1879 ab.

Die bis jetzt mit Holzbelag durch Auflegen von Holzbohlen construirten eisernen Treppen entsprechen nach Angabe des Erfinders ihrem Zwecke in Bezug auf Feuersicherheit nicht, auch ist das Holz, als ein dem Verziehen und Reifsen ausgesetztes Material, schwer mit Eisenconstructionen zu verbinden. Namentlich ist dies z. B. bei Wendeltreppen der Fall, wo überall Eisen auf Eisen treten mufs, um ein festes Anziehen der Mittelspindel zu ermöglichen.

Um in dieser Richtung etwas besseres zu schaffen, ist der aus beiliegender Zeichnung ersichtliche Zellenbelag construirt worden. Derselbe besteht aus einem gufseisernen Gitterwerk aus hochkantigen Stäben, worunter ein angegossener, massiver oder durchbrochener Boden angebracht ist. Es werden so lauter einzelne Zellen gebildet, welche konisch, d. h. am Boden enger sind. In diese Zellen werden entsprechend geschnittene Klötzchen eingetrieben und zwar so, dafs die Hirnholzseite auf die Lauffläche der Stufe oder des Podestes kommt.

Diese Klötzchen würden jedoch beim geringsten Trocknen des Holzes locker werden, wenn denselben nicht die konische Form der Zellen und namentlich eine gewisse Federkraft gegeben würde. Die Klötzchen konisch zu hobeln, ist zu kostspielig und werden dieselben deshalb auf ca. y_s ihrer Höhe mit Sägeschnitten versehen. Diese Schnitte, je nach Höhe der Klötzchen und der Konicität der Zellen, einfaches oder doppeltes Kreuz, ziehen sich am engeren Ende der Zelle beim Einschlagen der Klötzchen zusammen und werden auf diese Weise die Klötzchen konisch.

Die in der Mitte bleibenden hohlen Schnittstellen ergeben dann noch eine gewisse Federkraft.

Da jedoch bei eisernen Treppen gerade die vordere Trittkante der Stufen und Podeste am leichtesten Veranlassung zum Ausgleiten giebt, so ist auch diese mit Holz zu versehen. Dies ist mittelst eines Langholzstreifens erreicht, der sich in eine konische Rinne einlegt und durch Holzschrauben von unten fest gezogen wird.

Da sich bekanntlich die Trittkante am schnellsten abnützt, so ist diese Anordnung besonders empfehlenswerth, weil mit Leichtigkeit Ersatz beschafft werden kann.

Diese Holz-Trittkante würde auch bei den Stufen und Podesten beibehalten werden, bei welchen die Zellen, wie schon im Titel erwähnt, mit Cement (Beton) oder Asphalt ausgefüllt würden.

In beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι die obere Ansicht einer Stufen- oder Podestecke;

Fig. 2 der Durchschnitt durch die Zellen von Fig. ι;

Fig. 3 die obere Ansicht einer Flötzstufe, wobei bei α durchlaufende, bei b mit Gehrung umlaufende Trittkante gedacht ist;

Fig. 4 der Durchschnitt von Fig. 3;

Fig. 5 die obere Ansicht einer Wendelstufe;

Fig. 6 Ansicht eines Holzklötzchens vor dem Einschlagen (in Fig. 2 sind eingeschlagene Klötzchen);

Fig. 7 die untere Ansicht eines Klötzchens mit einfachem Kreuzschnitt.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Die Herstellung gufseiserner konischer Zellen mit ganzem oder theilweisem Boden für Treppenstufen und Podeste.
2. Die Herstellung gerader Hirnholz-Klötzchen, welche mit einfachem oder doppeltem Kreuzschnitt versehen sind, so dafs selbe beim Eintreiben in die Zellen genau konisch ausfüllen und gleichzeitig noch federn;
3. Die Anbringung einer konischen Nuth nebst auswechselbarer Holztrittkante.

Alles im wesentlichen wie dargestellt.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.